Sterbehilfe für psychisch Kranke?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Broken Wing
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Beitrag Mo., 17.08.2015, 12:45

Wer beaufsichtigt, ist einerlei. Nur der Quatsch mit unzumutbarer Behinderung, terminales Krankheitsstadium etc. muss einfach aufhören. Wenn sich jemand aus Liebeskummer umbringt, ist das sein gutes Recht. Wüsste auch nicht, was daran so schlimm wäre. Erstens weiß man nicht, wie sein Leben weitergeht. Es könnte besser werden, es könnte aber auch sein, dass alles schlimmer wird.
Zweitens kann jemand nicht bereuen, der tot ist. Er kann auch nicht die schönen Dinge im Leben vermissen, die er vielleicht erlebt hätte.
Insofern verstehe ich die Mutmachaktionen durch Menschen nicht, die erzählen, wie schlimm es gewesen wäre, wenn sie sich damals ins Jenseits befördert hätten. Nein, wäre es nicht gewesen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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pandas
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Beitrag Mo., 17.08.2015, 13:08

@ Broken Wing

Du vermischst wieder die Ebenen, diese sind für eine Auseinandersetzung mit Sterbehilfe aber keinesfalls einerlei, im Gegenteil.

Es ist eine ganz andere Diskussion, ob Selbstmord an sich ein Recht ist. Ist es, denn es verbietet keiner und sanktioniert wird er auch nicht.

Nur es besteht kein Recht, dabei Hilfe von anderen Personen zu erhalten (welches auch die Vergabe von Gift durch Spezialisten wäre, die zum einen wissen, wie es produziert wird, zum anderen die Rohstoffe managen etc.). Desweiteren besteht auch kein Recht, andere Menschen zugunsten des eigenen Selbstmords zu gefährden. Frei erhältliches Gift in Apotheken nach einer Sterbehilfeverordnung wäre aber eine Gefährdung anderer Menschen, da es, wie Du beschrieben hast, dann auch unter vorwand erworben werden könnte und gegen andere Menschen eingesetzt.
Insofern verstehe ich die Mutmachaktionen durch Menschen nicht, die erzählen, wie schlimm es gewesen wäre, wenn sie sich damals ins Jenseits befördert hätten. Nein, wäre es nicht gewesen.
Naja, wenn das jemand so erzählt, wird er es auch so empfinden.
Du kannst das ja nicht anderen vorschreiben, wie sie das empfinden sollen, in einer All-Blackening-Aktion.
Zuletzt geändert von pandas am Mo., 17.08.2015, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Nico
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Beitrag Mo., 17.08.2015, 13:20

Jau DAS wäre mal ein Threadthema !
Sterbehilfe bei Liebeskummer !!!!
Ihre Apotheke berät sie gerne !!

S U P A !!
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Broken Wing
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Beitrag Mo., 17.08.2015, 13:51

@ Pandas: Ich habe auch kein Recht darauf, mir einen Computer anzueignen. Niemand muss mir einen Verkaufen.
Trotzdem dürfen mir Menschen einen Computer verkaufen. Und tatsächlich, es hat sich sogar jemand gefunden, weshalb ich jetzt auch hier schreibe. Zum Glück musste ich ihn nicht erst selbst zusammenbauen, weil, würde man das vergleichbar regeln, auch jegliche Beihilfe zum Bau verboten wäre.

Nicht, dass ein Computerkauf und Sterbehilfe vergleichbar wäre. Aber es gibt mehr zwischen Rechtsanspruch und Verbot. Auf die meisten Dinge hat man keinen rechtlichen Anspruch.


OK, aber es gibt Möglichkeiten, den Missbrauch einzudämmen. Es ist kein Grund, Sterbehilfe gänzlich zu verbieten. In Ö ist das sogar krasser, weil der Suizident völlig alleingelassen wird. Es ist nämlich nicht so, dass durch das Verbot mehr geholfen wird. Gespart wird gleichzeitig im Sozialbereich, hierzulande darf Hinz und Kunz therapieren. Adequate Versorgung gibts nicht.

