Sehnsucht nach Mutterliebe
Liebe Nösi,
nein, du bist nicht die einzige, die diese massive Muttersehnsucht von Beziehungen abhält! Gegen SO intensive kindliche Bedürfnisse hat eine normale, erwachsene Beziehung einfach keine Chance...
Ich habe diesen Thread vor fünf Jahren eröffnet und dieses Thema hat mich seit ich denken kann begleitet.
Ich hatte eine Therapeutin, die meine kindlichen Sehnsüchte immer aus der Therapie ausgeschlossen hat. Es ging nicht nur darum, dass sie sie mir nicht erfüllt hat, sondern auch, dass sie nicht verstehen oder akzeptieren konnte, dass da ein Defizit so tief sitzt, dass es einem den Weg für alles andere versperrt. "Wenn Sie so fühlen, dann sind Sie hier falsch. Ich darf Ihnen nicht so wichtig sein. Sie brauchen keine Mutter. Sie haben eine. Außerdem sind Sie erwachsen. Umgeben Sie sich mit Freunden. Gehen Sie erwachsene Beziehungen ein." Ich durfte in dieser Therapie mit meinen Gefühlen nicht da sein, konnte sie daher auch nicht bearbeiten - und es brachte mich an den Rand der Verzweiflung. Ich habe damals hier viel geschrieben. Nach dreieinhalb Jahren nahm ich mein inneres Kind an die Hand und beendete die Therapie.
Nach einiger Zeit hatte ich den Mut, eine neue anzufangen. Die Therapeutin ging ganz anders mit meinen Gefühlen um. "Wie geht es Ihrem inneren Kind?" ""Was braucht es?" Natürlich war sie auch nicht meine Mutter, aber sie hat mich mit all den kindlichen Bedürfnissen gesehen und akzeptiert. Ich durfte einfach "da sein", über diese Gefühle sprechen. Ich habe daher nie so eine Abhängigkeit gespürt, wie bei der anderen Therapeutin, weil das, was ich fühlte ok war.
Und seit mehr als einem Jahr habe ich nun eine stabile und sehr schöne Beziehung zu einem Mann -zum ersten Mal in meinem Leben. Das Mutterthema ist nicht weg, aber es ist irgendwie beruhigt - weil es da sein darf. Und dadurch sind auf einmal Kapazitäten für anderes frei geworden. Das ist total schön.
Ganz liebe Grüße und dir alles, alles Gute,
Coco
nein, du bist nicht die einzige, die diese massive Muttersehnsucht von Beziehungen abhält! Gegen SO intensive kindliche Bedürfnisse hat eine normale, erwachsene Beziehung einfach keine Chance...
Ich habe diesen Thread vor fünf Jahren eröffnet und dieses Thema hat mich seit ich denken kann begleitet.
Ich hatte eine Therapeutin, die meine kindlichen Sehnsüchte immer aus der Therapie ausgeschlossen hat. Es ging nicht nur darum, dass sie sie mir nicht erfüllt hat, sondern auch, dass sie nicht verstehen oder akzeptieren konnte, dass da ein Defizit so tief sitzt, dass es einem den Weg für alles andere versperrt. "Wenn Sie so fühlen, dann sind Sie hier falsch. Ich darf Ihnen nicht so wichtig sein. Sie brauchen keine Mutter. Sie haben eine. Außerdem sind Sie erwachsen. Umgeben Sie sich mit Freunden. Gehen Sie erwachsene Beziehungen ein." Ich durfte in dieser Therapie mit meinen Gefühlen nicht da sein, konnte sie daher auch nicht bearbeiten - und es brachte mich an den Rand der Verzweiflung. Ich habe damals hier viel geschrieben. Nach dreieinhalb Jahren nahm ich mein inneres Kind an die Hand und beendete die Therapie.
Nach einiger Zeit hatte ich den Mut, eine neue anzufangen. Die Therapeutin ging ganz anders mit meinen Gefühlen um. "Wie geht es Ihrem inneren Kind?" ""Was braucht es?" Natürlich war sie auch nicht meine Mutter, aber sie hat mich mit all den kindlichen Bedürfnissen gesehen und akzeptiert. Ich durfte einfach "da sein", über diese Gefühle sprechen. Ich habe daher nie so eine Abhängigkeit gespürt, wie bei der anderen Therapeutin, weil das, was ich fühlte ok war.
Und seit mehr als einem Jahr habe ich nun eine stabile und sehr schöne Beziehung zu einem Mann -zum ersten Mal in meinem Leben. Das Mutterthema ist nicht weg, aber es ist irgendwie beruhigt - weil es da sein darf. Und dadurch sind auf einmal Kapazitäten für anderes frei geworden. Das ist total schön.
Ganz liebe Grüße und dir alles, alles Gute,
Coco
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Liebe Coco,
Das kommt mir auch irgendwie bekannt vor, dass man von anderen mit seinen Bedürfnissen nicht allzu ernst genommen wird, aber ich freue mich für dich, dass du diese kindlichen Bedürfnisse in den Griff bekommen hast. Aber wie bist du dann weiter bei deiner zweiten Therapeutin vorgegangen? Du durftest deine Bedürfnisse aussprechen, aber hat das bloße aussprechen bei dir gereicht? Bei mir reicht dies nämlich nicht.
Ich habe eine mütterliche Bezugsperson, zu der die Beziehung auf mütterlicher Basis näher wird. Leider sehe ich sie nicht so oft, deswegen habe ich ihr meine Wahrheit über meine Bedürfnisse per Mail geschrieben und sie meinte, dass sie versuchen wird mir das zu geben, was meine kindlichen Bedürfnisse brauchen. Denkst du, dass es nun falsch ist meine Bedürfnisse nun ein wenig zu befriedigen? Oder laufe ich damit in die falsche Richtung?
Viele liebe Grüße und auch dir alles Liebe und Gute
Nösi
Das kommt mir auch irgendwie bekannt vor, dass man von anderen mit seinen Bedürfnissen nicht allzu ernst genommen wird, aber ich freue mich für dich, dass du diese kindlichen Bedürfnisse in den Griff bekommen hast. Aber wie bist du dann weiter bei deiner zweiten Therapeutin vorgegangen? Du durftest deine Bedürfnisse aussprechen, aber hat das bloße aussprechen bei dir gereicht? Bei mir reicht dies nämlich nicht.
Ich habe eine mütterliche Bezugsperson, zu der die Beziehung auf mütterlicher Basis näher wird. Leider sehe ich sie nicht so oft, deswegen habe ich ihr meine Wahrheit über meine Bedürfnisse per Mail geschrieben und sie meinte, dass sie versuchen wird mir das zu geben, was meine kindlichen Bedürfnisse brauchen. Denkst du, dass es nun falsch ist meine Bedürfnisse nun ein wenig zu befriedigen? Oder laufe ich damit in die falsche Richtung?
Viele liebe Grüße und auch dir alles Liebe und Gute
Nösi
Liebe Nösi,
nein, ich denke nicht das das falsch ist. Ich glaube, das es ganz wichtig ist, für sein inneres Kind zu sorgen und zu versuchen, ihm das zu geben, was ihm so sehr gefehlt hat. Eine mütterliche Bezugsperson, die diesen Job situativ übernimmt, damit du einfach spüren kannst, wie sich das anfühlt und das so etwas überhaupt möglich ist, ist meiner Meinung nach das beste, was einem passieren kann. Ich habe so etwas im Gruppensetting erfahren dürfen wo die Möglichkeiten des Gehaltenwerdens - auch körperlich - noch einmal andere sind. Das ist das, was mir unheimlich weitergeholfen hat, zu spüren: "Diese Bedürfnisse sind ok, andere haben sie auch, es fühlt sich wunderbar an, wenn ich spüren kann, dass ich bekomme, was mir so gefehlt hat." Ich lasse in einem geschützten Rahmen eine Regression zu und gehe dann mit dieser Erfahrung wieder zurück in mein Erwachsenenleben. Früher haben mich diese Sehnsüchte und dieses "Mutterdefizit" so umgehauen, dass alles andere - Arbeit, Hobbies, etc...- so etwas war wie Ablenkung von dem großen Loch in mir und Beziehungen nicht möglich waren. Meine Suche war die nach einer Mutter und alles andere konnte daneben nicht bestehen.
