Nachrichten, die bewegen (9)

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Blume1973
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Beitrag Sa., 20.06.2020, 20:09

Da kann ich ja froh sein, dass mir noch kein Kannibalismus unterstellt wurde. Immerhin esse ich Berliner, Amerikaner und Hamburger.
👍 :lol: :lol: Der war gut :)
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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Tränen-reich
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Beitrag Sa., 20.06.2020, 20:31

Ich kenne ein paar Menschen, die sich umso mehr aufbäumen und streiken, gewisse neue Begrifflichkeiten im Sprachgebrauch zu nutzen. Verbote und Vorschriften führen ja bei vielen zu noch mehr Widerstand, auch allgemein (s. Covid-19).
Wenn ich von Schaumküsse rede, wird explizit gesagt "für mich heißen die immer noch "Negerküsse" und dabei bleibts auch." Evtl. fühlen sich einige Menschen dadurch bevormundet? :dunno:

Ich kann mir nur vorstellen, dass durch das wiederkehrende Lesen, ob bewusst oder unbewusst, im Alltag den Rassismus-Gedanken aus manchen Köpfen "auslöschen" soll. Fängt wohl das Unternehmen aktuell an, dass das Logo der Marke Uncle Ben's aktuell gestrichen werden soll. Was hat die Verpackung mit der aktuellen Debatte zu tun? Mit der Streichung nehme ich doch gerade dann Rassismus vor, wenn ich das Logo von der Verpackung verschwinden lasse.

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 20.06.2020, 20:42

Tränen-reich hat geschrieben: Sa., 20.06.2020, 20:31 Ich kann mir nur vorstellen, dass durch das wiederkehrende Lesen, ob bewusst oder unbewusst, im Alltag den Rassismus-Gedanken aus manchen Köpfen "auslöschen" soll. Fängt wohl das Unternehmen aktuell an, dass das Logo der Marke Uncle Ben's aktuell gestrichen werden soll. Was hat die Verpackung mit der aktuellen Debatte zu tun? Mit der Streichung nehme ich doch gerade dann Rassismus vor, wenn ich das Logo von der Verpackung verschwinden lasse.
Mir fällt auch auf, dass man in Kinderbüchern immer mehr darauf achtet, wer die Hauptpersonen sind. Sind in einem Bilderbuch drei Kinder, die miteinander spielen abgebildet, so ist quasi ausgeschlossen, dass es sich um drei Jungen oder Mädchen handelt. Sie sollten sich auch äußerlich so weit wie möglich unterscheiden, d.h. ein Kind hat blonde Locken, eines rötliche und eines schwarze Haare. Keinesfalls dürfen die drei Kinder alle deutsche Namen haben.

Was ich aber befremdlicher finde:
In Kindergärten kommt es bereits vor, dass eine wohlmeinende Pädagogin eine dunkelhäutige Puppe mitbringt - und den Kindern im Stuhlkreis erklärt, warum es auch normal sei, dunkle Haut zu haben. Nur, dass die Kinder (ohne von der Pädagogin getriggert worden zu sein, gar nicht auf die Idee gekommen wären, dass das unnormal sein könnte...
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)


Tränen-reich
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Beitrag Sa., 20.06.2020, 21:11

Anna-Luisa hat geschrieben: Sa., 20.06.2020, 20:42 Nur, dass die Kinder (ohne von der Pädagogin getriggert worden zu sein, gar nicht auf die Idee gekommen wären, dass das unnormal sein könnte...
Ja, sehe ich auch so. Ab einem gewissen Alter werden sie schon noch fragen, wenn sie auf bestimmte Menschen treffen. Bis dahin ging ich wertfrei mit den Menschen um, bis mein Sohn fragte, warum die Frau so dunkel sei.
Da kann ein natürliches Verhalten mehr zeigen, die Menschen so zu nehmen, wie sie sind anstatt es aufzutischen. Also ich meine, etwas, was selbstverständlich ist, muss ich nicht vorher darbieten.

