Sterbehilfe für psychisch Kranke?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.

redred
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Beitrag Sa., 22.08.2015, 10:02

Ach nein Moment Supermarkt oder Automaten geht ja gar nicht, das Mittelchen soll ja au sich noch verabreicht werden oder ?
Wäre ja nicht zumutbar es selbst, alleine in der Wohnung schlucken zu müssen ....
Dann müssten man einen 24 Stunden Sterbehilfenotdienst einrichten bei dem anrufen kann. Irgendwie so eine Hotline mit Warteschleife:

"Lieber Sterbekunde, danke Sie sich für uns entschieden haben. Unsere Leitungen sind leider alle belegt, bitte bleiben Sie dran.... Gleich sind wir für sie da.... "
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!

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redred
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Beitrag Sa., 22.08.2015, 11:37

Wer es braucht, kann es sich holen.
Und könnte dieses Giftmittel auch an Kinder ausgeben werden? Oder an Jugendliche?
Oder vielleicht erst ab Achtzehn? Haben dann nur Leute ab 18 ein Recht zu sterben?
Oder vielleicht bei Minderjährigen nur mit Einwilligung der Eltern?

Wie stellt ihr euch das vor?
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!


Eremit
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Beitrag So., 23.08.2015, 02:51

redred hat geschrieben:Oder vielleicht bei Minderjährigen nur mit Einwilligung der Eltern?
Wäre sowas möglich, dann käme wohl das in Frage, da Kinder/Jugendliche bis zur Volljährigkeit ohnehin mehr oder weniger Eigentum der Eltern sind und nicht machen dürfen, was sie wollen.

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Füsch_
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Beitrag Mi., 16.12.2015, 01:13

Sowas sollte niemals erlaubt werden.
Mit freundlichen Grüßen, der Füsch

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Carla1
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Beitrag Mo., 21.12.2015, 00:30

Ambiente hat geschrieben:Ein psychisch gesunder Mensch würde kein Selbstmord begehen oder einen starken Wunsch danach haben.
Warum denn nicht? Es kann doch gute Gründe für einen Suizid geben.

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 21.12.2015, 10:24

@ Karla1: Die Antwort ist so einfach wie zirkulär: weil Suizidwunsch als Symptom einer Krankheit oder Störung gedeutet wird. So könnte man jedes Verhalten als krank definieren. Homosexualität zB. Ist nicht viel Unterschied: selten, kommt bei jedem mehr oder weniger vor etc.
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Debra
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Beitrag Mi., 23.12.2015, 01:48

Ich finde dass sowas nicht erlaubt werden sollte.
Wenn Sterbehilfe dann wirklich NUR für todkranke Menschen für die es 100 prozentig keine Rettung mehr gibt um einen schmerzvollen Tod zu verhindern.

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blade
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Beitrag Mi., 23.12.2015, 09:44

Da Leben gleich Sterben ist besteht da philosophisch gesehen kein Unterschied.
Lebenshilfe ist das gleiche wie Sterbehilfe.

Nur Juristen und Politiker sind eher keine angewandten Philosophen, also bin ich gegen die Verabschiedung eines solchen Gesetzes.
PS:
Interessant wird es zB mit den neuen Gesetzen gegen Hasspostings im Internet (schon ab 2016!).
Vordergründig eine gute Idee.
Ich fürchte mich aber mehr vor dem Hintergründigen, weil ich schon eher glaube, daß es dazu benutzt werden wird unbequeme Geister abzuwürgen und nicht dafür mehr Liebe und Gerechtigkeit auf diese Welt zu bringen.
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Nico
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Beitrag Mi., 23.12.2015, 17:20

Carla1 hat geschrieben:
Warum denn nicht? Es kann doch gute Gründe für einen Suizid geben.

Die da zum Beispiel wären ???

WER bestimmt ob ein Grund ein guter Grund oder überhaupt ein Grund ist ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 23.12.2015, 18:48

@ Nico: Ich bestimme das. Für mich jedenfalls. Derzeit sagen andere, dass es keine guten Gründe für Suizid gibt. Aber das kann und wird sich bestimmt ändern. Die Erde war auch mal eine Scheibe.
Hoffe, das war dir jetzt nicht zu kompliziert.
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Nico
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Beitrag Mi., 23.12.2015, 20:01

Ja Broken, für dich kannst du das ja auch bestimmen und dich kann und wird auch niemand daran hindern wenn du es nicht allzu patschert angehst.
Aber anscheinend ist das zu kompliziert für dich und daher sollen andere die Krot fressen
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 23.12.2015, 20:19

Nein. Nur die, die wollen, fressen. Niemand kann dazu gezwungen werden, sterbehilfe oder Beihilfe zum Suizid zu leisten.
Das hatten wir doch schon mal. Gehe ein paar Seiten zurück.
Wie es jetzt ist, fressen in der Tat die anderen. Wenn etwas schief geht, egal ob patschert durchgeführt oder nicht, kommt die KK zum Handkuss. Außerdem haben Menschen die sichersten Methoden überlebt.
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blade
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Beitrag Mi., 23.12.2015, 20:55

Dazu möchte ich etwas sagen.
Das wird etwas länger dauern. Geht stark in die Metaphysik, wem das nicht behagt, der sollte das gar nicht erst lesen.
Selbstmord ist nur als machbar zu erachten, wenn man von einem materialistischen Weltbild ausgeht.
Ansonsten müsste man es Entleibung nennen.

