Hat jemand Gott gefunden?

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Blätterteig
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Beitrag Mo., 17.01.2011, 21:12

Also entschuldigt meine Ignoranz, ich kann das hier jetzt unmöglich alles lesen.
@ Blaubaum der Name den ich hier trage bedeutet mir nicht allzuviel, der andere, den ich zuerst wählte, war schon vergeben, und ich weiß auch gar nicht mehr, welcher das war, aber schön, dass er in dir angenehme Assoziationen weckt. Ich bin ja nun noch recht neu hier und eher sprunghaft mal hier, mal da unterwegs, aber das hier, was littlebuddha fragt, hab ich für mich einfach damals beantwortet, in dieser Zeit, in der ich eben auch an dieses Buch geraten bin, du liebe Güte. Ich hatte eine existentielle Krise, mit gerade mal 20, und ich weiß nicht, wie Gott aussieht, wenn es sie gibt Aber mich selbst hab ich damals gefunden, ganz tief in mir drin ist eine Verbundenheit mit allem anderen, und ganz viel Liebe, das ist alles, und für mich war es schon so, dass dieses Buch diese Selbst-Erlebnisse mit angestoßen hat, oder zumindestens drückt der Autor darin stellenweise ziemlich genau aus, was ich empfunden habe, ich kann es nachvollziehen. In meiner Seele zumindest stecken ungeahnte Kräfte, nicht dass ich da viel drüber nachdenken würde, es hat mich einfach bereichert und mir neuen Mut gegeben, das hängt für mich aber überhaupt nicht an einem Buch oder Menschen oder irgend etwas anderem. Und nein, ich bin kein Guru-Typ und auch nie gewesen, auch damals nicht
littlebuddha hat das schon richtig kommentiert
und ich muss euch jetzt wieder allein lassen, das letzte Kind muss ins Bett

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Blaubaum
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Beitrag Mo., 17.01.2011, 21:32

@Blätterteig--lieben Gruss an das letzte Kind, unbekannterweise...

Dass Du guruhörig bist, hab ich auch nicht angenommen. Little Buddha ist es mE auch nicht. Nur manchmal, wenn die Begeisterung allzu hoch schwappt, fühle ich mich bemüssigt, alle euphorisierten "Kinder Gottes" ein klein wenig auszubremsen, so ich es denn kann. Mit Argumenten. Nichts für Ungut!
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OldFred
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Beitrag Mo., 17.01.2011, 22:07

Der Glaube an Gott (höheres Wesen) ist Teil unseres genetischen Programms, das uns ermöglicht hat, in dieser Umwelt mit unserem Wesen erfolgreich zu überleben.

Ja, gläubige Menschen haben es im bestimmten Situationen einfachen, ihre Selbstheilung funktioniert besser, sie sind glücklicher.

Nachdem es so viele unterschiedliche Glaubensrichtungen gibt, sollte jeder eine finden, die seinem logischem Wesen am nächsten kommt.

Persönlich neige ich zu eine Mischung von Zen-Buddhismus und Katholizismus. Ich kann das mit folgendem Bild leicht begründen.

"Ein Mönch geht durch den Dschungel, plötzlich merkt er, dass hinter ihm ein Tiger lauert. Der Mönch kann dem ersten Angriff entkommen, aber der Tiger verfolgt ihn. In letzter Sekunde, kurz bevor der Tiger die Krallen in den Mönch schlagen kann, erwischt der Mönch eine rettende Liane. Der Mönch bringt sich in eine rettende Höhe, unten lauert der Tiger auf seine Beute. Auf der Mitte der Liane sieht der Mönch oben drei Ratten, die die Liane am Baum abknabbern, jeden Moment scheint die Liane zu reißen und der Mönch hinunter zum lauernden Tiger zu stürzen. In diesen Moment sieht der Mönch eine leuchtend rote Frucht vor sich im Baum hängen. Der Mönch klammert sich mit einer Hand an die Liane und pflückt mit der anderen Hand die Frucht. Er kostet die Frucht und sie schmeckt köstlich, in diesem Augenblick ist der Mönch erfüllt vom Glück"

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littlebuddha
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Beitrag Di., 18.01.2011, 09:42

