Nuklearkatastrophe in Japan

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stern
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 14:12

Blaubaum hat geschrieben:Der arme Kerl!!
Ich glaube das Mitleid der Japaner hält sich in Grenzen ... dort sollen schon Spekulationen im Gange gewesen sein, ob er sich ins Ausland absetzte oder suizidal wurde... wäre vielleicht auch nicht so abwegig gewesen .

@ Lilly: Nochmals zu dieser (für mich immer noch dubiosen) Eilverordnung =>
13:50 Die EU-Kommission hat Berichte zurückgewiesen, nach denen über eine Eilverordnung Strahlengrenzwerte für Lebensmittel aus Japan erhöht wurden. "Wir haben überhaupt nichts erhöht", sagte ein Sprecher. Am Wochenende seien nur Regelungen in Kraft getreten, auf die man sich bereits 1987 nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl geeinigt habe.
Ziel der Verordnung sei es allein, die Kontrollen zu verschärfen. Die Verbraucherorganisation Foodwatch und das Umweltinstitut München hatten zuvor kritisiert, dass Nahrungsmittel jetzt deutlich höher radioaktiv belastet sein dürfen als im Normalfall. Sie fordern einen Importstopp für Lebensmittel aus Japan.
http://www.ftd.de/politik/international ... tor%201%29
Aha... angeblich nix erhöht, nur eine Eilverordnung in Kraft gesetzt, auf die man sich 1987 wg. Tschernobyl geeinigt hat... ich verstehe es immer noch nicht ganz. Foodwatch sieht es wie folgt:
http://foodwatch.de/kampagnen__themen/r ... x_ger.html
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Lilly111
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 14:37

stern hat geschrieben:Wäre also IMO schon angebracht, wenn das etwas besser kommuniziert wird, und nicht klammheimlich irgendwelche Grenzwerte erhöht werde - auf Basis irgendwelche Verordnungen, die aus irgendwelchen Schubladen geholt werden.
Mitte April kommen die ersten vielleicht verstrahlten Schiffe in Rotterdam an und bevor man möglicherweise Waren zurückweisen muss, werden schnell noch die Grenzwerte angehoben. Wenn man feststellt, dass die Belastung höher als erwartet ist, hebt man eben weiter an, immer passend zur erwarteten Strahlung? Das kann es nicht sein.

Diese Anhebung ist von Politikern aufgrund einer Verordnung gemacht worden. Ärzte haben scheinbar nicht mitgeredet. Ich sag ja nicht, dass übermorgen halb Europa wegstirbt, weil die Grenzwerte erhöht wurden, fest steht aber auch, dass a) sich auch kleinste Mengen Radioaktivität im Körper addieren und b) es nicht nur Gesunde gibt. Radioaktivität schwächt u.a. das Immunsystem. (Kann man z.B. in einem Kurzabriß der Geschichte der Transplantationsmedizin nachlesen, gibt aber auch noch andere Quellen) Wenn ein Körper vorbelastet ist (wodurch auch immer), kommt er mit weiteren Belastungen schlechter zurecht.
stern hat geschrieben:Aha... angeblich nix erhöht, nur eine Eilverordnung in Kraft gesetzt, auf die man sich 1987 wg. Tschernobyl geeinigt hat... ich verstehe es immer noch nicht ganz. Foodwatch sieht es wie folgt:
Und warum, bitteschön, wurde diese Eilverordnung nun plötzlich in Kraft gesetzt? 25 Jahre lang bestand dafür offenbar keine Notwendigkeit. Heute auch nicht. Ausser wirtschaftliche, politische und diplomatischen Interessen Deutschlands? Die Erklärungsversuche von Frau Aigner sind doch lächerlich. Sie haben nur eine Verordnung umgesetzt. Fällt denen jetzt ein, dass da glücklicherweise noch was in der Schublade liegt. Es ist zum.....
stern hat geschrieben:Japan will dem Bericht nach die WTO an die Einhaltung der eigenen Bestimmungen erinnern, wonach es verboten sei, ohne wissenschaftliche Beweise Handelsrestriktionen zu verhängen.