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saffiatou
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Beitrag Sa., 20.06.2020, 22:03

Was bringt es die Sprache aufzuhübschen, wenn der Rassismus in den Köpfen nicht ausradiert wird?

Ich habe eine dunkle Haut und als Kind in den 60er bis 80er extrem unter Rassismus gelitten, habe mir böse Wörter anhören müssen, Ausgrenzung erlebt. Die Menschen sprachen mit mir in dem blöden Infinitiv deutsch, obwohl ich deutsch bin und ein besseres spreche als manche, die mich ansprachen. Trotzdem bin ich vollkommen dagegen, wenn jetzt Bücher geändert werden, das ist Unsinn und man sollte den Kindern besser erklären das die Menschen so redeten und dass man das heute nicht mehr macht. Es hat auch keinen Sinn Denkmäler zu stürzen, sondern man sollte es besser machen.
never know better than the natives. Kofi Annan


Tränen-reich
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Beitrag Sa., 20.06.2020, 22:58

saffiatou hat geschrieben: Sa., 20.06.2020, 22:03 Was bringt es die Sprache aufzuhübschen, wenn der Rassismus in den Köpfen nicht ausradiert wird?
Weil es vielleicht für diejenigen, die das fördern wollen, gefühlt ein Anfang ist. :dunno: Werbung an sich wirkt ja auch auf Menschen. So ähnlich stell ich mir das vor bei bestimmten Wortstreichungen bzw. -änderungen, dass so gedacht werden könnte.
Ich glaube, dass so noch nicht wirklich klar ist, wie das am besten zu bekämpfen ist. Es wird von Generation zu Generation überschwappen, daher wäre es besser, das dauerhaft zum Thema zu machen.


mio
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Beitrag So., 21.06.2020, 00:58

saffiatou hat geschrieben: Sa., 20.06.2020, 22:03 Trotzdem bin ich vollkommen dagegen, wenn jetzt Bücher geändert werden, das ist Unsinn und man sollte den Kindern besser erklären das die Menschen so redeten und dass man das heute nicht mehr macht. Es hat auch keinen Sinn Denkmäler zu stürzen, sondern man sollte es besser machen.
Und vor allem sollte man ihnen erklären WARUM man es nicht mehr macht. Das Wort ist unschuldig, schuldig ist der Mensch der dem Wort eine Bedeutung verleiht die es gar nicht in sich trägt.

Jedes Wort kommt sozusagen erst mal "wertfrei" daher, die Bewertung packt der Mensch rein.

Warum zB. ist "Schwein" ein Schimpfwort? Weil die Menschen keine Ahnung von Schweinen haben. Nicht weil an den Schweinen irgendwas "verwerflich" wäre.

Mit dem Wort "schwarz" scheint es ähnlich zu sein. Schwarz hat ja generell als Farbe (die es streng genommen ebenso wie weiss nicht ist) historisch eine negative Bedeutung, zumindest im westlichen Kulturkreis. Das "Schwarze" verkörpert das Unheil, das Böse, die Bedrohung. Vollkommen losgelöst von der Hautfarbe des Menschen. Auch schwarze Katzen gelten als Unglückstiere, schwarze Raben als unheimlich, schwarz ist die Farbe des Todes, der Trauer etc.. Kurzum: Schwarzes macht Angst. Was natürlich vollkommen irrational ist aus heutiger Sicht.

Allerdings muss alles was Angst macht ja auch bekanntlich bekämpft werden. Das Schwarz der Nacht muss erleuchtet werden, der schwarze Schmutz beseitigt, die schwarze Katze ertränkt, der schwarze Mensch bekämpft und unterdrückt werden. Und am Ende glaubt das Wort dann dran, wenn nichts anderes mehr übrig ist zum bekämpfen.

