Nachrichten, die bewegen (9)

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Candykills
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 15:22

"Man kann psychisch krank und rechtsextrem sein"

https://www.zeit.de/wissen/2020-02/hana ... -r-taeter/
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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alatan
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 15:38

Die Interviewte hat erschreckende Wissenslücken. Furchtbar und peinlich.

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Candykills
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 15:56

alatan hat geschrieben: Sa., 22.02.2020, 15:38 Die Interviewte hat erschreckende Wissenslücken. Furchtbar und peinlich.
Inwiefern?
Ich hab's nur halb gelesen.
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mio
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 16:14

Ich frag mich auch wie Du darauf kommst und ich habe es mir ganz durchgelesen.

Für meine Begriffe legt sie das Problem recht schlüssig und neutral dar.

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Candykills
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 16:18

mio hat geschrieben: Sa., 22.02.2020, 16:14 Ich frag mich auch wie Du darauf kommst und ich habe es mir ganz durchgelesen.

Für meine Begriffe legt sie das Problem recht schlüssig und neutral dar.
Ich wette auch darauf, dass wir nie eine Antwort darauf bekommen. Habe es inzwischen auch ganz gelesen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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alatan
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 16:29

Warum wettest du das?

Zum einen impliziert Frau Bannenberg, dass bei einem erweiterten Suizid die Getöteten in ihren Tod eingewilligt haben, was unrichtig ist.
Zum anderen scheint ihr nicht klar zu sein, auf welche Weise Polizeigewalt und Psychiatrieeinweisung funktionieren. Wegen "Gewaltphantasien" darf niemand verhaftet oder gegen seinen Willen in die Psychiatrie gebracht werden, das ist grober Unfug. Diesbezüglich wird das System immer restriktiver, egal, ob es um Eigen- oder Fremdgefährdung geht. Mittlerweile werden Menschen in Deutschland eher sterben gelassen, als sie in die Psychiatrie einzuweisen. Offensichtlich psychotisch Kranke und damit potentiell gefährliche Menschen dürfen kaum noch behandelt werden, es gibt massive juristische Hürden, was sich mittlerweile und in Zukunft noch stärker in der Gesellschaft auswirken wird. Der Boom der Forensiken hält an (sofern die psychisch Kranken Gewalttäter ihre Taten überleben).

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stern
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 16:50

Wie nennt man Formen der Paranoia, die nicht im klinisch-diagnostischen Sinne paranoid sind... also z.B. sowas:
Der Christchurch-Attentäter hat geglaubt, Dutzende Muslime töten zu müssen, weil sie Neuseeland mit einem Volkstod überziehen, das ist eine kranke Phantasie, aber sie ist zugleich tatrelevant. Der AfD-Mann Björn Höcke hat die Fantasie, Millionen von Migranten mit wohltemperierter Grausamkeit auszusiedeln, weil sie kulturfremd sind, das ist politisch verheerend und eine Strategie. Zugleich drückt das eine Paranoia aus, dass wir untergehen, dass wir den Volkstod erleiden. Das finden sie bei allen neuen Rechten.
https://www.berliner-zeitung.de/politik ... ket-newtab

Hetze? gezielte Manipulation? Ideologie? Verschwörungstheorien? Wahnsinn?

Die Leute, die das umsetzen (egal ob irr oder nicht), sind mMn nur die Spitze des Eisbergs. Gezündelt wird schon früher. Und am Ende soll es eh ganz anders gemeint gewesen sein.

Auch bei eigentlich allen Anschlägen zu beobachten (insbes. Social Media): Leute, die die Geschehnisse umdeuten und massenweise Desinformation streuen ("teilt dieses Video ganz oft, denn es ist so wichtig und brisant, dass es bestimmt bald gelöscht wird"), false flag, usw.

Vieles verhält sich musterhaft.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 22.02.2020, 16:56, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Candykills
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 16:55

Weil das schon öfter vorkam, dass du etwas in den Raum gestellt, aber dann nicht erklärt hast.