Mittlerweile sind viele meiner Bedürfnisse einfach viel "beruhigter", da ich erfahren habe, wie es sich anfühlt, wenn sie erfüllt werden. Früher habe ich Mutterfiguren von weitem angehimmelt und gedacht "wenn du mich nur einmal in Arm nehmen würdest, dann wäre alles, alles gut". Mittlerweile sind Umarmungen viel mehr Teil meines Lebens und ich schaffe es sogar darum zu bitten, wenn ich es gerade dringend brauche. So wird das Loch kleiner, das Kind beruhigt sich und auf einmal wird der Blick frei für andere Dinge. Ich stelle mir das so vor: ein kleines Kind, das nie bekommt was es braucht, hängt am Rockzipfel der Mutter, weil es vor lauter Hunger nicht loslassen kann. Ein sattes, zufriedenes Kind, das weiß, dass es immer wieder zurückkommen kann, erkundet auch gerne mal die Gegend und dockt nur immer mal wieder bei der Mama an.
Ich glaube also, dass es nur gut tut kann, wenn du dich um dein inneres Kind und seine Bedürfnisse kümmerst und dass es schön ist, wenn da jemand ist, der dir dabei hilft. Ich glaube nicht, dass es möglich ist, sein inneres Kind dauerhaft jemand anderem zu überlassen. Das könnte niemand leisten und das würde ich auch nicht wollen. Aber wenn man von wichtigen Bezugspersonen Trost, Schutz, Geborgenheit,Wärme erfahren darf, nimmt man das ja mit und integriert es in sein Leben. Wie schön, dass du jemanden gefunden hast, bei dem du vielleicht ein wenig davon erfahren darfst.
Liebe Grüße,
Coco
nein, ich denke nicht das das falsch ist. Ich glaube, das es ganz wichtig ist, für sein inneres Kind zu sorgen und zu versuchen, ihm das zu geben, was ihm so sehr gefehlt hat. Eine mütterliche Bezugsperson, die diesen Job situativ übernimmt, damit du einfach spüren kannst, wie sich das anfühlt und das so etwas überhaupt möglich ist, ist meiner Meinung nach das beste, was einem passieren kann. Ich habe so etwas im Gruppensetting erfahren dürfen wo die Möglichkeiten des Gehaltenwerdens - auch körperlich - noch einmal andere sind. Das ist das, was mir unheimlich weitergeholfen hat, zu spüren: "Diese Bedürfnisse sind ok, andere haben sie auch, es fühlt sich wunderbar an, wenn ich spüren kann, dass ich bekomme, was mir so gefehlt hat." Ich lasse in einem geschützten Rahmen eine Regression zu und gehe dann mit dieser Erfahrung wieder zurück in mein Erwachsenenleben. Früher haben mich diese Sehnsüchte und dieses "Mutterdefizit" so umgehauen, dass alles andere - Arbeit, Hobbies, etc...- so etwas war wie Ablenkung von dem großen Loch in mir und Beziehungen nicht möglich waren. Meine Suche war die nach einer Mutter und alles andere konnte daneben nicht bestehen.
Mittlerweile sind viele meiner Bedürfnisse einfach viel "beruhigter", da ich erfahren habe, wie es sich anfühlt, wenn sie erfüllt werden. Früher habe ich Mutterfiguren von weitem angehimmelt und gedacht "wenn du mich nur einmal in Arm nehmen würdest, dann wäre alles, alles gut". Mittlerweile sind Umarmungen viel mehr Teil meines Lebens und ich schaffe es sogar darum zu bitten, wenn ich es gerade dringend brauche. So wird das Loch kleiner, das Kind beruhigt sich und auf einmal wird der Blick frei für andere Dinge. Ich stelle mir das so vor: ein kleines Kind, das nie bekommt was es braucht, hängt am Rockzipfel der Mutter, weil es vor lauter Hunger nicht loslassen kann. Ein sattes, zufriedenes Kind, das weiß, dass es immer wieder zurückkommen kann, erkundet auch gerne mal die Gegend und dockt nur immer mal wieder bei der Mama an.