Klasse. Den wissenschaftlichen Beweis könnte man aber, wenn überhaupt, erst in einigen Jahren führen. Da sind wir dann wieder bei dem Thema, dass so ein Krebs üblicherweise keine Geburtsurkunde bei sich hat.
Nico hat geschrieben:Nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo vom Mittwoch litt Shimizu an Bluthochdruck und Schwindelgefühlen.
Vielleicht ist ihm schwindlig geworden als ihm sein Buchhalter die Quartalszahlen vorgelegt hat?

@stern
Wenn Japan wirklich Nettogläubiger ist (ich habe noch nicht recheriert), dann könnten sie es vielleicht wirklich aus eigener Kraft schaffen. Um den Preis, dass dann andere Länder in arge Schwierigkeiten kommen (wie du ja schreibst bpsw. die USA). Das ist wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. Auf die Weltwirtschaft dürfte es in jedem Fall enormen Einfluss haben.

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Nico
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 14:48

Lilly111 hat geschrieben: Mitte April kommen die ersten vielleicht verstrahlten Schiffe in Rotterdam an und bevor man möglicherweise Waren zurückweisen muss, werden schnell noch die Grenzwerte angehoben. Wenn man feststellt, dass die Belastung höher als erwartet ist, hebt man eben weiter an, immer passend zur erwarteten Strahlung? Das kann es nicht sein.Lilly
Ach Mensch Lilly jetzt hörst du aber wieder einmal das Gras wachsen !
Was musst du dich jetzt schon darüber aufregen was rein theoretisch mitte April sein könnte ??
Gibts derzeit keine aktuellen Meldungen an denen du dich abreagieren kannst ?
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autumnflower
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 14:57

Gestern in den ARD Tagesthemen hat Ranga Yogeshwar mal wieder einen Vergleich gezogen, den ich mir dieses Mal sogar merken konnte: Die Strahlenbelastung um den Reaktor in Japan (< 30km) ist so hoch wie in Bayern zu Tschernobyl-Zeiten. Allerdings wurden die Daten des japanischen Ministerium herangezogen, wenn ich mich richtig erinnere. Ich mag dennoch seine Vergleiche, die mich immer wieder überzeugen.

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Lilly111
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 15:22

Nico hat geschrieben:Ach Mensch Lilly jetzt hörst du aber wieder einmal das Gras wachsen !
Was musst du dich jetzt schon darüber aufregen was rein theoretisch mitte April sein könnte ??
Gibts derzeit keine aktuellen Meldungen an denen du dich abreagieren kannst ?
Nönö, so gut sind meine Ohren nun auch wieder nicht.
Meinst du die Schiffe kommen nicht an? Unterwegs von somalischen Piraten gekapert?
Nico, mal jetzt nicht den Teufel an die Wand, bitte.
Woran ich mich abreagiere, werde ich hier nicht öffentlich posten.
Etwaige diesbezügliche Spekulationen werden weder bestätigt noch dementiert.

Ich hoffe doch unser Waffenstillstand ist nicht so brüchig wie der von diesem Herrn.
Sonst verpasse ich dir einen neuen Nickname.

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stern
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 15:36

Lilly111 hat geschrieben:Wenn Japan wirklich Nettogläubiger ist ...
ja... hab's gerade mal auf die Schnelle rausgesucht, vgl.:
Selbst wenn relativ zügig mit einem Wiederaufbau begonnen werden könne und entsprechend sogar hohe BIP-Wachstumsraten generiert würden, dürfe das nicht darüber hinwegtäuschen, dass Japan sehr lange brauchen werde, um Ausgangsniveau vor dem Beben zu erreichen.

