Hat jemand Gott gefunden?

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Gato malo
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Beitrag Fr., 07.01.2011, 15:57

Im 21. Jahrhundert ist Gottesglaube, deutlicher wie in allen Epochen zuvor, Ausdruck von Unwissenheit oder mangelhafter Hirnleistung. Es gibt im menschlichen Erkenntnisprozeß eine ungeheure Fülle an Aussagen zur Unvereinbarkeit mit einem höheren Wesen. Dummheit und Intoleranz sind Brutkästen des Gottesglaubens.
Wenn ich mir die äußerst große Anzahl der Beiträge hierzu ansehe, bin ich enttäuscht wie viele Menschen sich immernoch mit überholtem Unsinn unserer Vorfahren beschäftigen!

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Gast
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Beitrag Fr., 07.01.2011, 16:30

Hallo Gato malo,

Als Nichtgläubiger, wohlgemerkt, erlaube ich mir dazu einige Anmerkungen.
Gato malo hat geschrieben:Im 21. Jahrhundert ist Gottesglaube, deutlicher wie in allen Epochen zuvor, Ausdruck von Unwissenheit oder mangelhafter Hirnleistung.

. . . sprach der Anti-Gott ex cathedra.
Gato malo hat geschrieben:Es gibt im menschlichen Erkenntnisprozeß eine ungeheure Fülle an Aussagen zur Unvereinbarkeit mit einem höheren Wesen. Dummheit und Intoleranz sind Brutkästen des Gottesglaubens.

. . . sprach der Wissende.
Gato malo hat geschrieben:Wenn ich mir die äußerst große Anzahl der Beiträge hierzu ansehe, bin ich enttäuscht wie viele Menschen sich immernoch mit überholtem Unsinn unserer Vorfahren beschäftigen!

. . . sprach der, der sich auf dem neuesten Stand des Irrtums befand.

Gruß
Anastasius
Zuletzt geändert von Gast am Fr., 07.01.2011, 16:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Ive
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Beitrag Fr., 07.01.2011, 16:40

@ Gato malo


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Nico
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Beitrag Fr., 07.01.2011, 16:44

Ui Ive wenn das nicht eine eindeutige Stellungnahme ist !
Bin ich ja gar nicht gewohnt von dir !
Aber diesmal bitte stehen lassen !
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Sunny75
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Beitrag Fr., 07.01.2011, 17:00

Dem:
Ive hat geschrieben:@ Gato malo
kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen!

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cupa
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Beitrag Fr., 07.01.2011, 17:02

Gato malo hat geschrieben:Es gibt im menschlichen Erkenntnisprozeß eine ungeheure Fülle an Aussagen zur Unvereinbarkeit mit einem höheren Wesen.
cupa hat geschrieben:"Es gibt keinen Gott." - "Hängt mMn davon ab, was du unter Gott verstehst."

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Gast
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Beitrag Fr., 07.01.2011, 17:10

Hallo Gato malo,

Aus: Bertold Brechts "Geschichten vom Herrn Keuner" :
Einer fragte Herrn K., ob es einen Gott gäbe.
Herr K. sagte: "Ich rate dir, nachzudenken, ob dein Verhalten je nach der Antwort auf diese Frage sich ändern würde.
Würde es sich nicht ändern, dann können wir die Frage fallen lassen.
Würde es sich ändern, dann kann ich dir wenigstens noch so weit behilflich sein, dass ich dir sage, du hast dich schon entschieden: Du brauchst einen Gott."


Da gibt`s noch die Variante: Die, die wissen, dass es keinen Gott gibt. - Die brauchen das so!!! Du kannst dich damit ruhig angesprochen fühlen.

Anastasius

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Gato malo
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 02:08



solche Reaktionen sind nicht ungewöhnlich, ... auch in speziellen philosophischen Foren, wird in größter Verzückung jegliches Thema in, um und an Gott, aufgebauscht zu Blasen so groß wie die kürzlich geplatzte Finanzblase, ... und dieser Vergleich ist bewusst gewählt, weil nämlich exakt das Gleiche geschieht.
Nur Menschen mit deutlichen Scheuklappen, oder dem Prinzip Glauben vor Wissen zu setzen, unterliegen in der heutigen Zeit noch dieser Märchenstunde. (Was für die Kinder der Weihnachtsmann, ist für die Erwachsenen ihr Gott!)