Hallo OldFred,
das mit der Evolutionserklärung kenne ich auch und denke, da steckt vielleicht was dran. Doch wenn dies stimmt, wäre es doch eigentlich, statt eine Schwächung des religiösen Glaubens zu sein, eine Stärkung: Wenn wissenschaftlich argumentiert wird, religiöser Glaube wirkt heilsam und hat gewisse Selektionsvorteile, wäre es doch für einen wissenschaftlich denkenden (vielleicht evolutionistisch denkenden) Menschen ziemlich dumm, etwas, das einen solchen Selektionsvorteil bietet, zurückzuweisen. (Paradoxerweise haben manche bekannten Evolutionsforscher KEINE Kinder - aus Überzeugung; zB der Evolutionspsychologe Steven Pinker ["Der Sprachinstinkt"])

Ich meine, wenn es nur um das Überleben ginge, dann müsste ich doch alles nehmen, was mein Überleben (und vor allem, laut Theorie, meinen Kindersegen!) steigert, gierig annehmen. So weit...
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
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Blaubaum
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Beitrag Di., 18.01.2011, 12:41

OldFred hat geschrieben:Ja, gläubige Menschen haben es im bestimmten Situationen einfachen, ihre Selbstheilung funktioniert besser, sie sind glücklicher.
Ja, sie sind besser im Projizieren, Verdrängen und Verantwortung deligieren.
Natürlich sind sie dadurch glücklicher als diejenigen, die sich für alles selbst verantwortlich fühlen. Aber nur vorübergehend. Irgendwann bekommen sie die Quittung.
Es waren nicht die (religiös) Gläubigen, die z.B. die brutale Züchtigung von Schutzbefohlenen abgeschafft haben, sondern die (Neo-)Humanisten. Die kirchlichen Institutionen passen sich heute lediglich an, um nicht unterzugehen.
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geronimos secret
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Beitrag Di., 18.01.2011, 12:56

Ja, Gott gefunden. Verloren. Und wieder gefunden.
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Blaubaum
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Beitrag Di., 18.01.2011, 13:08

littlebuddha hat geschrieben: Ein Richard Dawkins propagiert für mich keine heilsame Weltsicht.
Habe den "Gotteswahn" längere Zeit als Bettlektüre gehabt, was meinen erquicklichen Nachtschlaf nicht beeinträchtigt hat, obwohl ich das Buch alles in allem ziemlich bescheuert fand.
Beweisen zu wollen dass es Gott gibt finde ich ebenso dämlich wie, das Gegenteil beweisen zu wollen.
Natürlich gibt es keinen Gott. D.h. "er" existiert nicht. Deswegen ist er ja so toll (für viele).
Würde "er" existieren, wäre er begrenzt (von--bis), sein Wissen wäre begrenzt, seine Macht sowieso. Er hätte Krankheiten, wäre ab und zu traurig, wütend oder glücklich. Er hätte Charakter. Bestimmte Eigenschaften, die zu ihm gehörten würden ebenso wie die Eigenschaften, die er nicht hätte, seinen Charakter bestimmen. Dies ja, jenes nein. Digital.
Er würde ent-scheiden: Dem Heinz helf ich, der ist lieb (gottgefällig), aber dem Fritz tret ich in den Arsch (blöder Typ, weigert sich, an mich zu glauben).
Eine wahrhaft unbegrenzte Instanz ent-scheidet nicht, hat keine Eigenschaften, existiert nicht.
Beweise mal einer, dass im Pazifik in 10000 Meter Tiefe ein ganz bestimmter Stein liegt. Beweise mal einer, dass er da NICHT liegt.
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Eremit
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Beitrag Di., 18.01.2011, 13:21

Blaubaum hat geschrieben:Beweise mal einer, dass im Pazifik in 10000 Meter Tiefe ein ganz bestimmter Stein liegt. Beweise mal einer, dass er da NICHT liegt.
Ich kann's beweisen! Ich kann's beweisen!

(Eremit gräbt in der Tasche, holt einen ordinären Kieselstein hervor und wirft ihn ins Wasser.)

So, Beweis erbracht.

...hoffentlich versteht jemand die Metapher...