Ganz schön dunkelbunt irgendwie.


mio
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Beitrag So., 21.06.2020, 01:03

PS: Ich habe vor Kurzem eine schwarze Katze aus dem Tierheim adoptiert, bis zu diesem Zeitpunkt war mir nicht klar, dass schwarze Katzen deutlich schlechtere Vermittlungschancen haben. Aber es ist wohl so.... Tiefstes Mittelalter.

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Joa
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Beitrag So., 21.06.2020, 02:26

Rassismus wird leider nie ausradiert werden. Solange es Menschen gibt, wird es Hass und Rassismus geben. ::?

Ich denke, man sollte als Weißer nicht glauben, man könne sich in die Haut eines Schwarzen versetzen, mit all den schlechten Erfahrungen. Interessanter Weise scheinen es überwiegend Weiße zu sein, die der Meinung sind, es wäre Quatsch, Worte wie "Neger" komplett aus dem Sprachgebrauch zu streichen.

Nur ein kleiner Einwurf, bin jetzt auch wieder raus. Das Thema wühlt mich zu sehr auf. Grüße

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hawi
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Beitrag So., 21.06.2020, 07:54

Tränen-reich hat geschrieben: Sa., 20.06.2020, 18:45 Rassismus ist ein wichtiges Thema. Das ist das eine.
Das andere ist: muss mit diesem Kommentar in deren Vergangenheit rumgewühlt werden, die sich nicht mehr beeinflussen lässt? Die Gegenwart hingegen schon? Und hat nicht jede Zeit irgendeinen Fortschritt?
Hallo Tränen-reich ,

zugegeben, manch Nachbetrachtung von Vergangenheit nervt, scheint übertrieben, scheint wenig gegenwarts-, zukunftsbezogen. Gehört, wie ich finde, aber immer dazu. Im Grunde ja auch zu dem, was du schreibst. Ohne einen Abgleich mit der Vergangenheit ließe sich „Fortschritt“ ja gar nicht feststellen. Fortschritt hat immer einen Zeitbezug.
Umgekehrt gehört Vergangenheit in vielerlei Hinsicht zu Gegenwart und Zukunft. Nennt sich meist Tradition. Wer also grad Aspekte der Gegenwart betrachtet, betrachtet auch die Vergangenheit mit.Natürlich geht es zum Thema „Rassismus“ um mehr als um die Wertung von einzelnen Begriffen. Aber ganz ohne auch so was (immer wieder mal neu) zu betrachten, geht es, denke ich, nicht. Sprachtraditionen, auch Personen der Geschichte, all das lässt sich, finde ich, nicht ausklammern.
saffiatou hat geschrieben: Sa., 20.06.2020, 22:03 Was bringt es die Sprache aufzuhübschen, wenn der Rassismus in den Köpfen nicht ausradiert wird?
Natürlich nichts, saffia.
Aber dass grad auch die Diskussion zu einzelnen tradierten Begriffen, zu (meist sehr) angesehenen Personen der Geschichte sehr kontrovers geführt wird (nicht nur, wenn es um Rassismus geht) zeigt doch, finde ich, dass so was nicht unwichtig ist. Ich glaube sogar, dass über solche Kontroversen oft erst Bewusstsein entsteht.
Zu den Worten (Personen) gehört ein Verständnis, eins, das selbstverständlich scheint, dass z.B. niemanden diskriminieren will (wollte). Aber …..
…. dazu braucht es dann schon auch mal Sichten, die in der Vergangenheit so vielleicht niemand hatte, niemand berücksichtigt hat.

Ginge es nach mir, müssten gebräuchliche Worte nicht zu Unworten werden, müssten Denkmäler nicht auf einmal ganz verschwinden, müssten Namen nicht von ganz positiv zu ganz negativ beurteilt werden.
Aber meine Sicht die einer privilegierten Person. Weiß, männlich, nie verfolgt, diskriminiert.

