Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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peppermint patty
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Beitrag Sa., 02.01.2016, 17:20

Ich halte auch sehr viel von Nijenhuis oder besser gesagt von den Mitgliedern seiner Arbeitsgruppe.

Sehr zu empfehlen falls du dich mal fachlich anlesen magst: Das verfolgte Selbst.

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Unecht
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Beitrag Sa., 02.01.2016, 17:40

Hehe, dann scheint mein Therapeut ja zu Recht von ihm begeistert zu sein ^^

Jede Sitzung wird inzwischen auch per Video aufgenommen, damit mein Therapeut bei Unsicherheiten darüber bei der Weiterbildung sprechen kann und Tipps von Dr. Nijenhuis und die anderen bekommt.
Komme mir bisschen wie ein Versuchskaninchen vor.. ^^
Naja, wie ihr vielleicht merkt, bin ich noch Neuling auf dem Gebiet. Denn von dem Herrn Nijenhuis hatte ich vorher noch nie etwas gehört
"Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar." (Franz Kafka)

Kinder und Tiere sind Gottes Entschuldigung.

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Myhre
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Beitrag Sa., 02.01.2016, 18:23

Uiuiui ...da käme ich ja nicht mit klar...finde ich aber toll,wenn dein Thera sich Feedback und Tipps geben lässt
Liebe Grüsse
Myhre
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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Unecht
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Beitrag Sa., 02.01.2016, 18:45

Ja, er fragte mich, ob das in Ordnung sei, allerdings hat er es auch gleich als Bedingung gemacht.. Somit musste es in Ordnung sein.
Ob es Anteile gibt, die etwas dagegen haben.. "JA!"
Ob es etwas gibt, es ihnen einfacher zu machen, damit klar zu kommen... Daraufhin entbrannte eine laute Diskussion in meinem Kopf und gesagt habe ich letztendlich nichts.
Zwei mal war die Kamera jetzt an und ich muss zugeben, dass man die sehr schnell ausblendet. Und zum Glück muss ich mich so nie sehen..

Nun ja, da das seine Bedingung dafür ist, dass ich immer noch zu ihm darf, ist das wohl oder übel in Ordnung. Muss ja..
Er ist wohl wie ich auch Neuling auf dem Gebiet ^^

Heute ist der erste Tag seit drei Wochen, an dem ich mit der Diagnose, dem nicht - suizid usw einigermaßen klar komme.
Schön, sich hier austauschen zu können
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lilu
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Beitrag Sa., 02.01.2016, 19:00

Unecht hat geschrieben: Heute ist der erste Tag seit drei Wochen, an dem ich mit der Diagnose, dem nicht - suizid usw einigermaßen klar komme.
Schön, sich hier austauschen zu können
Das freut mich sehr für Dich, denn auch mir hat dieses Forum bzw. einige User hier, sehr geholfen...
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

Goethe

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 02.01.2016, 19:09

Also ich war letztes Jahr (klingt schon so lange her, hehe) 2x 2 Monate in einer Klinik um mit/an meinen Anteilen zu arbeiten. Die Therapeutin dort ist auch keine DIS-Spezialistin (obwohl sie schon einige DISler hatte), hat sich aber innerhalb der Klinik von einer Spezialistin supervidieren/unterstützen lassen. Für mich war die Zusammenarbeit klasse, denn die Thera war super liebevoll und warmherzig. Kommt ja auch auf den Mensch hinter der Thera an. Das ist mir zB sehr wichtig.

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Sünneli13
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Beitrag Sa., 02.01.2016, 23:26

Hallo Zusammen

ich wünsche allen ein gutes neues Jahr 2016, ist ja noch nicht zu spät, das zu wünschen.

@Wandelröschen: Dein Posting hat mich sehr berührt! Ich danke dir auch für deine Worte! Ja, da hast du recht, ich stehe noch ganz am Anfang der Therapie.... Deshalb finde ich es sehr ergreifend, von deinen Erfahrungen zu lesen. Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr!

