Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Schwarz-Weiß
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Beitrag Fr., 12.02.2010, 20:42

Genau, in der TK gab es auch mehre Betroffene, es war sehr anstrengend und oft viel zu viel für mich. Ständig wurde ich zurückerinnert an die alten Geschichten, kam nicht zur Ruhe, dazu die Reaktionen der Anderen. SSV und Suicidgedanken gaben sich die Hand. Ich denke gar nicht gern zurück...

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Zerrissene
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Beitrag Fr., 12.02.2010, 20:52

Schwarz-Weiß hat geschrieben:
nach über 35 Jahren des Schweigens aus Angst, Scham und Ekel, bin ich zusammengebrochen.
Ich bin seit 2007 in Behandlung, war 2009 2x in der Tagesklinik und weiß jetzt nicht, wo ich weitermachen soll.
Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Der MB kommt dann mit solcher Wucht hoch, dass man den Blick für die Realität (damit meine ich die Gegenwart) verliert. Bei mir drehte sich alles nur noch darum, nur kam dann leider noch der Umstand hinzu, dass mich Seiten, die eben nicht betroffen sind, daran hinderten ES zu glauben. In mir war ein richtiger Krieg ausgebrochen und ich bekam die Gefühls- und Erinnerungswelten der nichtbetroffenen und betroffenen Seiten gleichzeitig auf einem Tablett serviert. Damals dachte ich, ich werd verrückt. Einmal fühlte ich mich wie ein Mißbrauchsopfer, dann wieder nicht. Ich wollte aus diesem Körper flüchten, weil ich dieses Chaos in mir nicht mehr aushielt. Wie sehr wünschte ich mir die Zeit zurück, als ich ES noch nicht wußte und ich gab mir die Schuld in Therapie gegangen zu sein, denn mit der Therapie kam ja die ganze Scheiße hoch. Wirst du mit dem MB konfrontiert, gibt es kein Zurück mehr, die Lawine ist ins Rollen gekommen und du mußt aufpassen nicht vollständig unter ihr begraben zu werden.

Jetzt, wo ich mich mit dir austausche, wird alles wieder lebendig...

Hast du denn noch, liebe Schwarz-Weiß, Stunden übrig, um Psychotherapie zu machen? Und ist es bei dir in der Therapie hochgekommen, wie bei mir?

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Schwarz-Weiß
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Beitrag Fr., 12.02.2010, 21:06

Ja, ich mache Psychotherapie. Durch die Therapien ist alles sehr viel lebendiger, besser anschaulicher geworden. Das ist echt krass.
Was mir so sehr hinzu setzt, mein eigener Bruder, ist der Täter. Meine Eltern habe ich davon informiert, was mir sehr schwer gefallen ist, die machen nun auf schöne heile Welt. Wie gern würde ich ihnen meine Meinung ins Gesicht sagen, nur bringen dürfte das nicht viel. Meinem Bruder geht es gut, er ist sich natürlich keiner Schuld bewusst. Ich kann nichts mehr machen, da die Vorfälle verjährt sind und es gab mehr davon.
Zeit hatten meine Eltern kaum, arbeiten, vier Kinder, 2 Gärten, Tiere. Meine Mutter war schlichtweg überfordert, denn mein Vater hat sie nie unterstützt.
Wie ich das hasse.


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Zerrissene
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Beitrag Fr., 12.02.2010, 21:22

Hallo Schwarz-Weiß,

bei mir waren es zwei aus der Familie. Ein Täter war auch der eigene Bruder. Und meinem Bruder geht es selbtsverständlich gut, natürlich. Und sie machen auch auf heile Welt. Müssen sie auch, sonst würde es ihnen schlecht gehen. Und da es ihnen nicht schlecht gehen darf, MÜSSEN sie verdrängen und alles schön reden. Hab ich alles durch. Als ich sie, also meine Mutter damit konfrontierte, drohte die gesamte Familie aus den Latschen zu kippen. Sowas habe ich noch nicht erlebt. Alle reagierten ganz heftig, bis die Einsicht zur Selbsthilfe kam, nämlich NICHT der Tochter glauben.