Natürlich wird der ehem. Suizidgefährdete das so empfinden. Ich werde nur auf den Denkfehler hinweisen dürfen. Unsinnig blleibt die Aussage ja trotzdem.
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pandas
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Beitrag Mo., 17.08.2015, 14:16

Broken Wing hat geschrieben:@ Pandas: Ich habe auch kein Recht darauf, mir einen Computer anzueignen. Niemand muss mir einen Verkaufen.
Trotzdem dürfen mir Menschen einen Computer verkaufen. Und tatsächlich, es hat sich sogar jemand gefunden, weshalb ich jetzt auch hier schreibe. Zum Glück musste ich ihn nicht erst selbst zusammenbauen, weil, würde man das vergleichbar regeln, auch jegliche Beihilfe zum Bau verboten wäre.

Nicht, dass ein Computerkauf und Sterbehilfe vergleichbar wäre. Aber es gibt mehr zwischen Rechtsanspruch und Verbot. Auf die meisten Dinge hat man keinen rechtlichen Anspruch.
Doch, denn es besteht das Menschenrecht auf grundsätzlich gleiche Behandlung, dies zeigt sich v.a. auch in den Diskrimierungsparagraphen.

Es funktioniert also so:

Es ist tatsächlich auf Gesetzesebene festgelegt, was verkauft werden darf, und was nicht, und was in Sonderregelungen verkauft werden darf (z.b. die Regelungen zu Medikamenten). Wenn Du es auf einer anderen Ebene anschauen willst, denk an die Regelungen zum Klimaschutz. Bestimmte Autos mit bestimmten motoren dürfen auch nicht mehr verkauft werden etc.

Wenn aber etwas frei verkäuflich ist, wie wohl die meisten Computer , so darf der verkäufer tatsächlich nicht sagen: Nee, Deine Nase gefällt mir nicht, kusch Dir, der Computer bleibt hier.
Wenn Du das Geld hast, er bietet das Teil zum Verkauf an, meist in einem Laden, MUSS er ihn Dir verkaufen, ansonsten kann er wegen Diskriminierung verklagt werden.

Auch bei Neuvermietungen kann man sich auf den Antidiskrimierungsschutz berufen. Ist da aber nur schwerer zu beweisen, warum die eine Nase der anderen bevorzugt wurde. Wäre dann eher so, wenn der Verkäufer zu Dir sagt:" Ist ausverkauft. Wir hatten nur fünfe." Wenn er keine mehr verkaufen möchte, ist das auch sein Recht.

Ist doch klar, wie schon so oft gesagt:
Gift ist eben nicht freiverkäuflich. Aus ganz vielen verschiedenen Gründen, sicher aber nicht, um Dich persönlich zu ärgern, sondern aus dem Interesse der Gemeinschaft. Welches vor dem subjektiven Empfinden einer Einzelperson geht. Wenn es andere gefährdet.

Deswegen ist das gar nicht die Diskussion.

Es geht bei Sterbehilfe um beaufsichtigten Suizid.
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Nico
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Beitrag Mo., 17.08.2015, 15:21

Broken Wing hat geschrieben:..... Es ist nämlich nicht so, dass durch das Verbot mehr geholfen wird. Gespart wird gleichzeitig im Sozialbereich, hierzulande darf Hinz und Kunz therapieren. Adequate Versorgung gibts nicht.

.
Und jetzt erreicht das Geschwafel den nächsten Level, Wahrheitsgehalt gleich NULL.
Einfach nur Geplapper einer verbitterten, verhärmten Frau, sonst nix.

