Corona - Der Thread zum Virus
Das Problem ist doch nicht, dass mehr getestet wird (zumal das immer noch restriktiv gehandhabt wird). Das Problem lautet exponentielles Wachstum, was auch die vorhandenen Testkapazitäten aufzeigen. Ich weiß nicht, aber selbst aus meiner Schulzeit ist hängengeblieben, dass natürliches Wachstum idR exponentielles ist (hierbei geht es um Verdoppelungs- bzw. Halbwertszeiten). Schaue ich mir die Zahlen an, brauche ich kein RKI, um zu sehen: Hm, sieht irgendwie wie eine Exponentialfunktion aus. Und man sieht und sah teils (obwohl man noch am Anfang steht bzw. stand), was im Gesundheitssystem anderer Länder los ist. Und ich höhere Pressekonferenzen, welche faktischen Engpassfaktoren (wie Beatmungsgeräte) auch hierzulande bestehen. Auf Twitter gibt es sogar Leute, die schieben die Exponentialfunktion von D und I übereinander, die höchstens zeitversetzt steigen... siehe Lisbeth.
Haben diejenigen, die anderen Hysterie, Irrationalität (oder andere Abwertungen)vorhalten mal zu Ende gedacht, wie es wäre, wenn Infizierte sich munter gegenseitig anstecken lassen würden und das exponentielle Wachstum nicht gebremst werden würde? Wie man dann mit den 20% an Leuten umgeht, die gem. bisheriger Erfahrungen eine stationäre Versorgung brauchen?
Wenn ja: Dann sollte man dazusagen, dass es hier nicht nur um Zahlen geht, sondern in erster Linie um Menschen und man diese Schicksale in Kauf nimmt. Wenn nicht: Dann vielleicht mal durchdeklinieren, was das bedeuten könnte. Solche Szenarien sind keine Hysterie... sondern SIND heftig... und entsprechen keiner rein psychologischen Angst. Noch gar nicht berücksichtigt, dass aus den Nähten platzende Gesundheitssystem den gesellschaftlichen Zusammenhalt auch ganz schön destabilisieren können.
Lobo hat das nicht. Eher hat die Chance vertan, auf Argumente einzugehen, sondern betreibt Psychologisierung indem er anderen Hysterie und Hypermoralisierung und Unvernunft vorwirft. Kann man tun, übersieht aber, dass das Virus weltweit Fakten schafft. Das ist jetzt irgendwie nicht die Zeit der Psychologisierung, sondern ein reales medizinisches Problem.
Haben diejenigen, die anderen Hysterie, Irrationalität (oder andere Abwertungen)vorhalten mal zu Ende gedacht, wie es wäre, wenn Infizierte sich munter gegenseitig anstecken lassen würden und das exponentielle Wachstum nicht gebremst werden würde? Wie man dann mit den 20% an Leuten umgeht, die gem. bisheriger Erfahrungen eine stationäre Versorgung brauchen?
Wenn ja: Dann sollte man dazusagen, dass es hier nicht nur um Zahlen geht, sondern in erster Linie um Menschen und man diese Schicksale in Kauf nimmt. Wenn nicht: Dann vielleicht mal durchdeklinieren, was das bedeuten könnte. Solche Szenarien sind keine Hysterie... sondern SIND heftig... und entsprechen keiner rein psychologischen Angst. Noch gar nicht berücksichtigt, dass aus den Nähten platzende Gesundheitssystem den gesellschaftlichen Zusammenhalt auch ganz schön destabilisieren können.
Lobo hat das nicht. Eher hat die Chance vertan, auf Argumente einzugehen, sondern betreibt Psychologisierung indem er anderen Hysterie und Hypermoralisierung und Unvernunft vorwirft. Kann man tun, übersieht aber, dass das Virus weltweit Fakten schafft. Das ist jetzt irgendwie nicht die Zeit der Psychologisierung, sondern ein reales medizinisches Problem.
Zuletzt geändert von stern am Do., 19.03.2020, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Soweit ich verstanden habe, soll bei einem Durchseuchungsgrad von 60 - 70 % der Bevölkerung eine Herdenimmunität eintreten, ab der die Lage sich dann zu entspannen beginnt. Es wird an wirksamen Medikamenten und Impfstoffen gearbeitet. Vielleicht verschwindet das Virus irgendwie plötzlich wieder, z.B. durch Mutation? Wer weiß das alles jetzt schon?
