Austausch zwischen Uno's und Multi's
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Ich finde das Vincent da gar nicht so Unrecht hat. Diese Erkrankung tritt in einem sehr frühen Lebensalter auf und verläuft zumeist chronisch und greift tief in die Entwicklung ein. Vielleicht wird sie unter Traumafolgestörungen gelistet, das widerspricht aber trotzdem nicht Vincent's These. Mir ist übrigens auch noch niemand begegnet, der vollständig geheilt wurde.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Hallo Candy,
DIS gilt im Gegensatz zu den Persönlichkeitsstörungen als "ich-dyston", was sie im Gegensatz zu den "ich-syntonen" Persönlichkeitsstörungen "einfacher" bearbeitbar macht. Deshalb gibt es eine extra Klassifikation dafür. Für mich macht das Sinn, denn wenn ich mein ICH als etwas "unumstößliches" brauche - und das tut wohl jeder irgendwie - dann ist es viel "bedrohlicher" etwas in der eigenen Struktur zu verändern, wenn ich diese als ICH empfinde. Empfinde ich das, was ich verändern möchte, sowieso als nicht "zu mir gehörig" dann macht das auch nicht so viel Angst. Das ist der eine Punkt.
Der zweite Punkt ist der, dass nicht automatisch eine "Entwicklungsstörung" im Sinne der "Entwicklungspsychologie" vorliegen muss, da es ja auch vollkommen "normal entwickelte" Teile geben kann bzw. häufig wohl auch gibt. Das sind dann die ANP's.
Natürlich kann auch beides zusammenkommen, da ist ja viel Spielraum, aber grundsätzlich zu sagen, dass DIS eine "Entwicklungsstörung" ist - die Merkmale aufweisen, wie zB. mangelnde Mentaliserungsfähigkeit - ist einfach sachlich falsch.
Lieben Gruss,
mio
das, was in einem sehr frühen Lebensalter passiert sind die Traumarisierungen. Auf diese Traumatisierungen wird mit einer bestimmten Form von "Abwehr" reagiert: Der Dissoziation. Durch die Dissoziation bildet sich die "Störung" aus.Candykills hat geschrieben:Diese Erkrankung tritt in einem sehr frühen Lebensalter auf und verläuft zumeist chronisch und greift tief in die Entwicklung ein. Vielleicht wird sie unter Traumafolgestörungen gelistet, das widerspricht aber trotzdem nicht Vincent's These. Mir ist übrigens auch noch niemand begegnet, der vollständig geheilt wurde.
DIS gilt im Gegensatz zu den Persönlichkeitsstörungen als "ich-dyston", was sie im Gegensatz zu den "ich-syntonen" Persönlichkeitsstörungen "einfacher" bearbeitbar macht. Deshalb gibt es eine extra Klassifikation dafür. Für mich macht das Sinn, denn wenn ich mein ICH als etwas "unumstößliches" brauche - und das tut wohl jeder irgendwie - dann ist es viel "bedrohlicher" etwas in der eigenen Struktur zu verändern, wenn ich diese als ICH empfinde. Empfinde ich das, was ich verändern möchte, sowieso als nicht "zu mir gehörig" dann macht das auch nicht so viel Angst. Das ist der eine Punkt.
Der zweite Punkt ist der, dass nicht automatisch eine "Entwicklungsstörung" im Sinne der "Entwicklungspsychologie" vorliegen muss, da es ja auch vollkommen "normal entwickelte" Teile geben kann bzw. häufig wohl auch gibt. Das sind dann die ANP's.
Natürlich kann auch beides zusammenkommen, da ist ja viel Spielraum, aber grundsätzlich zu sagen, dass DIS eine "Entwicklungsstörung" ist - die Merkmale aufweisen, wie zB. mangelnde Mentaliserungsfähigkeit - ist einfach sachlich falsch.