Eremit
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Beitrag Di., 18.01.2011, 13:29

OldFred hat geschrieben:Ja, gläubige Menschen haben es im bestimmten Situationen einfachen, ihre Selbstheilung funktioniert besser, sie sind glücklicher.
Stimmt, und in anderen Situationen wieder ist es umgekehrt.

So ist es immer interessant, einen Christen oder Moslem darauf anzusprechen, wie sie einen Gott und deren Propheten verherrlichen können, in Anbetracht dessen, daß diese Götter, wie alles andere Böse auch, die Pädophilie in die Welt gesetzt haben, damit dann, wie im Falle des Islams, der entsprechende Prophet dieser Pädophilie fröhnen kann bzw. bei den Christen eben Päpste, Kardinale, Pfarrer, Priester usw...

Oder, wie es aussieht mit der Implikaton von Doppelbindungen...

Aber der Renner ist noch das "Magische Denken": http://de.wikipedia.org/wiki/Magisches_Denken
(...) Ein psychisch gesunder Mensch kann sich im Gegensatz zu einem kranken von „magischen“ Handlungen und Denkweisen lösen. (...)

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Blaubaum
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Beitrag Di., 18.01.2011, 13:33

Eremit hat geschrieben:
So, Beweis erbracht.

...hoffentlich versteht jemand die Metapher...
Häääääääääääääää???
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littlebuddha
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Beitrag Di., 18.01.2011, 17:02

Blaubaum hat geschrieben:Beweise mal einer, dass im Pazifik in 10000 Meter Tiefe ein ganz bestimmter Stein liegt. Beweise mal einer, dass er da NICHT liegt.
Ich glaube, 10.000 Meter unter der Wasseroberfläche im Pazifik liegen zigmilliarden "ganz bestimmte" Steinchen; erklär' mir doch erst mal, welchen von denen du meinst. Und wenn du es erklärt hast, brauche ich dir nicht mehr beweisen, dass er dort liegt, weil du es gerade selbst getan hast.
Aber ich weiß ja, was du meinst, das ist nur Spaß.
Blaubaum hat geschrieben:Beweisen zu wollen dass es Gott gibt finde ich ebenso dämlich wie, das Gegenteil beweisen zu wollen.
Finde ich auch, und warum diskutieren wir dann? Ich finde Blau auch besser als Rot!
Blaubaum hat geschrieben:Natürlich gibt es keinen Gott. D.h. "er" existiert nicht. Deswegen ist er ja so toll (für viele).
Würde "er" existieren, wäre er begrenzt (von--bis), sein Wissen wäre begrenzt, seine Macht sowieso. Er hätte Krankheiten, wäre ab und zu traurig, wütend oder glücklich. Er hätte Charakter. Bestimmte Eigenschaften, die zu ihm gehörten würden ebenso wie die Eigenschaften, die er nicht hätte, seinen Charakter bestimmen. Dies ja, jenes nein. Digital.
Er würde ent-scheiden: Dem Heinz helf ich, der ist lieb (gottgefällig), aber dem Fritz tret ich in den ar*** (blöder Typ, weigert sich, an mich zu glauben).
Eine wahrhaft unbegrenzte Instanz ent-scheidet nicht, hat keine Eigenschaften, existiert nicht
Mit deiner Ontologie (Seinslehre) komme ich nicht zurecht. Du gehst mir da zu sehr vom menschlichen Sein aus. Warum sollte Gott in allen Punkten so sein wie ein Mensch? Wenn es heißt: "Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde", verstehe ich darunter: Gott gab den Menschen seine Schöpferkraft, nicht, dass Gott Rückenschmerzen hat und Potenzschwierigkeiten. Deine Argumente sind wieder so eine rein logische Betrachtungsweise, welche ich ablehne. Wenn jetzt der Vorwurf kommt, kluge, rationale Menschen schalten ihren Verstand bei Religion aus, muss ich versichern: Die Logik ist ein begrenztes Mittel, die Welt zu verstehen, auch im Alltagsleben. Das haben auch schon einige Kognitionsforscher herausgefunden. Die Welt (oder die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen) ist nun mal oft... ähm, pardon: paradox, widersprüchlich, unklar, mehrdeutig. Ich kann doch nicht mal logisch erklären, warum ich morgens manchmal (selten) Kaffee und manchmal (meistens) schwarzen Tee bevorzuge, oder, um die Aussage noch stärker zu machen, warum ich dann zwar Tee nehme, aber an diesem Morgen statt wie immer Earl Grey lieber Ceylon Tee bevorzuge. Welche logischen Vorgänge beeinflussen meine Entscheidung? Stoffwechselvorgänge? Vielleicht, aber dies zu erklären dürfte aufgrund der unendlichen Komplexität schwer fallen.

