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Es war ein Zwischenfall, der erschreckte: Adam Armoush ging vergangenen Dienstag im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg spazieren. Dabei trug er eine Kippa, eine jüdische Kopfbedeckung. Es sollte ein Experiment sein, um zu beweisen, dass man in Deutschland keine Angst davor haben müsste, als Jude aufzutreten.
Es dauerte nur wenige Minuten. Dann schlug ein Mann mit einem Gürtel auf den 21-Jährigen ein und versuchte, ihn mit einer Flasche zu treffen.
Armoush filmte die Tat und veröffentlichte das Video im Internet. Am Freitag stellte sich der mutmaßliche Täter, ein 19 Jahre alter Flüchtling aus Syrien, der Polizei. Gegen ihn wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Mehr aber erschütterte Armoush, dass er keine Hilfe erhielt, als er sie brauchte. „Viele Leute standen drum herum und haben nur zugeschaut“,
Domian wirft Politikern Ignoranz vor
Zahlreiche Politiker verurteilten den Angriff. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach von einem „schrecklichen Vorfall“, der „Kampf gegen antisemitische Ausschreitungen muss gewonnen werden“. Außenminister Heiko Maas (SPD) nannte die Attacke „unerträglich“. „Juden dürfen sich bei uns nie wieder bedroht fühlen“, schrieb er auf Twitter. „Wir tragen Verantwortung dafür, uns schützend vor jüdisches Leben zu stellen.“
Eine Charade, urteilt dagegen Moderator Jürgen Domian. „Alle sind schockiert, empört und zutiefst betroffen: Frau Merkel, Herr Maas, Frau Barley, Herr Müller, Frau Kramp-Karrenbauer, und die Grünen sind ja ohnehin immer betroffen“, rechnet er am Montag in einem Beitrag für den „Kölner Stadtanzeiger“ mit den Volksvertretern ab. „Wo, bitte schön, leben diese Damen und Herren? Sie tun so, als träfe uns ein solcher Vorfall wie aus heiterem Himmel.“