Hat jemand Gott gefunden?

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Rezna
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Beitrag Do., 20.01.2011, 13:55

littlebuddha hat geschrieben:Die Ärzte gaben seiner krebserkrankten Mutter keinerlei Hoffnung, Dilts arbeitete mit NLP Methoden mit ihr und 15 Jahre später lebte sie gesund und munter.
Weiß du, mit genau solchen geschichten wäre ich EXTREM Vorsichtig. Denn sie können nur dann ziehen, wenn sie widerholbar sind. Einzelne Fälle von Spontanheilungen gibt es immer wieder. In meinem näheren Umfeld sind in den letzten vier Jahren eine ganze Menge Menschen an Krebs erkrankt, und viele auch gestorben. Und glaub mir, da waren wirklich eklatante Bemühungen alternativer Heilmethoden dabei. Und glaub mir, wie maßlos enttäuscht die Kranken sind, wenn ihre "spirituelle" Heilung nicht gelingt. Enttäuscht von SICH SELBST. Diese Menschen sterben schwer Enttäuscht von ihren mickrigen, mageren Fähigkeiten, per Gedankenkraft gesund zu werden. Das ist eine ganz schlimme Sache, weil sie Impliziert: Wer nicht gesund wird, WILL sterben. Und das wollten diese Leute nicht. Ganz schlimme Szenen, ganz schlimme Schuldgefühle, ganz viel Qual, weil man mit schwertkranken Menschen ein esoterisches Geschäft macht. Unter meinen Verwandten aber auch Fälle von Spontanheilung. Aber nicht durch irgendwelche schamanischen Tänze, NLP und Walgesänge, sondern: Scheiss drauf, ich hock mich lieber zum Heurigen (österreichische Saufanstalten wo Essen nebensache ist) als ins Krankenhaus. Hieße das jetzt, jeder Krebskanke soll sich in den Heurigen setzen, und dann wird er gesund? Also da muss ich wirklich warnen. Das habe ich zum Teil schon als "Heilsfaschismus" empfunden, der bereits totkranken Menschen noch mehr Schmerz zufügt. Und immer kommen sie daher, die "Wunderverkünder" die dann von jemanden erzählen der "nur positiv denken muss" oder "nur WIRKLICH Leben wollen muss" oder "nur sein gesamtes Leben verändern muss"... um dann gesund zu werden.
littlebuddha hat geschrieben:Menschliche, weltliche Liebe ist etwas anderes. Das sollte man nicht verwechseln. Das ist als vergleichst du einen See mit dem Ozean.
Woher weisst du das? Woher willst du nicht wissen, dass jene Liebe die du als göttlich definierst, nicht deine eingene, individuelle Liebesfähigkeit ist? Nur weil sie nicht sexuell ist, oder sowas? Ich finde das eher schade, als toll, dass du sie nicht als deine Liebe, deine eigene in dir entstandene Gefühlsregung erleben kannst.

Soll dein Beispiel mit Semmlweiß bedeuten, die Gläubigen wissen schon von Gott (Bakterium) und die Ungläubigen nicht, aber in Kürze gibt es einen Beweis? Für mich ist dein Beispiel eher ein Beweis GEGEN Gottglauben.

Was "verrückte" angeht, so war es zumindest in Österreich schon so, dass diese in Hinterhöfen oder Kellern gehalten wurden, aus Scham versteckt oder getötet weil sie die Erbsünde zeigen und also auf dem Haus ein Fluch lag. Und, Amerika ist ein enorm gläubiges Land, da darf Gott sogar aufs Geld... wenn wir bei deinem Beispiel bleiben...
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
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Ive
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Beitrag Do., 20.01.2011, 14:31

Gott lässt sich nicht beweisen. Glaube muss Glaube bleiben, sonst wäre es Wissen. Atheisten fordern Wissen, sie wollen nicht glauben, weil Glaube für sie minderwertig ist. Alles, was andere als Gottes"beweis" für sich ansehen, ist subjektiv und muss es aus seiner Natur heraus bleiben. Alles, was andere als ihren eigenen Gottesbeweis ansehen, ist für die Atheisten der Beweis fürs Gegenteil. Das sagte schon Jesus von Nazareth; er nannte diese Menschen verbohrt und befand es für sinnlos, sie überzeugen zu wollen. (Die Bibelstelle nenne ich gern noch.)