Ich glaube also, dass es nur gut tut kann, wenn du dich um dein inneres Kind und seine Bedürfnisse kümmerst und dass es schön ist, wenn da jemand ist, der dir dabei hilft. Ich glaube nicht, dass es möglich ist, sein inneres Kind dauerhaft jemand anderem zu überlassen. Das könnte niemand leisten und das würde ich auch nicht wollen. Aber wenn man von wichtigen Bezugspersonen Trost, Schutz, Geborgenheit,Wärme erfahren darf, nimmt man das ja mit und integriert es in sein Leben. Wie schön, dass du jemanden gefunden hast, bei dem du vielleicht ein wenig davon erfahren darfst.
Liebe Grüße,
Coco
das klingt sehr beruhigend... nur ist es schwer, einen Therapeuten zu finden, der einen auch mal in den Arm nimmt... und bei dem man das auch will...
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Das ist total berührend was du beschreibst Coco. Klingt auch so hoffnungsvoll.
Arnat wenn du googelst dann findest du auch therapeuten die innere Kind Arbeit und Körperpsychotherapie anbieten und die haben meistens keine Berührungsängste und geben dem Kind auch ganz viel Wärme.
Arnat wenn du googelst dann findest du auch therapeuten die innere Kind Arbeit und Körperpsychotherapie anbieten und die haben meistens keine Berührungsängste und geben dem Kind auch ganz viel Wärme.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!
wäre es damals nichts gewesen wie es war!
Ich frage mich gerade, ohne den ganzen Thread gelesen zu haben, warum man sich diese Art von Nähe von einem Therapeuten wünscht, ist da nicht der Herzschmerz vorprogrammiert?
Ich denke in nahen Beziehungen, Liebesbeziehungen ist es vollkommen legitim, wenn man, ich nenne es mal "mehrere Aspekte seines Seins" dem Partner zeigt und diese vielleicht durchaus auch bedürftigen Anteile mit ihm teilt und sich zeigt. In einer partnerschaftlichen Konstellation wäre es aber ein echtes nehmen und geben, Liebe eben, jeder Mensch hat Bedürfnisse.
Ich denke in nahen Beziehungen, Liebesbeziehungen ist es vollkommen legitim, wenn man, ich nenne es mal "mehrere Aspekte seines Seins" dem Partner zeigt und diese vielleicht durchaus auch bedürftigen Anteile mit ihm teilt und sich zeigt. In einer partnerschaftlichen Konstellation wäre es aber ein echtes nehmen und geben, Liebe eben, jeder Mensch hat Bedürfnisse.
ich habe diesen thrad gerade entdeckt und kann mich in einige dingen wiederfinden - auch ich bin immer dem hinterhergejagt, was in meiner kindheit nicht passiert ist.
meine thera setzt da aber anders an - das innere kind war schon thema und es ist wichtig, dass es da ist und ich mein inneres kind wahrnehme. ich bin in so eine freundinnen-abhängigkeit gerutscht - nie wieder, das hat mit einer flucht geendet und in einem totalzusammenbruch, ausserdem fast 3 jahre lang das haus nicht verlassen. ich muss die positiven erfahrungen, die ich als kind hätte machen müssen, nachholen - nur so kann ich mich festigen und vl iwann eine beziehung führen. mein inneres kind hat sich endlich gezeigt, es hatte sich verkrochen, was ich ihm auch nicht übel nehme bei all den erfahrungen.
ausserdem merke ich, dass mir meine mutter zunehmend gleichgültiger wird. ich bin noch lange nicht am ende meiner therapie, aber kleine schritte sind schon gemacht. es wird noch ne weile dauern, bis ich meine bedürfnisse als erwachsene einfordern kann.