Manches aus meiner Kindheit ist bereits verschwunden (die Negerküsse, der Sarotti Mohr).
Nun verschwindet auch „Uncle Ben“
Die heimelig anmutende Bezeichnung “Uncle” oder “Aunt” wurde nämlich gegenüber älteren Sklaven verwendet – ihnen waren Höflichkeitstitel wie Herr oder Frau verwehrt. So wurden sie mit jedem Mal, bei dem die distanzlose Anrede Onkel oder Tante verwendet wurde, aufs Neue gedemütigt.
https://www.rnd.de/wissen/es-war-hochst ... GJ5AQ.html
Dass das so war, lerne ich erst jetzt.
Und weil es so war? Verkehrt finde ich es nicht, wenn da was geändert wird. Beim „Schwarzen Onkel“ schwingt halt arg viel negatives mit. So viel auch aktuell noch, dass es wohl einige Generationen „Entwöhnung“ gebraucht.
Rassismus ja nie nur eine spezielle Gruppe Mensch ganz fies zu behandeln. Rassismus auch, wenn Zugehörige so behandelt werden, als seien sie bedürftige Kleinkinder, oder, oder oder.

Nicht nur zu Worten, ich fände gut, wenn auch hier, auch in D, noch mehr über eigene rassistische Vergangenheit, Traditionen, diskutiert, disputiert würde.
Bismarck und Rassismus, Robert Koch und Rassismus?!
Es müssen nicht immer die Denkmale fallen, aber …. es sollte klar, klarer werden, dass auch deutsche Berühmtheiten so weiße Westen in Sachen Rassismus nicht haben. Nicht nur heute, auch geschichtlich gehört auch Rassismus zu D.

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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Thread-EröffnerIn
stern
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Beitrag So., 21.06.2020, 08:48

Als neulich mal Pippi im TV lief, fand ich es eher befremdlich als von Negerkönig die Rede war. Ich finde nicht, dass alles bewahrt werden muss, schon gar nicht, wenn es heutzutage oft als Schimpfwort gebräuchlich ist. Und gerade eine Abschaffung oder die Diskussion darüber schafft Bewusstsein.

Ich erinnere mich auch noch als vor einigen Jahren Schulen mit Namen unbenannt wurden, die mit dem Nationalsozialismus verbandelt waren. Auch eine Schule in der Umgebung war betroffen. Der Namensgeber war mir als (regionaler) Künstler bekannt, der u.a. mit unverfänglichen regionalen Motiven die Kultur mit-prägte. Aber es gab auch eindeutig andere Motive (im Auftrag), die vorher nicht so öffentlich präsent waren... bei denen ich aber die Seite auch verstehe, dass er als Namensgeber für eine Schule kritisch gesehen wird... selbst wenn man sagt, so war die Zeit, er konnte sich evtl. nicht entziehen (was aber m.W. offen ist), usw. Die Aktion kam so zustande, dass sich dem jemand widmete und Bewusstsein schaffte.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
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(alte Weisheit)

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saffiatou
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Beitrag So., 21.06.2020, 14:34

Es ähnelt imemr mehr eine rechten Diktatur in den USA, die Staatsanwälte, die nicht der Meinung von Mr T sind werden gefeuert.... Demokratie ist nur noch der sehr rissige Lack, der obenauf liegt, aber sonst ist da nichts mehr zu spüren.

https://www.sueddeutsche.de/politik/usa ... 21.06.2020

https://www.sueddeutsche.de/politik/usa ... 21.06.2020
never know better than the natives. Kofi Annan


mio
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Beitrag So., 21.06.2020, 16:29

Joa hat geschrieben: So., 21.06.2020, 02:26 Interessanter Weise scheinen es überwiegend Weiße zu sein, die der Meinung sind, es wäre Quatsch, Worte wie "Neger" komplett aus dem Sprachgebrauch zu streichen.
Na ja, das überrascht nicht wie ich finde. Denn je Betroffener jemand persönlich ist desto sensibler und emotionaler reagiert er auch und das kann eben auch zu überzogenen Reaktionen führen.