@Unecht: Ich bin auch ziemlich neu hier im Forum und habe die Diagnose DIS auch im letzten Sommer bekommen! Auch mich hat das ganze sehr mittgenommen und verwirrt. Gerade heute habe ich wieder gedacht, dass das doch nur ein blöder Witz ist, diese Diagnose!! Doch nicht wahr! Ha! Ich habe das schon mehrmals mit meinem Therapeuten besprochen, der dann immer behauptet, dass er schon mit verschiedenen Anteilen gesprochen hätte. Wir teilen uns alle den gleichen Körper....Ha, ha! Denke ich dann. Ob er diese Diagnose auch vor anderen Psychologen vertreten könne, habe ich ihn mal gefragt, was er dann bejaht hatte... Ich bin auch die erste Patientin mit DIS bei ihm. So voll krass hätte er das noch bei keinem gesehen. Aber er traue sich das zu... Zumindest hat er gerade ein Psychiater in seiner Praxis. So hat er sicher Austausch, nehme ich mal an. Ich persönlich verstehe mich schon seit Beginn der Therapie sehr gut mit ihm. Er ist mir sehr sympathisch. Ich glaube, dass ist sehr wichtig, dass man einander "mag". Deshalb stört es mich nicht, dass ich sozusagen das Versuchskaninchen bin bei ihm. Er ist auch noch nicht 10 Jahre im Beruf. So kann er sich nun damit befassen, was er sicher auch macht. Und ich denke dann immer, so einen "Fall" wie wir das sind, das vergisst er dann sicher nicht so schnell! Obwohl ich doch gerne auf diese Diagnose verzichten könnte!!! Ich habe auch zwei Kinder, die aber schon 11,5 und 15 jährig sind. So macht es nichts, dass wir uns manchmal eine Mutterauszeit gönnen. Als die Kinder noch klein waren, war das natürlich anders. Meine inneren Kleinen waren dann immer überfordert aber da wir uns das funktionieren angelernt hatten, ging es irgendwie. Schon wenn die Babys weinten, dann irgendwann musste jemand Erwachsenes übernehmen so oder so... Das Weinen begünstigte sozusagen das Switchen... Aber ich denke grundsätzlich ist es schon so oder so recht stressig mit zwei Kleinen... Aber doch sicher auch schön. Denn für Kinder musst du keine perfekte Mutter sein!! Das ist das Schöne. Ich wünsche dir viel Kraft im neuen Jahr!

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lilu
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Beitrag So., 03.01.2016, 17:33

Hallo Ihr Lieben,

mich würde mal interessieren, was "passieren" muss, dass man die völlig abgespaltenen Anteile irgendwann wahrnimmt. Also wie kommen sie ins Bewußtsein? Ich weiß nicht wie ich die Frage besser formulieren kann, aber ich hoffe mal, ihr versteht was ich meine.

LG Lilu
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
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Goethe


mio
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Beitrag So., 03.01.2016, 17:46

Hallo Lilu,

puh, dazu brauchst Du wohl entweder die entsprechenden Ressourcen oder aber es muss Dich "zerschmettern" (Dir also einen wichtigen Schutzteil weghauen, so war es zB. bei mir...das würde ich aber nicht weiterempfehlen ).
Insgesamt war es bei mir so, dass das immer besser ging und immer weniger belastend wurde je besser mein Kontakt und auch meine Akzeptanz und Kooperation mit den wichtigsten Schutzteilen wurde, aber auch die Thera als "Sicherheitsperson" spielte wohl eine große Rolle.

Zur "Kontaktanbahnung" gibts aber ja auch "Techniken", das wirst Du eventuell schon kennen? Also sowas wie ein gemeinsames Buch oder aber die Kleinen malen lassen und so was. Ist halt die Frage wie gut das dann funktioniert. Buch im "handschriftlichen Sinne" hat bei uns so gut wie gar nicht funktioniert, die Dinger verschwanden nach kürzester Zeit immer auf unerklärliche Weise, war also der mega Schuß in den Ofen. "Digitales Schreiben" ging komischerweise besser, da wurde dann eher geschrieben ohne dass immer gleich "alles" verschwand. Musst Du aber halt schon auch schauen, inwieweit Du sowas dann selbst aushalten kannst, das kann auch furchtbar beängstigend sein.

Mir wurde zB. viel sozusagen über "andere Teile" vermittelt, die da mehr Wissen zu haben scheinen als ich. Das fand ich fast den angenehmsten "Kontaktweg" glaube ich. Direkte "Kontakte" haben mich meist ziemlich erschreckt.

Vielleicht könnt ihr auch ein Buch anlegen, dass nur für die Therapie ist und in dem Du alleine gar nicht liest? Das könnte ich mir auch noch vorstellen, dass das dann "schoneneder" funktioniert, ist aber nur ne Idee...

Hilft Dir das ein bisschen?

Lieben Gruss,

mio

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lilu
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Beitrag So., 03.01.2016, 18:06

Hallo Mio,

vielen Dank schon mal für die Tipps...Ich habe ja ein Tagebuch, aber es sind nur ganz selten Dinge drin, die ich nicht kenne. Ich habe hier im Forum (allerdings ist das ne Weile her) Beiträge gefunden, die ich nicht kenne und sie enthielten Infos, die mir völlig neu waren.

Das Einzige was ich z.Zt. von der/den Fremden mitbekomme sind Einkäufe, oder NICHT-Gekauftes (was ich aber schon in den Einkaufswagen gelegt hatte), oder erledigte Dinge die ich noch machen wollte. Ach so, Zeichnungen habe ich auch gefunden, aber es sind Bilder von einer Erwachsenen...und sie sind auch schon älter...

