Nachrichten, die bewegen (V)

[lemon]

nichts Neues aus der AfD-Echokammer also ...

Die setzen sich wenigstens miteinander auseinander was menschlich ist. Mir haben die Vorträge gut gefallen, auch Petry hat eben im ZDF heute-Journal gesprochen, sehr sympathisch und mit gutem Durchhaltevermögen, auch wenn heute nicht alles für sie angenehm verlaufen ist. Sie ist hochschwanger im 9. Monat und setzt sich trotzdem gut ein. Eine Frau, die weiß was es heißt Kinder zu bekommen und auf zu ziehen, die eine Ahnung von Familie hat, die sich für Deutschland einsetzt, ganz im Gegensatz zur jetztigen Situation, wo wir das "einfach mals so schaffen", auf Kosten des Staates; keine Richtung, keine Linie, die Grenzen sind für alle offen.

Es ist eine Jungpartei und Handicaps sind akzeptabel aus meiner Sicht, sie werden sich entwickeln. Ich kenne viele Leute, die hinter der AfD stehen, das erfährt man dann immer erst, wenn man selbst offen davon berichtet. Die meisten haben Angst, dass sie als Nazis verteufelt werden, wenn sie das erzählen, wobei das Humbug ist und das weiß jeder, der sich intensiv mit dieser Partei beschäftigt.

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[mio]

Und menschlich ist nur an sich selbst zu denken. Tolles Konzept von Menschlichkeit.

Klar, Egoisten sind auch Menschen. Egoismus ist sogar eine zutiefst menschliche Eigenschaft. Für Kleinkinder oder Menschen in Lebensgefahr. Alle anderen verhalten sich wohl sozial, so sie menschlich sind.

[stern]

Stern, Du bist doch auch "Tatort" Freundin. Hast Du Dich auch schon gefragt, ob der dann abgeschafft würde, weil er vielleicht nicht "wertvoll" genug ist? DAS bereitet mir tatsächlich Kopfzerbrechen...

Zwar gehe ich davon aus, dass sich die AfD abschafft (bzw. besser gesagt: zunehmend zusammenschrumpft, was sich ja schon seit einer Weile abzeichnete)... der Parteitag hat nur bestätigt, wie gespalten die AfD ist. Ich meine, dort musste man die Mitglieder sogar darauf einschwören, dass man sich in Anbetracht bevorstehende Wahlen nicht selbst zerhackstückelt (z.B. wegen Personalien).

WENN es in einer Gesellschaft tatsächlich mal > 50% AfD-Wähler geben sollte, hätte die Gesellschaft sicherlich ganz andere Probleme als den Tatort. Aber na klar: Was bisher so durchgesickert ist, würde das Unterhaltungsprogramm gestrichen werden... und es gäbe dann eine staatliche Informationsversorgung. Kennt man das woher?

Und das finde ich tatsächlich schockierend: Der vollkommen unkritische Umgang damit, für was die AfD alles steht... und dass man sich von manchem nicht klar distanziert, sondern das auch noch relativiert... und zwar fast egal worum es geht (sei es in AfD-Kreisen selbst oder als braver Anhänger).

Aber wie gesagt: Man kann vielleicht eine Weile etwas Einheit heucheln... aber solange keine einigermaßen einheitliche Strategie gefunden ist, werden grundsätzliche Streitpunkte immer wieder hochkochen. Oder wie soll das funktionieren: Eine Pateivorsitzende, die gar nicht mehr hinter dem Kurs der restlichen Partei steht (bzw. Mitglieder, die nicht hinter der Strategie einer Vorsitzenden stehen)... und eine Vorsitzende (Petry) die daher die nächste Zeit die Entwicklung der Partei genau beobachten will? Man versucht wohl nun einen noch lauteren Knall zu vermeiden.

9. Staatlich kontrolliertes Fernsehen

Eines der Hauptthemen der AfD sind die als „Lügenpresse” geschmähten Medien, die angeblich gesteuert seien und Merkel-Propaganda betreiben. Vor allem der öffentlich-rechtliche Rundfunk, wie ARD und ZDF, ist für AfD eine Zielscheibe. Dieser wird nicht von der Regierung beaufsichtigt, sondern von Rundfunkräten, die von gesellschaftlichen Gruppen dominiert werden: von Kirchen bis zu Sportverbänden. Zwar haben viele der Mitglieder im Rundfunkrat eine politische Bindung, der Regierung direkt untergeordnet sind sie jedoch nicht.

Umso kurioser sind die Positionen der AfD im geplanten Grundsatzprogramm dazu. Die Rechtspopulisten wollen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk abschaffen (sie nennen es verharmlosend „privatisieren”). Über die nicht sonderlich beliebte Gebühreneinzugszentrale (GEZ) schreibt die AfD in ihrem Entwurf: „Der Beitragsservice wird ersatzlos abgeschafft.“

An die Stelle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sollen dann zwei steuerfinanzierte und damit zu 100 Prozent vom Staat abhängige TV- und Radiosender ersetzen. Die AfD will den Einfluss von Politikern auf das Fernsehen und die Nachrichten also stärken, statt schwächen.