lg
luni
meine thera setzt da aber anders an - das innere kind war schon thema und es ist wichtig, dass es da ist und ich mein inneres kind wahrnehme. ich bin in so eine freundinnen-abhängigkeit gerutscht - nie wieder, das hat mit einer flucht geendet und in einem totalzusammenbruch, ausserdem fast 3 jahre lang das haus nicht verlassen. ich muss die positiven erfahrungen, die ich als kind hätte machen müssen, nachholen - nur so kann ich mich festigen und vl iwann eine beziehung führen. mein inneres kind hat sich endlich gezeigt, es hatte sich verkrochen, was ich ihm auch nicht übel nehme bei all den erfahrungen.
ausserdem merke ich, dass mir meine mutter zunehmend gleichgültiger wird. ich bin noch lange nicht am ende meiner therapie, aber kleine schritte sind schon gemacht. es wird noch ne weile dauern, bis ich meine bedürfnisse als erwachsene einfordern kann.
lg
luni
"Es gibt drei Wege zum klugen Handeln: durch Nachdenken - der Edelste, durch Nachahmen - der Leichteste, durch Erfahrung - der Bitterste." Konfuzius
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- Helferlein
- , 18
- Beiträge: 99
hab den Thread gerade gefunden... hat viel aufgwühlt
Komisch ist bei mir nur, dass meine Thera eigentlich überhaupt keine Muttergefühle bei mir hervorruft..dafür ist sie wahrscheinlich zu jung. Aber, ich hab eine ganz tolle Lehrerin, die mich halb adoptiert hat
Komisch ist bei mir nur, dass meine Thera eigentlich überhaupt keine Muttergefühle bei mir hervorruft..dafür ist sie wahrscheinlich zu jung. Aber, ich hab eine ganz tolle Lehrerin, die mich halb adoptiert hat
Out of suffering have emerged the strongest souls; the most massive characters are seared with scars.
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- sporadischer Gast
- , 30
- Beiträge: 14
Hallo zusammen,
vielleicht mag ja nochmal jemand von euch hier mitschreiben oder auch nur mitlesen.
Ich bin gerade so traurig und es tut so weh in mir, diese Sehnsucht zu spüren und gleichzeitig zu wissen, dass ich sie nicht erfüllt bekommen werde. Ich steh' noch ganz am Anfang damit, deshalb ist es für mich aktuell schwer vorstellbar, dass ich sie mir vielleicht irgendwann werde selbst erfüllen können. Oder dass es mal weniger weh tun wird, als derzeit.
Auslöser war eine Situation in meiner letzten Therasitzung, in der ich meine Bedürfnisse nicht erkannt habe und sie deshalb auch nicht äußern konnte. Als ich dann zu Hause war, kam erst große Wut und Enttäuschung auf meine Therapeutin und später dann die Trauer darüber geballt zum Vorschein, weil ich mich so alleine gefühlt habe und so weit entfernt von ihr.
Ich hätte Trost gebraucht, aber nicht so, wie sie ihn mir mit guten Absichten in dieser Situation gab. Meine Bedürfnisse in dieser Situation waren rein kindlicher Natur und ich schäme mich dafür, sie auszusprechen .
Und die Erkenntnis, dass sie mir diese wohl niemals erfüllen können/wollen/dürfen wird, weil sie eben "nur" meine Therapeutin ist (und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch sonst niemand mehr - außer ich mir irgendwann selbst), schmerzt gerade so sehr, dass ich kaum aufrecht sitzen kann.
Es tut einfach gerade alles weh in mir.
Ich hoffe, angeregt durch einige positive Aussagen hier und Wege, die einige von euch "alten Hasen" hier im Thread schon vor längerer Zeit gegangen sind, dass ich mich zumindest traue, diesen Schmerz in der nächsten Stunde anzusprechen. Das habe ich nämlich noch nie getan, weil ich es erst jetzt so richtig wahrnehme, was da ist!
Und dass sie es verstehen wird. Das wünsche ich mir so sehr!
Es tur mir leid, ich kann gerade gar nichts konstruktives hier beifügen in den Thread ...ich musste es nur irgendwie "teilen", weil es mich gerade fast zereisst.
LG an euch,
Schwebeteilchen
vielleicht mag ja nochmal jemand von euch hier mitschreiben oder auch nur mitlesen.