Unabhängig davon würden die Wiederaufbaumaßnahem die japanische Staatsverschuldung von derzeit 200% am BIP weiter anschwellen lassen. Bisher habe Japan nur einen sehr geringen Teil seiner Staatsverschuldung über das Ausland finanziert. Dies werde sich vermutlich ändern, auch wenn Japan als Nettogläubiger derzeit als Nettoauslandsgläubiger die zweitgrößten Devisenreserven der Welt besitze. [ich meine hinter China]
http://analysen.onvista.de/alle-analyse ... ebensicher
Wie gesagt, mal sehen, ob ich dazu (Wirtschaft) noch etwas raussuche. Wie die Finanzierung der Katastrophe (Tsunami, Erdbeben, evtl. GAU) angedacht ist, müsste ich mir allerdings genauer ansehen... theoretisch bestünde zumindest die Möglichkeiten einen Teil auch aus Währungsreserven zu stemmen. Ich glaube, auch Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen sind vorgesehen, usw. Oder wie im Artikel oben angedeutet könnte Japan auch mehr als bisher durchs Ausland finanzieren lassen (also z.B. Ausgabe von japan. Staatspapieren, die dann ausländische Investoren kaufen). Müsste ich aber ansehen, wie Japan das andenkt.

Nur würde ich Japan nicht 1:1 mit Griechenland vergleichen... also bei Griechenland (Rating BB- zum Vergleich. Portugal BBB-... beide, meine ich, jüngst auch herabgestuft. Japan wie oben gesagt jetzt AA-. Und je schlechter das Rating, desto schwerer findet man im Zweifel auch Investoren/Geldgeber... hängt halt auch vom Vertrauen in den Staat ab) kam einiges mehr an Faktoren als die Staatsverschuldung hinzu, die in der Krisen mündeten. Nur auf die Staatsverschuldung/Vermögenspostion allein kann man nicht abstellen (wobei die Verschuldung mit 200% der BIP bei Japan natürlich schon ein Wort ist). Und ein Staatsbankrott steht schon mal gar nicht zur Debatte, wobei die Wiederaufbaukosten natürlich nicht ohne sind. Aber so eine marode Wirtschaftsmacht ist Japan IMO schlichtweg nicht, als dass der Wiederaufbau nicht zu schultern wäre (sind ja auch exportseitig relativ stark... der Export wird wohl temporär leiden, aber nach dem Wiederaufbau kann's wieder anders aussehen)... aber spurlos geht die Krise wohl nicht vorüber, auch wirtschaftlich nicht.
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Lilly111
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 16:21

stern hat geschrieben:Aber so eine marode Wirtschaftsmacht ist Japan IMO schlichtweg nicht, als dass der Wiederaufbau nicht zu schultern wäre (sind ja auch exportseitig relativ stark)... aber spurlos geht die Krise wohl nicht vorüber, auch wirtschaftlich nicht.
Das stimmt stern, allein die Höhe der Staatsverschuldung sagt nicht alles. Und Griechenland ist nicht wirklich vergleichbar. Ok. Aber selbst wenn sie den Wiederaufbau weitestgehend aus den Währungsreserven finanzieren, bleibt das Exportproblem. Da hatte Japan schon unmittelbar vor der Katastrophe ziemliche Probleme.

Japans Export stürzt dramatisch ab

Der Export dürfte, zumindest vorübergehend, weiter einbrechen. Dann fehlen die Einnahmen. Allein die Binnennachfrage wird das nicht ausgleichen können, auch nicht mit Aufschwung durch Wiederaufbau.
Hinzu kommt vielleicht noch ein psychologischer Aspekt, also der Imageschaden, den Japan jetzt gerade erleidet. Wenn im Autohaus ein Toyota neben einem gleichteuren Skoda steht, kaufen die Leute demnächst vielleicht doch eher den Skoda? Anzunehmen, der Toyota könnte tatsächlich strahlen, ist irrational, aber Kaufentscheidungen sind (fast) immer auch emotional. Wenn bpsw. Toyota dann gezwungen wäre mit Dumpingpreisen weiter in den Markt zu drängen, sinken die Margen und irgendwann ist die Grenze zur Wirtschaftlichkeit erreicht.