Hier die Worte meines Theras. Hat mir damals sehr geholfen:

"Ich erkenne vertraute Familienmuster. Sie haben genau die Reaktion, die Sie eigentlich erwarteten: Empörte Zurückweisung von allen Seiten und behutsame Botschaften an Sie, dass Sie doch krank sind und Ihre Wahrnehmung nicht stimmt, alle aber bereit sind Ihnen zu verzeihen. Man ist auch bereit, wie mit einer schwer Kranken ganz vorsichtig mit Ihnen umzugehen, ganz nach den Anweisungen Ihres Arztes.
Dass es mehrere Wochen dauerte, bis alle diese Haltung annahmen, spricht dafür, wie sehr Sie ins Schwarze getroffen hatten und dass erst allmählich der Verdrängungs- und Verleugnungsprozess wieder in Gang kam, um das heile Familienbild wieder herzustellen. Vor allem Ihr ..., der zunächst so schweigsam war, benötigte offenbar auch Zeit, um auszuloten, wie er seine Position retten kann und wie er die von allen angebotenen Zweifel für sich nutzen konnte.
Eigentlich also die zu erwartende Reaktion".

Kommt dir das bekannt vor?

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lilu
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Beitrag Fr., 12.02.2010, 21:34

Zerrissene hat geschrieben:Lilu,

ich will dir keine Angst machen, aber hast du wirklich DIS oder DDNOS, ist tiefenpsychologische Therapie nicht ratsam. Bin jetzt wirklich verunsichert, ob ich dir das überhaupt schreiben darf. Wie ging es dir nach Klinikaufenthalten? Besser?

Zerrissene
Hallo Zerrissene,
nach den ersten 3 Klinikaufenthalten ging es mir nicht gut. Nach dem 4. ging es mir 6 Wochen sowas von gut....aber danach stürzte ich langsam wieder ab. Tja und nun wird es der 5. Aufenthalt...

LG Lilu
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

Goethe

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Jesusechse
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Beitrag Fr., 12.02.2010, 21:47

Ganz ehrlich, Lilu?

Ich glaube, der Laden ist für Dich nicht wirklich das Mittel der Wahl. Es kann ja sein, dass es Dir zur Stabi was bringt. Meine Freundin wurde in einer akuten Krise/Zustandsverschlechterung mal für eine Weile in eine allgemeine Psychiatrie geschickt, aber weil was anderes so schnell nicht verfügbar war.

Ich hab' nicht alles mitgekriegt. Sorry. Wie sieht das denn aus, wann startet das, war's Deine Entscheidung oder schickt Dich ein Kostenträger dahin?

Je nachdem, wie's aussieht, solltest Du doch vielleicht kucken, ob man nicht 'ne bessere Klinik findet, 'ne spezialisierte Traumaklinik z.B.. Mich stört auch, dass Du offensichtlich noch nie einem wirklich qualifizierten Traumatherapeuten vorgestellt wurdest (?).

Wenn 4/5 Aufenthalten keine nennenswerten und stabilen Erfolge gebracht haben, dann bringt ein 6. im gleichen Laden sehr wahrscheinlich langfristig auch keine entscheidende Veränderung.

So würde ich es einschätzen und ich hab' echt viel gesehen!

Daher wäre mein Bauchgefühl-Tip: Das Ganze abblasen, falls es geht (kommt drauf an, ob da Kostenträger mitzureden haben, Therapeut...) und sich eine Traumaklinik suchen, die spezialisiert ist. Denn darauf kommt es an, dann geht auch tiefenpsychologisch, oder verhaltenstherapeutisch oder psychoanalytisch orientiert.

Und wenn nicht, dann musst Du halt erst mal dahin, kennst die ja, das möglichtst nutzen und dann auch mal endlich hier die Traumatisierungen ansprechen und sagen und fragen, warum verdammt nochmal man Dich nicht an die entsprechenden Therapieeinrichtungen weiterverweist. Vor allem: Mach' Dich endlich selber schlau, sonst können die Dir sonst was verkaufen!

Hat Deine Therapeutin eine Traumaausbildung? Wohl kaum, sonst würde die doch mal dafür sorgen, dass Du richtig landest?! Ich vermute, dass die alle sehr zugewandt zu Dir sind und Dir helfen wollen, aber ziemlich wenig Ahnung haben und es deshalb gar nicht wirklich richtig können. Und das wäre nicht das erste Mal, dass es so läuft bei Traumapatientinnen.

Ich hab' in dem anderen Thread gelesen, was Deine "Mutti" gemacht hat. Lilu, dass sind schwere Traumatisierungen an einem sehr kleinen Kind und wer weiß, was sie noch gemacht hat, woran Du Dich nicht mal erinnern kannst?! Ausgeschlossen ist das jedenfalls nicht.

Für DIS muss es kein Missbrauch gewesen sein, auch schwere und schwerste körperliche Misshandlungen hätten ausgereicht. Todesangst ist was sehr Wichtiges dabei. Aber meistens ist da doch ein sex. MB gewesen, aber ist kein Muss.

So, ich hoffe, alle Fragen sind beantwortet.

