Therapie beenden - auf anderer Ebene fortsetzen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15475

Beitrag Do., 23.01.2025, 15:23

Nili hat geschrieben: Do., 23.01.2025, 15:17 Wenn das sogar für ptbs gilt.
Dazu habe ich bisher noch nichts gehört zumal PTBS meiner Meinung nach "gut heilbar" ist und man somit nach deiner Aussage plötzlich nicht mehr "divergent" ist. Ähm ja. *überleg

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Werbung

Benutzeravatar

Nili
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 193

Beitrag Do., 23.01.2025, 15:28

candle. hat geschrieben: Do., 23.01.2025, 15:23
Nili hat geschrieben: Do., 23.01.2025, 15:17 Wenn das sogar für ptbs gilt.
Dazu habe ich bisher noch nichts gehört zumal PTBS meiner Meinung nach "gut heilbar" ist und man somit nach deiner Aussage plötzlich nicht mehr "divergent" ist. Ähm ja. *überleg
candle
Wie geschrieben, ich kenn mich nicht aus damit, ich habs nur gegoogelt und auf einer Seite Ptbs unter den Kriterien gefunden. Und von wegen heilbar, kommt es natürlich drauf an, ob es eine einfache oder komplexe ptbs ist, und was man unter Heilung versteht. Dass im Gehirn von Menschen mit PTBS (egal welcher) etwas anders ist, ist ja auf jeden Fall so.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15475

Beitrag Do., 23.01.2025, 15:30

Und was wäre dann bei jemanden "anders"?

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Nili
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 193

Beitrag Do., 23.01.2025, 15:30

Absatz von carescribe über erworbene Neurodiversität:

"Ist PTBS also neurodivergent? Einfach ausgedrückt: ja. Das liegt daran, dass die Gehirnstruktur nach intensiven traumatischen Erlebnissen Veränderungen durchmacht. Forschungsergebnisse des NHS Wales deuten darauf hin , dass bei Erwachsenen mit PTBS die Funktion des präfrontalen Kortex und des Hippocampus eingeschränkt ist ."

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LuciaÉtoile
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 25
Beiträge: 209

Beitrag Do., 23.01.2025, 15:32

Candle, naja. Ist bestimmt eine Grauzone. Bei Autismus, ADHS, Dyskalkulie, etc. "funktioniert" das Gehirn grundsätzlich anders, als bei neurotypischen Menschen, es ist angeboren. Bei PTBS gibt es unter Umständen genetische Anlagen, die eine Entwicklung einer solchen Störung befördern, aber sie ist nicht angeboren. Im Gehirn sind keine strukturellen Anlagen vorhanden, die für eine untypische Funktion des Gehirns sorgen und infolgedessen eine andere Reizverarbeitung bewirken.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LuciaÉtoile
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 25
Beiträge: 209

Beitrag Do., 23.01.2025, 15:34

Richtig. Das Gehirn verändert sich in Folge von traumatischen Erlebnissen, aber arbeitet nicht von Geburt an grundsätzlich anders.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LuciaÉtoile
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 25
Beiträge: 209

Beitrag Do., 23.01.2025, 15:37

Wobei die Forschung im Bereich Neurodivergenzen oft noch in den Kinderschuhen steckt. Beim Thema ADHS konnte zum Beispiel erst vor kurzem herausgefunden werden, dass zu rund 70% genetische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung spielen.war Das Ergebnis einer Langzeitstudie mit 500 Kindern.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15475

Beitrag Do., 23.01.2025, 15:38

Nili hat geschrieben: Do., 23.01.2025, 15:30 Absatz von carescribe über erworbene Neurodiversität:

"Ist PTBS also neurodivergent? Einfach ausgedrückt: ja. Das liegt daran, dass die Gehirnstruktur nach intensiven traumatischen Erlebnissen Veränderungen durchmacht. Forschungsergebnisse des NHS Wales deuten darauf hin , dass bei Erwachsenen mit PTBS die Funktion des präfrontalen Kortex und des Hippocampus eingeschränkt ist ."
OT Das kann man so gesehen kaum mit Therapie ändern. :lol: Und ein Psychiater würde wieder was anderes sagen. :lol:

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LuciaÉtoile
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 25
Beiträge: 209

Beitrag Do., 23.01.2025, 15:41

Falls jemand zu PTBS noch weitere Informationen haben möchte, ich habe da eine ganz gute Präsentation zu, aus der Uni.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LuciaÉtoile
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 25
Beiträge: 209

Beitrag Do., 23.01.2025, 15:44

Naja, mit VT, ich sag nur klassisches und operantes Konditionieren als low level Beispiel, ist schon eine strukturelle Veränderung, möglich, wobei das natürlich nur nervliche Verknüpfungen sind und keine Veränderung einer grundsätzlichen Funktionsweise, zum Beispiel des Hippocampus, des Arbeitsgedächtnisses oder Ähnliches

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15475

Beitrag Do., 23.01.2025, 15:46

LuciaÉtoile hat geschrieben: Do., 23.01.2025, 15:41 Falls jemand zu PTBS noch weitere Informationen haben möchte, ich habe da eine ganz gute Präsentation zu, aus der Uni.
Danke, nicht nötig.
Letztlich weiß ich ja, dass ich früher mal anders war in manchen Teilen, was ich einfach nicht zurückbekomme. :anonym: Und das Alter fordert auch langsam seinen Tribut...

