'Ich kann nur mit Männern, weil...' / Frauen- und Männerbilder
Habe ich mich auch schon öfters gefragt... und kann es nicht beantworten. Dass Individuen verblendet oder hasserfüllt sein können bzw. manipulierbar sind, ist (für mich) noch eher greifbar... aber bei der Entstehung von kollektivem Hass bzw. kollektiver Verblendung oder Menschenverachtung stoße ich an Grenzen der Nachvollziehbarkeit. Manche Dynamiken lassen sich am Aufschwung "alternativer" Parteien "live" beobachten. Vielleicht wird auch "die Welle" irgendwann mal wieder ausgestrahlt.
Mir fallen öfters Projektions- bzw. Spaltungsmechanismen auf, die dazu beitragen, weswegen die Thematik so schwer zugänglich ist. Man selbst ist ja keinesfalls gehässig, sondern die "Bösen" sind die Homos, die Schwarzen, Merkel, die Flüchtlinge, Juden usw. Und selbst wenn man gehässig ist: Das ist nicht nur legitim, sondern notwendig - zum Schutz der Biodeutschen. Und passend zum Thema: Nutzungen von (verschiedenen) Stereotypen.
Psychologie der Dämonisierung
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst? Von wegen! Schlagt den Feind, wo ihr trefft! Feindbilder haben Dauerkonjunktur. Und ein immens destruktives Potenzial: Sie schmieden Hassgemeinschaften und liefern die Lizenz zum kollektiven Dreinschlagen.
http://www.br.de/radio/bayern2/wissen/r ... d-100.html
Teilweise auch eine sehr kurzsichtige Denke: Wenn die Homos und die Flüchtlinge weg wären, würde es mir selbst besser gehen. Ja, ganz sicher, wenn alternativen Parteien schauen, die Staatsquote möglichst gering zu halten. Der Staat tritt höchstens dann stark in Erscheinung, wenn es im die Implementierung einer nationalistischen Ideologie geht... mehr Staatsmacht durch militärische Aufrüstung, mehr Überwachung, Erleichterung von juristischen Eingriffen, Implementieren einer staatlichen Informationsversorgung, usw.
Mir fallen öfters Projektions- bzw. Spaltungsmechanismen auf, die dazu beitragen, weswegen die Thematik so schwer zugänglich ist. Man selbst ist ja keinesfalls gehässig, sondern die "Bösen" sind die Homos, die Schwarzen, Merkel, die Flüchtlinge, Juden usw. Und selbst wenn man gehässig ist: Das ist nicht nur legitim, sondern notwendig - zum Schutz der Biodeutschen. Und passend zum Thema: Nutzungen von (verschiedenen) Stereotypen.
Psychologie der Dämonisierung
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst? Von wegen! Schlagt den Feind, wo ihr trefft! Feindbilder haben Dauerkonjunktur. Und ein immens destruktives Potenzial: Sie schmieden Hassgemeinschaften und liefern die Lizenz zum kollektiven Dreinschlagen.
http://www.br.de/radio/bayern2/wissen/r ... d-100.html
Teilweise auch eine sehr kurzsichtige Denke: Wenn die Homos und die Flüchtlinge weg wären, würde es mir selbst besser gehen. Ja, ganz sicher, wenn alternativen Parteien schauen, die Staatsquote möglichst gering zu halten. Der Staat tritt höchstens dann stark in Erscheinung, wenn es im die Implementierung einer nationalistischen Ideologie geht... mehr Staatsmacht durch militärische Aufrüstung, mehr Überwachung, Erleichterung von juristischen Eingriffen, Implementieren einer staatlichen Informationsversorgung, usw.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Und die Aussage
"Wir wenden uns entschieden gegen Versuche von Organisationen, Medien und Politik, Einelternfamilien als normalen, fortschrittlichen oder gar erstrebenswerten Lebensentwurf zu propagieren."
beinhaltet (natürlich unscheinbar) noch einen weiteren Hammer - neben der Ansage, was nach dem Willen mancher unnormal sein soll. Nämlich eine Absage an die "Medienfreiheit" bzw. die freie Berichterstattung durch die Medien (durch politische Einmischung bzw. staatlich beeinflusste Meinungsbildung).
Und man erkennt auch die "Projektion" bzw. Verdrehung (Manipulation): Das was "alternative Parteien" selbst beabsichtigen, wird vielmehr den klassischen Medien vorgeworfen (Stichworte: Lügenpresse oder Meinungsdiktatur). Dabei kann man alles äußern (außer z.B. Beleidigungen).
"Wir wenden uns entschieden gegen Versuche von Organisationen, Medien und Politik, Einelternfamilien als normalen, fortschrittlichen oder gar erstrebenswerten Lebensentwurf zu propagieren."
beinhaltet (natürlich unscheinbar) noch einen weiteren Hammer - neben der Ansage, was nach dem Willen mancher unnormal sein soll. Nämlich eine Absage an die "Medienfreiheit" bzw. die freie Berichterstattung durch die Medien (durch politische Einmischung bzw. staatlich beeinflusste Meinungsbildung).
Und man erkennt auch die "Projektion" bzw. Verdrehung (Manipulation): Das was "alternative Parteien" selbst beabsichtigen, wird vielmehr den klassischen Medien vorgeworfen (Stichworte: Lügenpresse oder Meinungsdiktatur). Dabei kann man alles äußern (außer z.B. Beleidigungen).
Andererseits weiß die Partei genau, was sie von den Sendern, denen eine „Staatsferne“ aufgegeben ist, jetzt schon will. Im Wahlprogramm des Landesverbandes Baden-Württemberg heißt es: „Die AfD will auf die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einwirken und auch im Bildungsbereich Anstrengungen unternehmen, damit Ehe und Familie positiv dargestellt werden.“
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m ... 26655.html
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Das ist leider bei weitem nicht mehr so und zu glauben es wäre noch so ist naiv. Die Wirtschaft bestimmt in einem großen Maße mit, was die Presse schreiben "darf". Weil die Presse von der Wirtschaft abhängig ist. Stichwort: Anzeigenkunden. Wirklich freien Journalismus findest Du hierzulande kaum noch. Und das liegt weniger an den Journalisten als an den Bedingungen unter denen sie arbeiten.stern hat geschrieben:Das was "alternative Parteien" selbst beabsichtigen, wird vielmehr den klassischen Medien vorgeworfen (Stichworte: Lügenpresse oder Meinungsdiktatur). Dabei kann man alles äußern (außer z.B. Beleidigungen).
Nicht zu vergessen: Männer und das Patriarchat!stern hat geschrieben:Mir fallen öfters Projektions- bzw. Spaltungsmechanismen auf, die dazu beitragen, weswegen die Thematik so schwer zugänglich ist. Man selbst ist ja keinesfalls gehässig, sondern die "Bösen" sind die Homos, die Schwarzen, Merkel, die Flüchtlinge, Juden usw. […]
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So wie Du auf die AfD (inbrünstig und dauerhaft) und deren Wähler. Also auf die angeblich bösen Nazis. Oder die fiesen Homophoben. Oder all die, die nicht Deiner Ansicht sind.stern hat geschrieben:
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Liebe deinen Nächsten wie dich selbst? Von wegen! Schlagt den Feind, wo ihr trefft! Feindbilder haben Dauerkonjunktur. Und ein immens destruktives Potenzial: Sie schmieden Hassgemeinschaften und liefern die Lizenz zum kollektiven Dreinschlagen.
http://www.br.de/radio/bayern2/wissen/r ... d-100.html
Herzlich Willkommen im Club! Sorry, ich kann das nicht mehr ernst nehmen.
Daher: Viel Spaß noch hier. Mir ist meine Zeit zu schade dazu.
Grüßerle!
Mondin
Ui, ich scheine ja einen Nerv getroffen zu haben.
Viel Text für Zeit, die angeblich zu Schade ist.
Eine Anzeige abzudrucken, die auch als solche erkennbar ist, ist etwas vollkommen anderes als wenn die Politik bzw. der Staat der Presse vorgeben würde, was die Presse zu berichten hat... z.B. dass die Einelternfamilie ein unnormaler Lebensentwurf sein soll. Das würde der Pressefreiheit zuwider laufen. Ja, das gab es schon mal...
Viel Text für Zeit, die angeblich zu Schade ist.
Eine Anzeige abzudrucken, die auch als solche erkennbar ist, ist etwas vollkommen anderes als wenn die Politik bzw. der Staat der Presse vorgeben würde, was die Presse zu berichten hat... z.B. dass die Einelternfamilie ein unnormaler Lebensentwurf sein soll. Das würde der Pressefreiheit zuwider laufen. Ja, das gab es schon mal...
Grundbedingungen einer freien Presse
Pressefreiheit ist gewährleistet, wenn die Medien erstens frei zugänglich sind, und zweitens eine große Vielfalt möglich ist, was ihre Urheberschaft und ihre Inhalte betrifft. Steht hinter einem Großteil der publizistischen Erzeugnisse nur ein einziges Medienunternehmen sind Meinungsvielfalt und Pressefreiheit gefährdet. Drittens gilt: Die Medien müssen unabhängig, dezentral und staatsfern organisiert sein. Insgesamt ist die Bedeutung einer freien Presse für eine funktionierende Demokratie nicht zu überschätzen. Das lässt sich vor allem daran ermessen, dass sie von autoritären Machthabern immer sofort eingeschränkt, wenn nicht gar ganz abgeschafft und unter staatliche Kontrolle gestellt wird.
https://www.planet-schule.de/wissenspoo ... iheit.html
Zuletzt geändert von stern am Mo., 02.01.2017, 00:32, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Nö.stern hat geschrieben:Ui, ich scheine ja einen Nerv getroffen zu haben.
Ging fix.Viel Text für Zeit, die angeblich zu Schade ist.
...
Ok, mir scheint ich habe es nicht ausreichend erklärt:stern hat geschrieben:Eine Anzeige abzudrucken, die auch als solche erkennbar ist, ist etwas vollkommen anderes als wenn die Politik bzw. der Staat der Presse vorgeben würde, was die Presse zu berichten hat... z.B. dass die Einelternfamilie ein unnormaler Lebensentwurf sein soll. Das würde der Pressefreiheit zuwider laufen. Ja, das gab es schon mal...
Eine (Werbe)Anzeige kostet je nach Auflage der Zeitung den Anzeigenkunden sehr viel Geld. Damit wird der Anzeigenkunde in einer gewissen Weise zum "Geldgeber" (und "Mitinhaber"), denn die Finanzierung des Produkts geschieht nicht über den "Konsumenten" des Produkts sondern über die Anzeigenkunden, da die Konsumenten den Preis der aufgerufen werden müsste um auch nur Kostendeckend zu arbeiten in der Regel nicht bereit sind zu zahlen. Und damit hat man den Salat: Eine Abhängigkeit der Presse vom Wohlwollen der Anzeigenkunden.
Jetzt verständlicher wo das Problem real existiert?
Aber nicht inhaltlicher Natur (die Anzeige kann natürlich selbst gestaltet werden)... und wer nicht kostendeckend arbeiten kann, ist irgendwann Pleite. Aus Sicht der Pressefreiheit wäre das (erst) dann ein Problem, wenn sich dann zu zuviel Macht auf ein Unternehmen bündelt, siehe oben.
Liebe Grüße
stern
stern
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Eben doch. Bist Du wirklich so naiv? Wer Macht hat übt auch Macht aus, wenn Du Pech hast. Und diese "Geradlinigkeit" musst Du Dir als Verlag und auch als Journalist erst mal "leisten" können. Da wird real Druck aufgebaut in Bezug auf Inhalte.stern hat geschrieben:Aber nicht inhaltlicher Natur
Ähnlich wie der Bildzeitungsjournalist angehalten wird möglichst "Publikumswirksam" zu schreiben, damit die Auflage auch schön weiter stimmt und das Blatt weiterhin für Anzeigenkunden interessant bleibt. So funktioniert Journalismus heute zu großen Teilen, das ist leider Realität. Unterhalt Dich mal mit erfahrenen Journalisten über "Pressefreiheit"...wenn Du es mir nicht glaubst.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 51
- Beiträge: 3514
hast du mal in einer redeaktion gearbeitet, mio? ich schreibe hin und wieder für die sonntagsausgabe einer großen frankfurter zeitung, die mir politisch eigentlich gar nicht liegt. noch nie hat jemand in meinen texten etwas geändert oder mir vorher etwas eingeflüstert.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Nein, aber ich kenne einige Leute die es tun.
Du scheinst ein ausgesprochenes Glück zu haben, wenn noch nicht mal ein Text von Dir je geändert wurde. Fast schon unfassbar. Vielleicht bis Du aber auch ein Naturtalent.
Du scheinst ein ausgesprochenes Glück zu haben, wenn noch nicht mal ein Text von Dir je geändert wurde. Fast schon unfassbar. Vielleicht bis Du aber auch ein Naturtalent.
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um talent ging es grad nicht, oder? eher um einflussnahme und erzwingung von konformität.
ansonsten liegt mein vorteil eher darin, dass das nicht mein tägliches brot ist (gott sei dank). ich komme aus der wissenschaft und publiziere nur zu dingen, die mich interessieren und von denen ich in der regel mehr ahnung hab als ein redakteur.
ansonsten liegt mein vorteil eher darin, dass das nicht mein tägliches brot ist (gott sei dank). ich komme aus der wissenschaft und publiziere nur zu dingen, die mich interessieren und von denen ich in der regel mehr ahnung hab als ein redakteur.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Daran könnte es natürlich auch liegen. Und auch daran, dass Du noch nie was für den Verlag zu brisantes geschrieben hast.
Dass Dir noch nie jemand was gestrichen hat finde ich fast schon faszinierend, aber wahrscheinlich wirst Du eher nach beauftragten Worten bezahlt, da wäre das dann ja auch recht unwirtschaftlich, die nicht auch zu nutzen.
Dass Dir noch nie jemand was gestrichen hat finde ich fast schon faszinierend, aber wahrscheinlich wirst Du eher nach beauftragten Worten bezahlt, da wäre das dann ja auch recht unwirtschaftlich, die nicht auch zu nutzen.
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da ich zu themen internationaler politik schreibe und als anthropologin systematisch die perspektive der "anderen" einnehme, weiche ich zumindest regelmäßig von dem auch von der zeitung gewöhnlich vertretenen mainstream ab. ich glaube, dies ist der grund, dass ich regelmäßig angefragt werde
und nein, natürlich wird man in dieser art von qualitätsjournalismus nicht nach worten bezahlt. und noch natürlicher sind wirtschaftliche gründe eher nicht mein motiv.
und nein, natürlich wird man in dieser art von qualitätsjournalismus nicht nach worten bezahlt. und noch natürlicher sind wirtschaftliche gründe eher nicht mein motiv.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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