Littlebuddha, Du kannst Dir hier nur blutige Füße holen.

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Rezna
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Beitrag Do., 20.01.2011, 14:38

Ive hat geschrieben:Glaube muss Glaube bleiben
Mal angenommen, nächstes Jahr würde der Beweis eines Gottes erbracht werden. ER will es so weil er "Glauben" verabscheut und möchte, dass die Menschen in Gewissheit leben.
Das würde den Glauben töten, oder? Wenn Gott sich vermessen ließe und einteilen und in seine chemische Substanz analysieren? Oder wäre der neue Glaube dann der Nicht-Glaube? Ich glaube NICHT dass es Gott ist und ich GLAUBE dass es ÜBER diesem Gott noch eine weitere Instanz gibt?

Geht es also gar nicht um Gott, sondern um die Magie, das Mystische, das Unerklärliche?

Was, wenn Gott, der sich zeigt und vermessen lässt, sagen würde: Barmherzigkeit und Liebe? Nein, Zerstörung, Gewalt, Brutalität ist wertfrei nicht besser oder schlechter als Liebe, was regt ihr eich so auf? Es ist alles meine Unterhaltung - denkst ihr, ich erschaffe etwas, das mich langweilt?
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Blaubaum
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Beitrag Do., 20.01.2011, 14:44

Ive hat geschrieben: Nein, Blaubaum, nicht aus emotionaler Betroffenheit (die Du sehr richtig erkennst) die Tatsachen verdreht, sondern SO EMPFUNDEN, wie es ankommt - das ist der springende Punkt.
Liebe Ive,

magst Du mir mitteilen, welche meiner Aussagen oder Statements Dich so betroffen gemacht haben, dass Du eine persönliche Beleidigung dahinter vermutest?

Es liegt mir fern, irgendjemanden unglücklich zu machen, indem ich meine eigene Sicht auf das Phänomen Gott schildere, nein, es macht mich traurig, wenn es zu solchen emotionalen Aufwallungen kommt, da die Diskussion (an der ja jeder freiwillig teilnimmt) dadurch unfruchtbar wird.

Dass Du Dinge SO EMPFINDEST, wie es ankommt-----wie meinst Du das?

Ich wäre sehr froh, diese Fragen gemeinsam hier klären zu können, und ich kann Deine Vorwürfe nur dann konstruktiv verarbeiten, wenn ich weiss, was Du konkret meinst.

Lieben Gruss von Blaubaum!
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Eremit
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Beitrag Do., 20.01.2011, 14:51

Blaubaum hat geschrieben:Du hast Recht, geronimos secret, über den "Glauben" zu diskutieren ist ungefähr so überflüssig, wie einen Krimi zu lesen.
Ich finde es interessant, über den Glauben zu diskutieren. Krimis finde ich nicht so spannend und so ergibig...
Ive hat geschrieben:Es ist dem ja kaum auszuweichen, dem Hass auf die Gläubigen, auch in diesem Forum nicht. An anderer Stelle lese ich, dass "Gläubige an sich wertlose Menschen" sind. Was ist das bitte außer blindwütiger Hass und fehlender Respekt?


Du meinst z.B. einen solchen Respekt, wie mir zu schreiben, daß das, was ich schreibe, als "krankmachend" einzustufen ist? Zu einem Zeitpunkt, an dem ich mich noch seeeehr zurückgehalten habe. Wobei Du und littlebuddha von Hass sprechen, ich spreche von Angst.