Lieben Gruss,
mio
Aber dir wird nicht entgangen sein, liebe mio, dass gerade bei DIS von fachlicher Seite her die Einschätzungen und Definitionen beinahe schon im Jahrestakt 'umgeschrieben' werden (wenn du dich schon auf die klinischen Expertisen berufst, die immer nur vorläufige sind. Geschweige denn, dass selbst die fachlichen Ansichten über DIS wohl stärker divergieren als in Bezug auf jede andere psychische Störung bzw. Krankheit, was zumindest mein Eindruck ist).mio hat geschrieben: DIS gilt im Gegensatz zu den Persönlichkeitsstörungen als "ich-dyston"
An dieser Stelle noch ein Widerspruch (mit impliziter These) meinerseits: ANPs sind garantiert alles andere als 'normal entwickelt'. Einer ANP fehlt all das, was abgespalten ist, damit sie 'kontrolliert' handeln kann. Eine Persönlichkeit, die nur handeln kann, wenn das allermeiste abgespalten ist, während sie handelt, ist keine 'normal entwickelte' Persönlichkeit.mio hat geschrieben:Der zweite Punkt ist der, dass nicht automatisch eine "Entwicklungsstörung" im Sinne der "Entwicklungspsychologie" vorliegen muss, da es ja auch vollkommen "normal entwickelte" Teile geben kann bzw. häufig wohl auch gibt. Das sind dann die ANP's.
Wie oben bereits erwähnt, ist die 'Sachlichkeit' in Bezug auf DIS (wie in Bezug auf so vieles) ziemlich relativ. Was macht denn deine Annahmen 'sachlich richtiger'?mio hat geschrieben:Natürlich kann auch beides zusammenkommen, da ist ja viel Spielraum, aber grundsätzlich zu sagen, dass DIS eine "Entwicklungsstörung" ist - die Merkmale aufweisen, wie zB. mangelnde Mentaliserungsfähigkeit - ist einfach sachlich falsch.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
Unter DIS verstehe ich keine Krankheit,Vincent. Die Krankheit ist die Traumafolgestörung. Ob und was bleiben wird, weiß niemand. Zumindest aber gibt es Menschen, die es geschafft haben vollständig zu integrieren.Vincent hat geschrieben: DIS ist keine Krankheit, die man heilen könnte, als vielmehr eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, die bleiben wird.
Entwicklung findet immer und in jedem Moment statt, es ist nichts was irgendwann hätte abgeschlossen werden müssen. Genau da setzt Psychotherapie an-sonst wäre sie obsolet. Sie kann das 'gestörte' langsam ins 'Gesunde' lenken.Ergo ist der Schluß, daß eine Störung bleiben wird so nicht korrekt.
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Hallo Vincent,
ich habe mich zu oft mit Kommunikationsvernichtenden Mechanismen beschäftigt, als dass ich hier an dieser Stelle weiter mit Dir diskutieren würde.
Dir geht es gerade nicht um einen sachlichen Austausch.
Lieben Gruss,
mio
ich habe mich zu oft mit Kommunikationsvernichtenden Mechanismen beschäftigt, als dass ich hier an dieser Stelle weiter mit Dir diskutieren würde.
Dir geht es gerade nicht um einen sachlichen Austausch.
Lieben Gruss,
mio
Was glaubst du denn, worum es mir geht?mio hat geschrieben:Dir geht es gerade nicht um einen sachlichen Austausch.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
Ich glaube, es geht Dir darum Deinen Frust und Eigenanteil an einer gescheiterten Beziehung auszulagern um damit Dein gekränktes Ego wieder zu stabilisieren.Vincent hat geschrieben: Was glaubst du denn, worum es mir geht?
So what?
(Und das ist wohlgemerkt nur ein Eindruck, aber dieser Eindruck lässt mich Konsequenzen ziehen.)
Nein, hier und diesmal nicht. Ich finde, dass ich sehr sachlich argumentiert habe.mio hat geschrieben:Ich glaube, es geht Dir darum Deinen Frust und Eigenanteil an einer gescheiterten Beziehung auszulagern um damit Dein gekränktes Ego wieder zu stabilisieren.
Aber nun gut, grenz' dich nur ab. Is' okay.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
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Widerspricht es sich nicht etwas, zu sagen, dass Mio sich auf Expertisen beruft, die sich im Jahrestakt ändern, aber selbst zu sagen, dass es sich um eine Entwicklungsstörung handelt (also ja scheinbar etwas starres, klares, bewiesenes, ist), Vincent?
Wie kann das sein, wenn die Diagnose so beweglich und noch nicht entgültig (außer für den Zeitraum in dem die eine Definition eben gilt) ist? Wie kann dann klar sein, dass mit dieser Diagnose eine Entwicklungsstörung einhergeht, oder auf diese herausläuft?
Viele Grüße
Wie kann das sein, wenn die Diagnose so beweglich und noch nicht entgültig (außer für den Zeitraum in dem die eine Definition eben gilt) ist? Wie kann dann klar sein, dass mit dieser Diagnose eine Entwicklungsstörung einhergeht, oder auf diese herausläuft?