Die jetzigen Maßnahmen dienen dazu, die Welle der Infektionen zu verlangsamen. Es ist im Moment nötig, die physischen Kontakte auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Darüber herrscht ja wohl Einigkeit. Wie lange diese Phase dauern wird, kann im Moment niemand abschätzen. Vielleicht ist alles viel schneller vorbei, als wir im Moment glauben.
Und was jeder unter "Mindestmaß" versteht, können im Augenblick noch viele selbst entscheiden. Von uns allen hängt es ab, wie schnell und wie gut wir aus dieser Krise herauskommen. Panikmache hilft dabei sicher nicht.
Und bei dir, Miss, habe ich den Eindruck, du befindest dich nah an der Panik. Geht uns sicher allen nicht anders in manchen Momenten. Wir alle können dem aber nicht entkommen. Das bisschen persönlichen Spielraum, den wir noch haben, müssen wir eben verantwortungsvoll nutzen. Nicht mehr, nicht weniger. Angst und Panik sind schlechte Ratgeber.
Die jetzigen Maßnahmen dienen dazu, die Welle der Infektionen zu verlangsamen. Es ist im Moment nötig, die physischen Kontakte auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Darüber herrscht ja wohl Einigkeit. Wie lange diese Phase dauern wird, kann im Moment niemand abschätzen. Vielleicht ist alles viel schneller vorbei, als wir im Moment glauben.
Und was jeder unter "Mindestmaß" versteht, können im Augenblick noch viele selbst entscheiden. Von uns allen hängt es ab, wie schnell und wie gut wir aus dieser Krise herauskommen. Panikmache hilft dabei sicher nicht.
Und bei dir, Miss, habe ich den Eindruck, du befindest dich nah an der Panik. Geht uns sicher allen nicht anders in manchen Momenten. Wir alle können dem aber nicht entkommen. Das bisschen persönlichen Spielraum, den wir noch haben, müssen wir eben verantwortungsvoll nutzen. Nicht mehr, nicht weniger. Angst und Panik sind schlechte Ratgeber.
Entscheidend dürfte der Wendepunkt sein (wie er, meine ich, auch mathematisch genannt wird). Also der Punkt , bei dem die Tendenz erkennbar ist, dass exponentielles Wachstum (durch Maßnahmen) in begrenztes Wachstum übergeht. Das scheint die angestrebte Verlangsamung zu sein. In China und Südkorea gab es dieses Punkt... in Italien wird man demnächst sehen, inwieweit Einschränkungen angeschlagen haben.
Viren brauchen einen Wirt. Finde sie diesen, wird die Person zwar krank... heilt aber (hoffentlich) irgendwann und das Virus ist irgendwann aus dem Körper. Wenn zwischenzeitlich kein neuer Wirt gefunden wurde (dazu sollen Abstände, etc. dienen) ist dieser Virus quasi verhungert. Eine neue Infizierte Person infiziert ohne Schutzmaßnahmen hingegen mehr als eine neue Person... und die jeweils wieder... usw.
Das kann in Wellen verlaufen, aber hier dienen im weiteren Verlauf die ehemals Infizierten als immun und sind dann quasi ein Schutzschild für andere. Es gesunden ja Leute auch immer wieder, die im weiteren Verlauf auch wachstumsbremsend wirken sollten. Je weniger Infizierte PRO ZEIT anfallen, desto besser können sie sich in lokale Kapazitâten einfügen. Regionale Gegenheiten können bei Kapazitätsengpässen auch wichtig sein (nicht nur deutschlandweite)... also den Bayern in Hamburg behandeln zu müssen, weil die Kapazitäten im Süden knapp sind, wäre praktisch schwer.
Viren brauchen einen Wirt. Finde sie diesen, wird die Person zwar krank... heilt aber (hoffentlich) irgendwann und das Virus ist irgendwann aus dem Körper. Wenn zwischenzeitlich kein neuer Wirt gefunden wurde (dazu sollen Abstände, etc. dienen) ist dieser Virus quasi verhungert. Eine neue Infizierte Person infiziert ohne Schutzmaßnahmen hingegen mehr als eine neue Person... und die jeweils wieder... usw.