GLG

ausgefuchst

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lilu
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Beitrag Fr., 12.02.2010, 22:26

Huiii....das war viel..

Vielen Dank für die Mühe....

Vielleicht hast Du recht mit der Traumaklinik....Aber ganz ehrlich, ich bin immer so abhängig, wenn ich mich irgendwo wohlfühle, mich verstanden und angenommen fühle, gehe ich da auch wieder hin und es hat mich ja schon ein Stück weitergebracht


Mal sehen wie es dieses Jahr läuft..

Danke für die Worte..
LG Lilu
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
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Goethe


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Zerrissene
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 06:32

lilu hat geschrieben:
Aber ganz ehrlich, ich bin immer so abhängig, wenn ich mich irgendwo wohlfühle, mich verstanden und angenommen fühle, gehe ich da auch wieder hin und es hat mich ja schon ein Stück weitergebracht
Guten Morgen Lilu,

entschuldige bitte, dass ich mich nochmals einbringe. Aber irgendwie widersprichst du dich gerade (denke gerade an dein thread: "8 Jahre Therapie und keiner konnte mir helfen"....
Ist aber deine Sache.

Weißt du, mir kam gerade der Gedanke hoch: Da kann es ja (noch?) nicht so schlimm sein, denn wenn du dich wirklich dreckig und ohnmächtig fühlst, suchst du dir entsprechende Hilfe, die dich auch langfristig weiterbringt. Jetzt sieht es so aus, du verläßt dich voll auf deine Klinik.

P.S. Was mich schon immer gestört hat, war die Formulierung deiner Worte: "... und keiner konnte mir helfen". Ich denke, letztendlich mußt DU die meiste Arbeit tun, damit es dir besser geht. Therapeuten können "nur" Wegbegleiter sein, aber NICHT die Verantwortung für dein Leben übernehmen. Ich habe nämlich das Gefühl, dass du sehr gern Verantwortung abgibst. So funktioniert das aber nicht. Und auch Therapeuten wollen Fortschritte sehen, sonst verlieren sie nämlich allmählich die Lust.

Ich wünsche dir trotzdem alles Gute für deine Klinik und dass sie dich auf DEINEM Weg "ein Stück weiterbringt".

LG Zerrissene


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Zerrissene
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 08:11

Guten Morgen Schwarz-Weiss,

unsere herzlichsten Glückwünsche zu deinem Geburtstag und viele, warme, streichelnde Sonnenstrahlen für dich.



WGDGL Zerrissene

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Jesusechse
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 09:10

Hallo Schwarz-Weiß!!

Herzliche Glückwünsche zum Gebrutstag auch von mir!!!:tanzen:

GLG

ausgefuchst

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Jesusechse
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 09:29

@ Lilu:

Ich denke genau das Gleiche wie Zerrissene und es stimmt, es war im anderen Thread sehr zu spüren, dass Du anderen die Entscheidungen überlässt. Und das hab' ich Dir dort auch schon geschrieben. Ich bin gar nicht sicher, ob das bei die Dissoziation/Spaltung ist, weswegen Du Dich so verhältst. Dass da Spaltungen da sind, denk' ich mir mal schon, aber dieses da Reinstürzen und diese Kindseiten so unkontrolliert rausbrechen zu lassen oder es so zu erleben, ist sehr vermutlich regressives Verhalten. Und was ich mitkriege ist, dass es mit der ganzen Therapie bisher nicht wirklich entscheidende Veränderungen gab.

Stattdessen schreibst Du nun hier, dass Du doch recht abhängig von dieser Klinik bist, dass Du Dich dort angenommen und wohlfühlst ecta...

Ja, ich denke, dass diese Klinik wirklich Mist baut und Dich in diesem regressiven Verhalten unterstützt, obwohl sie genau das Gegenteil tun sollte. Und Du fühlst Dich damit wohl und suchst das aus.

Du läufst damit nur im Kreis und wenn Du aus diesem Teufelskreis - und ja das ist einer und überhaupt keine Therapie, die irgendwas nützen könnte - dann ändert sich nie was.

Und ganz ehrlich: So angenehm und erholsam das auch für einen Menschen wie Dich ist - und Du wusstest das ja auch die ganze Zeit nicht, was da schief läuft - , aber so sinnlos ist es, das so weiterzumachen.

So wird's Dir nie besser gehen und das ist weder Dir noch Deiner Familie gegenüber fair.

Ich möchte es mal so nennen, sowohl Du als auch Dein therapeutisches Umfeld arbeiten sehr hartnäckig und konsequent daran, dass Dein Schlechtgehen und Deine schlelchte Verfassung stabil bleiben, anstatt dass du stabil wirst.