Viele Grüße
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
Ich berufe mich hier ja nicht auf bestimmte (klinische) Definitionen, sondern auf mein persönliches Gesamtbild, das ich mir gemacht habe (ergibt sich aus Erfahrung, differenziertem theoretischem 'Studium', eigenem Empfinden und selbsttätigem Denken). Aber anscheinend wird hier stets vorausgesetzt, man würde sich bei der Verwendung gewisser Begriffe, auf 'Standard' berufen, auf das, worauf sich eine Handvoll 'Experten' vorübergehend mal geeinigt haben.LovisTochter hat geschrieben:Widerspricht es sich nicht etwas, zu sagen, dass Mio sich auf Expertisen beruft, die sich im Jahrestakt ändern, aber selbst zu sagen, dass es sich um eine Entwicklungsstörung handelt (also ja scheinbar etwas starres, klares, bewiesenes), Vincent?
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Ne, ich zumindest berufe mich hier nicht auf die momentanen "Experten", aber wenn Du als "Wahrheit" in den Raum stellst, dass DIS eine Entwicklungsstörung ist und somit nicht "heilbar" (was auch immer das heißen soll) ist, dann muss es auch genehm sein, dass diese, Deine Wahrheit, in Frage gestellt wird. Auch von Menschen, die "nur" ihre eigene Krankheit als "Expertise" haben, wie z.B. Mio. Und entschuldige, ich glaube, denke, gehe davon aus (du siehst, auch ich habe keine Wahrheit), dass betroffene Menschen eher Experten sind als Menschen die gelesen oder "erlebt" (bei anderen) miterlebt haben. Aber das ist meine Meinung.
Zuletzt geändert von LovisTochter am Fr., 08.01.2016, 22:24, insgesamt 1-mal geändert.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
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Ich schließe mich Lovistochter's Meinung an, denn auch Experten lernen nur an und durch Betroffene.
Na ja, ich verstehe was ihr meint, aber wenn ihr so "argumentiert" dann ist Vincent ja tatsächlich ein Experte...aufgrund einer Einzelfallerfahrung. Und dem wage ich zu widersprechen, da beziehe ich mich dann doch lieber - jetzt mal ganz ab von meinen individuellen Erfahrungen - auf Leute die "breiter gestreute" Erfahrungen haben.
Mich ärgert einfach diese "implizierte" Botschaft, dass jede Beziehung mit jemandem der DIS hat nur ein "Desaster" sein kann bei dem der Partner zwangsläufig zu kurz kommen wird. Das halte ich für absoluten Quatsch und auch für völlig unfundiert.
Ähnlich unfundiert wie diese "Vorstellung" Menschen mit DIS wären absolut "unberechenbar", so als würden ständige Wechsel zwischen Dr. Jeckyll und Mr. Hyde stattfinden. Ich kriege echt einen Vogel, wenn ich sowas höre....
Mich ärgert einfach diese "implizierte" Botschaft, dass jede Beziehung mit jemandem der DIS hat nur ein "Desaster" sein kann bei dem der Partner zwangsläufig zu kurz kommen wird. Das halte ich für absoluten Quatsch und auch für völlig unfundiert.
Ähnlich unfundiert wie diese "Vorstellung" Menschen mit DIS wären absolut "unberechenbar", so als würden ständige Wechsel zwischen Dr. Jeckyll und Mr. Hyde stattfinden. Ich kriege echt einen Vogel, wenn ich sowas höre....
Öhm, Moment, ich frag mal meinen Mann, wie seeehr er unter mir leidet....
sorry, der musste jetzt sein...
sorry, der musste jetzt sein...
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.
Goethe
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.
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Lieber Joe-Cohen,Joe-Cohen hat geschrieben:Hallo Myhre und hallo Candykills,
ihr scheint beide schon einmal selbst durch andere Anteile boykottiert worden zu sein.
Wie habt ihr es geschafft daran zu arbeiten, mit ihnen zu arbeiten?
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar. Wenn es aber zu intim/belastend ist so verstehe und respektiere ich das selbstverständlich.
mein Thera hat mit den Anteilen gesprochen.Sie haben ihm gesagt was ihr Grund dafür war.Er hat Lösungen für das Problem vorgeschlagen und sie haben ihm versprochen nicht ohne Einverständnis aller zu suizidieren.
Das ist das was mir der Thera erzählt hat davon und mehr weiss ich nicht.
Alles Gute
Myhre
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi
Mahatma Ghandi
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