Das kann in Wellen verlaufen, aber hier dienen im weiteren Verlauf die ehemals Infizierten als immun und sind dann quasi ein Schutzschild für andere. Es gesunden ja Leute auch immer wieder, die im weiteren Verlauf auch wachstumsbremsend wirken sollten. Je weniger Infizierte PRO ZEIT anfallen, desto besser können sie sich in lokale Kapazitâten einfügen. Regionale Gegenheiten können bei Kapazitätsengpässen auch wichtig sein (nicht nur deutschlandweite)... also den Bayern in Hamburg behandeln zu müssen, weil die Kapazitäten im Süden knapp sind, wäre praktisch schwer.
Liebe Grüße
stern
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Ich sehe aber auch einen vorauseilenden Gehorsam. Das man keine Partie im Park feiert und vom selben Nudelsalat isst, sollte klar sein. Ist nicht jedem klar, leider, aber diese Grupoe der Unvernünftigen mit denen gleichzusetzen, die sich draußen bewegen wollen oder an die Sonne, finde ich nicht richtig.
Sprich Partie im Park feiern, mit verantwortungsbewussten Aufenthalt. Und dies wird san hier und anderswo in einer Art diskutiert, die echt krass ist.
Letztlich brauchen wir die 60 bis 70 Prozent Durchseuchung auf Raten. Das sagt niemand, aber das weiß der Staat. Ich bin öffentlicher Dienst und habe wegen Leitungsfunktion garkein Homeoffice. Die Hälfte unserer Belegschaft muss anwesend sein. Natürlich fallen alle Meetings und Gespräche aus und wir sollen Besucherverkehr aufs Minimum reduzieren, aber es gibt noch Besucher.
Und was glaubt der Arbeitgeber, was wir machen. Ich hatte heute Telefonnotdienst und saß einer Kollegin gegenüber, die am anderen Apparat saß, waren keine 2 Meter, aber wir konnten nur auf diesen Apparaten machen.
Ich fand es auch okay. Es ist eben die Frage des Augenmaß es.
Sprich Partie im Park feiern, mit verantwortungsbewussten Aufenthalt. Und dies wird san hier und anderswo in einer Art diskutiert, die echt krass ist.
Letztlich brauchen wir die 60 bis 70 Prozent Durchseuchung auf Raten. Das sagt niemand, aber das weiß der Staat. Ich bin öffentlicher Dienst und habe wegen Leitungsfunktion garkein Homeoffice. Die Hälfte unserer Belegschaft muss anwesend sein. Natürlich fallen alle Meetings und Gespräche aus und wir sollen Besucherverkehr aufs Minimum reduzieren, aber es gibt noch Besucher.
Und was glaubt der Arbeitgeber, was wir machen. Ich hatte heute Telefonnotdienst und saß einer Kollegin gegenüber, die am anderen Apparat saß, waren keine 2 Meter, aber wir konnten nur auf diesen Apparaten machen.
Ich fand es auch okay. Es ist eben die Frage des Augenmaß es.
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Zwei Videos von Pocher zu seinen Erlebnissen über das Verhalten einiger Menschen und dem dümmsten Influencer, der nach Barcelona fährt.
https://www.t-online.de/unterhaltung/st ... alten.html
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Die medizinischen Folgen von Kontakten sind unbestritten. Was mich nur irritiert, ist dass die wirtschaftlichen, sozialen und psychischen Folgen längerdauernder starker Restriktionen von vielen Menschen scheinbar so überhaupt nicht gesehen werden und welche Belastung das dann für den Zusammenhalt der Gesellschaft werden wird. Ich kenne z.B. ein Paar mittleren Alters. Sie selbstständige Fußpflegerin, er Frührentner mit einem 450€ Job. Er fährt für einen Caterer Essen für Kitas aus. Bisher reichte das Einkommen gerade so, um alle Kosten zu decken. Reichtümer konnten sie nicht erwerben. Bei ihr sagen derzeit mehr als die Hälfte der Kunden ab, sein Einkommen fällt jetzt komplett flach, weil er nicht gebraucht wird. Den beiden fehlen jetzt mal locker 1.000 -1.500 € Haushaltseinkommen. Die Kreditraten laufen weiter. Was glaubt ihr, wie lange die das durchhalten? Und das ist kein Einzelfall, sondern das sind 2 von Millionen betroffener Menschen. Da geht es nicht darum, dass der Urlaub leider ins Wasser fallen muss, sondern um das nackte wirtschaftliche Überleben.
Solange man als Angestellte/r oder Rentner/in oder sonst wie finanziell abgesicherter Mensch selbst noch keine einschneidenden Einschränkung bis auf den Verzicht des Restaurant- oder Cafébesuchs hinnehmen muss, ist es leicht, immer neue, schärfere Maßnahmen einzufordern, aus wohlgemeinter Solidarität mit den an der Pandemie erkrankten oder davon gefährdeten. Ich frage mich nur, wo die Solidarität mit den vielen Menschen bleibt, die diese Maßnahmen langfristig an den Rand der wirtschaftlichen Existenz bringen? Oder geht es letztlich doch gar nicht um Solidarität, sondern nur darum, dass man selbst möglichst verschont bleibt? Wäre ja o.k., aber dann sollte man die Moralkeule im Halfter stecken lassen...
Eine Politik mit Augenmaß muss beide Seiten im Auge behalten und einen für möglichst viele Menschen akzeptablen Kompromiss finden. Die Empfehlungen der Epidemiologen können da nicht allein handlungsleitend sein, weil sie eben nur die eine Seite der Medaille betrachten - die medizinische - und die andere Seite - bis hin zum möglichen rapiden Anstieg von Suiziden (analog zur Weltwirtschaftskrise der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts) - außer Acht lassen.
Solange man als Angestellte/r oder Rentner/in oder sonst wie finanziell abgesicherter Mensch selbst noch keine einschneidenden Einschränkung bis auf den Verzicht des Restaurant- oder Cafébesuchs hinnehmen muss, ist es leicht, immer neue, schärfere Maßnahmen einzufordern, aus wohlgemeinter Solidarität mit den an der Pandemie erkrankten oder davon gefährdeten. Ich frage mich nur, wo die Solidarität mit den vielen Menschen bleibt, die diese Maßnahmen langfristig an den Rand der wirtschaftlichen Existenz bringen? Oder geht es letztlich doch gar nicht um Solidarität, sondern nur darum, dass man selbst möglichst verschont bleibt? Wäre ja o.k., aber dann sollte man die Moralkeule im Halfter stecken lassen...
Eine Politik mit Augenmaß muss beide Seiten im Auge behalten und einen für möglichst viele Menschen akzeptablen Kompromiss finden. Die Empfehlungen der Epidemiologen können da nicht allein handlungsleitend sein, weil sie eben nur die eine Seite der Medaille betrachten - die medizinische - und die andere Seite - bis hin zum möglichen rapiden Anstieg von Suiziden (analog zur Weltwirtschaftskrise der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts) - außer Acht lassen.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
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Naja, mein Gedanke zu schärferen Maßnahmen ist eher, dass dadurch halt jetzt die Verbreitung eingedämmt wird und zwar radikal, dafür ziehen die Maßnahmen sich vielleicht nicht so in die Länge, als wenn man jetzt erstmal lange abwartet bis es zichtausende Infizierte gibt und dann viele Monate nichts mehr geht. Ich denke durchaus auch an die ganzen Selbstständigen und frage mich, wie das werden soll mit denen. Ich hoffe halt, dass der Staat auch da finanziell unterstützt. Aber da habe ich vom wirtschaftlichen System zu wenig Ahnung, um zu wissen, wie realistisch das ist und inwieweit das dem Staat möglich ist und in welcher Form.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Es wird wie immer laufen, die großen Konzerne bekommen Wirtschaftshilfe, die Banken einen Rettungsschirm und die "normalen" Selbständigen und Kleinunternehmen gehen den Bach runter...
Ich hoffe und wünsche, dass du Recht hast, dass das dann schneller vorbei geht, aber ich habe da leider so meine Zweifel, ob das wirklich klappt. Ich glaube, dass es auf jeden Fall länger dauern wird, als viele Selbständige und Minijobber überbrücken können..
Ich hoffe und wünsche, dass du Recht hast, dass das dann schneller vorbei geht, aber ich habe da leider so meine Zweifel, ob das wirklich klappt. Ich glaube, dass es auf jeden Fall länger dauern wird, als viele Selbständige und Minijobber überbrücken können..
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Wirtschaftlich wird das noch ein Mega - Desaster werden und alle die sich jetzt noch auf der sicheren Seite wähnen ( Rentner usw.) werden sich genauso noch anschauen wie eng ihnen der Gürtel künftig geschnallt werden wird.
Massenarbeitslosigkeit u Insolvenzwelle sind mMn unvermeidlich.
Meinen Betrieb trifft es zwar auch, aber nicht so hart wie manch andere Branche, außerdem haben wir Reserven auf die wir zurückgreifen können.
Da gehen viele andere den Bach runter bevor es uns erwischt.
Massenarbeitslosigkeit u Insolvenzwelle sind mMn unvermeidlich.
Meinen Betrieb trifft es zwar auch, aber nicht so hart wie manch andere Branche, außerdem haben wir Reserven auf die wir zurückgreifen können.
Da gehen viele andere den Bach runter bevor es uns erwischt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Das sind auch meine Gedanken, was Spirit sagt.
Ich habe auch den Eindruck, ganz persönlich und subjektiv, dass Corona für einige ein willkommener Anlass ist, aus dem Hamsterrad rauszuspringen und auf der Couch zu sitzen. Für diejenigen ist es jetzt leicht nach einer Ausgangssperre zu rufen und andere, die Merkels Rede anders interpretieren verbal zu attackieren. Das sind dann auch Leute, die es sich leisten können, auf der Couch zu sitzen.
Es gibt aber genug, die können es sich finanziell oder anderweitig nicht leisten.
Ich habe heute den halben Tag am Telefon gesessen es riefen einige Klienten an, unter dem Vorwand von Sachfragen, aber ich habe gemerkt, die brauchten hauptsächlich Zuspruch....
Da ist die alleinerziehende Mutter, die alleine ein Geschäft stemmen muss und eh schon immer am Limit ist. Jetzt kann der Einzelfallhelfer des Kindes nicht mehr kommen.
Da ist der Vater mit seinem schwer kranken Sohn, der Vater dreht jetzt noch mehr am Rad. Existenzängste kommen auf. Da ist die Frau, die sich so, so tapfer hält trotz allem, aber nun? Da ist die Frau mit Fluchrhintergrund, die gar kein Deutsch spricht, die traumatisiert ist, für Kinder Sorgen muss. Deren Sprachmittlerin will/soll nicht mehr kommen und wer versteht sie jetzt? Hol mal Initialen Hilfe, wenn du kein Deutsch kannst.
Es geht viel um Geld, weil Geld neunmal Mieten zahlt und Essen auf den Tisch bringt. Aber es geht nicht nur um Geld.
Ich habe auch den Eindruck, ganz persönlich und subjektiv, dass Corona für einige ein willkommener Anlass ist, aus dem Hamsterrad rauszuspringen und auf der Couch zu sitzen. Für diejenigen ist es jetzt leicht nach einer Ausgangssperre zu rufen und andere, die Merkels Rede anders interpretieren verbal zu attackieren. Das sind dann auch Leute, die es sich leisten können, auf der Couch zu sitzen.
Es gibt aber genug, die können es sich finanziell oder anderweitig nicht leisten.
Ich habe heute den halben Tag am Telefon gesessen es riefen einige Klienten an, unter dem Vorwand von Sachfragen, aber ich habe gemerkt, die brauchten hauptsächlich Zuspruch....
Da ist die alleinerziehende Mutter, die alleine ein Geschäft stemmen muss und eh schon immer am Limit ist. Jetzt kann der Einzelfallhelfer des Kindes nicht mehr kommen.
Da ist der Vater mit seinem schwer kranken Sohn, der Vater dreht jetzt noch mehr am Rad. Existenzängste kommen auf. Da ist die Frau, die sich so, so tapfer hält trotz allem, aber nun? Da ist die Frau mit Fluchrhintergrund, die gar kein Deutsch spricht, die traumatisiert ist, für Kinder Sorgen muss. Deren Sprachmittlerin will/soll nicht mehr kommen und wer versteht sie jetzt? Hol mal Initialen Hilfe, wenn du kein Deutsch kannst.