Da ist dringend ein Wechsel angesagt, hin zu Leuten, die kompetent sind. Dann kann sich was ändern. Und eins sag' ich Dir gleich: Das wird dann extrem hart für Dich und dann bist Du dran, Dich auf die Hinterbeine zu stellen. Da ist dann nix mt dauernd da bei der Therapeutin und dort in die Klinik. Sondern da gibt's dann einen Termin. Da wird besprochen, was absofort Dein Job ist und dann musst Du machen. Ganz allein. Und wenn Du's nicht bringst, macht der Therapeut auf Dauer nicht mit.

Natürlich hilft Dir der auch wahnsinning. Der lässt Dich ja nicht einfach mit allen Problemen allein, sondern sagt Dir genau, was Du machen musst. Aber machen und aushalten musst es dann Du. Und sorry, Lilu, es gibt keinen anderen Weg dahin, wo Gesundwerden ist.

Weder die Klinik passt fürs Gesundwerden, noch Deine Haltung und Einstellung zu Dir, zur Therapie, zu Deiner Erkrankung.

Das ist kein Vorwurf. Du kannst sowas nicht wissen. Aber so langsam kommt das Bewusstsein, weil es hier sehr erfahrene Leute mitteilen. Und Du darfst 3 mal raten, wieso und weshalb wir das wissen. Ich würde Dir gerne weitere Irrwege ersparen, aber dann musst Du auch selber was ändern wollen, denn ohne Dich geht es nicht.

Ja, letztlich ist es Deine Entscheidung, ob Du gesund werden willst oder nicht. Nur, wenn Du für Dich und Dein Leben wirklich die Verantwortung übernimmst, mit allen Konsequenzen und auch mit allem Aushalten und allen Schwierigkeiten, kann's Dir besser gehen. Andernfalls wird's immer noch schlimmer. Deine Pathologie verfestigt sich immer mehr und irgendwann ist es dann auch mal echt vorbei, dann kann Dir wirklich niemand mehr helfen.

Dabei: Es wäre wirklich relativ wenig Aufwand und es gibt gute Möglichkeiten, das jetzt zu durchbrechen. Aber das musst Du machen.

Und ganz ehrlich. Zerissene hat es im anderen Thread schon geschrieben, Du kannst dankbar sein, dass sich hier User so mit Deinen Schwierigkeiten beschäftigen und Dir auch so gute Hilfestellungen und Hinweise geben.

Aber wenn Du die nicht annimmst, dann hat man ehrlich gesagt auch was Besseres zu tun. Das ist nicht böse gemeint. Ich weiß, wir schreiben hier was, Du kennst uns nicht und alles ist Neuland. Das braucht seine Zeit, bis es ankommt.

Wenn ich Dich wäre, dann würde ich diese Postings hier und auch die vom anderen Thread mal mit zur Therapeutin und in die Klinik mitnehmen. Vielleicht fällt dann der Groschen zumindest bei den Profis und vielleicht irgendwann bei Dir.

Du bist weder akut suizidal, noch süchtig. Warum daher Psychiatrie? Psychosomatik wäre in Deinem Fall richtiger, damit man Dich endlich mal in Deinen erwachsenen Kompetenzen fordert und auch wieder stärkt!!

GLG

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lilu
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 10:34

Hallo Ihr...

vielen Dank schon mal für die Mühe die Ihr Euch für mich gebt...

Ich denke Ihr habt zum Teil recht, vielleicht ist es nicht die richtige Therapie für mich, aber woher sollte ich das wissen...

So ganz lasse ich Eure Worte aber nicht auf mir sitzen...

Es ist ja nicht so, dass ich so ganz die Verantwortung für mich abgebe. Ich war ja bei drei verschiedenen Therapeuten, soll heißen ich habe drei mal gewechselt, weil ich gemerkt habe, dass diese anscheinend nicht die richtigen für mich waren. Daran sieht man ja, dass ich die Verantwortung für mich übernehme. Und als der Dritte dann immer noch nicht der richtige war, dachte ich, vielleicht sollte ich mal in eine Klinik gehen. Also ich habe Psychiatrie geschrieben, es ist aber auch gleichzeitig eine psychosomatische und psychotherapeutische Klinik. Ich war halt der Meinung, dass das jetzt für mich das Richtige ist. Woher soll ich wissen, welche Therapie die richtige für mich ist? Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht schlau mache, viel lese, etc.