Würde mich aber auch noch immer interessieren, wie das "krankmachend" sein kann. Einer solchen Macht bin ich mir gar nicht bewußt.
Ive hat geschrieben:Und wenn DAS hier jemand schreibt, der sich selbst darüber beschwert, im Beruf gemobbt worden zu sein (...)
Es enzieht sich meiner Wahrnehmung, inwiefern das nun mit diesem Thema hier zu tun haben soll. Magst Du das vielleicht näher erläutern?
Ive hat geschrieben:Und eine Verpflichtung, ihm zu antworten, sehe ich auch nicht.
Stimmt, habe ich auch nie behauptet. Es geht mir ja auch nicht darum, daß MIR der Gläubige antwortet, ich kenne ja schon die Antworten, sondern, daß er sich mal SELBST antwortet. Aber das ist eben nicht leicht, wenn der Gläubige sich nicht einmal traut, unangenehme Fragen zu stellen. Und zwar vor allem sich selbst.

Aber ist klar, daß Du keine Verpflichtung hast, mir zu antworten, reicht bereits völlig aus, um mir nicht zu antworten. Andere Gründe brauchst Du nicht.
Blaubaum hat geschrieben:Einen alternativen Standpunkt als persönlichen Angriff abzuqualifizieren und die emotionale Karte auszuspielen, obwohl es nicht zu Beleidigungen gekommen ist, ist ein erbärmliches Niveau.
Nun, aber logisch betrachtet, was soll ein Gläubiger denn anderes machen? Er kann nur emotional reagieren, weil der Glaube rationales Denken negiert...


Eremit
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Beitrag Do., 20.01.2011, 14:51

littlebuddha hat geschrieben:Ich bitte noch einmal darum, dass der Thread also nicht für Schlammschlachten gedacht ist und dies nichts mit Einschränkung eurer Meinungsfreiheit zu tun hat.
Ist es eine Schlammschlacht, wenn ich da eine Verbindung zwischen magischem Denken sehe und dem Glauben an ein rosa Einhorn? Das ist simpelste Logik. Wir sind übrigens in einem PSYCHOTHERAPIEFORUM. Und da darf nicht über psychopathologische Erkenntnisse diskutiert werden? Und genau das ist faschistisch.
littlebuddha hat geschrieben:Also wenn Diskussion, dann bitte Austausch über das Thema und nicht über den Diskutanten!
Weder ich, noch hat hier sonst jemand irgendwen angegriffen. Zumindest sehe ich das so, ich greife höchstens ein PRINZIP an. Es sei denn natürlich, ich interpretiere die Unterstellungen von Dir, littlebuddha, und Dir, Ive, als Angriff. Also im Grunde könnt Ihr Euch es ja auch aussuchen. Reißt Euch ein bisschen zusammen, kann ja nicht sein, daß gleich die vier apokalyptischen Reiter kommen, nur, weil ich in einem PSYCHOTHERAPIEFORUM eine Verbindung zwischen Religiosität und magischem Denken ziehe. Die, noch einmal, wirklich sehr logisch ist. Das ist, wie zwei und zwei zusammenzuzählen.
littlebuddha hat geschrieben:Ich hatte mit dem Thread nicht vor, einen Gottes"Beweis" im Sinne der wissenschaftlichen Methode zu finden. Deine Beschreibung ist es für mich schon ein persönlicher Beweis im Sinne einer inneren Erfahrung. Die innere Erfahrung wird durch die wissenschaftliche Methode nicht abgedeckt, diese kann sie nicht erforschen und wird daher von vielen Leuten geleugnet. Über eine solche innere Erfahrung kann man nicht mit Leuten sprechen, die aus ihrer Weltsicht schon allein die Möglichkeit solch einer Erfahrung von vornherein leugnen.
Die Erfahrung wird nicht geläugnet, ist nirgendwo so zu lesen. Nur die logische, oder vielmehr pseudologische Schlußfolgerung aufgrund der Erfahrung wird in Frage gestellt. Wenn solch eine Frage bereits so bedrohlich wirkt, daß sie droht, nicht nur Deine Schlußfolgerung, sondern auch Dein Erlebnis mit in die Tiefe zu reißen, kann ich mir nicht recht vorstellen, daß Deine Erfahrung sehr tief gegangen sein kann.