Das mag manch einem als irrelevante Haarspalterei erscheinen, ich erachte das aber als wichtig aus sehr, sehr vielen Gründen.

Wenn man sich selbst in einem materialistischen Weltbild sieht, dann könnte man sich fragen: Was macht mir so zu schaffen, daß ich dieser Existenz entfliehen will? Sogar um den Preis der Selbsttötung!
Welches materialistische Problem?
Ist es weil ich ständig Hunger leide? Oder ist mir kalt? Habe ich andauernde körperliche Schmerzen?..
Die Frage erscheint dumm?
Wie wird denn die Antwort meist lauten? Vermutlich "Nein"
Worunter leide ich dann?
Offenbar unter einem Problem, welches nicht materialistisch ist.
Kann dann aber der (zugegeben oft verlockende) Ausweg wirklich in einer Selbsttötung bestehen?

Eher nicht.
Man vernichtet seinen Körper (oder verkrüppelt diesen "lediglich" für den Rest des Lebens) MIT der durch die Tat und die damit regelhaft verbundenen verzweifelten Emotionen verstärkten Absicht (=WILLE) sich SELBST aufzugeben.

Wenn es doch eine geistige Welt geben sollte (wovon ich ausgehe) und die aber nicht nur freundlich ist (wovon ich auch ausgehe), dann könnte das ein sehr, sehr verhängnisvoller Fehler sein.
Denn wenn man sich selbst aufgibt ist man wie ein Fahrzeug ohne Lenker und wer anders wird sich dann möglicherweise hinter das Steuer setzen und vielleicht dort bleiben, auch wenn man das später schon vergessen hat (im nächsten Leben etwa, wenn man an sowas glaubt).

Vielmehr sollte man die Ausgangsfrage richtig beantworten und erst dann den nächsten folgerichtigen Schritt in Angriff nehmen.

Zum Beispiel könnte ich mich fragen: Gäbe es nicht noch andere Möglichkeiten dieser Existenz zu entfliehen und habe ich diese wirklich schon ausgeschöpft zB indem ich meine Existenz ändere zB durch Änderung der Lebensumstände?

Oder was genau ist es, was mich so plagt?
Meist wird die Antwort darauf sein: Bestimmte Gedanken.
Warum "töte" ich die nicht?
Warum unterwerfe ich mich Gedanken, die mir schaden?



Ich persönlich bin sicher keiner, der Selbstmörder auf ewig in irgendeinem Höllenkreis brennen sehen will.
Es tut mir fast immer leid, wenn jemand leidet (davon gibt es nur sehr seltene Ausnahmen, aber das ist ein anderes Thema), also bitte nicht so verstehen, daß ich das als Sünde hinstellen möchte.
Und ich kann auch nicht ausschließen, daß es Umstände geben kann unter denen der Suizid das geringere Übel ist.
Zum Beispiel wenn Todesfolter droht.

Ich meine nur, es könnte ein schwererer Fehler sein, als man für gewöhnlich denkt.

Und ich meine auch, daß man diese Kompromisslosigkeit und diese finale Aggression auch anders nützen könnte zB um endlich diese besch...enen Selbstzerfleischungsgedanken endlich dahin zu schicken wo die in Wahrheit hingehören.
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Nico
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Beitrag Do., 24.12.2015, 10:04

Ja Broken, es gibt auch genügend Menschen die gegen entsprechende Bezahlung ( und auch suizidhilfe will bezahlt werden) jeden x - beliebigen Menschen unter die Erde bringen. Also legalisieren wir Auftragsmorde denn sie geschehen ja freiwillig...

Wobei, wenn ich mir das so überlege, viel Unterschied ist da echt nicht.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Broken Wing
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Beitrag Do., 24.12.2015, 10:30

Doch, da ist viel Unterschied. Nämlich der, dass das Opfer mit seiner Tötung einverstanden ist bei der Sterbehilfe.
Das Einverständnis ist entscheidend. Es macht aus Sklaverei zB Arbeit, aus der Körperverletzung durch einen Arzt eine Behandlung etc.

Außerdem: Mord ist strafbar. Selbstmord nicht. Warum also darf ich mir nicht dabei helfen lassen?

Ja, es gibt Menschen, die gegen Bezahlung alles tun würden. Solange sie dadurch niemandem gegen dessen Willen Schäden zufügen, ist auch nichts dagegen einzuwenden.

Du schriebst ja, dass du dich damit nicht wirklich beschäftigt hast. So kommt mir das noch immer vor, obwohl du rege an diesem Thema teilnimmst.
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