Vielleicht könnte Herr Hinz und Kunz Fellner da einmal zumindest ein bisserl Seriösität reinbringen ?
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Broken Wing
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Beitrag Mo., 17.08.2015, 15:51

@ Pandas: Wenn du mir keinen Computer verkaufen willst, bekomme ich von dir keinen. Lassen wir das Diskriminierungsverbot mal weg. Hätte ich rechtlich einen Anspruch drauf, müsste ich bei Beanspruchung einen bekommen, auch wenn ich kein Geld hätte. Rechtsanspruch hast du zB auf ein faires Verfahren, in der theorie zumindestens.
Das Diskriminierungsverbot wäre in der Situation vergleichbar, dass ein Suizidassistent keine schwarzen Kunden möchte.

@ Nico: Ich habe es dir schon einmal gesagt, wenn du nichts beitragen kannst oder willst, darfst du auch ruhig die Klappe halten. Es ist nun mal ein Punkt der Sterbehilfegegner, dass durch die Zulassung zB keine Paliativmedizin mehr angeboten würde, weil man die Leute ohnehin billig entsorgen könnte. Das wird ja jetzt schon gemacht. Du schaffst es offenbar nicht, sachlich auf Beiträge einzugehen. Weiter oben war ich dir zu genau, jetzt solls Geschwafel sein. Leider hast du vergessen, die Wahrheit anzufügen, um ernst genommen zu werden.

Ich überspringe ab nun deine Beiträge zu diesem Thema, sorry.
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Nico
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Beitrag Mo., 17.08.2015, 16:01

Broken Wing hat geschrieben: @ Nico:
Ich überspringe ab nun deine Beiträge zu diesem Thema, sorry.
Ja, werde ich ab sofort auch machen, wenn ich Märchen will lese ich die Brüder Grimm, die konnten das wenigstens.

Sterbehilfe, Suizidhilfe aus der Apotheke bei Liebeskummer, Palliativmedizin und und und, alles schön in einen Topf geworfen....
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Broken Wing
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Beitrag Mo., 17.08.2015, 16:13

@ Pandas: Wo ist das Problem, wenn ein mündiger Mensch beschließt zu sterben und sich dabei helfen lässt? Von Menschen, die das freiwillig tun? Die Gemeinschaft geht das keinen Deut an. Es wird keine Luft verschmutzt, die sie einatmet. Raucher werden uns außerdem bis heute zugemutet.
Die Schweiz hat es doch auch gelöst.

In Wahrheit geht es doch um ein Ideologieproblem und vielleicht auch darum, dass man von Menschen fernbleiben will, die es nicht so gut hatten oder haben. Man wird sicher viele Menschen finden, die dagegen wären, Drogensüchtige zu euthanasieren. Die könnten ja behandelt werden. Aber wenn ein Drogenberatungszentrum in ihrer Nähe eröffnet wird, gehen sie auf die Straße, wie unlängst in Wien passiert. Man sollte nicht glauben, dass das bei anderen Randgruppen nicht passieren würde.
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Eremit
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Beitrag Di., 18.08.2015, 19:22

