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So., 17.04.2011, 15:34
Atompolitik - Die Gründe für die Kehrtwende, das Moratorium,die Ethikkommission
Obwohl selbst kein Anhänger der Regierung Merkel, halte ich das Moratorium
und die Einrichtung der Ethikkommission für politisch richtig und klug,
wobei uns ja die Medien glauben lassen wollen, dass die Regierung aus CDU und FDP
sich mit dieser Kehrtwende in der Atompolitik verbiege, betrachte ich das in einem anderen Licht.
Ich kann mir die Kehrtwende als glaubwürdig vorstellen, als Neueinschätzung,
dass wir durch die Atomkraftwerke im verheerenden gefährlichen Ausmaß angreifbar sind.
Terrorismus - Der eigentliche Hauptgrund der Abkehr vom Status Quo in der Atompolitik ?
Meines Glaubens nach hat das Umdenken mehr zu tun mit aktualisierten Einschätzungen
und Bewertungen zur Bedrohungslage durch mögliche Terroranschlägen,
das Umdenken mehr mit dieser Frage zu tun hat, als mit der Frage nach der
technischen Un-, Nicht-, Beherrschbarkeit der Atomkraft.
Weder wir, unsere Regierungen, die Bundeswehr, die Polizei noch die Nato,
können die Atomkraftwerke ausreichend schützen und sichern
vor (para-)militärischen Angriffen mit Flugzeugen, Panzerfäusten und anderen schweren Waffen.
Die Angst vor der schmutzigen Bombe ?
Seit einigen Jahren bekommt es Europa immer mal wieder mit der Angst
vor einem Angriff auf die Metropolen wie London, Paris, Madrid, Berlin
mittels biologischen oder chemischen Waffen oder radioaktiv schmutzigen Bomben.
Doch: Halt ! - Haben wir nicht die schmutzigen Bomben auf Präsentiertellern ?
Es sind unsere Atomkraftwerke und Messer und Gabel sind mit krimineller Energie,
mit sehr viel Geld und entsprechenen Engagement schnell organisiert.
Das will unsere Regierung nach Hintergrundgesprächen mit Verfassungsschutz
und Bundesnachrichtendienst nicht so laut und immer wieder hinausposaunen,
dass es auch auf den Laptop in der hintersten Gebirgshöhle in Pakistan als Information ankommt,
nicht, dass sich unserer Schwäche, Angst, Sorge, auch "Al-Qaida" dankend und gerne annehme.
Dass das Menschen mit welchen Motiven auch immer ins Kalkül ziehen könnten
uns an unserer Archillesferse, unseren Atomkraftwerken anzugreifen, bleibt zu befürchten.
Wir sind weltweit in Kriegen gegen vermeintlichen Terror verwickelt -
und die Welt ist in den Terror vermeintlich gerechter Kriege der Westmächte verwickelt.
Die Westmächte, wir, stehen moralisch, von Außen wie von Innen betrachtet, nicht generell gut da ?
Für den Klimawandel bis dato tragen wir Industrienationen mit eine Hauptverantwortung.
Ein Beispiel unter vielen: Wir produzieren so viel Müll, dass wir in unseren Städten
schon darin unbekümmert schulterzuckend laufen.
Wenn ich mich in meiner Stadt so umgucke, schäme ich mich oft, ein Stadtmensch zu sein.
Wenn amerikanische Soldaten in "Kill Bill" - Teams aus Spass und/oder Hass
Zivilisten erniedrigen, foltern, morden,
wenn Deutsche, Briten, Franzosen und Amerikaner mit Bomben Zivilisten ermorden,
Kinder, Frauen, Männer, dann sind diese Opfer "nur" Kollateralschäden.
Deutschland verteidigt seine Freiheit am Hindukusch -
warum sollten z.B. Afghanen dann nicht ihre Freiheit am AKW Biblis verteidigen ?!
Israel droht den Iran meines Wissens damit, das iranische Atomkraftwerk zu zerstören,
es gab Cyber-Angriffe auf die Steuerung des Atomkraftwerkes,
vielleicht gar von Seiten der Amerikaner, von wem auch immer,
die Gefahr und die Bedrohung ist realistisch, dass Atomkraftwerke
sehr effektive Anschlagsziele weltweit hergeben.
Kriege werden bekanntlich längst nicht mehr hoch zu Ross und überlegen mit Pfeil und Bogen geführt ?
Staaten müssen sich nicht mehr wie im 20.Jahrhundert gegenseitig den Krieg erklären,
wir haben in Westeuropa seit dem 2.Weltkrieg einen Frieden, der immer trügerischer wird,
der Krieg der Gegenwart und der Zukunft ist der kleiner Gruppen, die Autobomben
und Paketbomben in die Städte bringen.
Der Konsens - Ob schwarz, gelb, rot, grün - Unser Wohlstand beruht bisher/bis heute
auf Atomstrom und Benzin ?
Ich glaube, dass viele PolitikerInnen in den Spitzen von CDU, SPD, FDP und,
ja, sogar in der Partei Bündnis 90/Die Grünen die Atomkraft für relativ sicher,
für relativ beherrschbar, halten. Ob für vernünftig, günstig und am geeignetsten,
sind weitere Fragen. Alle genannten Parteien waren mehrmals an der Macht in der Verantwortung. Auch die Grünen stellten aus ihren Reihen den Bundesumweltminister.
Angenommen, dass es in der Regierung mehr Fürsprecher gab und gibt
als in der Opposition, gab es immer Mehrheiten dafür, auch in der Bevölkerung,
dass wir gegenwärtig die Atomkraft(werke) weiternutzen, zu unserem Wohle,
für unseren Wohlstand - dass war unter der Führung der Regierung Schröder/ Fischer
aus SPD und Grüne letzlich nicht anders - man hielt die Atomkraftwerke technisch
für relativ sicher und bis hin zu den Problematiken und Herausforderungen bei Unfällen für beherrschbar.
S.Wortschatz
:bock'n'roll:rock'n'foul:shock'n'howl:blog'n'soul: