Der Thread ist über ein halbes Jahr alt, meine Situation heute ist eine andere als vor einem halben Jahr, heute würde ich auf diese weise meine frage nicht mehr formulieren.....titus2 hat geschrieben:yamaha, das wollte ich die ganze Zeit sagen: Du siehst euch als individuelle Beziehung. Dann aber frag ich mich: wozu ein Thread, in dem ja direkt nach allgemeinen Einstellungen gefragt wird? Wenn irgendjemand denkt: "Ich fühle, dass ich anders bin als die anderen 199 Patienten", dann ist das so. Dann fühlt man das aber auch für sich und muss vielleicht nicht im Form nachfragen, oder?
Freundschaft mit Therapeutin möglich?
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yamaha, das ist ein der uneindeutigkeit von sprache geschuldetes missverständnis. natürlich kann niemand wissen, ob wünsche realität werden oder nicht. darum geht es. offen sein für beides. damit leben, gut leben zu können, wenn es nicht passiert, gleichzeitig aber auch offen für die möglichkeit der wunscherfüllung zu bleiben. ich glaub nur, dass es beides gibt: menschen, die denken, wenn ich es mir so sehr wünsche, dann muss es doch für den anderen auch so sein. und menschen, die so viel angst vor dem wünschen und dem möglicherweise enttäuscht werden haben, dass sie ihre wünsche mit ihrem realitätssinn gnadenlos erschlagen und ausrotten. beides scheinen mir zwei seiten der selben medaille zu sein. wie so oft im leben, scheint es mir um die suche nach dem dritten zu gehen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
darüber wurde ja im allgemeinen schon oft diskutiert.
Ich sehe nur das Problem, dass der Wunsch nach weiterer Beziehungen nicht thematisiert wird.
Vorstellungen von Freundschaft fühlen sich schön an.
Aber das das nicht thematisiert wird liegt doch nahe sich so zu zeigen jetzt wie man meint für die therapeutin sein zu müssen, damit sie einem privaten Kontakt zustimmt.
Ich habe den Wunsch völlig ausgeblendet bis Therapiende, er würde mich blockieren, ICH zu bleiben.
Alles andere kann ja danach neu definiert werden, aber den Wunsch nicht anzusprechen halte ich für ein aufrechterhalten eines Wunsches und eine innere Beruhigung, die aber die in der Realität noch nicht angeschaut wurde. Warum?
Ich sehe nur das Problem, dass der Wunsch nach weiterer Beziehungen nicht thematisiert wird.
Vorstellungen von Freundschaft fühlen sich schön an.
Aber das das nicht thematisiert wird liegt doch nahe sich so zu zeigen jetzt wie man meint für die therapeutin sein zu müssen, damit sie einem privaten Kontakt zustimmt.
Ich habe den Wunsch völlig ausgeblendet bis Therapiende, er würde mich blockieren, ICH zu bleiben.
Alles andere kann ja danach neu definiert werden, aber den Wunsch nicht anzusprechen halte ich für ein aufrechterhalten eines Wunsches und eine innere Beruhigung, die aber die in der Realität noch nicht angeschaut wurde. Warum?
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!
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Ziegenkind, so sehe ich das auch ( dein medaillenbeispiel) aber spannend wäre noch, bist du bei deiner suche nach dem dritten fündig geworden?
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ich bin mitten im lernen. noch steckt mir die gleichung ganz schön in den knochen: wenn du etwas möchtest, was der andere dir nicht geben will, dann ist dein möchten beschämend, falsch und übergriffig. noch bin ich mitunter sehr vorsichtig. noch ereilen mich mitunter noch schamwellen, wenn ich das vorsichtig sein hinter mir lasse. aber. die wellen werden kürzer, ich tauche schneller aus ihnen auf und, darauf bin ich wirklich stolz: ich kann sprechen während ich in einer schamwelle stecke. da tut sich was. ziegenkinder verziegen. unaufhaltsam....
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Ziegenkind, ja das kann ich nachvollziehen, das sind in etwa auch meine Gefühle....wobei ich glaube wir beide da sehr sensibel sind und nicht "übergriffig" erscheinen wollen. Einen Wunsch zu haben auch wenn das gegenüber diesen nicht teilt, ist jedoch laut meiner Thera nicht übergriffig, wenigstens kann ich in diesem Punkt sicher sein, da ich mal konkret nachfragte....dennoch ist es ein "komisches" Gefühl....man will den anderen ja auch nicht in Verlegenheit bringen. Dem gegenüber steht aber das Bauchgefühl und die Intuition, aber (in meinem Falle) auch so etwas wie ein geringes Selbstwertgefühl. Es ist kompliziert....
Na ja yamaha, das hat auch was mit Realitätsprinzip zu tun, einschätzen zu können, welche Wünsche eben Realität werden können und welche nicht.