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Nili
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 193

Beitrag Do., 23.01.2025, 16:34

Das fand ich jetzt noch:
"Der Schöpfer des Begriffs neurodivergent hat ihn speziell als inklusiven Begriff für jede Art von neurologischer Differenz geschaffen. Das könnte ADHD, ASD, Depressionen, PTSD, eine Persönlichkeitsstörung, Dyskalkulie, irgendetwas sein. Solange es dich mental betrifft/ dein Gehirn beeinflusst, ist es neurodivergent.
Das Gleiche gilt auch für Angst/Depression.
Neurodiversität ist kein medizinischer/klinischer Begriff, der von Ärzten verwendet wird. Es ist ein Überbegriff für Menschen mit verschiedenen Arten von Behinderungen, sowohl sichtbaren als auch unsichtbaren. Der Begriff ist ausschließlich politisch (wird verwendet, um die Bewegung zu beschreiben), nicht medizinisch."


Aber wie gesagt, ich hab keine Ahnung. Ich wollte nur damit sagen, dass das definitv hier im Forum nichts besonderes, sondern einfach die Regel ist. Die meisten hier werden davon irgendwie betroffen sein. Ob jetzt angeboren, oder erworben, ist dann erstmal egal. Genug Menschen mit ADHS, Autismus und erst Recht Sachen wie Rechenschwäche schreiben hier ja auf jeden Fall. Das ist ja eher inflationär. Und Ptbsler ja erst Recht.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LuciaÉtoile
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 25
Beiträge: 209

Beitrag Do., 23.01.2025, 17:02

Ja, das stimmt wohl. Und die Dunkelziffer ist darüber hinaus groß.
Leider schränken Neurodivergenzen an bestimmten Stellen ein, deswegen ist es wichtig, sich dessen bewusst zu werden, um sich selbst verstehen zu können und um eigene Stärken, die auch in der Regel damit einhergehen, zu sehen.
Ich bin mehrfach neurodivergent, unter anderem habe ich ADHS und zu akzeptieren, dass mir deswegen manche Dinge schwerer fallen, als anderen Menschen, hat mir extrem geholfen im Umgang mit mir selbst.
Ich muss hier allerdings Lisbeth zustimmen, es gibt einen Unterschied zwischen "neurodivergent" und "neurodivers".
Neurodivers hast du hier ja gut beschrieben und die Unterscheidungen sind umgangssprachlich oft fließend, bzw. nicht vorhanden, aber im fachsprachlichen Sinne gibt es da einen Unterschied.
Das Konzept der Neurodivergenz verortet neurountypische Auffälligkeiten auch eher auf einem Spektrum, was definitiv korrekt ist. Viele Auffälligkeiten, sind ja überhaupt nur greifbar, weil wir irgendwo eine Grenze setzen, ab der diese weit von der Norm abweichen und dann klassifiziert werden. Schwierig.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15475

Beitrag Fr., 24.01.2025, 19:45

LuciaÉtoile hat geschrieben: Do., 23.01.2025, 17:02
Ich bin mehrfach neurodivergent, unter anderem habe ich ADHS und zu akzeptieren, dass mir deswegen manche Dinge schwerer fallen, als anderen Menschen,
Da bin ich dann wieder bei meinen Fragen: Betrifft das auch die Emotionen bzw. die Beschreibung derer?
Und was ist mit "Fakten" z. B. der Beziehung mit einem Therapeuten und Schutz des Klienten?

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4677

Beitrag Mo., 27.01.2025, 18:21

candle. hat geschrieben: Do., 23.01.2025, 15:46 Letztlich weiß ich ja, dass ich früher mal anders war in manchen Teilen, was ich einfach nicht zurückbekomme. :anonym: Und das Alter fordert auch langsam seinen Tribut...
Es gibt aber auch Neuroplastizität, d.h., man kann sehr wohl seine Hirnstruktur verändern. Das einzige, was ich hier unterschreibe ist das Wort 'einfach' - denn das ist in der Tat nicht einfach. Aber je bewusster ich werde, desto mehr kann ich trotz allem auch Einfluss haben und ja, auch mein Gehirn verändern - und zwar mit viel Übung und Ausdauer. - Und das geht laut WissenschaftlerInnen in jedem Alter
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag