Hat jemand Gott gefunden?

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Gast
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 07:59

Hallo Gato malo,
Gato malo hat geschrieben:Erste Allgemeine Verunsicherung : "die Dummheit ist immer und überall!"
Richtig.
Und wenn du einsehen würdest, auch bei Gato malo! , also eine Erste Allgemeine Verunsicherung zulassen würdest und ertragen könntest, wärst du schon einen großen Schritt weiter.

Gruß
Anastasius

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Ive
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 09:09

Gato malo hat geschrieben:Erkenntnisstand des Seins



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Blaubaum
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 09:43

@Ive---tschuldigung, aber klar gibts das: Wissen.

Ich weiss, wie mein Computer angeht, anderenfalls könnte ich hier nicht schreiben. Wir wissen, dass die Erde so in etwa rund ist, kein Würfel oder Stab oder Stern mit Zacken, haben sie auch schon von "allen" Seiten fotografiert. Wir wissen, dass die Frauen die Kinder bekommen und nicht die Männer, und wir wissen auch genau, warum das bei Männern nicht funktionieren kann.

Warum das Wissen als solches in Frage stellen?

Wenn der Mensch aber das Wissen überschätzt, den derzeitigen Wissensstand als absolut ansieht, alternative Erkenntnisse ignoriert (Scheuklappen) und sich daraus Ignoranz und Intoleranz ergeben, dann läuft der Mensch Gefahr, in einer Sackgasse zu landen.
In der selben Sackgasse landen wir aber, wenn wir objektives Wissen unmotiviert negieren (wie die Kreationisten den evolutionären Entwicklungsprozess hocharrogant einfach wegreden, weil er ihnen nicht in den Kram passt), und ebenso, wenn religiöse Inhalte gleich welcher Art zur "Staatsdoktrin" erhoben werden, und ausgerechnet der im Jenseits verankerte (Gottes-)Glauben sich anmasst, im Diesseits diktatorisch zu regieren.

"Meine" Gegenpole sind deshalb nicht hier Wissen/Wissenschaft und da Glaube/Religion, sondern eher hier Starre/Intoleranz und da Geschmeidigkeit des Denkens und Toleranz.
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Ive
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 13:41

Blaubaum, ich denke, Emerson wollte mit diesem Zitat eine Überschätzung unseres Wissens auf den Punkt bringen. Wie oft wurde im übrigen schon das, was wir ganz klar zu wissen meinten, später wieder über den Haufen geworfen? Wie lange "wusste" man denn, dass die Erde eine Scheibe ist?

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Gast
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 15:16

Man könnte sich auch (bzgl. Wissen/Gott) wie Schrödingers Katze verhalten (wem`s nicht sagt, leicht zu googeln) , nämlich gar nicht.
Edit
Korrektur: statt "gar nicht" besser: "unentschieden".

A.
Zuletzt geändert von Gast am Mi., 12.01.2011, 18:37, insgesamt 2-mal geändert.

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Blaubaum
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 17:26

@Ive---nun ja, ich denke man WUSSTE nicht dass die Erde eine Scheibe ist, von der man bei Erreichen des Randes herunterfällt. Das hatte nämlich noch niemand konkret erfahren.
Man GLAUBTE es, ohne zu wissen. Dass die Erde rund ist, WEISS man seit Keppler, Galilei und den Weltumseglern.

@Anastasius---nun ja , wenn ich eine Katze wäre, WÜSSTE ich, was der Unterschied zwischen einer Maus und einem Stück Holz ist. Und ich würde mit diesem Wissen auch konkret arbeiten, mit dem Erfolg, dass ich mich ernähren würde, anstatt mir die Zähne auszubeissen und danach zu verhungern. Und was ich als Katze NICHT weiss, würde mich nicht heiss machen, buchstäblich...
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Gato malo
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 17:32

@Anastasius

schon der Vater des dialektischen Philosophiegedankens aus der Sparte der idealistischen Vertreter seiner Zunft : HEGEL , .... hat die allgemeine Verunsicherung im 19.Jahrhundert, als Notwendigkeit in die Philiosphie eingebaut, damit moderne Philosophie als Wissenschaft fungieren kann. Glauben sie wirklich, dass ich erst den Durchschnittbürger als Mensch des Mittelalters tituliere, im Vergleich zum davoneilenden Stand der Wissenschaft, um dann meinerseits mich ins reale 18.Jahrhundert abzuseilen mit meiner Weltanschauung.

Sie sind naiv, den der dialektische Grundgedanke, im Unterschied zu jeder Form von Philosophie mit dem starren Kostüm des Basisglaubens(Gott), wirkt dann richtig und am Besten, wenn er jeder Erkenntnis der Menschheit sofort wieder den Stempel des Relativen aufdrückt!
In extremer Form heißt dies, eine materialistische Dialektik muss völlig logisch, auch stets die Möglichkeit eines höheren Wesens prüfen, ... doch wenn uns die freien Wissenschaften Resultate liefern, wonach die Wahrscheinlichkeit das es keinen Gott gibt bei 99,9% liegt, gebietet die Logik nicht den 0,1% als Weltanschauung zu folgen.

Menschen wie sie und andere sind im Alltag sicher geachtete, hochintelligente, produktive Persönlichkeiten, versagen aber in der Umsetzung von Logik und Dialektik des menschlichen Erkenntnisprozesses, indem sie es bewußt auslassen auch ihre Basisphilosophie der objektiven Realität anzupassen. Erinnert mich an an einen 59-jährigen, der per tu an den Weihnachtsmann glaubt!
Ive hat geschrieben:
Gato malo hat geschrieben:Erkenntnisstand des Seins

Noch so ein Paradebeispiel wo ein unwissender Eleve den Lehrer von dem er was lernen könnte schmät!

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Ive
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 17:50

Gato malo hat geschrieben:per tu
???
Vorschlag: "partout" - Herr Lehrer?

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Gato malo
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 17:55

Boahh, .... unterste Schublade der Arroganz, wenns in das Aufzeigen von Rechtschreibfehlern abgleitet, .... wenn du weitere findest kannst du sie behalten.

Beschäftige dich mal mit der italienischen Schreibweise Madam!

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Ive
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 18:04

Noch so ein Paradebeispiel wo ein unwissender Eleve den Lehrer von dem er was lernen könnte schmät!
Und was war das? Keine Arroganz?

Den anderen hab ich behalten ...

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Gärtnerin
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 18:10

Wenn Gott und Wissenschaft sich ausschließen würden, warum gibt es dann überhaupt Wissenschaftler, die gläubig sind? Und die gibt es zur Genüge! Entweder sind das alles gespaltene Persönlichkeiten oder sie haben erkannt, dass Logik und analytischer Verstand nicht die passenden Mittel sind, um Gott zu erkennen.

Gerade heute lief mir ein Ausspruch des buddhistischen Mönches und Molekularbiologen Dr. Mathieu Ricard über den Weg:
"Dem Buddhismus geht es nicht darum, künstliche Wirklichkeiten herzustellen. Es geht darum, tiefer in die Wirklichkeit einzudringen."

Ich denke, das lässt sich auch auf andere Formen des Glaubens übertragen. Es geht nicht um ein Entweder-Oder, Glaube oder Wissenschaft, sondern es geht um die Frage, auf welcher Ebene man sich bewegt. Mit Hilfe der Wissenschaften nach Gott suchen zu wollen, das ist als würde man mit bloßem Auge nach Viren suchen: Es ist schlicht das falsche Werkzeug.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Gato malo
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 18:18

Ive hat geschrieben:
Noch so ein Paradebeispiel wo ein unwissender Eleve den Lehrer von dem er was lernen könnte schmät!
Und was war das? Keine Arroganz?

