Nun, welche gesellschaftliche Veränderung von einiger Tragweite vollzog sich ohne Gegner: Gleichstellung von Mann/Frau, Frauenwahlrecht, Einführung von Sexualkunde, Abtreibungsparagraphen, usw. Unschön finde ich, wenn nicht mehr Argumente das sind, was zählt.Mondin hat geschrieben:Dass viele Menschen sich brüskiert sahen, als dieser Exklusivanspruch in Frage gestellt wurde, das kann ich durchaus nachvollziehen.
Dass die Exklusivität der Ehe auch ein christliches Erbe ist, ist eh klar...
Und Homophobie ist nicht Homophobie, würde ich sagen. So steht bei manchen eine bestimmte Gesinnung dahinter, die sich auf mehr erstreckt als nur auf die Ablehnung von Homos... die dienen dann höchstens als Ventil.
Und es gibt Floskeln, die als homophob empfunden werden können, was dem (vermeintlich) Homophoben aber gar nicht so bewusst ist... i.d.S.:
... sowie einiges dazwischen. Und Motivationen gibt es wohl auch so viele, wie es Menschen gibt. So gibt es evtl. einen Priester, der aufgrund seiner Anschauung zu keinem anderen Schluss kommen kann (wobei es auch sehr versöhnliche Theologen gibt... ich hatte etwas verlinkt)... und es gibt Leute, die gegen die Homo-Ehe demostrieren und auf dabei noch Plakate mit ganz anderes Sprüchen vor sich hertragen.Vor allen Dingen geht es darum, sich Strukturen und Mechanismen hinter Homophobie anzuschauen, die nicht so offenkundig sind. Das Blog steht ja unter dem Motto: “Ich habe nichts gegen Schwule, aber…” Das bedeutet, heute sind nicht mehr nur die üblichen Verdächtigen das Problem, wie Kirchen, konservative Parteien oder Andere. Es sind oft die, die sich sehr liberal äußern, die denken, dass sie sehr tolerant sind, aber gerade mit ihren Beschreibungen bestimmte Ressentiments manifestieren, die sie im Zweifel selbst gar nicht bemerken. Das ist – was ich in meinem Blog “Neue Homophobie” nenne – eine gefährliche Mischung. -- Quelle: http://blog.grimme-online-award.de/2016 ... ndorfblog/
Das verkraftet eine Demokratie auch, wenn bestimmte Haltungen als homophob, rechts oder links bezeichnet werden. Persönlich identifiziere ich mich mit dem nicht, wenn ich den Eindruck habe, das ist nicht so. Z.B. der Gutmensch ist auch so ein Kampfrhetorikbegriff. Wundert mich, dass er bisher noch nicht öfter gefallen ist.
Wobei die Heteros ja nicht weniger Rechte haben, nur weil Homos auch Ehen eingehen dürfen... woran eh diverse Recht und Pflichten hängen. Insofern sehe ich keine fette Kröte, sondern eher ein Krötchen.Und da ist mAn die Grenze zu verorten. Einerseits, die Gleichstellung der Rechte, die legitim und in Ordnung ist, rein formal. Andererseits das Empfinden der Menschen, die diese - in ihrem Empfinden - Kröte dann schlucken müssen. Sie müssen sie schlucken, so oder so, weil das Gesetz korrekterweise angeglichen wurde.
Wie gesagt: Darf man ja in einer liberalen Gesellschaft... soweit Gesetze nicht entgegenstehen. Und dazu kann dann auch gehören: Dass das jemand nicht gefällt und derjenige sich ebenfalls Luft macht und bestimmte Haltungen als homophob bezeichnet. Das kann man ja auch niemanden nehmen...Allerdings gehört es auch dazu, dass die Krötenschlucker sich wenigstens Luft machen dürfen, sonst ist eine Gefahr der Eskalation wesentlich höher und das trifft dann wieder die, die an dem ganzen Theater am wenigsten beteiligt sind, nämlich die Homosexuellen selbst.