Nico hat geschrieben:Wie hättest du es denn gerne ?
Ein bisserl öffentlichkeitswirksamer ?
So a la Realityshow " ich will nicht mehr, drum schafft mich hier raus! " bei RTL 2 ?
Auf die Erklärung, wie Du von "nicht vor jedem verstecken" auf Realityshows kommst, wäre ich gespannt.
Nico hat geschrieben:Frei zugängliche hochwirksame Gifte wären sicher eine Lösung, vor allem ließen sich die auch anderwertig ganz toll verwenden. Bei bösen Schwiegermüttern, oder lästigen Ehemännern zum Beispiel...
Es gibt mehr als genug frei zugängliche hochwirksame Gifte, welche auch für solche Vorhaben verwendet werden. Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich, Nico. Vielleicht solltest Du nicht so viele schlechte Krimis lesen und ein bisschen mehr in der Realität leben.
Nico hat geschrieben:Wenn sich dann endlich jeder locker flockig ohne irgendwas vertschüssen kann, wird es auch nur schwer nachzuweisen sein, dass sich der Gatte nicht mit gutem Recht freiwillig verabschiedet hat.
Nicht schwerer, als es heute bereits der Fall ist.
Broken Wing hat geschrieben:Mit dem Auto kann man Amokfahren und es als Unfall tarnen. Tagtäglich sterben Menschen durch Autos.
Ganz zu Schweigen von jenen Menschen, die durch Alkoholkonsum sterben. Ist auch eines der frei erhältlichen Gifte.
pandas hat geschrieben:Es ist eine ganz andere Diskussion, ob Selbstmord an sich ein Recht ist. Ist es, denn es verbietet keiner und sanktioniert wird er auch nicht.
Warum wird man dann eingesperrt, wenn man einen Versuch überleben sollte? Selbstmordversuche werden de facto sanktioniert.
Broken Wing hat geschrieben:Ich habe auch kein Recht darauf, mir einen Computer anzueignen. Niemand muss mir einen Verkaufen.
Trotzdem dürfen mir Menschen einen Computer verkaufen.
… und das, obwohl Computer (zumindest heutzutage) eine ernstzunehmende Gefahr darstellen.
pandas hat geschrieben:Doch, denn es besteht das Menschenrecht auf grundsätzlich gleiche Behandlung, dies zeigt sich v.a. auch in den Diskrimierungsparagraphen.
… welche sinnlos sind, in Anbetracht dessen, dass sie in der Realität kaum Anwendung finden, und wenn, dann auch nur in ganz bestimmten Fällen. Da müsste nachgebessert werden, was allerdings völlig utopisch ist.
Broken Wing hat geschrieben:In Wahrheit geht es doch um ein Ideologieproblem […]
Die Ideologie ist nur eine Maske für etwas ganz anderes: Legal sterben bzw. "gestorben werden" dürfen höchstens ja nur Menschen, die (körperlich) zu krank und/oder zu alt sind, um als Arbeiter und/oder Konsumenten und/oder Kindererzeuger zu fungieren. Ein Staat, der Suizid für jeden Bürger erlauben würde, würde sich und seine Wirtschaft schwächen, ja, er würde sich im Grunde selbst abschaffen …

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Broken Wing
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Beitrag Di., 18.08.2015, 21:39