Die Partei schreibt dazu scheinbar neutral auf Seite 55: „Die staatliche Informationsversorgung wird durch einen steuerfinanzierten Rundfunk mit zwei Rundfunksendern und zwei Fernsehsendern geleistet.“
https://correctiv.org/recherchen/neue-r ... hluesselt/

Wobei auch an der Stelle hinzufügen muss: Ein klare inhaltliche Linie gibt es ja nicht, sondern viel Zerrissenheit. Darüber sieht man aber anscheinend hinweg, solange auf der Verpackung "Ausländer raus" steht... und im Rassismus herrscht dann wieder Eintracht. Dass jetzt Leute wie Meuthen oder Gauland an Einfluss gewinnen (der auch Höcke unterstützt) wird auch teilweise als weiterer möglicher Rechtsruck gesehen. Und in der Rolle einer "Fundamentalopposition" legt man das Schwergewicht wohl eher aufs Pöbeln, Hetzen und auf die Kultivierung von Rassismus - anstelle ernsthafte Lösungen zu suchen. Insofern wird es wohl noch eine Weile so weiter gehen.

Und ich denke mir: Damit zieht man im Moment keine Leute mehr an Bord... außer Brüder im Geiste, denen schon vorher braune Süppchen schmeckten. Insofern wird der Tatort sicherlich noch eine Weile erhalten bleiben.

[mio]

Und ich denke mir: Damit zieht man im Moment keine Leute mehr an Bord... außer Brüder im Geiste, denen schon vorher braune Süppchen schmeckte. Insofern wird der Tatort sicher noch eine Weile erhalten bleiben.

Danke. Sehe ich auch so. Aber diese GEFAHR auf MEIN Kulturgut verzichten zu müssen nur weil irgendwer das so befindet die fand ich schon strange.

(Mir sind heute allerdings auch "Südamerikaner" oder so begegnet, die sich einig waren, das es "strange" ist, dass "the germans" grundlos vor roten Fussgängerampeln stehen bleiben. Kurz war ich versucht ihnen zu sagen, dass sowas hier mit einer Geldstrafe belegt werden kann. Hab es aber dann doch gelassen.)

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[stern]

Was ich auch positiv werte: Die Medien widmen der AfD auch gar nicht mehr so viel Aufmerksamkeit... insbes. auch, was Provokationen angeht, von denen die Partei ja auch lebt und die auch Teil der Strategie sind (im Sinne von: negative publicity, ist auch publicity).

Und auch im Zusammenhang mit Demos (hier ging es nicht um Köln... halte ich aber für übertragbar) fand ich die Sichtweise interessant, dass es gut wäre, wenn Gegendemonstrationen zu Kundgebungen (respektive Parteitagen) zeitversetzt stattfinden würden... so nach dem Motto: Stell' dir vor, es gibt eine AfD-Kundgebung (respektive Parteitag) und keiner geht hin.

Ich sehe keine Notwendigkeit, die Partei größer zu reden als sie im Moment ist.

[simonius]

Ein sehr guter Parteitag! Suuuper Rede von Jörg Meuthen! Es heißt schon jetzt: Meuthen eint die Partei. Auf jedenfall gab es geschlossen Standing Ovationens für seine Rede. Die Parteispitze soll wohl mit einem Team von 3-4 Leuten neue besetzt werden, die alle Flügel der Partei repräsentieren. Die Partei will alle Flügel von liberal bis Rechts berücksichtigen. Ich hoffe sehr auf Alice Weidel im Team.

Nochwas : Schlappe für Antia! Von 50 000 Demonstranten wurde groß im Vorfeld getönt. Es sollen aber nach Polizeiangaben nur knapp 7000 gewesen sein. UAAHAAHAAAHA

[Nico]

Empfehlenswerter Beitrag von FAZ.NET: Was Frauke Petrys Niederlagen über den Zustand der AfD aussagen
http://www.faz.net/-gpg-8x55l?GEPC=s5 via @faz.net

[ExtraordinaryGirl]

Und etwas dazu, wofür die AfD steht: http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... ettansicht

[ExtraordinaryGirl]

"Die" Antifa gibt es nicht, simonius. Das ist keine eingetragene Organisation (deshalb wird die Polizei sie auch kaum so bezeichnen).

Insgesamt gab es aber mehr Menschen (und zwar aus allen möglichen Bereichen) außerhalb des Maritim-Hotels als im Maritim-Hotel: http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... strationen

Und zum SA-Vergleich fallen mir spontan ein paar Dinge ein, die sich unterscheiden.

[stern]

Bravo! Dann brauchen sie ja jetzt nur noch die Flügelkämpfe einstellen und sich einig werden... insbes. auch mit ihrer Chefin. Was naturgem. umso leichter ist, je mehr Flügel man hat. Ich habe die Links von EoG und Nico noch noch nicht gelesen. Die Parteivorsitzende tingelte derweil durch die Medien:

AfD-Chefin Petry nach Schlappe: Partei wird noch aufwachen
http://www.fnp.de/ganz-aktuell/schlagli ... 89,2588956
bzw.
Petry: "Orientierung nach innen reicht nicht"
http://www.heute.de/afd-vorsitzende-fra ... 29584.html

Dem AfD-Nicht-Wähler dürfte das mehr entgegenkommen (hoffe ich)... denn solange sie keine Politik machen wollen, wird der Einfluss hoffentlich einigermaßen begrenzt sein.