Ich finde schon, dass die Paragraphen greifen. Ich arbeite in der Psychiatrie auf einer Psychosestation und wir haben immer mindestens 3 Leute da, die nen Paragraphen haben. Und die anderen, die sind auch wirklich freiwillig da, so dass kein Paragraph nötig ist - Aber wenn wir einen brauchen, klappt das auch normal. Ohne, dass diese Patienten vorher straffällig waren und Amok liefen oder sowas.
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mio
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 17:12

stern hat geschrieben: Sa., 22.02.2020, 15:15 Was soll der Zusatznutzen sein. Kriminelle würden sich dann umso mehr ins Darknet verlagern, wo man die Klarnamenpflicht ohnehin umgeht.
Ich sehe den Zusatznutzen in der Hemmschwelle die so vermutlich größer werden würde und außerdem wäre es eine Massnahme gegen "Mehrfachaccounts", Bots etc..

Das lässt sich ja ohne Klarnahmenpflicht alles wunderbar umgehen, ich bin ja nicht meine IP, aber wenn ich mich verifizieren muss dann muss ich schon ein bisschen mehr Aufwand betreiben um nicht nachvollziehbar zu sein als das momentan der Fall ist weil ich dann zB. gefälschte Pässe und sowas bräuchte.

Das Dark- oder Deepnet ist ja nicht so sehr das Problem, das Problem ist ja eher das "öffentliche Netz" weil das eben von so gut wie jedem genutzt wird (und auch genutzt werden kann). Will ich ins Darknet so ist das zwar auch simpel möglich aber ich muss im Zweifel ja erst mal wissen WO ich hinwill und wie ich da hin komme, dh. ich muss im Zweifel schon vorher vernetzt sein und kann mich nicht so einfach selbst vernetzen (respektive manipulativ beeinflusst werden) wie ich das im öffentlichen Netz kann.

Kriminelle Energie wird es immer geben und es wird auch immer Möglichkeiten geben diese auszuleben wenn jemand es wirklich drauf anlegt aber die meisten Menschen haben kein derartiges Kriminalitätspotential. Und wenn ein paar Faschos im Deep- oder Darknet sich nur untereinander aufstacheln dann beeinflussen die damit eben auch erst mal niemanden der nicht eh schon gezielt nach sowas sucht und "ungehinderten Zugang" hat. Bei dem Problem geht es ja eben auch stark um gezielt MEINUNGMACHE und je weniger Leute ich erreiche desto geringer meine Wirkkraft.

Es ist einfacher einen "überschaubaren Raum" zu überwachen als alle. Und letztlich geht es dabei ja um Überwachung.

Es wird immer so dargestellt als wäre jede Form von Überwachung das Problem, aber wenn das das Problem wäre dann könnten wir letztlich unserer ganzes System abschaffen. Das Problem liegt vielmehr im Missbrauch der Überwachungsmöglicheiten als in der Überwachung selbst.

Bereits heute überwacht der Verfassungsschutz extremistische Verdachtsfälle und auch "Umfelder". Auch online. Das kriegt man halt nur so gut wie nicht mit weil es eben im "Stillen" passiert. Mitbekommen tun das nur die die als im Grunde "Unbeteiligte" davon betroffen sind, ich hab mal so jemanden kennengelernt der deshalb zu Hause keinen Internetanschluss mehr hatte und dessen Nachbarn auch niemand "Fremdes" in ihr Netz gelassen haben weil dann sofort der Verfassungsschutz vor der Tür gestanden hätte bei denen und das hinterfragt hätte. Da wurden ganz klar Privatpersonen überwacht weil sie zufällig in einem "Gefährderumfeld" wohnten und jede Auffälligkeit wurde registriert und geprüft. Sowas kann man aber eben nicht "vollflächig" machen also muss man sozusagen die Fläche "begrenzen".

Selbst wenn wir die technischen Möglichkeiten haben alles vollautomatisch zu überwachen so brauchen wir ja immer noch Leute die das im Einzelfall prüfen. Und auch Kriminelle lernen ja "dazu".