So ist es für mich mit meinen Glaubensvorstellungen. Sie schmecken mir einfach, ich kann aber nicht erklären, warum sie mir schmecken.
Blaubaum hat geschrieben:Es waren nicht die (religiös) Gläubigen, die z.B. die brutale Züchtigung von Schutzbefohlenen abgeschafft haben, sondern die (Neo-)Humanisten.
Das mag stimmen. Ich sage immer: Woher sollte ich wissen, ob die braven Humanisten oder Marxisten oder Sozialisten oder Wissenschaftler oder ob der Philosophenstaat nicht ebensolche Verbrechen begannen hätte, wo es solch ein Experiment noch nie gab. Wobei es diese im letzten Jahrhundert schon gab, und bekanntermaßen waren die auch nicht besser. Für mich ist es die Macht, die korrumpiert, und in den letzten ca. 1600 Jahren hatten zufälligerweise ein paar Weltreligionen diese Macht.
Blaubaum hat geschrieben:Ja, sie sind besser im Projizieren, Verdrängen und Verantwortung deligieren.
Gut, das ist eine schöne Behauptung, und wenn du nun auch Argument bringst, um deine Behauptung zu stützen, können wir weiter darüber sprechen. Sonst ist es nicht mehr als Wischiwaschi Trilala und ich finde weiterhin, Blau ist besser als Rot.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!


Eremit
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Beitrag Di., 18.01.2011, 17:11

littlebuddha hat geschrieben:Gott gab den Menschen seine Schöpferkraft, nicht, dass Gott Rückenschmerzen hat und Potenzschwierigkeiten.
Also das mit der Schöpferkraft hat Gott nicht so toll hingekriegt, kein Vergleich zu den genialen Rückenschmerzen und Potenzschwierigkeiten.
littlebuddha hat geschrieben:Für mich ist es die Macht, die korrumpiert, und in den letzten ca. 1600 Jahren hatten zufälligerweise ein paar Weltreligionen diese Macht.
Zufällig? Jetzt hör' mal auf! Die Religionen sind genau so gestrickt, es geht immer nur um Macht, Geld, Grund! Eine riesige, sehr effiziente Verdummungs- Verschuldungs- und Angstindustrie, dagegen kommt ja noch nichtmal Bravo-Pop-Musik an! Mit Zufall hat das wirklich nichts zu tun!

Und übrigens, ich wähle Violett, weil Violett sowohl Rot als auch Blau beinhaltet.

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Ive
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Beitrag Di., 18.01.2011, 17:12

Wenn jetzt der Vorwurf kommt, kluge, rationale Menschen schalten ihren Verstand bei Religion aus, muss ich versichern: Die Logik ist ein begrenztes Mittel, die Welt zu verstehen, auch im Alltagsleben. Das haben auch schon einige Kognitionsforscher herausgefunden. Die Welt (oder die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen) ist nun mal oft... ähm, pardon: paradox, widersprüchlich, unklar, mehrdeutig. Ich kann doch nicht mal logisch erklären, warum ich morgens manchmal (selten) Kaffee und manchmal (meistens) schwarzen Tee bevorzuge,
Wir können doch nicht mal logisch erklären, wieso wir existieren, warum wir uns als "Ich" empfinden, warum wir atmen, wie wir atmen und nicht stattdessen Kiemen haben. Zufall? Dass ich nicht lache.

Woher "wissen" wir denn so genau, dass "nachher" nichts mehr kommt? Wir dürften "logisch" auch nicht im Traum mit allen Sinnen wahrnehmen können - können wir aber. Woher also wissen wir so genau, wenn das Gehirn "abgeschaltet" ist, dass es nicht ganz andere Wahrnehmungskanäle gibt?