Auch ja, die homosexuell-lebende Alice Weidel mit dem urdeutschen Vornamen steht wohl für besonders viel Glaubwürdigkeit in der Familienpolitik... bzw. ist mglw. sogar in sich gespalten (in die Politikerin Weidel und das was sie selbst privat lebt):

Politik und Privates trennen

Während der Diskussion konfrontierte Maischberger Weidel mit den lesben- und schwulenfeindlichen Forderungen ihrer Partei: „Nehmen Sie es nicht persönlich, aber Sie selbst sind in einer Lebenspartnerschaft mit einer Frau“.

Daraufhin reagierte Weidel zuerst ein wenig überrascht, eierte dann rum und schloss mit den Worten, dass man Privates und Politik trennen müsse. Dies sei kein Widerspruch.
– Quelle: http://www.berliner-kurier.de/23741942 ©2017

Also in anderen Worten: Das wofür sie sich politisch engagiert (wie andere am besten leben und lieben sollen), ist für sie privat nicht relevant. Aber solche Widersprüche interessieren den harten Kern der AfD-Anhänger gar nicht...

[lemon]

Wir werden sehen, was die Zukunft bringen wird, da nutzen uns auch die ganzen Spekulationen nichts. Für mich ist das die einzige Partei, die wählbar ist und ich kenne einige, die sehen das auch so.

Dass ARD und ZDF politisch gesteuert werden, das ist offensichtlich und ich finde auch, dass so was nicht geduldet werden sollte.

Leute die sich als Antifa bezeichnen gibt es und sie werden auch so genannt, auch wenn das keine eingetragene Organisation ist.

Sieh an, die faschistischen Antifaschisten haben auch Guido Reil angegriffen (26 Jahre SPD, jetzt AfD).

https://www.welt.de/regionales/nrw/arti ... tiker.html

Ist die BRD bereits Weimar, kurz vor dem Bürgerkrieg?

Eine Direktkandidatin aus Baden-Württemberg erzählt, sie habe wegen der Proteste nur auf Umwegen hierher gefunden. "Das ist wie Bürgerkrieg." Und der Berliner Andreas Wild sagt: "Man wird von der Antifa angegriffen und die Polizei tut nichts." Für ihn sind das "Nazi-Methoden. So hat schon die SA Leute eingeschüchtert."
Der Spitzenkandidat in Schleswig-Holstein fragt, in Anspielung auf die Zustände in der Weimarer Republik: "Ist das noch Köln oder ist das schon Weimar?"

http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... strationen

@ stern
Und das finde ich tatsächlich schockierend: Der vollkommen unkritische Umgang damit, für was die AfD alles steht... und dass man sich von manchem nicht klar distanziert, sondern das auch noch relativiert... und zwar fast egal worum es geht (sei es in AfD-Kreisen selbst oder als braver Anhänger).


Diese deine Worte stern würde ich auf all die anderen Parteien beziehen.

Die AfD stellt zwar noch eine Minderheit dar, aber es hat schon immer mit wenigen Menschen begonnen, die nach und nach aufgewacht sind und erkannt haben, was hier gerade tatsächlich los ist.

[mio]

Schockierend ist eher, wie sehr Du nachplapperst was man Dir vorsagt Lemon. Und dann auch noch behauptest, dass gerade Du das nicht tun würdest....

Unfassbar.

[lemon]

Schockierend ist eher, wie sehr Du nachplapperst was man Dir vorsagt Lemon. Und dann auch noch behauptest, dass gerade Du das nicht tun würdest....

Unfassbar.

Ich habe deinen Beitrag nicht verstanden mio. Was würde ich nicht tun?
Ich finde die AfD steht für eine soziale, menschenwürde Politik.

Ich habe da eher den Eindruck, dass manche nachplappern, was die jetztige Politik vorgibt, mit all ihren Einschränkungen und vor allem erschreckend, wie die angeblich "seriösen" Medien dabei mitspielen / mitmachen müssen. Die Polizei ist nicht mal eingeschritten, wenn die Antifa einschreitet und einen Menschen gewaltätig bedroht, das gibt mir schon zu denken!

Informier dich doch mal über politisch ausgerichtete Medien, unsere Medien, die berichten was der Bürger wissen Soll bzw. Darf.

[mio]

Du plapperst so ziemlich alles nach, was die AfD sagt. Und zwar fast schon 1:1. Das meinte ich. Aber mit dem "verstehen" scheinst Du es ja nicht so zu haben...

Und ich arbeite in der Medienbranche. Mir ist bewusst, dass es da "Beeinflussung" gibt. Diese findet aber weniger von Seiten der Politik statt als von Seiten der Wirtschaft.

[ExtraordinaryGirl]

Ich will ja nicht hetzen, aber wie oft das wohl bei Parteitagen anderer Parteien passiert?

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