Wenn Du die Möglichkeit, solche Erfahrungen zu machen, totalitär an die Bedingung knüpfst, einer Religion zu huldigen, dann kann ich Dir versichern, daß Du falsch liegst. Eine Menge Menschen haben "spirituelle Erlebnisse" zu verbuchen, sind aber nicht gläubig. Dennoch maßen sich alle Religionen an, jede Spiritualität für sich zu beanspruchen. Und das ist purer Hochmut. Man kann sehr wohl auch "spirituelle Erfahrungen" machen, ohne gläubig zu sein. Weil, und das ist letztendlich der logische Schluß, Spiritualität rein gar nichts mit Glauben zu tun hat, sondern mit Wissen. Alles andere ist nur eine Schwindelei, bei der man sich selbst etwas vormacht, um das eigene Ego zu erhöhen.

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Blaubaum
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Beitrag Do., 20.01.2011, 14:57

littlebuddha hat geschrieben: Sonst ist es nicht mehr als Wischiwaschi Trilala und ich finde weiterhin, Blau ist besser als Rot.
Lieber Little Buddha,

dass Du, wie oben zu lesen, meine Argumente als Wischiwaschi Trilala bezeichnet hast, habe ich Dir nicht übel genommen.

Ich bitte Dich, ebenso wie Ive, mich konkret auf meine Beleidigungen aufmerksam zu machen. Was hat Dich gestört, was hat Dich betroffen gemacht? Ich möchte es gerne wissen!

Bitte stelle nicht nur unkonkrete Vorwürfe in den Raum, ohne Ross und Reiter zu nennen. Ich wäre Dir sehr verbunden.

Und bitte höre auf, mich fortwährend als "glaubensfeindlich" hinzustellen. Hast Du meine Posts gar nicht gelesen? Oder gar nicht verstanden?
Habe ich mich zu unverständlich ausgedrückt?


Liebe Grüsse von Blaubaum!
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Beitrag Do., 20.01.2011, 15:01

Ive hat geschrieben:Ich empfinde es aber so (...)
Das sind aber DEINE Gefühle, für die kann ich nichts.
Ive hat geschrieben:(...) und wenn mir jemand das signalisiert, erscheint es mir ausgesprochen unfair, dann noch weiter in die Kerbe zu schlagen, statt sich vielleicht mal zurückzunehmen und sogar eine kleine Entschuldigung anzubringen.
WAS zu entschuldigen? Von was bitte redest/schreibst Du? Entschuldigen, daß ich über magisches Denken schreibe? In einem Psychotherapieforum?
Ive hat geschrieben:Emotionale Betroffenheit wird bei diesem Thema offenbar nicht respektiert.
Verstehe ich nicht. Erst muckiert man sich hier über meine emotionale Offenheit, dann wiederum muckiert man sich darüber, daß diese nicht respektiert wird. Also was jetzt? Ich bitte darum, mal zur Abwechslung bei einer Sache zu bleiben.
Ive hat geschrieben:Dein "erbärmlich" lasse ich wegen Littlebuddhas zu Recht geforderter Sachlichkeit unkommentiert, ich hätte sonst einiges dazu zu sagen ...
Was "sich jemandem erbarmen" bedeutet, das weißt Du aber schon, oder? Was Erbarmen ist? Solltest gerade Du wissen, nicht? Oder vielleicht gerade Du eben nicht, je nachdem.

Ist Dir Erbarmungslosigkeit lieber, Ive?

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Blaubaum
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Beitrag Do., 20.01.2011, 15:28

Steht nicht irgendwo geschrieben, dass "man sich von Gott kein BILD machen soll"?
Steht das nicht im "Buch der Bücher"?

Die Muslime als jüngste der zahlenmässig grossen Glaubensgemeinschaften nehmen dieses Gebot so wörtlich, dass sie in den Moscheen tatsächlich keine bildlichen Darstellungen Gottes zulassen. Nur wunderschöne Arabesken so weit das Auge reicht. Ihre Sache.

Die Taoisten sagen, das Tao kann nicht beschrieben werden. Nur erfahren.

Beides ist nach meiner Interpretation ein Hinweis auf das UNKONKRETE, das Undefinierbare, Gegenstandslose, Eigenschaftslose, Unentschiedene. Kein Anfang, kein Ende. Kein Glück, kein Unglück. Kein Wille, kein Widerwille. Keine Bevorzugung, keine Abneigung. Kein Gut, kein Böse. Nur Leere, absolute Leere.