Den anderen hab ich behalten ...
Als dem Wissen nicht zugeneigte Person, die dem normalen Prozeß der Erkenntnisverdrängung bisheriger Wahrheiten, durch überlagernte neue Wahrheiten, gleich den Stempel der absoluten Ungenauigkeit aufdrängen und sogar die Annäherung des menschlichen Erkenntnisprozesses an die absolute Wahrheit des Seins, sich mit Smilies lustig macht, denke ich sollte man keine Steine schmeißen, wenn man im Glashaus sitzt.

Wenn ich also dein Weltbild betrachte, so wie ein Grundschullehrer den Wissenstand seies ABC-Schützen betrachtet, dann ist der Lehrer sicher nicht arrogant, wenn er dem Schüler sagt : du kannst in den nächsten 4 Jahren viel von mir lernen, sondern es ist eine Tatsache, die er unmittelbar belegen kann, wenn er den 6-jährigen nach dem Ergebnis von 12 x13 fragt, oder einen Satz vorließt und die Aufgabe stellt das Verb zu nennen.

Aus deiner Sichtweise mag es arrogant sein, aus meiner hingegen nicht! Verstanden Schülerin?

@Gärtnerin
Gott und Wissenschaft schließen sich nicht aus, sondern die Wissenschaften der Vergangenheit haben den Gottesglauben angenagt und in höchster Wahrscheinlichkeit bis heute fast widerlegt. Gläubige Wissenschaftler, würden sie denn lange genug leben, würden durch eigene Arbeit ihr Weltbild verändern. Jede Veränderung des heutigen Weltbildes durch die Wissenschaft fgeht zu Lasten des Gottesglaubens, sodass der gute Mann letztendlich sein Weltbild selbst abschafft. Sie dürfen sich nicht wundern, die ganze Welt nicht zu verstehen, wenn sie immer nur in ihrem Garten gärtnern Frau Gärtnerin.

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Gärtnerin
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 18:36

Gato malo hat geschrieben:Jede Veränderung des heutigen Weltbildes durch die Wissenschaft fgeht zu Lasten des Gottesglaubens
Ich frage mich wirklich, ob wir über die gleichen Wissenschaften sprechen. Gerade die modernen Wissenschaften nähern sich den modernen Formen der Spiritualität nämlich wieder in höchstem Maße an.
Gato malo hat geschrieben:die Wissenschaften der Vergangenheit haben den Gottesglauben angenagt
Genau: die Wissenschaften der Vergangenheit

So, und nun geh ich wieder gärtnern. Ist produktiver... Bild
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 19:15

Hallo Gato malo,

dir ist bei allem aber nicht entgangen, dass ich, wie ich auch schrieb, nicht gottgläubig bin, oder?
... doch wenn uns die freien Wissenschaften Resultate liefern, wonach die Wahrscheinlichkeit das es keinen Gott gibt bei 99,9% liegt, gebietet die Logik nicht den 0,1% als Weltanschauung zu folgen.
Wenn du dir das noch mal durchliest, wirst du merken, dass der Bezug freie Wissenschaft/Wahrscheinlichkeit Gottes, das noch ausgedrückt in Prozenten mit einer logischen Konsequenz völliger Nonsens ist.
Fast alle Philosophen, ich vermute besonders Popper, aber auch der von dir angeführte Hegel (bzw. dessen "absuluter Geist") hätten sich prächtig amüsiert. Na gut, Marx oder Feuerbach hättest du auf deiner Seite, nur nicht mit dem Wahrscheinlichkeitsargument. Zugegeben, der religiöse Pascal arbeitet mit Wahrscheinlickeit bei seine Wette.

Ich frage mich, wozu all das aufgeblasene Zeugs? Wäre es nicht besser, auf einem Terrain zu bleiben, auf dem du dich auskennst?

Gruß
Anastasius

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Ive
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 22:11

Gato malo hat geschrieben: Verstanden Schülerin?
Ein einziger, großer Blubb.

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