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mio
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 11:53

Als ich klein war hat sich mein Vater irgendwann ein Luftgewehr gekauft und die Spatzen im Garten erschossen. Ich fand das falsch, denn die Spatzen hatten ihm ja nichts getan. Er hingegen sagte: Da gibt es zuviele davon. Die fressen den anderen Vögeln das Futter weg.

Ich glaube so langsam fange ich an zu begreifen, was er damit meinte. Und er erschoss wirklich immer nur die Vögel, von denen es tatsächlich zu viele gab.

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saffiatou
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 12:22

mio hat geschrieben: Sa., 22.04.2017, 11:53 Ich glaube so langsam fange ich an zu begreifen, was er damit meinte. Und er erschoss wirklich immer nur die Vögel, von denen es tatsächlich zu viele gab.
Während der Kulturrevolution in China, sagte Mao seinem Volk, wie Dein Vater, es gibt zu viele Spatzen, die Menschen wurden in die Felder geschickt, dort sollten sie die Spatzen aufschrecken, immer wieder, bis sie erschöpft sind und nicht mehr fliegen können, dann wurde sie eingesammelt und getötet. Die Folge dieses Eingriffes war, daß es eine Plage von Insekten gab, die die Felder wirklich kahl fraßen und eine der vielen Hungersnöte der Kulturrevolution.

Wer entscheidet, welches Tier "zuviel" ist? Welchen Eingriff in die Natur kann sie vertragen und wo kann man die Uhr nicht mehr zurückdrehen? Was wenn das letzte Tier dann erschossen auf dem Bden liegt? Es gibt leider immer weniger Spatzen. Jedes Tier ist wichtig und spielt eine Rolle im Krieslauf. Wann werden Menschen verstehen, daß solche Eingriffe sich immer rächen werden.

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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lemon
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 12:28

isabe hat geschrieben: Sa., 22.04.2017, 10:01
Das Dumme ist, dass es im Leben NIE die absolute Sicherheit gibt.
Es gibt keine Sicherheit, doch wer sich in Gefahr begibt, ist selbst verantwortlich.
Die Straftaten nehmen zu, es ist gefährlich geworden in Deutschland. Eben im Handelsblatt gelesen:

http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 020-3.html
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]


mio
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 12:29

Ich bin mir da nicht mehr so sicher Saffia.

Bisher sah ich das wohl so wie Du. Aber ich denke, dass was mein Vater meinte war, dass es nicht angehen kann, dass sich immer nur der durchsetzt der die "Übermacht" hat. Dass es auf das "rechte Mass" ankommt, die Vielfalt, die "Verteilung". Die "Gleichberechtigung".

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lemon
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 12:34

Schlendrian hat geschrieben: Sa., 22.04.2017, 10:06 @Lemon: Ich denke, dass du irgendeine Angststörung jetzt über die Flüchtlinge auslebst. Gäbe es die nicht, hättest du vielleicht vor glatzköpfigen Männern oder der Kirche Angst. Vielleicht bearbeitest du deine Angst einfach mal therapeutisch, ich denke dadurch könnte dir geholfen werden und du könntest etwas entspannter in die Zukunft blicken. Denn ich kann dir versichern, es werden noch weitaus mehr Flüchtlinge kommen....Afrika ist groß und der Klimawandel unabwendbar!
Ich hatte weder je eine Angststörung, noch habe ich eine und ich denke nicht, dass du mir eine Diagnose verpassen musst.

Ich bin achtsam und vorsichtig, behutsam noch Rede ich mir Tatsachen schöner als sie wirklich sind - mit Angst hat das nichts zu tun,

ein gesunder Menschenverstand weiß, dass wir nicht die ganze Welt retten können.
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]


mio
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 12:35

lemon hat geschrieben: Sa., 22.04.2017, 12:34 ein gesunder Menschenverstand weiß, dass wir nicht die ganze Welt retten können.
Ein gesunder Menschenverstand weiss, dass wir nichts sind, ohne die Welt.


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shesmovedon
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 12:38

Ich glaube man muss da unterscheiden zwischen "was hier hergehört und schon immer da war" und "was eingeschleppt ist".
Der Spatz gehört hier her, man kann davon ausgehen, dass die Natur das selbst regelt wie viel Spätze es gibt, solang man eben nicht zu krass in die Natur eingreift und sie sich dadurch wahllos vermehren". Aber dann gibt es noch das Problem, dass vieles auch eingeschleppt wird. Zum Beispiel Pflanzen, die die hier ansässigen verdrängen, so dass sie aussterben. Dann bin ich schon dafür, dass man die eingeschleppte Pflanze "abschießt".
Bei den Spatzen wäre ich aber dafür, dass man die von mensch-genutzte landschaftliche Entwicklung überprüft, bevor man alle Spatzen zum Abschießen freigibt. Denn im Normalfall, so denn keine tiefgreifende Eingriffe in die Umwelt erfolgt sind, regelt es die Natur selbst, wie wie viele Spatzen sie braucht.