Und wenn ich schreibe, dass ich mich in der KLinik wohlfühle, heißt das nicht, dass es mir durch die Arbeit dort, nicht richtig dreckig gehen kann. Es ist einfach so, dass ich dort etwas von mir preisgeben kann, dass ich dort an mir arbeiten kann. Es hat sich ja so vieles seit letztem Jahr geändert, dann kann die Klinik doch nicht so schei... sein, oder findet ihr nicht?

Ich bin dort oft an meine Grenzen gekommen, bzw. habe sie dort das erstmal wahrgenommen, bin abgestürzt, habe mich wieder gefangen....habe mich kennegelernt...man sagte mir auch, dass es ein langer Weg wird...

Wieso sollte mir dann der Gedanke kommen, dass das der falsche Ort ist für mich ist?

Auf jeden Fall bin ich Euch aber dankbar für Eure Ratschläge und Tipps, welche ich natürlich nicht einfach so wegschiebe. Ich werde in mich gehen, werde weiter an mir arbeiten und auch in Erwägung ziehen eine Traumatherapie zu machen.

Und übrigens, könnte ich die Überschrift " 8 Jahre Therapie und keiner konnte mir helfen...." ändern, würde ich das sofort tun...ICH WEIß, dass nur ICH mir helfen kann, es an mir liegt, den richtigen Therapeuten zu finden. Ich WEIß das, wie gesagt ich befinde mich auf dem Weg und freue mich, dass es hier Menschen gibt, die einem zuhören, einem raten und einem auch schon mal einen Schubbs geben...

Viele liebe Grüße von Lilu
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

Goethe


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Zerrissene
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 10:49

Liebe Lilu,

eigentlich ist alles geschrieben. Nun liegt es an dir...

LG Zerrissene

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Jesusechse
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 11:04

Hey Lilu!

Du brauchst gar nichts auf Dir sitzen lassen, weil Dir niemand Vorwürfe macht!!

Natürlich konntest Du es nicht wissen!! Eben. Das ist ja die Sch.... Meinst Du mir oder Zerrissene wäre es anders gegangen. Auch wir haben haushoch verloren und gelitten wie die Schweine (Ich denke, das darf ich sagen, liebe Zerrissene (?!), weil es wahr ist!!), weil Therapeuten richtig Mist verbockt haben!!!

Du musst unterscheiden, zwischen jemandem Vorwürfe machen, der was dafür kann, Bescheid weiß, dass er was falsch macht, und, dass man jemandem erklärt, wie er unterbewusst funktioniert. Das Letztere machen Zerrissene und ich hier: Wir verschaffen Dir Durchblick bei Dir selbst, damit Du das durchbrechen kannst.

Das wäre Sache Deiner Therapeuten gewesen, aber offensichtlich machen die das falsch. Es ist jedenfalls ein Unding, dass das hier für Cich, was wir schreiben Neuland ist. Und das ist es ja wohl?!

Das sind keine Angriffe, keine Besserwisserei. Nur wir haben das, was Du gerade schon erlebst, schon hinter uns. Wir sind nicht besser als Du, nur schon weiter vorne auf der Strecke, dem Ziel schon ein bisschen näher.

Mehr nicht.

Und für Dich heißt es: Es kann sich alles ändern und Du bist nicht verdammt zu so einem Drecksleben mit immer schwer krank!

Das ist meine Botschaft und sonst gar nichts!!

Herzliche Güße!

ausgefuchst

PS Und klar hast Du geackert!!! Deshalb tut's mir ja soo leid. Vielleicht klingen meine Postings an Dich auch deshalb immer so hart, weil ich sauer bin, richtig wütend, aber nicht auf Dich, sondern auf die Therapieszene, die immer und immer wieder Menschen verheizt.

Dass Dir der Klinikaufenthalt auch was gebracht hat, kann gut sein. Aber denoch solltest Du Dir auch andere Kliniken und spezialisierte Kliniken anschauen, weil man Dir dort sehr wahrscheinlich viel gezielter helfen kann.

Dass Du in einer allgemein arbeitenden Klinik ganz erheblich auf dem Zahnfleisch gehen kannst, einbrichst und an Grenzen kommst, ist dort sogar - leider - sehr viel wahrscheinlicher, weil eine "unpassende Therapie" schlicht als Horrortrip enden kann.

Dass es Dir dreckig in diesen ganzen Jahren ging, das glaub' ich Dir unbesehen. Genau deshalb tippe ich mir hier ja die Finger wund, damit das Leiden so langsam mal Kontra kriegt.

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lilu
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 11:22

Danke, vielen Dank noch mal an Euch...

Ich gehe jetzt erstmal und melde mich dann wieder wenn ich aus der Klinik bin...

Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute und viel Kraft auf Euren Wegen....

LG Lilu
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

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