Die urchristlichen Glaubensinhalte sollen sich da nicht von den Inhalten anderer Religionen unterschieden haben. Erst diverse Konzile und päpstliche Edikte haben aus diesem Universalgott (der nicht existiert, sonst wäre er ja eine Schiessbudenfigur) einen Gebrauchsgott gemacht: Den Gott für Gesundheit und ein langes Leben, den Gott für geschäftlichen Erfolg, den Gott für die Seeleute, Papa, Sohnemann und spirituellen Sprachlehrer (Pfingsten). Das ist für mich Blasphemie.

War das jetzt auch wieder beleidigend, Ive und Little Buddha?
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Blaubaum
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Beitrag Do., 20.01.2011, 15:44

War letztens in einem Laden und habe dem Inhaber gesagt, dass mir sein Angebot zu teuer ist und ich es deshalb nicht annehmen werde.

Er war beleidigt.

(Wollte halt was verkaufen, und das hatte nicht geklappt. Interessenlage.)

Hätte ich ihn nun gefragt, was ihn beleidigt hat (ich habe ihn weder Blödmann genannt noch ihn sonstwie angepflaumt), was hätte er wohl gesagt?

Vielleicht hätte er gesagt: Ich habe es so empfunden, es kam so bei mir an. Fertig.

(interessengesteuerte Wahrnehmung halt )

Wird demnächst zur verkehrsrechtlichen Grundkomponente: Nicht mehr die konkreten Verkehrszeichen entscheiden darüber, wer die Vorfahrt missachtet hat, sondern das Gefühl, die individuelle Wahrnehmung, Emotionen, Interessenlagen.
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Ive
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Beitrag Do., 20.01.2011, 15:57

Blaubaum, ich empfinde einiges als Angriff, sprach ich von Beleidigungen? Wo? Ich erinnere mich nur an "Feindseligkeit" - wobei ich damit nicht Dich persönlich ansprach.

Auch macht bekanntlich der Ton die Musik, es gibt unterschwellige Aggression: Auch bei Dir dringt sie - offenbar von Dir selbst und anderen, die ebenso denken, unbemerkt - durch; z. B. in einigen Äußerungen gegenüber Littlebuddha, z. B. in der, wie bereits erwähnt, zitierten Anmerkung zur "Erbärmlichkeit" gewisser Äußerungen Gläubiger ... Ich unterstelle Dir NICHT, dass Du treffen willst!

Tut mir leid, aber ich werde mir hier nun nicht die Mühe des Zitierens machen, nur um es dann selbstverständlich postwendend "widerlegen" zu lassen, dazu fehlt mir schlicht die Lust. Das ist mir hier bereits zu oft begegnet. Ihr erwartet Offenheit von uns, seid es aber selbst nicht.

Und Humor wird offenbar nicht gleich empfunden. Ich halte es da lieber wie Geronimos: Ich werde nicht mehr über den Glauben selbst diskutieren. Und damit steige ich hier - ein paar Posts zu spät - wieder aus.
Zuletzt geändert von Ive am Do., 20.01.2011, 16:02, insgesamt 1-mal geändert.


Eremit
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Beitrag Do., 20.01.2011, 16:01

littlebuddha hat geschrieben:Dann schau dir mal Robert Dilts "Identität, Glaubenssysteme und Gesundheit: Höhere Ebenen der NLP-Veränderungsarbeit" an.
Ich weiß, was NLP ist. Die Sache ist nur, Glaubenssysteme funktionieren für mich nicht, dazu bin ich inkompatibel, ich ziehe die natürliche Spiritualität vor, weil diese wiederum ihre Kraft aus der Gewissheit zieht, also aus der Wahrheit, Du weißt schon, Übereinstimmung von Subjekt und Objekt.
littlebuddha hat geschrieben:Die Ärzte gaben seiner krebserkrankten Mutter keinerlei Hoffnung, Dilts arbeitete mit NLP Methoden mit ihr und 15 Jahre später lebte sie gesund und munter.
Ich habe schon Menschen kennen gerlent, die einen solchen Zeitraum mit Krebs weitergelebt haben und deren Zustand sich nicht verschlechterte. Die waren aber weder gläubig, noch wußten sie überhaupt, was NLP ist. Damit ist gar nicht bewiesen. Ich bin ja auch nicht Aristoteles, nur, weil ich einen Bart trage.
littlebuddha hat geschrieben:Da du würde ich gerne von dir wissen, wie viele Behandlungen mit modernen schulmedizinischen Methoden den Patienten wirklich heilen oder das Leiden wirklich effektiv lindern? Dazu kann ich dir sehr Bernard Lown empfehlen, "Die verlorene Kunst des Heilens".
Wäre es der Glaube und nicht die Medizin, welche den Menschen heilt, dann müßten die Menschen früher 80 geworden sein und heute reihenweise mit dreißig tot umfallen. Das habe ich ja schon geschrieben, aber es will in Deinen Kopf einfach nicht hinein. Bemerkenswert, wirklich.
littlebuddha hat geschrieben:Schönes Beispiel, nun sag mir doch noch in welcher Religion die Leute Feuerbälle und Blitze aus ihren Händen verschießen wollen???
Warum stellst Du Dich dumm? Hast Du das wirklich nötig?

Genauso ist es magisches Denken, wenn jemand glaubt, nur oft genug beten zu müssen, um über Wasser gehen zu können. Kommt weit häufiger vor als Feuerbälle. Schon mal etwas vom Jerusalem-Syndrom gehört? Wahrscheinlich nicht.

Machen wir es spannend. Bitte beschreibe mir einen gläubigen Menschen, welcher nicht unter magischem Denken leidet. Kann ja nicht so schwer sein. In einfachen Worten.
littlebuddha hat geschrieben:Stefan Weinmann, "Erfolgsmythos Psychopharmaka" (Psychiatrieverlag 2008)
Nur, weil das da drinnen steht, ändert das auch nichts daran, daß kein Arzt, kein Psychiater und auch kein Patient sowas jemals sagen würden. Herr Weinmann kann in sein Büchlein schreiben, was er will, trotzdem habe ich das noch nie gehört, und ich habe schon eine Menge psychisch angeknackter Menschen kennen gelernt.
littlebuddha hat geschrieben:Und woher weißt du so genau, dass die Leute damals gläubiger waren als heute?
Weil die Furcht größer war.
littlebuddha hat geschrieben:Und das religiöse oder rituelle Heilung auf gar keinen Fall funktioniert?
Ich warte noch immer darauf, daß jemand Wasser in Wein verwandelt, über das Wasser geht, meinetwegen auch Feuerbälle wirft. Oder mit 72 Jungfrauen in den Himmel aufsteigt, egal, soll kommen, was kommen will. Nur endlich mal etwas wirklich ÜBERRASCHENDES.
littlebuddha hat geschrieben:mich sind deine Aussagen dogmatisch verzerrt, weil du aufgrund deiner verhärteten Weltsicht nicht einmal denken willst, dass es so etwas geben könnte, und nun nach Beweisen suchst, die dir deinen eigenen Glauben bestätigen. Das nennt sich confirmation bias, doch keine Sorge: Diesen mentalen Defekt haben alle Menschen.
Und nun für Dich eine Buchempfehlung: Douglas Adams, "Der elektrische Mönch". Witzig UND klug, dabei tiefsinniger als alle religiösen Schriftwerke zusammen.
littlebuddha hat geschrieben:Obwohl die Erfahrung etwas anderes lehrte, entsprach es nicht ihrem Glaubenssystem, sich die Hände waschen zu müssen. Erst als viel später die kleinen Viren und Bakterien entdeckt wurden, gab es "vernünftige" Gründe dafür und es setzte sich durch. Die Erfahrung wurde abgelehnt. Findest du das vernünftig?
Du stellst Dich erst dumm, nun willst Du mich mit Dialektik an der Nase herumführen? Ein wenig ausgeklügelter könnten Deine Sophismen schon sein, littebuddha. So klug, wie ich Dich einmal eingeschätzt habe, kannst Du nicht sein, wenn Du mich für so dumm hälst.


Eremit
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Beitrag Do., 20.01.2011, 16:02

littlebuddha hat geschrieben:Wieder so eine unwahre Aussage, die einfach so nicht zutrifft. Ich frage mich ernsthaft, wie du zu deinem "Wissen" kommst. Du stellst deine Behauptungen als ultimative Wahrheiten dar, doch hast du die mal überprüft?
Du warst also noch nie auf dem Land. Oder Du sperrst Dich ein, je nachdem. An der ungebildeten Landbevölkerung kann man genau diese Prinzipien noch heute sehr gut beobachten. Nur muß man dafür auch rausgehen, littlebuddha. Also unter normale Menschen und so.
littlebuddha hat geschrieben:Das ist es eben, was ich dogamtisch an dir und Blaubaum finde: Ihr stellt gefährliches Halbwissen als letzte Wahrheiten auf und verteidigt diese bis zum bitteren Ende.
In erster Linie frage ich direkt und impliziere ich Fragen, für Blaubaum brauche ich nicht sprechen. Da, wie es typisch ist für den Gläubigen, mir nicht einmal ansatzweise geabtwortet wird, muß ich mich selbst auf die Suche nach der Wahrheit begeben, das machen Erwachsene eben so. Und ich habe sehr wohl sehr akribisch nachgeforscht. Ganz einfach, weil ich mich nicht mit dem Halbwissen der Gläubigen zufrieden geben wollte, denn ich wollte auch nie so krank enden wie die Gläubigen. Daß diese leiden, vor allem dann, kurz vor dem Tod, wenn sie reihenweise vom Glauben abfallen, weiß ich von einem Kollegen, der alte Menschen im Heim gepflegt hat. Der hatte nur solche Geschichten auf Lager.
littlebuddha hat geschrieben:Sie blieben versorgt. In Indien und anderen Südländern ist die Erholungsrate von mentalen Krankheiten sogar höher als bei uns mit aller modernen Psychopharmakologie.
Und das weißt Du, weil Du in Indien lebst, aufgewachsen bist, Psychologie studiert hast und jeden Inder befragt hast.
littlebuddha hat geschrieben:Das haben die zwei größten Studien der WHO zu Schizophrenie erstaunlicherweise herausgefunden.
In solchen Ländern fuktioniert ja nicht einmal eine simple Volkszählung aufgrund des unterentwickelten bürokratischen Apparates. Da würde ich mich nicht auf zusammengebastelten Ergebissen der WHO ausruhen.
littlebuddha hat geschrieben:Jetzt frage ich dich mal, wie es heute im Westen aussieht für Menschen mit geistigen Störungen: a) sie kommen in die Anstalt (bis in die 50er teils lebenslänglich hospitaisiert in menschenunwürdigen Verhältnissen)
Da muß man aber schon gewalttätig werden gegen sich selbst oder jemand anderen oder nicht einmal in der Lage sein, zu essen, daß man in eine Anstalt eingeliefert wird! Du übertreibst maßlos. Tatsache ist auch, daß es den meisten Menschen in solchen Anstalten weit besser geht, weil die meisten dieser Menschen Sozialfälle sind und vorher unter übelsten Bedingungen zu leben hatten!
littlebuddha hat geschrieben:b) wenn sie rauskommen werden sie durch Vorurteile stark stigmatisiert, wenige Leute wollen Kontakt haben mit Leuten mit Schizophrenie-Diagnose
Mein bester Freund litt an Schizophrenie, allerdings war er immer überall ein gern gesehener Gast, denn er war ein guter Mensch. Sicher gibt es Vorurteile, aber ich wette, es werden mehr Menschen aufgrund ihres Glaubens bzw. besser Unglaubens verstossen, also solche, die an Schizophrenie leiden. Zumindest kommt es nicht gerade oft vor, daß eine an schizophrenie leidende Person totgeprügelt wird wegen deren Krankeit, während der Glaube sich weit besser als Grund dafür eignet, jemandem den Schädel einzuschlagen.
littlebuddha hat geschrieben:Ist das etwa schlimmer als unbewiesenermaßen zu behaupten, die Leute hätten einen gentisch bedingte, unheilbare Hirnkrankheit? Und wären damit organisch, physisch und überhaupt anders als die anderen Menschen? Diese biologistische Sicht hat fast was faschistisches: Die sind anders als wir, die haben zwar keine andere Hautfarbe, aber die haben ein anderes Gehirn. Ihre Gene sind defekt, die haben ein krankes Gehirn. Diese Mutanten!
Tja, eben nur FAST faschistisch. Den wahren Faschismus haben immer noch die Gläubigen für sich gepachtet, wie auch den Rassismus...
littlebuddha hat geschrieben:Menschliche, weltliche Liebe ist etwas anderes.
Liebe ist Liebe, sowohl ein See als auch ein Ozean besteht nur aus Wasser. Der Ozean schmeckt auch nicht besser, nur, weil er größer ist.