Eremit hat geschrieben:Auf die Erklärung, wie Du von "nicht vor jedem verstecken" auf Realityshows kommst, wäre ich gespannt.
So spannend ist das auch wieder nicht. Der kann schlicht und ergreifend nicht mit Fakten antanzen und reagiert daher auf RTL2-Zuschauer-Niveau. Deshalb fällt ihm auch nur dieser Sender ein. Es gibt eben nur Klappe halten oder ins Fernsehen damit.
Mir ist er ja schon damit ausgewichen, dass er sich mit dem juristischen Aspekt nicht so beschäftigt habe und ihn die Sterbehilfe nicht betrifft. Fragt sich, warum man dann überhaupt diskutiert und mit welchem Aspekt man sich überhaupt beschäftigt hat.
Eremit hat geschrieben:Es gibt mehr als genug frei zugängliche hochwirksame Gifte, welche auch für solche Vorhaben verwendet werden. Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich, Nico. Vielleicht solltest Du nicht so viele schlechte Krimis lesen und ein bisschen mehr in der Realität leben.
Eben. Ich verzichte an dieser Stelle auf Tipps. Vielleicht empfindet sich da jemand als lästiger Ehemann? Oder eine einfallslose Ehefrau liest hier?
Statt in der Realität leben könnte man aber auch gute Krimis zur Hand nehmen. Man muss nicht gleich ins eiskalte Wasser springen.
Eremit hat geschrieben:Nicht schwerer, als es heute bereits der Fall ist.
Yep. Gibt ja sowas wie Dunkelziffer.
Eremit hat geschrieben:Warum wird man dann eingesperrt, wenn man einen Versuch überleben sollte? Selbstmordversuche werden de facto sanktioniert.
Möchtest du das jetzt wirklich hören? Man möchte dem Selbstmörderhelfen. Oder so.
Eremit hat geschrieben:… welche sinnlos sind, in Anbetracht dessen, dass sie in der Realität kaum Anwendung finden, und wenn, dann auch nur in ganz bestimmten Fällen. Da müsste nachgebessert werden, was allerdings völlig utopisch ist.
Bingo. De und Oe sind bsp bei der Uno Staatenprüfung durchgefallen. Und das in den Jahren 2013/15.
Ein Diskriminierungsverbot wäre allerdings nur eine Einschränkung der Vertragsautonomie und keine Abschaffung derselben. Die würde sicherstellen, dass eine schwarze Frau genauso abtreiben lassen kann wie eine weiße. Sie zwingt aber keinen Arzt, eine Abtreibung vorzunehmen. Ich weiß wirklich nicht, warum das Diskriminierungsverbot diskutiert wird.
Eremit hat geschrieben:Die Ideologie ist nur eine Maske für etwas ganz anderes: Legal sterben bzw. "gestorben werden" dürfen höchstens ja nur Menschen, die (körperlich) zu krank und/oder zu alt sind, um als Arbeiter und/oder Konsumenten und/oder Kindererzeuger zu fungieren. Ein Staat, der Suizid für jeden Bürger erlauben würde, würde sich und seine Wirtschaft schwächen, ja, er würde sich im Grunde selbst abschaffen …
Es gibt allerdings Gruppen, die er gern los würde, da wirtschaftlich nicht rentabel. Alte und gebrechliche zB. Wäre das korrekt mit der Wirtschaftlichkeit, müssten für alte zB noch mehr Maßnahmen ergriffen werden. Aber da wird ja immer mehr eingespart. Arme wären da auch ein Punkt. Stimmt schon, je mehr arme, desto billigere Jobs. Trotzdem gibt es auch solche, die niemand haben will. Die wären auch eher bereit, sich einschläfern zu lassen. Die anderen würden sich durchlarvieren, der Überlebensinstinkt ist beim Menschen ziemlich hoch.
Ich sehe da eher eine Unsichtbarmachung des Leidens. Was wäre, wenn neben dem Einkaufszentrum eine Sterbehilfeorganisation öffnete? Im Gegensatz zu Treiskirchen würden die Leute auf die Straße gehen.
Kommt wohl auf den Standort an. Irgendwo in Hintertupfingen hinplazieren und der Pöbel feiert es als Menschenrecht. Mitten in der City wäre es eine Barbarei.
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Beitrag Di., 18.08.2015, 23:43

Broken Wing hat geschrieben:Man muss nicht gleich ins eiskalte Wasser springen.
Das Wasser ist überall kalt …

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Nico
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Beitrag Mi., 19.08.2015, 05:18

Eremit hat geschrieben: Nicht schwerer, als es heute bereits der Fall ist.
Nö nicht schwerer ganz klar.
Ist ja völlig wurscht ob nun jemand z.B. an einem über langen Zeitraum in Minidosen verabreichten Gift >(z.B. Arsen) gestorben ist oder an einem offiziell zum Selbstmord erzeugten und im Supermarkt frei zugängigen hochwirksamen Mittelchen, welches von Hinz und Kunz ausschließlich dazu verwendet wird seinem Leben selbst ein ENde zu setzen.

Wie stellt ihr euch das denn eigentlich etwas genauer vor ?
Wenn das Mittelchen frei erhältlich ist, soll man sich dann gleich mal eine Dosis heim tun für alle Fälle ?
Wäre ja nicht auszudenken wenn einem gerade so spontan die Lust zum Abgang überkommt und es ist Sonntag, Feiertag oder nach Ladenschluss.
Vielleicht sollte man Automaten auf öffentlichen WCs installieren ?

Ach nein Moment Supermarkt oder Automaten geht ja gar nicht, das Mittelchen soll ja auch noch verabreicht werden oder ?
Wäre ja nicht zumutbar es selbst, alleine in der Wohnung schlucken zu müssen...