Ich kann das alles noch nicht so richtig begreifen. Was ich aber in meinem Tagebuch sehe, sind verschiedene Handschriften (also nehme ich mal an das dies die bewußten Anteile sind ?!?). In der Klinik war es mal so, dass während des schreibens, ich eine Art K(r)ampf in der Hand hatte und die Schrift dann anders wurde. Meist war es dann etwas Belastendes was geschrieben wurde, aber es war mir bewußt WAS geschrieben wurde...Kennt ihr das auch in dieser Form?

LG Lilu
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
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Goethe


mio
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Beitrag So., 03.01.2016, 18:15

Hallo Lilu,

ja, dieses "automatisierte Schreiben" kenne ich auch, ich kenne auch "automatisiertes Malen", dass muss ich allerdings stärker "forcieren" und zB. auch die richtigen "Stifte" wählen. Meine Kleinen malen zB. teils am Liebsten mit diesen komischen Fettkreiden, andere mit Filzstiften. Das das höchst seltsam für Dich ist kann ich gut verstehen! Ich fand das auch immer ziemlich erschreckend...

Wenn "kaufen" gut (haha) "funktioiniert" hab ich auch noch ne Idee: Das wurde hier zu Anfang so gemacht. Kennst Du DaWanda? Da findest Du ganz viel günstige "Kunst". Bei uns haben alle Teile nach und nach "ihr Bild" gekauft, das wurde dann an eine Wand gehängt (ich wohne allerdings auch allein, weiss nicht, ob sowas auch funktioniert, wenn man nicht alleine wohnt? Könnte mir vorstellen, dass das dann zu öffentlich ist, das mit dem "an die Wand hängen"). Wir haben die Bilder auch teils mit in die Thera genommen und darüber Kontakt hergestellt. In den Bildern war meist viel wahrnehmbar und es war recht "schonend".

Lieben Gruss,

mio

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lilu
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Beitrag So., 03.01.2016, 18:29

Hallo mio,

ich habe mir mal ein "Märchenbuch" angelegt, mit Bildern die alle schön finden bzw. ist für jeden was bei. Bunte, kindliche ,märchenhafte Bilder...

Von "automatisiertem Schreiben" habe ich noch nie was gehört...Super, wieder was gelernt...DANKE

LG Lilu
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Sinarellas
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Beitrag So., 03.01.2016, 22:43

Wie ich mich in dem was ihr alle so schreibt überhaupt nicht wieder finde.
Dieses "kaufen" für meine Anteile, das "die kleine mag den stift lieber, der große den da" das alles ist mir in der Art völlig fremd.
Das kindliche wie ihr es beschreibt, auch so kenne ich das nicht. Sicherlich habe ich Kindsteile, auch sind diese teils stark abgespalten, aber dieses harmonische miteinander, wie ihr es so beschreibt (und das muß es sein, sonst wäre man wohl nicht so weit), das kenne ich so nicht.
Für mich ist meine DIS Diagnose vorallem eines: ein Überlebensmodus gewesen, der jetzt so nicht mehr nötig ist und mit dem ich umgehen lernen muß. Ich switche dann wenn die Überforderung mich einholt, ich habe dann Lücken im Gedächtnis, wenn es um bestimmte persönliche Dinge geht, ich weiß dann nicht was passiert ist, wenn es ein extrem hoher Streßlevel ist, aber so wie ihr das schreibt kenn ich es nicht und da bin ich auch froh drum.
*mal so einwerfen mag*
..:..


mio
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Beiträge: 9268

Beitrag So., 03.01.2016, 22:54

Hallo Sinarellas,
Sinarellas hat geschrieben:Wie ich mich in dem was ihr alle so schreibt überhaupt nicht wieder finde.
Dieses "kaufen" für meine Anteile, das "die kleine mag den stift lieber, der große den da" das alles ist mir in der Art völlig fremd.
es ist kein "Kaufen für" es ist ein "Kaufen lassen von". Und das kann zu ziemlichen Diskussionen führen... , aber er ist ein guter Weg das zulassen zu können. Funktioniert aber auch nur bei einigermassen "untraumatisierten" Teilen, bei den schwer traumatisierten funktioniert das so nicht oder nicht so einfach, zumindest nicht bei mir. Da brauche ich dann "Umwege".

Mir hat es geholfen, eben gerade diese "unkontrollierten" Reaktionen und Switches zu verbessern, aber dafür braucht es halt erst mal ein Minimum an Zugang. Solange einfach nur unkontrolliert geswitcht wird funktioniert sowas natürlich nicht, aber es kann wie gesagt wenn es funktioniert zu mehr Kontrolle darüber führen. So habe ich das zumindest erlebt.

Lieben Gruss,

mio

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Candykills
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Beitrag So., 03.01.2016, 23:18

Echt? Bei uns war die DIS keine Überlebensstrategie, wir sind aus Spaß so geworden. Ich habe mir schon immer eine große Familie gewünscht, die kann ich mir mit meinen kleinen Anteilen erfüllen. Glücklicherweise gibt's auch ne weibliche Erwachsene, ist also quasi wie Mutter, Vater, Kind bei uns - und natürlich total harmonisch.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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