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shesmovedon
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 12:39

lemon hat geschrieben: Sa., 22.04.2017, 12:34
Schlendrian hat geschrieben: Sa., 22.04.2017, 10:06 @Lemon: Ich denke, dass du irgendeine Angststörung jetzt über die Flüchtlinge auslebst. Gäbe es die nicht, hättest du vielleicht vor glatzköpfigen Männern oder der Kirche Angst. Vielleicht bearbeitest du deine Angst einfach mal therapeutisch, ich denke dadurch könnte dir geholfen werden und du könntest etwas entspannter in die Zukunft blicken. Denn ich kann dir versichern, es werden noch weitaus mehr Flüchtlinge kommen....Afrika ist groß und der Klimawandel unabwendbar!
Ich hatte weder je eine Angststörung, noch habe ich eine und ich denke nicht, dass du mir eine Diagnose verpassen musst.

Ich bin achtsam und vorsichtig, behutsam noch Rede ich mir Tatsachen schöner als sie wirklich sind - mit Angst hat das nichts zu tun,

ein gesunder Menschenverstand weiß, dass wir nicht die ganze Welt retten können.
Naja, du hast ja das Problem. Nicht die wir andere.


mio
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 12:43

Schlendrian hat geschrieben: Sa., 22.04.2017, 12:38 Zum Beispiel Pflanzen, die die hier ansässigen verdrängen, so dass sie aussterben. Dann bin ich schon dafür, dass man die eingeschleppte Pflanze "abschießt"
Ich sag nur Japanknöterich. Hab ich im Garten...ist wohl ein Teufelszeug. Und ich denke auch, dass es dabei nicht um "Ausrottung" geht, sondern um den Erhalt der Artenvielfalt. Im Ursprung hat mein Vater wohl Eichelhäher erschossen, daran kann ich mich aber nicht erinnern, das weiss ich nur von meiner Mutter. Die haben im Winter den Meisen und so am Futterhäuschen immer das Futter weggefressen, es gab wohl tatsächlich damals überproportional viele Eichelhäher bei uns.

Interessant fand ich auch den Kontext aus dem heraus das Gewehr gekauft wurde. Es war eine "Auslieferungssituaion".


mio
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 12:52

In Bezug auf die reale Situation in Deutschland sieht es so aus:

http://www.bpb.de/wissen/NY3SWU,0,0,Bev ... und_I.html

Das ist ganz klar keine Mehrheit, sondern eine Minderheit. Diese "gefühlte" Mehrheit basiert für meine Begriffe auf einer Angst. Nur dass mir nicht ganz klar ist, wovor? Der Mensch ist eine Art.

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Nico
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 13:02

Ein gesunder Menschenverstand weiß, dass es nicht unbedingt unser Verdienst ist, dass wir in Frieden und Wohlstand leben können, dass sich auch das jederzeit ändern kann und wir die Flucht ergreifen müssen.

Rede mal mit Flüchtlingen, viele werden dir erzählen wie zufrieden und für ihre Verhältnisse in relativem Wohlstand sie gelebt haben ehe Taliban, IS oder der Syrienkrieg etc. über sie hereinbrachen und ihnen jede Lebensgrundlage nahmen.
Aber weißt du was lemon ?
Im RL setze ich mich mit sowas was du verkörperst sicher niemals persönlich auseinander, warum sollte ich es also im Forum tun ?
Nein, mache ich auch nicht mehr, du kannst dein braunes Süppchen ab sofort ganz ohne mich kochen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


mio
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 13:11

Nico hat geschrieben: Sa., 22.04.2017, 13:02 dass wir in Frieden und Wohlstand leben können, dass sich auch das jederzeit ändern kann und wir die Flucht ergreifen müssen.
Da ist wohl der Knackpunkt: Es wird nicht gesehen, was ist. Statt dessen sieht der "gesunde Menschenverstand" irgendwelche konstruierten "könnte" Szenarien. Das hat nur nicht viel mit Verstand zu tun im Grunde genommen.

Wie sagte eine Freundin von mir mal so schön: "Ja, aber das machst Du doch nur mit dem Kopf. Das denkst Du doch nicht wirklich...." Dumm nur, dass diejenige die gemeint war gar nicht "unterscheiden" konnte, was damit gemeint war.

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simonius
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 14:27

CDU Wahlplakat :lol:



Jetzt reicht's jetzt wähle ich Merkel! Oder was? :anonym:


isabe
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 14:32

lemon:
Vielleicht hab ich es übersehen, aber hast du jemals negative Erfahrungen mit Flüchtlingen gemacht? Bei uns in der Nähe gibt es eine Flüchtlingsunterkunft, und die Schulkinder gehen regelmäßig hin und lesen vor; mit der Kirchengemeinde läuft es ähnlich. Es ist noch nie was passiert, was nicht überall sonst auch passiert. In der Nähe der Oberschule meiner Kinder war auch eine Flüchtlingsunterkunft, und die Flüchtlinge sind ständig an der Schule vorbeigelaufen, ohne dass irgendwas aufgefallen oder gar passiert wäre. Und an der Oberschule meines anderen Kindes gibt es Willkommensklassen, und man unternimmt gelegentlich etwas gemeinsam. Auch von dort kann ich nur Positives berichten.

Das einzig Negative, was ich gehört habe, war, dass ein Sachbearbeiter mal einen Flüchtling beleidigt hat (der von einem Freund meines Kindes begleitet wurde). Ansonsten ist hier gewaltmäßig tote Hose.

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Hiob
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 14:44

"Ansonsten ist hier gewaltmäßig tote Hose."

Dann wirds Zeit, das zu ändern.

Wenn du einen Luftballon aufbläst und er von jedem Puster immer größer wird,
ist das der Beweis dafür, dass er nie platzt.

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