Beitrag
Fr., 26.11.2021, 13:33
Nein, aber es hat sich auch vor Corona kaum jemand für die Überlastung des Pflegepersonals interessiert. Es wurde immer mehr Stellen gestrichen, aber es wurde klaglos hingenommen. Bei Corona wurde dann mal kurz applaudiert.
Sich jetzt! impfen zu lassen würde dem Pflegepersonal helfen, da dadurch wahrscheinlich weniger Menschen in die Krankenhäuser gebracht werden müssen. Sie müssen nicht unter noch höherem Druck arbeiten, denn die Arbeit auf einer Infektionsstation ist hoch anstrengend und fordernd.
Dann sind es zwei Dinge, sich über den Pflegenotstand zu beschweren und die Pandemie und Bekämpfung durch eine Impfung. Es kann doch nicht sein, dass der Pflegenotstand als Argument gegen eine Impfung dient.
Die Politik macht einiges vollkommen falsch, nur was wäre hier los, wenn da härter durchgegriffen worden wäre? Was wenn der lockdown schneller entschieden. Es ist ja auch wichtig, dass die Menschen das einsehen, was da entschieden wird. Leider kapieren nur wenige, dass die eine Weile niedrige Inzidenz kein Freibrief ist um wieder alles Beschränkung aufzuheben ohne Vorsicht zu agieren.
Alle meine Bekannten und Freunde sind geimpft, wir halten uns streng an alle Regeln. Aber ich bin es leid, weil ich meine sehr alten Freunde eben in den letzten mehr als zwei Jahren gerade einmal in einem Zeitraum der niedrigen Inzidenz wagte zu besuchen. Ich will da kein Risiko eingehen. Deshalb bin ich auch so irrsinnig wütend, auf das unverantwortliche Verhalten und Argumentation einiger Anderer.
Nun ich dachte und hoffte auch, dass es fröhlicher aussieht, wenn es endlich einen Impfstoff geben würde, da war mir aber auch nicht klar, dass da so viele Menschen das Glück der Impfung nicht begreifen und sich trotzdem so verhalten, als ob es ausreicht, wenn sich eine Handvoll anderer impfen lässt. Damit hat die Politik ebenfalls nicht gerechnet.
Nochmal meine Freunde die über 80 Jahre alt sind leben seit zwei Jahren jetzt in Isolation in ihrem Haus. Wenn ihre Kinder sie besuchen wollen, dann gehen diese freiwillig zwei Wochen in selbst entschieden Quarantäne, damit sie ihre Eltern nicht aus Versehen infizieren. Diese Freunde klagen nicht, aber ich spüre in Gesprächen, dass sie sich nach Freunden sehnen und danach mal ohne Angst jemanden zu Hause zu empfangen, das Haus zu verlassen.
Wenn man im Thread liest dann höre ich immer nur: ICH, ich will, ich fordere, ich bin dagegen, das wir dir jetzt aber schwer gemacht, das will ich nicht….die anderen aber sollen, die anderen aber müssen… da ist von Solidarität nicht zu beobachten.
Nur wenige machen sich mal Gedanken, wie wir das alles irgendwann bezahlen sollen.
never know better than the natives. Kofi Annan