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Auf der Couch sitzen ist definitiv besser, als in Gruppen im Park abzuhängen. Ich kann hier beobachten, wie viele Jugendliche sich hier in großen Gruppen treffen, und sich scheinbar unglaublich "cool" finden. Meiner Ansicht nach, würden wir eine Ausgangssperre diesen Unverbesserlichen verdanken.montagne hat geschrieben: ↑Do., 19.03.2020, 18:08 Ich habe auch den Eindruck, ganz persönlich und subjektiv, dass Corona für einige ein willkommener Anlass ist, aus dem Hamsterrad rauszuspringen und auf der Couch zu sitzen. Für diejenigen ist es jetzt leicht nach einer Ausgangssperre zu rufen und andere, die Merkels Rede anders interpretieren verbal zu attackieren.
Die Geschäfte sind hier geschlossen worden, weil die Zahl der Infizierten sehr hoch ist. Ehrlicherweise muss ich aber auch gestehen, dass ich auf lange Zeit keine Parfümerien, Buchhandlungen, Blumenläden oder Haushaltswarengeschäfte betreten würde - um mich und andere so weit es geht zu schützen.
Der Einzelfallhelfer kann weiterhin kommen, weil das was er tut "systemrelevant" ist.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
(Konfuzius)
Meine Meinung ist, dass es ist was es nunmal ist.
Es ist für die Wirtschaft und kleinen oder auch großen Geschäftsleute, eine Katastrophe.
Für Alte oder gefährdete Menschen der wahrscheinliche Tod.
Und für einige die Gelegenheit mal auf der Couch zu liegen und damit sogar mal etwas Gutes zu tun.
Ja, mir geht’s um die gefährdeten Menschen UND ich darf ganz real mal ganz kurz (weil nächste Woche ist für mich eh wieder Arbeit angesagt) auf der Couch liegen und aus dem Hamsterrad hinaus.
Und wenn wir alle nicht sehen wollen, was Italien gerade sieht, nämlich so viele tote Menschen, dass das Heer die Särge wegtransportieren muss (in Kolonnen), dann müssen wir leider da jetzt durch.
Es gibt keinen Zwischenweg und keinen Kompromiss. Leider.
Es ist für die Wirtschaft und kleinen oder auch großen Geschäftsleute, eine Katastrophe.
Für Alte oder gefährdete Menschen der wahrscheinliche Tod.
Und für einige die Gelegenheit mal auf der Couch zu liegen und damit sogar mal etwas Gutes zu tun.
Ja, mir geht’s um die gefährdeten Menschen UND ich darf ganz real mal ganz kurz (weil nächste Woche ist für mich eh wieder Arbeit angesagt) auf der Couch liegen und aus dem Hamsterrad hinaus.
Und wenn wir alle nicht sehen wollen, was Italien gerade sieht, nämlich so viele tote Menschen, dass das Heer die Särge wegtransportieren muss (in Kolonnen), dann müssen wir leider da jetzt durch.
Es gibt keinen Zwischenweg und keinen Kompromiss. Leider.
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.
Albert Einstein
Albert Einstein
Klar, man kann natürlich auch diejenigen gegeneinander aufhetzen die das Glück haben jetzt Zuhause arbeiten zu können, gegen diejenigen bei denen das nicht möglich ist.
After all this time ? Always.
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ich beobachte ehrlich gesagt, wie ich permanent zwischen unterschiedlichen Haltungen hin und her pendele:
mal kommt mir das alles ganz irreal vor und ich genieße mein ent-schleunigtes Leben, freue mich fast darn, lesen und schreiben zu können, dinge, die eigentlich meinen Beruf ausmachen, zu denen ich aber oft nicht komme vor lauter meetings und workshops.
Mal kriege ich das heulen, wenn ich die lange Reihe von Militär-LKWs sehe, die die Leichen aus Bergamo abtransportieren.
Mal schäme ich mich fast, so privilegiert zu sein, dass ich da nicht täglich raus muss und trotzdem meine Rechnungen zahlen zu können. Eine Freundin, die täglich viel Kundenkontakt haben MUSS, hat es heute auf den Punkt gebracht: eine neue Zwei-Klassengesellschaft ist da am entstehen!!