Es bringt doch nicht viel wenn ich Worte aus einem Buch streiche oder wenn ich die Geschichte umzuschreiben versuche. Viel mehr bringt es sich bestehendes und begangenes Unrecht ins Bewusstsein zu rufen und sich dementsprechend weiterzuentwickeln als Gesellschaft.

Meiner Meinung nach werden so zwar die "Trigger" entfernt, aber nicht das Problem gelöst. Und morgen streichen wir dann "People of color" aus dem Sprachgebrauch weil sich einige des Begriffs missbräuchlich bemächtigt haben.

Das ist doch nichts weiter als "sprachliche Kosmetik" die über die narzisstische Verletzung hinwegtrösten soll aber am Kern des Problems wenig ändert. Oberflächlicher Kitt um die Gemüter zu beruhigen statt echtem Einfühlen oder Nachdenken.

Der Sprache wird heutzutage eine Macht verliehen die sie meiner Meinung nach nicht hat und damit wird auch den eigentlich "Mächtigen" ihre Macht in keinster Weise genommen, das ist das tragische daran.

Es bringt doch nichts wenn ein Täter zwar seine Sprache ändert aber nicht seine Gedanken oder sein Verhalten. Und davon auszugehen dass eine Sprachänderung automatisch eine gedankliche oder eine Verhaltensänderung nach sich zieht halte ich für ziemlich naiv.

So Leute handeln meiner Meinung nach dafür viel zu oft nach dem Motto: "Die Kunst ist es sich nicht erwischen zu lassen." und ganz blöd sind die ja auch nicht, sie werden also auch weiterhin Mittel und Wege finden das "Sprachverbot" zu umgehen und eben auf andere Art weiterzumachen.

Das Problem sind nun mal nicht die Worte sondern das hinter den Worten liegende Denken.


Tränen-reich
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Beitrag So., 21.06.2020, 16:47

Hm. Aber wie entstehen bestimmte Wörter? Wohl durch den Menschen? Zum Beispiel wird ja wieder gefordert, das Wort "Rasse" aus dem GG zu streichen und stattdessen zb. "rassistisch" zu ersetzen, woraus es aber aus dem Wort "Rasse" hergeleitet wird. Hochgelobt wird ja das Wort "Anti-Rassistisch". Klar = deutliche Haltung für gegen. Für meine Begriffe dürfte das aber auch nicht gelten.


Tränen-reich
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Beitrag So., 21.06.2020, 17:01

Hawi, hast recht, Fortschritt zu betrachten, da hilft der Rückblick. Was hilft es aber der Masse, dass eine Puppenspielerin ihren persönliche Vergangenheit darlegt. Das von dir zuletzt Geschriebene, was die öffentliche Vergangenheit betrifft, hielte ich für zielführender, um die Masse zum Umdenken anzuregen, aber nicht, weil ich drei weiße und eine dunkle Puppe hatte, um mich zu fragen, ob der Niklas sie auch ins Fass gesteckt hätte. Für mich ist der Artikel Spaltenfüllerei. Das, was die Menschen beschäftigt, ist doch der aktuelle Umstand.
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Ich hatte gestern eine Doku zu BLM gesehen. In Amerika soll es eine Selbsthilfegruppe "anonyme Rassisten" geben, in der sich einige als rassistisch bezeichnet haben, andere sich nicht sicher waren. Ein Pfarrer einer Gemeinde hatte diese ins Leben gerufen, weil er fand, dass jahrelanges Beten nicht mehr reiche... Dabei war einer, der fand, er müsse da hin, weil er ein ultrastarkes Auto sah, das am Straßenrand hielt und er sich dabei fragte, ob sich das ein Weißer oder wohl ein Schwarzer leisten könnte. Er sagte, da fängt Rassismus an.

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