Was nicht heißt, dass die Wünsche, die nicht umsetzbar sind falsch, schlecht oder überflüssig oder weiß ich was sind. Manchmal wird ja auch aus einem großen Wunsch der von vorne herein unerfüllbar ist, etwas, das "kleiner" ist, aber trotzdem groß und toll, jedenfalls bereichernd.
Nicht jeder Wunsch kann Realität werden. So allgemein mal. Das ist die Macht des Faktischen.
Was nicht heißt, dass die Wünsche, die nicht umsetzbar sind falsch, schlecht oder überflüssig oder weiß ich was sind. Manchmal wird ja auch aus einem großen Wunsch der von vorne herein unerfüllbar ist, etwas, das "kleiner" ist, aber trotzdem groß und toll, jedenfalls bereichernd.
Nicht jeder Wunsch kann Realität werden. So allgemein mal. Das ist die Macht des Faktischen.
amor fati
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ja, yamaha, kompliziert ist es. ich bin ein mensch, der seine antennen immer weit in den eingeweiden anderer menschen hat. ich nehme andere oft besser war als mich selbst. da umzulernen ist ganz schön schwierig. das mit dem den anderen nicht in verlegenheit bringen wollen, kenne ich auch von mir. ich bin da aber ein bisschen misstrauisch mir selber gegenüber mittlerweile. geht es nicht um unsere angst vor unserer eigenen verlegenheit? verstecken wir die nicht hinter der sorge um den anderen? weil wir das gefühl bei uns nicht haben können, dichten wir es dem anderen an? ich lerne mit meiner ziege, dass sie sich sehr gut um sich selber kümmern kann. ich lerne auch, dass ich mich manchmal gerne um die ziege kümmere, weil ich mir mein eigenes inneres ziegenkind immer noch gründlich vom hals halte. ich kümmere mich also im anderen um meine eigene bedürftigkeit, die ich mitunter doch noch gerne verleugne. klappt nur nicht mehr so gut. die ziege ist zu plietsch. die erkennt das sofort, freundlich glucksend, mit einem grozügigen lachen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Ich glaube das ist bei mir beides, einerseits das Gefühl mich so etwas wie "lächerlich" machen zu können andererseits sie in Verlegenheit zu bringen. Rational ist an diesen Gedanken/Ängsten nichts, und so geht es letztendlich nur um einen Prozess und der will wohl gelebt werden. Bedürftigkeit sehe ich keine.ziegenkind hat geschrieben:. geht es nicht um unsere angst vor unserer eigenen verlegenheit? verstecken wir die nicht hinter der sorge um den anderen? weil wir das gefühl bei uns nicht haben können, dichten wir es dem anderen an? ich lerne mit meiner ziege, dass sie sich sehr gut um sich selber kümmern kann. ich lerne auch, dass ich mich manchmal gerne um die ziege kümmere, weil ich mir mein eigenes inneres ziegenkind immer noch gründlich vom hals halte. ich kümmere mich also im anderen um meine eigene bedürftigkeit, die ich mitunter doch noch gerne verleugne. klappt nur nicht mehr so gut. die ziege ist zu plietsch. die erkennt das sofort, freundlich glucksend, mit einem grozügigen lachen.
Authentizität finde ich dabei wichtig und so verstelle ich mich wenigstens nicht. Fast schon witzigerweise, sind mir meine Freunde in dieser Lebenssituation ein sehr großer Halt, ohne deren Unterstützung (wir reflektieren oft mal die Situation zwischen mir und meiner Thera) hätte ich manchmal das Gefühl mich zu verstricken....
warum denkst du du würdest sie in Verlegenheit bringen? In welche denn, wenn sie den Wunsch hat freut sich doch eher, ist es nicht vielmehr eine Angst, die mitschwingt, dass sie keine Freundschaft möchte,wenn du in dich reinhörst? und alle Vorstellungen, die schön sind weg sind, es kann auch sein, dass ich falsch liege, kommt mir nur etwas so vor.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!
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@hoffnung
Diese Angst ist nicht rational erklärbar, ich sehe es als Prozess diese zu überwinden und mich ihr mitzuteilen, und wie gesagt momentan gerade ohnehin nicht Thema....
Diese Angst ist nicht rational erklärbar, ich sehe es als Prozess diese zu überwinden und mich ihr mitzuteilen, und wie gesagt momentan gerade ohnehin nicht Thema....
Ich glaube, dass du deine Bedürftigkeit und die Angst sie zu verlieren, was völlig normal ist, nicht nur in therapeutischen Beziehung, sondern auch in freundschaftlichen Beziehungen,verleugnest, das wirkt für mich nicht authentisch, denke nicht, das es die Wahrheit ist.
Ich finde das mit den Abhängigkeiten in Therapien auch oft so dramatisch formuliert, als hätte der Patient überhaupt keine gesunden Eigenschaften.
Ich will dir damit nur sagen, dass es nicht mal schlimm wäre,wenn du ihr weiterhin nah sein möchtest,
das ist doch menschlich und man muss nicht immer die Starke sein. Aber so richtig zugeben kannst du das nicht hier, bzw es fällt dir sehr schwer, gegen Bedürfnissen ist doch nichts einzuwenden, vielleicht auch ihr Bedürfnis
weiterhin zu erfahren, wie dein Weg verlaufen wird.
Alles Gute.
Ich finde das mit den Abhängigkeiten in Therapien auch oft so dramatisch formuliert, als hätte der Patient überhaupt keine gesunden Eigenschaften.
Ich will dir damit nur sagen, dass es nicht mal schlimm wäre,wenn du ihr weiterhin nah sein möchtest,
das ist doch menschlich und man muss nicht immer die Starke sein. Aber so richtig zugeben kannst du das nicht hier, bzw es fällt dir sehr schwer, gegen Bedürfnissen ist doch nichts einzuwenden, vielleicht auch ihr Bedürfnis
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nu ja, du kannst ja denken was du willst, für mich ist das nur ziemlich weitgefasst interpretiert und hat nichts mit mir zu tun.....HoffnungLeben hat geschrieben:Ich glaube, dass du deine Bedürftigkeit und die Angst sie zu verlieren, was völlig normal ist, nicht nur in therapeutischen Beziehung, sondern auch in freundschaftlichen Beziehungen,verleugnest, das wirkt für mich nicht authentisch, denke nicht, das es die Wahrheit ist.
ich denke es macht einen Unterschied ob man das Gefühl hat jemanden zu "brauchen", ohne ihn nicht mehr leben zu können, oder ob man seine Präsenz einfach nur als Bereicherung warhnehmen würde. Zweiteres trifft auf die Sit. zwischen mir und meiner Thera zu. Ich habe in meinem Leben auch andere tiefe Beziehungen die mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt weitaus mehr bedeuten und wichtiger sind.HoffnungLeben hat geschrieben: Ich finde das mit den Abhängigkeiten in Therapien auch oft so dramatisch formuliert, als hätte der Patient überhaupt keine gesunden Eigenschaften.
Ich will dir damit nur sagen, dass es nicht mal schlimm wäre,wenn du ihr weiterhin nah sein möchtest,
Ich glaube das hat nichts damit zu tun, dass ich etwas nicht "zugeben" könnte, sondern mehr damit, dass ich es anders wahrnehme, anders empfinde und anderes sehe.....HoffnungLeben hat geschrieben: Aber so richtig zugeben kannst du das nicht hier, bzw es fällt dir sehr schwer, gegen Bedürfnissen ist doch nichts einzuwenden, vielleicht auch ihr Bedürfnis weiterhin zu erfahren, wie dein Weg verlaufen wird.
Du hast hier oft von tiefen Gefühlen gesprochen, die du hast für sie.
Also ist deine Angst vor dem Abschluss nur eine Interpretation von mir und hat nichts mit dir zu tun, das halte ich nach 7 Jahren Therapie für fast unmöglich.
Und jeder der dir das zwar wünscht, aber dir auch die andere Seite aufzeigt, wird gleich verurteilt.
Und es wird Gründe geben, warum du sie nicht fragst.
Ich sehe da schon eine große Verlustsangst, die wie ich sagte normal ist und auch wenn nur die Beruhigung sie bleibt in meinem leben.
Also ist deine Angst vor dem Abschluss nur eine Interpretation von mir und hat nichts mit dir zu tun, das halte ich nach 7 Jahren Therapie für fast unmöglich.
Und jeder der dir das zwar wünscht, aber dir auch die andere Seite aufzeigt, wird gleich verurteilt.
Und es wird Gründe geben, warum du sie nicht fragst.
Ich sehe da schon eine große Verlustsangst, die wie ich sagte normal ist und auch wenn nur die Beruhigung sie bleibt in meinem leben.
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ja, die habe ich, dennoch bin ich nicht "abhängig" oder "bedürftig".HoffnungLeben hat geschrieben:Du hast hier oft von tiefen Gefühlen gesprochen, die du hast für sie.
Ich habe keine Angst vor dem Ende, es sind mehr Unsicherheiten wie sie Ziegenkind beschrieb, Angst davor übergriffig zu sein, oder sie in Verlegenheit zu bringen.HoffnungLeben hat geschrieben: Also ist deine Angst vor dem Abschluss nur eine Interpretation von mir und hat nichts mit dir zu tun, das halte ich nach 7 Jahren Therapie für fast unmöglich.
ehrlich gesagt "brauche" ich niemanden der mit etwas "aufzeigt", das klingt ziemlich herablassend und anmaßend....und auf Herablassung und Anmaßung reagiere ich grundsätzlich allergisch...HoffnungLeben hat geschrieben: Und jeder der dir das zwar wünscht, aber dir auch die andere Seite aufzeigt, wird scheinbar gleich verurteilt.
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