90% der erwachsenen Bevölkerung der USA, Menschen der führende Nation des Erdballs (angeblich), sollen einer Studie zufolge an die grundsätzliche Möglichkeit des Lebens nach dem Tod festhalten.

Mein Fazit ist : die Wissenschaft enteilt der Menschheit derart, dass diese sich aufs Niveau des Mittelalters neu konsolidieren!

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Beitrag Mo., 10.01.2011, 14:27

Hallo Gato malo,

du brauchst dich gar nicht so echauffieren und versuchen andere zu diskreditieren.
Niemand, wirklich auch niemend (!) will dir deinen Glauben an die Wissenschaft wegnehmen. Du darfst dein Buddeleimerchen behalten.

Und eine Bitte noch, um deines Friedens willen. Höre nicht auf die Abtrünnigen, ihre Zeichens oft Koryphäen in dieser Profession. Die zwar Wissenschafler aber nicht gläubig sind. Sie sind des Teufels.

Gruß
Anastasius

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Ive
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 15:57

@ Gato malo

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Gast
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 16:45

Gato malo hat geschrieben::) Mein Fazit ist : die Wissenschaft enteilt der Menschheit derart, dass diese sich aufs Niveau des Mittelalters neu konsolidieren!
Mit der Wissenschaft ist es so eine Sache. Wie jetzt von Frau Lötzsch (Die Linke) wieder gehört, sollen wieder Menschenexperimente stattfinden, da ja nach dem "Wissenschaftlichen Kommunismus" die gesellschaftliche Entwicklung zwangsläufig in diese Richtung laufen muß. Es braucht eben nur eine Avantgarde, die das erkennt und durchsetzt. Was zählen da ein paar Millionen Menschenleben schon.

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Hamna
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 16:47

Nanu, was ist denn hier los?


Ach so, Gläubige werden mal wieder als dumm und intolerant beschimpft.

Irgendwie unfassbar, wieviel Angst der Glaube anderer bei manchen Menschen auslöst.


Gato malo, ich werde für dich, deine Frau und ihre Kinder beten


lg, Rilke

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Gärtnerin
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Beitrag Di., 11.01.2011, 10:56

Vielleicht sollten wir uns erst einmal einig sein, worüber wir überhaupt diskutieren. "Die" Wissenschaft gibt es ebenso wenig wie "den" Glauben. Die wissenschaftlichen Weltbilder ändern sich schneller als man gucken kann, und auch die Glaubensvielfalt ist heute größer denn je.

Die Idee, dass es den Wissenschaften möglich sei, die Welt objektiv zu erfassen, ist übrigens auch bloß ein Glaube - und dazu auch noch ein Irrglaube.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Thread-EröffnerIn
littlebuddha
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 00:24

Gärtnerin hat geschrieben:Die Idee, dass es den Wissenschaften möglich sei, die Welt objektiv zu erfassen, ist übrigens auch bloß ein Glaube - und dazu auch noch ein Irrglaube.
Das kann ich nur bestätigen. Bis noch vor etwa zehn Jahren sagte "die Wissenschaft", man können nun bald alles mit "den Genen" erklären (zB psychische Krankheiten). Heute weiß man es wieder besser und es geht mit der Epigenetik wieder stärker in einen Lamarkismus: Die Lebensweise der Eltern und seine eigenen verändern epigenetische Marker und schalten so Gene ein und aus. Tja, so schwingt "die Wissenschaft" immer hin und her, und ich für meinen Teil würde einen Teufel tun mich irgendwie auf "die Wissenschaft" zu berufen. Hätte ich mich 1900 auf "die Wissenschaft" berufen, hätte ich gesagt die Physik sei nun fast am Ende, es gäbe kaum noch etwas zu entdecken - und dann kam Einstein. Mit Hawkins und Co. sind wir wieder an so einem Punkt, bis es die Emergenztheoretiker kamen und sagten: Moment, euer Reduktionismus ist platt und kann so nicht stimmen. Also auf so ein Sandboden werde ich mein Haus letztendlich nicht bauen! Und jeder, der kommt und sagt: "Die Wissenschaft hat doch längst bewiesen..." - da kann ich nur lachen. Wartet mal 10, 20 Jahre, dann sehen das selbst "die Wissenschaftler" wieder anders.