Bleibt abzuwarten, wie sich die für Japan wichtigen Exportnationen wie China und USA in naher Zukunft verhalten. Hongkong beteiligt sich ja an den Importbeschränkungen für Lebensmitteln.

Jetzt gibt auch noch Fukushima 2 Rauchzeichen von sich....

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Nico
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 16:53

@Lilly
Nein nein ich bleib schon dabei
Aber zuerst muss einmal verstrahltes Zeugs herüberkommen, dann müssen sie die Grenzwerte erst noch weiter erhöhen und DANN regen wir uns auf, würde ich vorschlagen.
Wenn ich mich in meinem Leben über alles aufgeregt hätte, was kommen hätte können, na hawidere...
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Empty-Soul
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 20:12

Wer war das der hier fragte, wie "alternativer Strom" durch die selbe Leitung kommt wie Atomstrom?

Ich hab machgefragt.
Man bezahlt für den Strom den man haben will. Man bekommt irgendeinen Strom - kann also für alle Biostromhabenwoller auch Atomstrom bedeuten.
Allerdings wird das Geld was man bezahlt hat für den Einjkauf des Stroms genutzt, welchen man haben will.

Dadurch KANN man - (wenn man nicht verárscht wird) - den Atomstrom also ruinieren, weil die Energieanbieter dazu verpflichtet sind, das einzukaufen wofür man bezahlt.

Es ist also so als ob man nicht selbst in der Metro einkaufen gehen kann, gibt das Geld einem der es kann und verlässt sich darauf, dass der das Geld so ausgibt wie man das auch will.
Die Frage ist nur, ob das (auf die Energieleute bezogen) auch zutrifft, dass das Geld so gebraucht wird, wie es soll.

Ich hoffe, ich hab die Frage für alle klären können - die es wie ich sich nicht vorstellen können wie Solarstrom neben Atomstrom durch die Leitung kriecht.
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stern
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 21:25

Empty-Soul hat geschrieben:Wer war das der hier fragte, wie "alternativer Strom" durch die selbe Leitung kommt wie Atomstrom?
Danke für die Info. Was meine Kenntnisstand ist: Wer ganz sicher gehen will, dann auch wirklich Ökostrom zu erhalten, sollte einen Anbieter wählen, der NUR solchen Strom anbietet (diese Anbieter weiß ich allerdings nicht mehr aus dem Kopf, trotz guten Gedächtnisses *g*)... ansonsten soll es in der Tat so sein, wie du schilderst, dass man teils anderes erhält als das, was man bezahlt.
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 21:47

Empty-Soul hat geschrieben:Die Frage ist nur, ob das (auf die Energieleute bezogen) auch zutrifft, dass das Geld so gebraucht wird, wie es soll.
Bei seriösen Anbietern kann man das nachlesen oder sollte es können.
Liest sich dann bpsw. so:
naturstrom investiert mit bis zu 2,5 Cent/kWh netto so viel wie kein anderer unabhängiger Stromhändler in diesen Neubau!
https://www.naturstrom.de/hintergrundin ... om-themen/
Nicht genug Sonne und keinen Platz für Solaranlagen scheint in Berlin nicht zuzutreffen.
Der Berliner Erdgasversorger GASAG hat eine Zwei-Megawatt Photovoltaikanlage, die größte der Bundeshauptstadt, auf dem Gelände des ehemaligen Stadtgaswerks Mariendorf bei „wunderbarem Solarerntewetter” in Betrieb genommen. Die 4,3 Millionen Euro teure Anlage, die sich auf einer Fläche von mehr als zwei Fußballfeldern ausdehnt, soll Strom für rund 2.000 Haushalte liefern und die CO2-Emissionen jährlich um 1,15 Millionen Kilogramm reduzieren.
http://blog.energieszene.de/?p=3725
@stern
Heute ist die Erhöhung der Grenzwerte im heute-Journal angekommen. Im Interview war Strahlenbiologe Herr Edmund Lengfelder.
1. Aussage: es gibt keine ungefährliche Strahlendosis
2. Aussage: man nimmt mit der Erhöhung in Kauf, dass zukünftig mehr Tumorfälle auftreten.

