Erfindungen / gesellschaftliche Verbesserungsvorschläge

Themen und Smalltalk aller Art - Plaudern, Tratschen, Gedanken, Offtopic-Beiträge (sofern Netiquette-verträglich..) und was immer Sie hier austauschen möchten.

montagne
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Beitrag Di., 03.05.2011, 07:52

Jedes Dorf und jeder Stadtteil sollte eine öffentliche Kantine haben, wo die Leute preiswert gutes Essen bekommen können,
Klingt nach Indischen Städten, bin ich sofort dafür.
was haltet ihr eigentlich von einem monatlichen grundeinkommen für alle? meint ihr, dass so was funktionieren würde?
Gibts doch faktisch schon. Du kannst jeder Zeit aufhören zu arbeiten und bekommst ALG II, sofern du nicht genug eigene Rücklagen hast. Oder weniger arbeiten und Aufstockung vom Jobcenter erhalten.
Ich wäre aber für eine Reform der Antragsprozedur, die ein wirklichs Hemmnis darstellt, für Menschen mit nicht exellenter Lese- und Textverständnisfähigkeit. Und dieser Personenkreis sind es ja dominant, die auf die Leistungen angeweisen sind. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
amor fati

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Blaubaum
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Beitrag Di., 03.05.2011, 13:34

Wer dann noch die Klos putzt? Derjenige, der sich damit gutes Geld verdienen will. Wo steht geschrieben, dass es natürlich ist, dass jemand, der Klos putzt, dieses für 5 €/Std. tun muss, während so viele, meist weitgehend unproduktive Jobs so viel besser bezahlt werden?
Wenn es das BGE gäbe, griffen die Marktgesetze wieder. Mieser Job-hohes Gehalt. Angenehmer Job- niedriges Gehalt. Der Zwang zu arbeiten würde wegfallen. Dennoch würden (fast) alle arbeiten wollen, denn 1. will sich niemand langweilen, 2. die sozialen Kontakte auf der Arbeit bekommen einen höheren Stellenwert (während Mobbing zumindest von Arbeitgeberseite weitestgehend unmöglich wird), 3. auf Wohlstand will auch kaum jemand verzichten, während das BGE ja nur das Lebensminimum abdecken würde.
Ausserdem kann Arbeit tatsächlich auch Spass machen (auch wenn mir hier die meisten Deutschen widersprechen würden ), sie kann befriedigen, einen Lebensinhalt bieten.

Ja, das "BGE" gibt's schon, aber nur für diejenigen, die es sich gefallen lassen wollen oder müssen, sich komplett vera****en zu lassen (von gestressten oder machtgierigen ARGE-Mitarbeitern, die selbst Angst um ihren Job haben, und von den dahinter stehenden Politikern).

Und ANGST ist bei diesem Thema für mich überhaupt das Schlüsselwort Nr.1.
Deshalb passt dieses Thema auch so gut in dieses Forum. Was (reale, sachbezogene) Angst alles bewegt/kaputtmacht, da weiss bestimmt jeder etwas drüber zu berichten, nehme ich mal an.....
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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minds
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Beitrag Fr., 06.05.2011, 07:46

Na ja, Hartz IV-Geld zu bekommen, ist auch wie ein kleiner Job. Du musst dir erst mal erarbeiten, wie man solche Anträge ausfüllt, dann alles fristgerecht einreichen, zu Terminen kommen, Bewerbungen schreiben!. Das ist kein BEDINGUNGSLOSES Grundeinkommen

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Blaubaum
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Beitrag Fr., 06.05.2011, 08:23

Eben, deswegen hab ich's in Anführungsstriche gesetzt. Es ist alles andere als bedingungslos. Manche "User" werden in Strickkurse oder Kochkurse zwangseingewiesen, um sie auf den ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten.LOL! Und die Anbieter dieser völlig sinnfreien Kurse, die offenbar gute Kontakte zu Verwaltung und Politik besitzen und auch nutzen, verdienen sich damit recht ordentliche (Geschäftsführer/Dozenten)Gehälter, natürlich auf Kosten der Steuerzahler. Gewusst wie.
Die Leute, die rund um Hartz ihren Job haben (Verwaltung und Fortbildung) verbrauchen mehr Geld als den Arbeitslosen zur Verfügung steht, und erhalten auch noch das Recht, diesen zu zeigen, wo Bartel den Most aufbewahrt.

Demgegenüber würde das BGE JEDER Deutsche erhalten, ausgezahlt vom Computer. Der kostet fast nichts. Und die entwürdigende und teure Prozedur (Antragstellung/Kontrolle/Schikanen) entfiele.

Im Gegenzug wäre ein riesiger Verwaltungsapparat überflüssig (nicht nur die ARGEs, ebenso die BfA, ein grosser Teil der Finanzverwaltung, 120 Krankenkassen, 10.000 Beratungs-und Ombudsstellen, weil kaum noch jemand durch den Gesetzesdjungel durchfindet), am Ende wäre sogar das Arbeitsministerium Schnee von gestern.
Wer einen Job oder einen Arbeitnehmer sucht, nutzt das INet oder die Zeitung. Dafür braucht es keine öffentlich bezahlten Vermittler.

Wenn man alle sinnfreien, ungerechten und wettbewerbsverzerrenden Subventionen im Gegenzug streichen würde, wäre zusammen mit den Einsparungen im Verwaltungsbereich genug Geld da, um das BGE zu finanzieren.
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Beitrag Di., 24.05.2011, 15:26

Ich bin dafür, dass Wartehäuschen (Bus/U-Bahn) rauchfrei sind. Schrecklich finde ich, wenn es regnet und da sitzt ein Raucher im Wartehäuschen und ich muss mich dann in den Regen stellen, weil ich den Rauch nicht ertragen will und kann.