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Blaubaum
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Beitrag Do., 20.01.2011, 16:15

Blaubaum hat geschrieben: Einen alternativen Standpunkt als persönlichen Angriff abzuqualifizieren und die emotionale Karte auszuspielen, obwohl es nicht zu Beleidigungen gekommen ist, ist ein erbärmliches Niveau.
Den Begriff "erbärmlich" habe ich nur einmal benutzt, und zwar hier (s.o.).

Wie Du siehst, war das mein Kommentar zu den abqualifizierenden Äusserungen Little Buddhas und hatte nichts mir dem Thema Glauben zu tun, höchstens mit den Unterstellungen, die dann seitens LBs folgten.

Nach wie vor ist für mich offen, worin denn nun die Angriffe, Beleidigungen oder wie auch immer genannt konkret bestanden.
Sich dann, wenn's konkret werden könnte, aus der Thematik zu verabschieden, ist nun auch so eine Massnahme, die ich mit kommentieren würde.

Hat alles verdammt wenig Substanz, meinst nicht?
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Eremit
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Beitrag Do., 20.01.2011, 16:20

Ive hat geschrieben:Tut mir leid, aber ich werde mir hier nun nicht die Mühe des Zitierens machen, (...)
Die kannst Du Dir ruhig auch mal machen, dann liest Du ja auch ein weiteres Mal betreffenden Text. Dann hätten die anderen User vielleicht auch das Gefühl, daß Du wirklich danach strebst, Dich in eine Diskussion auch mal produktiv einzubringen.
Ive hat geschrieben:Ihr erwartet Offenheit von uns, seid es aber selbst nicht.
Erst wird mir und Blaubaum vorgeworfen, wir wären zu offen, dann wieder das Gegenteil? Wirklich, Ive, aber das ist wirklich sehr, sehr, ähm, pathlogisch, was ich von Dir lese. Da drängt sich einem schon das Klischee der alternden Borderlinerin auf, tut mir leid!

Du versteckst Dich hinter einem ungerechtfertigen Vorwurf, machst mich und Blaubaum zu etwas, was wir gar nicht sind, und spinnst dann komplett ab. Und immer nur, um als sterbender Schwan von der Bühne zu hechten und dabei schön leidend die Federn fliegen zu lassen. Schon zum x-ten Mal, und darauf hab' ICH wirklich langsam keine Lust mehr!

Dabei will ich nur ganz einfach Dinge wissen, von Dir, Ive und von Dir, littlebuddha. Nochmal, neuer Anlauf:
Magisches Denken im psychologischen Sinne ist der zwanghafte Glaube einer Person, dass ihre Gedanken, Worte oder Handlungen auf magische Weise ein bestimmtes Ereignis hervorrufen oder verhindern können, wobei allgemeingültige Regeln von Ursache und Wirkung ignoriert werden. (...)
(...) Ein psychisch gesunder Mensch kann sich im Gegensatz zu einem kranken von „magischen“ Handlungen und Denkweisen lösen.
Ich finde das SEHR interessant, weil ein Gläubiger, welcher ja an vollkommen irrationale Dinge glaubt, die rein gar nichts mehr mit Kausalitäten, Logik oder Raum/Zeit-Gefüge zu tun haben, sich ja WIRLICH nicht einfach so von seinem Glauben lösen kann. Nun will ich wissen:

Wie sieht eine gläubige Person aus, welche NICHT an magischem Denken leidet?

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