Muß mal ein paar Mißverständlichkeiten ausräumen :
@sofa-held
Mit "Fachgesimpel" hat das nix zu tun,eher damit,daß ich diese Schwarz-Weiß-Denke nicht so drauf habe und halt mehr differenziere,in erster Linie,um mich selber besser verstehen und einordnen zu können,was grad in mir passiert.
Mir hat das sehr geholfen,meinen eigenen Weg zu finden - nämlich raus aus den Dissos etc. hin zum Integrieren der abgespaltenen Teile.
Wie man das jetzt in "Fachkreisen" nennt,ist mir dabei weniger wichtig - die Unterscheidung schon mehr.
"Regredieren" heißt ja wörtlich übersetzt was in die Richtung "Rückbildung" - wie du schon geschrieben hast eine Art "Rückfall" in kindliche Muster.
Dissoziation heißt wörtlich übersetzt was in Richtung "Abspaltung" - und das muß nicht zwingend was Kindliches sein.
Wie müncherkindl schon schrieb : wenn ne Frau in ner Tiefgarage überfallen wird und dann später dissoziiert,weil die alte Panik hochkommt,dann regrediert sie noch lange nicht.
Aber natürlich geht beides,ist ja klar.
Heißt : da gibts nicht entweder-oder,da gibts auch nicht "richtig" oder "falsch" und was beim einen oder mehreren eben so und so ist,muß noch lange keine Gesetzmäßigkeit haben!
Ich habe übrigens meine Therapie auch zu Zeiten gemacht,wo es Internet zwar schon gab,ich aber noch keins hatte.
Allerdings : Selbsthilfegruppen gibt es schon viel länger - und die werden von den Theras meist empfohlen,daß man die besuchen sollte...Ist im Grunde auch nix anders,vielleicht nicht gar so "breit gefächert" - aber mal so gesehen : wenn man sich in den Foren so "umliest",dann wird eigentlich auch immer dasselbe empfohlen.
Die Dissoziation an sich ist natürlich ein Schutzmechanismus - aber deswegen doch noch lange nicht das,was man "pflegen" sollte oder was "dienlich" ist!
Auch da wieder : da gehts doch nicht um schwarz-weiß,um entweder-oder!
Die Dissoziation ist ein Schutzmechanismus und damit ein Notbehelf zur "Rettung" aus ner sehr belastenden Situation - kostet damit viel viel Energie - und dient sozusagen zur "Überbrückung",bis man gelernt hat,mit der entsprechenden Situation "unbelastender" umzugehen.Sprich : sie bewältigt zu bekommen.
Natürlich ist sie nicht per se "schlecht" oder "schädlich" - aber es "gräbt" sich halt als Muster ein in der Birne - und dadurch "lernt" man,auch in anderen,ähnlichen Situationen so "behelfsmäßig" und ohne wirkliche Bewältigung der Situation zu reagieren.
"Aufgeschoben ist nicht aufgehoben" - es bleibt also nach der Disso das eigentliche Problem bestehen - und einem selbst nur das Vermeiden übrig.
Und das kanns doch nicht sein,oder?
@Confianza:
Daß deine Thera sich da erstmal freut,wenn sich da was traut,sich zu zeigen,das ist doch klar!
Und daß sie nicht hergeht und dir deinen "Schutz" da wegreißt,ist doch auch klar!Das wäre im höchsten Maß unprofessionell,wenn sie das machen würde!
Ich finde,sie macht das richtig: sie "geht mit" mit dir,baut da keinen Erwartungsdruck bei dir auf,sondern "würdigt" erstmal deine Leistung,daß du dich hast schützen können,um dein "Weitermachen" zu schaffen.
Aus den Dissos rauszufinden geht eben nur nach und nach - da muß man "lernen",die Situationen,die bisher die Dissos ausgelöst haben,anders zu bewerten und aus dem Hier und Jetzt und den anderen Möglichkeiten,die man jetzt hat,auch entsprechend zu reagieren,ohne "automatisch" in die alten Muster zu verfallen.
Das geht nicht von heut auf morgen.
Aber wenn mans lernt,dann is es ne sagenhafte Erleichterung,nimmt unglaublich Druck und bringt jede Menge neue Lebensenergie,innere Freiheit und baut unglaublich auf!
Ich kanns nur empfehlen!
Lieber Himmel,NEIN!!Das heißt jetzt aber nicht, dass ich multipel sein kann, wenn mir die Tränen laufen und ich nichts fühle..?!?
Damit wollt ich nur sagen,aus welchem Hintergrund ich selber komme und "hier mitreden" will.
Was die Panik angeht:
Ich denk schon,daß da meistens ne Panik der Auslöser für ne Disso ist.
Oder eben,man hat diese Schutzreaktion so dermaßen schon verinnerlicht,daß man sie in allen unangenehmen und belastenden Situationen "hernimmt"...