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Beitrag Di., 24.05.2011, 15:28

Ausserdem bin ich dafür, dass geforscht wird zum Thema Faulheit/Kampf gegen Faulheit. Vielleicht gibt es da ein Hirnareal....? Also vielleicht lässts sich da was mit der Hirnforschung herausbekommen. Oder ein Gen...?
Finde ich jedenfalls, dass es ein wichtiges Thema/Problem wäre, weil es viele Menschen betrifft.


Eremit
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Beitrag Di., 31.05.2011, 21:23

Dazu wurde schon viel geforscht - also über die Motivation, und es gibt eine Menge Literatur darüber.

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minds
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Beitrag Di., 31.05.2011, 21:32

alles, was ich bisher über motivation gelesen habe, war "nur theoretisch" (begrifflich abstrakt), weniger vom körperlichen ausgehend -> kann man hirnareale sensibilisieren/beeinflussen? ich kenne mich ja nicht aus, aber was nützen erklärungen und begriffe? es müsste mehr geforscht werden, was konkret auf den einzelnen einen HANDLUNGS-einfluss hat. Da gibt es sicher noch potential. ich lese da (im zusammenhang mit motivation) immer nur so was wie:
-> konkrete ziele setzen
.> belohnungen setzen
usw.
es müsste aber vielleicht was machbar sein, das anders funktioniert, z.b. dass jemand durch reizung von bestimmten hirnarealen weniger faul ist.
sorry, kann sein, das klingt sehr laienhaft. bin kein experte auf dem gebiet.

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Rezna
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Beitrag Di., 31.05.2011, 21:42

Du meinst, die berühmten Schläge auf den Hinterkopf

Ich wäre eher dafür "faul" zu definieren. Bzw zu eruieren, ob das WIRKLICH ein Problem ist.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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minds
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Beitrag Di., 31.05.2011, 21:45

vielleicht ne pille

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Rezna
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Beitrag Mi., 01.06.2011, 08:41

die Pille also.

Wie wäre es mit der umgekehrten Herangehensweise: Herauszufinden, wie Menschen fauler werden. Denn wenn sie weniger tun, dann verbrauchen sie weniger Ressourcen und schonen damit die Umwelt. Wenn die Menschen fauler sind, braucht man mehr, um die selbe Produktivität zu erreichen - was Arbeitsplätze schafft. Und wer auf der Arbeit nix macht, ist auch endlich korrekt bezahlt, denn heutzutage verdient man doch nix mehr.
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TwoFace
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Beitrag Fr., 03.06.2011, 08:08

Arta hat geschrieben: Und wer auf der Arbeit nix macht, ist auch endlich korrekt bezahlt, denn heutzutage verdient man doch nix mehr.
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
Irrsinn
Blödsinn
Wahnsinn


Eremit
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Beitrag Fr., 03.06.2011, 11:05

minds hat geschrieben:vielleicht ne pille
Warum? Reicht Kokain denn nicht mehr? Gut, ein wenig teuer, stimmt...

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sofa-held
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Beitrag Fr., 03.06.2011, 11:55

Arta hat geschrieben:Wenn die Menschen fauler sind, braucht man mehr, um die selbe Produktivität zu erreichen - was Arbeitsplätze schafft. Und wer auf der Arbeit nix macht, ist auch endlich korrekt bezahlt, denn heutzutage verdient man doch nix mehr.
Logische Schlussfolgerung: Faulheit gehört suventioniert, prämiert, wie damals der Butterberg. Meisterschaften im Faul sein, im auf-dem-Sofa-liegen etc, das kurbelt letzlich die Wirtschaft an.
Jetzt werden manche denken, Hartz wäre doch schon Subvention genug. Nein! Die Faulen gehören in elitäre Positionen und müssen zu Vorbildern hochstilisiert werden.
Ach neee, da sind die ja schon! Bild

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forcefromabove
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Beitrag Fr., 03.06.2011, 13:58

Prinzipiell fühle ich mich einem protestantischen Arbeitsethos nahe, d.h ich halte Fleiß
für eine Tugend, die sich aber leider Gottes schnell zur Untugend wandelt, wenn sie
isoliert verabsolutiert wird; Schlagwort : "Sekundärtugenden von Handlangern."

Hannah Arendt hat sich in ihrem Buch " Vita Aktiva"
intensiv mit der existenziellen Bedeutung von Arbeit für den Einzelnen und die Gemeinschaft auseinandergesetzt. Sie thematisiert u.a wie eine Gesellschaft, die jahrhundertlang Wertschätzung nur über Leistungen des "animal laborans" zugeteilt hat,
ihre pädagogischen Werthaltungen weiterentwickeln muss, um weiterin eine sinnstiftende Funktion für ihre Mitglieder, die immer stärker aus dem Wirtschaftsprozess
gedrängt werden, bereitstellen zu können.

Für mich gibt es auch unterschiedlichste Motivationen " faul" zu sein. M.E besteht ein
Unterschied ob jemand aus Bequemlichkeit oder aus einer bewusst gewählten Verweigerungshaltung untätig wird, weil verschiedene Motivationen zu verschiedenen
Folgeerscheinungen führen.

So glaube ich, dass die Faulheit eines Desinteressierten und Frustierten, der sich vorallem über materielle Anreize motivieren lässt, eher zur Zunahme von marktkonformer Konsumnachfrage führt ( Medien, Nahrung .....), während
die Faulheit des Verweigerers, dessen Selbstverständnis das des " Sands im Getriebe" ist, zur möglichst konsumabstinenten neuen Bescheidenheit, und in der Folge hoffentlich zu Innovation, führt.
"Ich bin kein direkter Rüpel aber die Brennnessel unter den Liebesblumen."
Karl Valentin

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