Ich finde es schade, dass nichteinmal Menschen denen dieses Thema angeblich am Herzen liegt, es schaffen darüber ernsthafter zu diskutieren.
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Eremit
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Beitrag Sa., 22.08.2015, 01:07

Nico hat geschrieben:Nö nicht schwerer ganz klar.
Bei der Forensik wird immer mehr gespart, besonders im Bereich Obduktion, was letztendlich dazu führt, dass Giftmorde immer seltener entdeckt werden. Insofern würde die Freigabe eines Selbsttötungspräparats den Braten auch nicht mehr fett machen.
Nico hat geschrieben:Ist ja völlig wurscht ob nun jemand z.B. an einem über langen Zeitraum in Minidosen verabreichten Gift >(z.B. Arsen) gestorben ist oder an einem offiziell zum Selbstmord erzeugten und im Supermarkt frei zugängigen hochwirksamen Mittelchen, welches von Hinz und Kunz ausschließlich dazu verwendet wird seinem Leben selbst ein ENde zu setzen.
Nein, völlig egal ist das natürlich nicht. Im ersten Fall kommt es zu Krankheit und Siechtum, im zweiten zu einem schnellen, schmerzlosen Dahinscheiden.
Nico hat geschrieben:Wie stellt ihr euch das denn eigentlich etwas genauer vor ?
Wenn das Mittelchen frei erhältlich ist, soll man sich dann gleich mal eine Dosis heim tun für alle Fälle ?
Hast Du denn "für alle Fälle" eine komplette Apotheke bei Dir zuhause? Auch genug Atropin, nur für den Fall, dass sich bei einem Besucher eine Bradykardie einstellen könnte? Noch einmal, Nico: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

Wer es braucht, kann es sich holen. In der Regel tendieren Menschen eher nicht dazu, sich "für alle Fälle" mit allen möglichen Präparaten einzudecken. Wer selbst gerne am Leben ist (aus diesen und jenen Gründen) und auch nicht jemanden umbringen will wird auch kein Selbsttötungspräparat bei sich zuhause lagern. Dies dürfte wiederum auf eine nicht gerade kleine Anzahl an Menschen zutreffen, vielleicht geht ja auch nur mein Optimismus mit mir durch, vielleicht liest Du auch nur zu viele schlechte Krimis, dass Du in jedem einen potenziellen Giftmörder siehst.
Nico hat geschrieben:Wäre ja nicht auszudenken wenn einem gerade so spontan die Lust zum Abgang überkommt und es ist Sonntag, Feiertag oder nach Ladenschluss.
Meiner Erfahrung nach werden die meisten Suizide geplant und erfolgen eben nicht spontan.
Nico hat geschrieben:Vielleicht sollte man Automaten auf öffentlichen WCs installieren ?
Apotheken wären dafür geeigneter.
Nico hat geschrieben:Ich finde es schade, dass nichteinmal Menschen denen dieses Thema angeblich am Herzen liegt, es schaffen darüber ernsthafter zu diskutieren.
Ich finde diesen Vorwurf gerade von Dir bezeichnend. Deine Texte lassen – wie immer – tief blicken.


redred
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Beitrag Sa., 22.08.2015, 09:45

So spannend ist das auch wieder nicht. Der kann schlicht und ergreifend nicht mit Fakten antanzen und reagiert daher auf RTL2-Zuschauer-Niveau. Deshalb fällt ihm auch nur dieser Sender ein. Es gibt eben nur Klappe halten oder ins Fernsehen damit.
Wenn ich dich so lese, wie du abwertend auf die andere User losgehst , nur weil du nicht bekommst, was du willst, dann frage ich mich, warum sollte ich einer Person, wie Dir, überhaupt helfen wollen? Beim Leben, beim Sterben und sonstwo.... Warum? Sehr sympathisch bist du nicht.
Und ich habe ein Recht unsympathischen Menschen nicht zu helfen
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!

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