Mal denke ich, wenn wir da durch sind, dann haben sich die Trumps ebenso gründlich diskreditiert wie die Vorstellung, dass man die Zahlen der Betten in Krankenhäusern an Kosten-Nutzen-Kalkülen orientieren muss.
Will heißen: ich finde es im Moment wirklich richtig schwer, eine klare Haltung zu all dem zu haben und würde mir wünschen, das wir nicht so hämisch über die jeweils "anderen" sprechen würden. Ich hab die Gruppen von jungen Leuten in den Parks auch gesehen. Aber sooo viele waren es auch wieder nicht und ich weiß ehrlich gesagt nicht sooo, genau, wie ich mit 14 oder 15 mit all dem umgegangen wäre. Genau so wenig finde ich es okay, die vorsichtigen zu heimlichen Faulpelzen zu erklären.
Mal Hand auf Herz: wer denkt heute noch genau so wie vor einer Woche? Wie werden wir alle in einer Woche reden? Wir alle tappen ein bisschen im Nebel, oder? Da ist vielleicht gut, die spitzen Ellbogen einzufahren.
mal kommt mir das alles ganz irreal vor und ich genieße mein ent-schleunigtes Leben, freue mich fast darn, lesen und schreiben zu können, dinge, die eigentlich meinen Beruf ausmachen, zu denen ich aber oft nicht komme vor lauter meetings und workshops.
Mal kriege ich das heulen, wenn ich die lange Reihe von Militär-LKWs sehe, die die Leichen aus Bergamo abtransportieren.
Mal schäme ich mich fast, so privilegiert zu sein, dass ich da nicht täglich raus muss und trotzdem meine Rechnungen zahlen zu können. Eine Freundin, die täglich viel Kundenkontakt haben MUSS, hat es heute auf den Punkt gebracht: eine neue Zwei-Klassengesellschaft ist da am entstehen!!
Mal denke ich, wenn wir da durch sind, dann haben sich die Trumps ebenso gründlich diskreditiert wie die Vorstellung, dass man die Zahlen der Betten in Krankenhäusern an Kosten-Nutzen-Kalkülen orientieren muss.
Will heißen: ich finde es im Moment wirklich richtig schwer, eine klare Haltung zu all dem zu haben und würde mir wünschen, das wir nicht so hämisch über die jeweils "anderen" sprechen würden. Ich hab die Gruppen von jungen Leuten in den Parks auch gesehen. Aber sooo viele waren es auch wieder nicht und ich weiß ehrlich gesagt nicht sooo, genau, wie ich mit 14 oder 15 mit all dem umgegangen wäre. Genau so wenig finde ich es okay, die vorsichtigen zu heimlichen Faulpelzen zu erklären.
Mal Hand auf Herz: wer denkt heute noch genau so wie vor einer Woche? Wie werden wir alle in einer Woche reden? Wir alle tappen ein bisschen im Nebel, oder? Da ist vielleicht gut, die spitzen Ellbogen einzufahren.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Anna, was Einzelfallhelfer und dergleichen aufsuchende Sozialarbeit angeht, gibt es hier klar die Anweisung in den Dienststellen zu bleiben. Dort wo Klienten kommen, dürfen sie eben nicht mehr kommen, nur im Notfall.
Und was Geschäfte angeht, ja war für viele vorher schon schwer und das wird jetzt eben der Todesstoß.
Das es auch wirklich Unvernünftige gibt, ja leider.
Aber nochmal diese und andere gleichzusetzen sowie Reduzierung sozialer Kontakte mit auf Null runter fahren gleichzusetzen, halte ich für falsch.
Selbst Droste spricht von im Park spazieren gehen, statt drinnen treffen.
Aber einige wollen die Ausgangssperre und nicht nur wegen Corona. ... meine Meinung.
Und was Geschäfte angeht, ja war für viele vorher schon schwer und das wird jetzt eben der Todesstoß.
Das es auch wirklich Unvernünftige gibt, ja leider.
Aber nochmal diese und andere gleichzusetzen sowie Reduzierung sozialer Kontakte mit auf Null runter fahren gleichzusetzen, halte ich für falsch.
Selbst Droste spricht von im Park spazieren gehen, statt drinnen treffen.
Aber einige wollen die Ausgangssperre und nicht nur wegen Corona. ... meine Meinung.
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