Liebe ausgefuchst,ausgefuchst hat geschrieben:
Das macht's so schwer. Schwer für alle. Schlimm für die, die dann ungerechterweise Beschuss abkriegen und für Euch, wenn Ihr vor Scherben steht, die Anteile in Euch angerichtet haben, als sie aktiv waren, die das Gesamtsystem aber überhaupt nicht wollte.
ich schrieb einmal:
"Sie überfielen mich spontan, mächtig und gewaltig. Ich hatte keine Chance. Sie zeigten sich in meinen schlimmen Migräneanfällen. Sie äußerten sich in einem Ansturm von Wut- und Trotzanfällen, denen ich nicht gewachsen war, so massiv kamen sie über mich, in einer ganz geballten Form. Ich fühlte mich so schwach und unterlegen. Ich ließ es geschehen. Sie zertrümmerten so vieles in meinem Leben. Ein böser Teil von mir zerstörte mich selber und mir blieb nichts anderes übrig, als zuzuschauen und die Scherben zusammenzukehren ..."
Das fiel mir gerade ein, als ich deine Zeilen über die Scherben las. Und so hat es sich damals bei mir angefühlt, als ich noch nicht wußte hochdissoziativ zu sein. So habe ich meine "Zerstörer" beschrieben. Dabei sind es gar keine Zerstörer, sondern Anteile, die mir "nur" Zeichen geben wollten, dass es da auch noch eine andere Vergangenheit gibt. Wie sonst hätten sie sich äußern sollen? Es ging doch nur über den Körper, den sie als Instrument für sich benutzten. Sie haben versucht mit all ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln mich auf sie, auf die andere Welt in mir aufmerksam zu machen. Klar, diese Schreie dieser Kinder, dieses Entsetzen, diese schreckliche, dunkle, isolierte, grauenvolle Welt hat immer gebrodelt in mir, trotzdem habe ich sie nicht direkt gespürt, hatte keinen bewußten Zugang zu dieser Welt, weil ich da auch gar nicht hin durfte. Und das ist der Widerspruch. Zum einen wurde ich nicht hineingelassen (die Gründe sind mir sehr wohl bekannt), zum anderen hat man mich aber auch nicht MEIN Leben leben lassen, mich daran gehindert, mich so zu verwirklichen, wie ich es gern wollte. Und jetzt kommen mir wirklich die Tränen. Du mühst und plagst dich ab, baust dir etwas auf, steckst so viel Freude rein, so viel Elan, und dann kommt irgendein unsichtbares, dunkles, böses ETWAS aus deinem inneren Ich nach vorne und macht alles von dir kaputt. Du hast sogar die Möglichkeit als Zuschauer anwesend sein zu dürfen, doch dir sind die Hände gebunden, auf diesem Schauplatz der mutwilligen Zerstörung, denn du bist kampfunfähig und gelähmt.
Weißt du ausgefuchst, es kotzt mich so an so zu sein, wie ich bin. Ich sehe doch selber, dass wir für unsere Umwelt untragbar sind, nicht beziehungsWÜRDIG, weil wir Abschaum sind, Müll, das Allerletzte dieser Welt. Doch sterben dürfen wir auch nicht. Ich muss aufhören, ich habe mich gerade nicht mehr so im Griff...