Ich finde, der Mensch überschätzt sich generell in seiner beschränkten Wahrnehmung. Wir sind nur wenig mehr als Ameisen (der Mensch als Gottes Ebenbild sieht auch recht kläglich aus!), die versuchen, über ihre Ameisenexistenz klug nachzudenken. Nur weil etwas in unseren Augen logisch ist, muss es noch lange nicht richtig sein. Und von sogenannten Tatsachen wollen wir gar nicht reden ... die sind so dehnbar wie nur was.

Aber wir werden wieder nur genau da landen, dass niemand von seiner Sicht der Dinge auch nur ein Jota abzuweichen bereit ist. Deshalb: Lächeln - und sich seinen Teil denken, gell?

Ich nehm dann mal Hellgrün ...


Eremit
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Beitrag Di., 18.01.2011, 18:04

Ive hat geschrieben:Wir können doch nicht mal logisch erklären, wieso wir existieren (...)
Das mit den Bienen und so habe ich in der Schule gelernt.
Ive hat geschrieben:(...) warum wir uns als "Ich" empfinden (...)
Gibt genug Leute, die sich als "Wir" empfinden. Noch nie einem Fußballfan begegnet? Die DIS-Trickkiste lasse ich aber mal zu.
Ive hat geschrieben:(...) warum wir atmen, wie wir atmen und nicht stattdessen Kiemen haben. Zufall? Dass ich nicht lache.
http://de.wikipedia.org/wiki/Atmung

Allerdings, das mit dem Kreationismus ist eben so eine Sache, weil der Kreationismus ja nicht die Evolutionslehre bestätigen kann, um sich selbst zu negieren...
Ive hat geschrieben:Woher "wissen" wir denn so genau, dass "nachher" nichts mehr kommt? Wir dürften "logisch" auch nicht im Traum mit allen Sinnen wahrnehmen können - können wir aber.
Also ich kann nur sehen, hören und tasten, und das auch nur selten, fast nur hören und sehen. Schmecken oder riechen kann ich absolut überhaupt nicht in Träumen, nie. Wie Du darauf kommst, daß man in Träumen keine Wahrnehmung haben darf, ist mir ein Rätsel, ich verstehe die logische Herleitung nicht. Vielleicht ist ja auch Logik als Gläubige nicht Dein Ding, Ive?
Ive hat geschrieben:Ich finde, der Mensch überschätzt sich generell in seiner beschränkten Wahrnehmung.
Vor allem dort, wo er sich selbst als Ebenbild Gottes beschreibt?
Ive hat geschrieben:Wir sind nur wenig mehr als Ameisen (der Mensch als Gottes Ebenbild sieht auch recht kläglich aus!), die versuchen, über ihre Ameisenexistenz klug nachzudenken.
Und da war es wieder, das "Wir". Gibt doch genug Menschen, die "wir" sind!
Ive hat geschrieben:Nur weil etwas in unseren Augen logisch ist, muss es noch lange nicht richtig sein.
Kommt drauf an, welche Inhalte Du mit Begriffen wie "richtig" oder "falsch" verbindest. Ich verwende "richtig" wie "zutreffend", also "ja" oder "1", dagegen "falsch" als "unzutreffend", also "nein" oder "0". Und das ergibt sehr wohl logische Schemen, in denen man sich dialektisch mit diesen Begriffen bewegen kann. Wenn ich von "richtig" und "falsch" rede im Sinne von "moralisch richtig" und "moralisch falsch", wird es deswegen nicht weniger logisch, nur, weil dann der Inhalt komplexer wird. Dies ist zwar eine gebräuchliche Methode, dargebrachte Inhalte von Glaubenskritikern zu negieren, weil diese zu komplex zu verstehen sind für den Otto-Normal-Gläubigen, aber deswegen ist das nicht gleich "richtig", im Sinne von "moralisch richtig". Ganz einfach, weil Halbwissen eben nicht bildet, sondern verblödet.
Ive hat geschrieben:Und von sogenannten Tatsachen wollen wir gar nicht reden ... die sind so dehnbar wie nur was.
Nur weil etwas elastisch ist, ist es deswegen nicht plastisch...

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Ive
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Beitrag Di., 18.01.2011, 18:13

Ach, Eremit, ich glaube, WIR (!!!) sollten besser immer noch nicht miteinander diskutieren: Wir (!!!) sind nicht nur Meilen voneinander entfernt, sondern Welten.

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