Ich bin gerade so traurig und es tut so weh in mir, diese Sehnsucht zu spüren und gleichzeitig zu wissen, dass ich sie nicht erfüllt bekommen werde. Ich steh' noch ganz am Anfang damit, deshalb ist es für mich aktuell schwer vorstellbar, dass ich sie mir vielleicht irgendwann werde selbst erfüllen können. Oder dass es mal weniger weh tun wird, als derzeit.
Auslöser war eine Situation in meiner letzten Therasitzung, in der ich meine Bedürfnisse nicht erkannt habe und sie deshalb auch nicht äußern konnte. Als ich dann zu Hause war, kam erst große Wut und Enttäuschung auf meine Therapeutin und später dann die Trauer darüber geballt zum Vorschein, weil ich mich so alleine gefühlt habe und so weit entfernt von ihr.
Ich hätte Trost gebraucht, aber nicht so, wie sie ihn mir mit guten Absichten in dieser Situation gab. Meine Bedürfnisse in dieser Situation waren rein kindlicher Natur und ich schäme mich dafür, sie auszusprechen .
Und die Erkenntnis, dass sie mir diese wohl niemals erfüllen können/wollen/dürfen wird, weil sie eben "nur" meine Therapeutin ist (und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch sonst niemand mehr - außer ich mir irgendwann selbst), schmerzt gerade so sehr, dass ich kaum aufrecht sitzen kann.
Es tut einfach gerade alles weh in mir.
Ich hoffe, angeregt durch einige positive Aussagen hier und Wege, die einige von euch "alten Hasen" hier im Thread schon vor längerer Zeit gegangen sind, dass ich mich zumindest traue, diesen Schmerz in der nächsten Stunde anzusprechen. Das habe ich nämlich noch nie getan, weil ich es erst jetzt so richtig wahrnehme, was da ist!
Und dass sie es verstehen wird. Das wünsche ich mir so sehr!
Es tur mir leid, ich kann gerade gar nichts konstruktives hier beifügen in den Thread ...ich musste es nur irgendwie "teilen", weil es mich gerade fast zereisst.
LG an euch,
Schwebeteilchen
-
- Forums-Insider
- , 30
- Beiträge: 175
Hallo Schwebeteilchen,
ich kann deine Sehnsucht nachempfinden. Mir geht es sehr ähnlich. Schon lange. Und heute wieder ganz besonders.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich das selbst geben kann. Ich denke dafür braucht man zwingend einen anderen. Ich jedenfalls versuche mir das seit 20 Jahren selbst zu geben, aber ich musste feststellen, dass dies ein Ding der Unmöglichkeit ist.
Ich finde diese Spaltung Erwachsene versus Kind immer sehr komisch. Ich denke auch Erwachsene haben Gefühle und Bedürfnisse nach Liebe, Trost, Nähe. Das ist ganz legitim. Ich betrachte es als einen Teil, der zu mir gehört, der mich auch ausmacht, nicht als etwas fremdes.
Dennoch fällt es mir schwer mit meinem Th. darüber zu sprechen. Ich weiß auch nicht was mir das bringen könnte. Der Th. ist nicht mein Vater, er wird sich nicht so verhalten... Er sagt manchmal ich sei jetzt Erwachsen und habe viel mehr Möglichkeiten. Ich weiß aber nicht was er genau damit meint.
Wie willst du denn das mit deiner Th. besprechen? Und mit welchem Ziel?
Ich frage, weil mich dieses Thema auch sehr interessiert. In letzter Zeit spüre ich während der Therapiegespräche nicht so richtig Nähe zum Th. Das fehlt mir sehr. Es gelingt mir nicht Nähe herzustellen. Das liegt auch daran, dass meine Gespräche meistens nicht so lange dauern, nur etwa 30-40min.
Ich kann dir leider nicht weiterhelfen. Aber du bist mit deinen Problemen nicht allein....
ich kann deine Sehnsucht nachempfinden. Mir geht es sehr ähnlich. Schon lange. Und heute wieder ganz besonders.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich das selbst geben kann. Ich denke dafür braucht man zwingend einen anderen. Ich jedenfalls versuche mir das seit 20 Jahren selbst zu geben, aber ich musste feststellen, dass dies ein Ding der Unmöglichkeit ist.