Da kann man echt froh sein, dass wir tatsächlich nur sehr begrenzt japanische Lebensmittel importieren. Was dann hoffentlich auch so bleibt.

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Empty-Soul
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 21:55

Also, ich habe gefragt, wie es mit meinem Strom aussieht, da ich ja Naturstrom habe.
Er meinte, dieser Betrieb (also mein Anbieter) würde sehr wenig Atomstrom einkaufen, wir haben hier nen Fluss, da sind Turbinen drinne, die direkt für den Ort arbeiten.
Atom wäre nur anteilig (wie viel hab ich mir nicht aufgeschrieben)

Ich hoffe, ich bekomm tatsächlich das wofür ich zahle...
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stern
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 22:39

Lilly111 hat geschrieben:Da kann man echt froh sein, dass wir tatsächlich nur sehr begrenzt japanische Lebensmittel importieren. Was dann hoffentlich auch so bleibt.
Etwas makaber könnte ich sagen: Wieso gleich bleiben? WENN die EU nun höhere Grenzwerte haben sollte als in Japan gültig sind, so können japanische Lebensmittel bedenkenlos in der EU abgeladen werden ... VIELLEICHT nichtmal ganz so aus der Luft gegriffen, vgl.:
„Die EU erlaubt den Import radioaktiv belasteter Lebensmittel, die in Japan selbst nicht mehr zum Verzehr zugelassen wären“, kritisiert die grüne Abgeordnete Rebecca Harms. Sie spricht von einer „unverantwortlichen und risikofreundlichen Orientierung der EU-Kommission bei Entscheidungen im Zusammenhang mit Atomenergie“.
http://www.fr-online.de/panorama/spezia ... index.html
Nehme obiges besser aber mal nicht so ernst von mir... denn ehrlich gesagt, steige ich immer noch nicht ganz durch, welche Grenzwerte nun gelten... bzw. ob nun wegen des Inkrafttretens irgendwelcher Verordnungen höhere greifen, vgl. auch:
Wurden die Grenzwerte erhöht?

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch und das Umweltinstitut München hatten zuvor kritisiert, dass Nahrungsmittel seit dem Wochenende deutlich höher radioaktiv belastet sein dürfen als im Normalfall. Sie gehen davon aus, dass vor der Eilverordnung vom Wochenende eine andere Verordnung mit niedrigeren Grenzwerten galt. Dies verneint die Europäische Kommission allerdings. Demnach gibt es zwar eine andere Verordnung mit alten, niedrigeren Grenzwerten. Diese gelte allerdings nur für Lebensmittel, die in Folge der Tschernobyl-Katastrophe verstrahlt wurden. Die zulässigen Höchstwerte für radioaktive Belastung seien hingegen nicht geändert worden.