Übrigens habe ich beim Krippenspiel teilgenommen (nur zum Spaß), und weil ich scheinbar ziemlich gläubig rüberkam, kam danach ein Mann auf mich zu und redete auf mich ein, dass doch Religion schlecht sei, er nicht glaube, und die Gläubigen ja immer missionieren blabla. In dem Moment war ich nicht geistesgegenwärtig genug, ihm zu erwidern, dass der er als Atheist völlig ungefragt soeben mich zutextet mit seiner Weltsicht.

Ich finde die ganze rationale Diskussion um den Glauben albern. Oder kann man rational argumentieren, dass gelb besser ist als blau? Das ist eine Gefühlssache, und unser Problem ist, dass wir den Glauben von der falschen Seite theoretisieren. Da kommen sie mit ihrem Urknall, ihrer Evolution (ich liebe all diese Dinge und halte sie für wahr), aber was nutzt's? Das wichtige ist, dass Glaube heilen kann. Warum in die Ferne schweifen und nicht in unserem menschlichen Universum bleiben? Ja, so super dupi aufgeklärte Persönchen werden es nicht glauben, aber dieser Quatsch kann heilen. Wie - keine Ahnung! Ich werde doch nicht erst versuchen, eine endgültige Antwort auf diese Frage zu finden, während ich sterbenskrank auf meinen Tod warte. Gib mir die Medizin, wie sie wirkt ist mir egal.

Jesus sagte zu seinen Jüngern: Gehet hin, heilt die Kranken und treibt die bösen Geister aus. Ich glaube daran, ich habe es selbst erlebt im Kleinen erlebt, ich lese viel, ich informiere mich in Dokus, ich weiß, dass es oft (nicht immer!) in anderen Kulturen klappt, ob das nun christlich, islamisch, schamanistisch oder sonst was ist, mit dem Heiligen Geist, Exorzismen, weißer oder dunklen Mächten. Man kann einfach nicht abstreiten, dass dieser Quatsch wirkt - nicht immer, aber wie oft versagt denn unsere moderne Medizin? Klar, bei akuten Dingen ist sie unschlagbar (Grippe, Blinddarmentzündung, etc.) Aber wie vielen chronisch Kranken (was der allergrößte Teil der Gesundheitskosten verursacht: Diabetes, Depression, Cholesterin, Blutdruck, etc.) kann denn unsere Medizin wirklich "heilen"?

Ergo: Runter vom Arroganz-Sessel. Etwas bescheidener werden. Als ob unsere moderne, "aufgeklärte" Welt der "abergläubischen" vormodernen Welt wirklich so viel voraus hätte.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

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Gato malo
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 03:55

Auch die nächsten Kommentare bargen eine Fülle von verkrusteten Anschauungen quer durch die Generationen. Glaube und Religion ist ein Zufluchtsort derer die sonst ohne Weltbild dastehen.

Nicht ohne Grund sprach ich vom Mittelalter in Bezug auf einen Großteil der Menschheit, ... ein Mensch kann doch heute so intensiv wie noch nie zuvor, sich die Historie der Menschheit vornehmen in Bezug auf die Milliarden Jahre alte Evolution des Lebens auf der Erde, der gesetzmäßigen gesellschaftlichen Entwicklung des Menschheit, der gesetzmäßigen Herausbildung von Glauben und Religionen und dem nach und nach wachsenden Antipoden idealistischer Ideologien, dem Ablauf des menschlichen Erkenntnisprozesses, der wie die aufgehende Sonne die Schatten aus Glauben und Religion schmelzen lässt.

Nur geht dem Wachstum des Wissens der Menschheit nicht antiproportional dem Glauben die Luft aus, weil nicht Wissen direkt gegen Glauben kämpft, sondern Wissen gegen Beharrungskräfte , Bewegungslosigkeit von Strukturen, erlernten und prägenden fehlerhaften Weltbildern, von Generation zu Generation übernommen starren Ansichten und nicht zuletzt gegen Dummheit und Bildungsferne vieler unserer Mitbürger fast machtlos ist.

Nicht das Schneckentempo des Schattenabbaus macht mir also Sorgen, sondern die größer und größer werdende Schere zwischen dem hohen Tempo von unserem Erkenntnisstand des Seins, zum viel viel langsameren Verschwinden von überholtem Glaubensansichten im Besonderen.

Erste Allgemeine Verunsicherung : "die Dummheit ist immer und überall!"

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