Ich finde diese Spaltung Erwachsene versus Kind immer sehr komisch. Ich denke auch Erwachsene haben Gefühle und Bedürfnisse nach Liebe, Trost, Nähe. Das ist ganz legitim. Ich betrachte es als einen Teil, der zu mir gehört, der mich auch ausmacht, nicht als etwas fremdes.
Dennoch fällt es mir schwer mit meinem Th. darüber zu sprechen. Ich weiß auch nicht was mir das bringen könnte. Der Th. ist nicht mein Vater, er wird sich nicht so verhalten... Er sagt manchmal ich sei jetzt Erwachsen und habe viel mehr Möglichkeiten. Ich weiß aber nicht was er genau damit meint.
Wie willst du denn das mit deiner Th. besprechen? Und mit welchem Ziel?
Ich frage, weil mich dieses Thema auch sehr interessiert. In letzter Zeit spüre ich während der Therapiegespräche nicht so richtig Nähe zum Th. Das fehlt mir sehr. Es gelingt mir nicht Nähe herzustellen. Das liegt auch daran, dass meine Gespräche meistens nicht so lange dauern, nur etwa 30-40min.
Ich kann dir leider nicht weiterhelfen. Aber du bist mit deinen Problemen nicht allein....
Schwebeteilchen, es tut mir Leid, dass es dir gerade so schlecht geht. Doch vielleicht ist die Situation gar nicht so "brutal", wie du gerade denkst? Ich frage mich, was der eigentliche Grund für deine schlimmen Gefühle ist:
Vielleicht ist ja die Tatsache, dass du deine Gefühle nicht erkannt hast und nicht äußern konntest, das eigentliche Problem, und nicht die "Erkenntnis", dass deine Therapeutin die niemals erfüllen kann. Es gibt nämlich durchaus Wünsche, die uns in der Therapie erfüllt werden können, wenn wir den Mut haben, sie zum Ausdruck zu bringen.
Schwebeteilchen hat geschrieben:Auslöser war eine Situation in meiner letzten Therasitzung, in der ich meine Bedürfnisse nicht erkannt habe und sie deshalb auch nicht äußern konnte. ... Und die Erkenntnis, dass sie mir diese wohl niemals erfüllen können/wollen/dürfen wird, weil sie eben "nur" meine Therapeutin ist
Vielleicht ist ja die Tatsache, dass du deine Gefühle nicht erkannt hast und nicht äußern konntest, das eigentliche Problem, und nicht die "Erkenntnis", dass deine Therapeutin die niemals erfüllen kann. Es gibt nämlich durchaus Wünsche, die uns in der Therapie erfüllt werden können, wenn wir den Mut haben, sie zum Ausdruck zu bringen.
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- sporadischer Gast
- , 30
- Beiträge: 14
Hallo ihr beiden,
vielen Dank für eure schnellen Antworten.
Sunny girl, das mit dem fehlenden Gefühl von Nähe kenne ich auch hin und wieder. Mal ist da sehr viel Nähe, wenn ich mich darauf einlassen, dann wieder - wenn ich Angst davor bekomme, dass es "zu viel" Nähe wird - mache ich es mir/uns wieder kaputt und fange an diese therapeutische Nähe in Frage zu stellen und abzuwerten. Daran arbeite ich gerade auch.
Hast du es denn schon mal versucht in deiner Therapie anzusprechen? Also ich meine deine Bedürfnisse nach Liebe, Trost und Nähe (durch ihn)? Ich weiß noch nicht genau, wie ich es ansprechen werde. Wahrscheinlich wird sie es eh merken und mich fragen, was mir "auf der Seele" liegt und dann hoffe ich, dass ich es so zum Ausdruck bringen kann, wie es gerade ist und nicht wie es wahrscheinlich in einigen Tagen sein wird, wenn der rationale, erwachsene Anteil gewonnen hat. Ich werde dir berichten, wenn du magst!
Tristezza, vielen Dank auch dir. Auch besonders für das: ! Deine letzten Sätze haben mich nachdenklich gemacht und auch ein bisschen zur Ruhe gebracht. Ich möchte gern versuchen, sie anzunehmen. Ich hoffe, ich finde diesen Mut. Du hast da anscheinend gute Erfahrungen gemacht. Darf ich dich fragen, was dir als "Trost" in der Therapie hilft? Wenn dir das nicht zu persönlich ist...ist ja auch sehr situationsabhängig.
vielen Dank für eure schnellen Antworten.
Sunny girl, das mit dem fehlenden Gefühl von Nähe kenne ich auch hin und wieder. Mal ist da sehr viel Nähe, wenn ich mich darauf einlassen, dann wieder - wenn ich Angst davor bekomme, dass es "zu viel" Nähe wird - mache ich es mir/uns wieder kaputt und fange an diese therapeutische Nähe in Frage zu stellen und abzuwerten. Daran arbeite ich gerade auch.
Hast du es denn schon mal versucht in deiner Therapie anzusprechen? Also ich meine deine Bedürfnisse nach Liebe, Trost und Nähe (durch ihn)? Ich weiß noch nicht genau, wie ich es ansprechen werde. Wahrscheinlich wird sie es eh merken und mich fragen, was mir "auf der Seele" liegt und dann hoffe ich, dass ich es so zum Ausdruck bringen kann, wie es gerade ist und nicht wie es wahrscheinlich in einigen Tagen sein wird, wenn der rationale, erwachsene Anteil gewonnen hat. Ich werde dir berichten, wenn du magst!
Tristezza, vielen Dank auch dir. Auch besonders für das: ! Deine letzten Sätze haben mich nachdenklich gemacht und auch ein bisschen zur Ruhe gebracht. Ich möchte gern versuchen, sie anzunehmen. Ich hoffe, ich finde diesen Mut. Du hast da anscheinend gute Erfahrungen gemacht. Darf ich dich fragen, was dir als "Trost" in der Therapie hilft? Wenn dir das nicht zu persönlich ist...ist ja auch sehr situationsabhängig.
Ja, ich habe die Erfahrung gemacht, dass Therapeuten durchaus anpassungsfähig sein können. Meine hat sich im Lauf der Zeit spürbar auf mich eingestellt. Ich habe aber auch viel "geschrien", wenn sie mir weh getan hat, so dass sie weiß, woran sie bei mir ist. Speziell zum Thema "Trost": Für mich ist die spürbare Präsenz meiner Therapeutin schon tröstlich, wenn es mir schlecht geht. Ihre Wortwahl, ihre Stimme. Hab mich ihr auch schon buchstäblich an den Hals geworfen , was aber nicht unbedingt zur Nachahmung zu empfehlen ist, weil viele Therapeuten da ihre Grenzen überschritten sehen.Schwebeteilchen hat geschrieben:Du hast da anscheinend gute Erfahrungen gemacht.
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- sporadischer Gast
- , 30
- Beiträge: 14
Gerade diese Präsenz, die du so schön beschreibst, die konnte ich in der letzten Sitzung eben nicht spüren. Ich habe zum ersten Mal seit zwei Jahren so richtig vor ihr geweint und je länger das ging, desto weiter weg habe ich sie erlebt. Vielleicht hatte es auch was dissoziatives, kann gut sein. Sie erschien so furchtbar weit weg von mir auf ihrem Sessel und gehört habe ich sie auch nicht, weil sie aber auch nichts gesagt hat- glaube ich. Ich hätte mir z.B. so gewünscht, dass sie mich mit dem Weinen nicht "alleine" lässt und näher kommt und wenn nur mit ihrer Stimme...also dass ich ihre Präsenz einfach viel deutlicher spüre. Das hilft mir gerade echt, mich nochmal zu erinnern.....
Ich werde das. erstmal nicht nachahmen, Tristezza , aber das mit der "Päsenz" ist schon mal ein guter Anfang.
Ich werde das. erstmal nicht nachahmen, Tristezza , aber das mit der "Päsenz" ist schon mal ein guter Anfang.
Prima. Dann wünsche ich dir, dass du den Mut findest, das in der nächsten Stunde anzusprechen. Es lohnt sich bestimmt!
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