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch sieht darin einen "Formulierungstrick". Zwar seien auf dem Papier keine Werte angehoben worden, sagte Foodwatch-Sprecher Martin Rücker. Durch die Verordnung seien aber nun andere Werte für die Höchstbelastung mit radioaktiver Produkte aus Japan gültig als vor den dortigen Störfällen. Sie ersetzen Foodwatch zufolge im Moment die zuvor gültigen niedrigeren Werte.
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/7/0 ... 23,00.html
Fakt ist: Das ist echt ganz sch*** kommuniziert oder ich bin schlichtweg zu blöd, nachvollziehen zu können, was in diesem Verordnungswust nun Sache ist und was nicht... aber irgendwann steige ich hoffentlich durch. Aber nun gut, die EU-Kommission sagt auch, dass Umwelt- und Verbraucherschützer die Verordnungen angeblich einfach nur nicht verstehen würden *g*. Ich hoffe jedenfalls, dieser Umweg über diese dubiosen Verordnungen gilt dazu, die Sicherheitsstandards zu verschärfen, hm. Zwar mache ich mich deswegen nicht verrückt, aber Appetit auf verstrahlten (selbst wenn die Dosen unbedenklich gering sein sollten) habe ich dennoch nicht übermäßig.
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Lilly111
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Beitrag Do., 31.03.2011, 00:08

@stern
Ich zitiere aus deinem ersten Link:
Die EU erlaubt den Import radioaktiv belasteter Lebensmittel, die in Japan selbst nicht mehr zum Verzehr zugelassen wären
[...]
Dennoch ist der Vorwurf richtig, die jetzt für Importe aus Japan geltenden Vorschriften seien laxer als nach Tschernobyl.
[...]
Ein Vergleich der EU-Grenzwerte mit den entsprechenden japanischen Vorschriften zeigt zum Teil gravierende Unterschiede. So liegt etwa der in der EU zulässige Wert von Cäsium in Milch und Milchprodukten sowie in Trinkwasser fünfmal höher als in Japan. [ich bin fassungslos]
[...]
Bei Plutonium liegen die Strahlengrenzwerte in beiden Kategorien sogar 20-mal höher. Der EU-Kommission zufolge werden Lebensmittel-Importe aus Japan derzeit nicht auf Plutonium untersucht, obwohl am Kraftwerk in Fukushima eine Belastung des Bodens mit dem giftigen Schwermetall festgestellt worden ist.
DAS wusste ich noch nicht. Also ich kannte die japanischen Grenzwerte nicht, dachte, dass die in etwa unseren alten Grenzwerten entsprechen.
Du hast vollkommen recht, wir werden ein wichtiger Handelspartner für Japan werden. Immer her mit dem verstrahlten Zeug, der gemeine EU-Bürger kann das ab. Da hat sich die Exportfrage für Japan dann auch gelöst.
stern hat geschrieben:...denn ehrlich gesagt, steige ich immer noch nicht ganz durch, welche Grenzwerte nun gelten...
Es gelten die neuen, hohen Grenzwerte. Für Futtermittel liegen die teilweise sogar bis zu 5000 Bq/kg.
Im Falle eines erneuten nuklearen Unfalls [nach Tschernobyl] oder einer radiologischen Notstandssituation, die zu einer erheblichen Belastung von Nahrungs- und Futtermitteln führen kann, wird diese Grenzwertregelung [die mit den niedrigen Werten] außer Kraft gesetzt. Dafür hat der Rat der Europäischen Gemeinschaft Ende der 80er Jahre durch entsprechende Verordnungen bereits vorgesorgt.
http://umweltinstitut.org/radioaktivita ... z-102.html
Wie weitsichtig die EU doch damals schon war. Die scheinen geahnt zu haben, dass Tschernobyl nicht der letzte GAU war. Immerhin haben sie schon 1987 für die nächste Katastrophel vorgesorgt. Das Gesetz von 1987 findet heute Anwendung. Den erwähnten nuklearen Unfall mit entsprechender Belastung von Nahrungs- und Futtermitteln gibt es. Wenn auch nicht bei uns, aber das scheint nicht entscheidend zu sein.

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Beitrag Do., 31.03.2011, 05:59

@Empty

Das mit der Frage wie das mit dem Strom in der gleichen Leitung geht, war ich.
Komischerweise behaupten ALLE Stromanbieter dass sie nur sehr wenig bzw. keinen Atomstrom haben.
Wo der dann wohl hinkommt wenn er nur erzeugt aber kaum verkauft wird ??
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