Ich kann ja online auch etwas erzeugen das es in der Realität gar nicht gibt wenn ich nur weiss wie ich es anstellen muss. Hat vor kurzem ein Künstler demonstriert der auf die Art einen "Stau" simuliert hat. Er hat sich einfach hundert Handys geschnappt und die auf einer Straße in einem Handwägelchen hinter sich hergezogen. Auf dieser Straße war gar kein Stau aber "online" war da dann ein Stau weil sich halt hundert Handys auf dieser Straße langsam vorwärtsbewegten.

Das Problem ist an der Stelle ja weniger die Realität als die Scheinrealität.

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alatan
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 17:15

Nun ja, candycill, du bist Laie mit einigen Tagen Erfahrung auf einer Psychiatriestation. Meinst du nicht, dass das ein bißchen wenig ist, um sich als quasi als Experte darzustellen? Eigene Krankheit allein ist noch kein besonderes Qualifikationsmerkmal.

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lisbeth
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 17:17

Was hinter dem Frauenhass rechter Attentäter steckt
[...]
Vergleicht man die Selbsterklärungen, die zu den großen rechtsextremistischen Mordtaten in Hanau und Halle, aber auch im vergangenen Jahr in Christchurch, El Paso oder Dayton abgegeben wurden, und vergleicht man das Verhalten der Urheber vor ihren Gewaltausbrüchen, so fallen einige Gemeinsamkeiten auf. Eine ist ein Blick auf Frauen, der sich als extreme Anspruchshaltung beschreiben lässt.
[...]
Es ergibt sich das Bild eines Mannes, der Frauen als bewertbare Verfügungsmasse sieht und sich zugleich sehr abhängig fühlt von ihrer Anerkennung.
[...]
Bei Tobias R. findet sich nicht nur die beschriebene biopolitische Obsession. In seinem Fazit nennt er die Tatsache, sein "Leben lang keine Frau / Freundin" gefunden zu haben, als eine der zentralen Belastungen, die ihn nun zum Handeln veranlassten.
https://www.sueddeutsche.de/politik/tob ... -1.4809396


Die Frauen werden in diesen Ideologiekonstrukten genauso zum Sündenbock wie alle anderen, die irgendwie anders sind - sei es aufgrund von Religion, Hautfarbe, Herkunft - whatever. Immer die anderen, die Schuld sind... Insofern ist das wiederum erschreckend 'logisch'.
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― Anne Lamott

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Candykills
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 17:18

Ich habe mich nicht als Experten hingestellt, sondern meine Erfahrung berichtet. Und die ist nun mal so. Aufgrund meiner eigenen Psychiatrieerfahrungen und aufgrund dessen, dass ich momentan auf einer Psychosestation arbeite und das alles hautnahm nochmal anders mitbekomme.

Und womit qualifizierst du dich zum Experten, so dass du mir sowas unterstellst?
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lisbeth
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 17:20

alatan hat geschrieben: Sa., 22.02.2020, 16:29 Offensichtlich psychotisch Kranke und damit potentiell gefährliche Menschen dürfen kaum noch behandelt werden,
Boah, diese Gleichsetzung ist zum Kot.zen.
Jeder Mensch ist "potentiell gefährlich".

Dass das aus dem Mund von jemand kommt, der sich hier immer mit seinem Xpertentum brüstet und anscheinend irgendwie "vom Fach" zu sein scheint, finde ich nur erschreckend.
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― Anne Lamott

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alatan
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 17:21

stern hat geschrieben: Sa., 22.02.2020, 16:50 Wie nennt man Formen der Paranoia, die nicht im klinisch-diagnostischen Sinne paranoid sind...

Hetze? gezielte Manipulation? Ideologie? Verschwörungstheorien? Wahnsinn?
Die ersten vier würden passen. Paranoia und Wahnsinn nicht, denn das sind Begriffe aus der Psychopathologie.

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alatan
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Beitrag Sa., 22.02.2020, 17:23

lisbeth hat geschrieben: Sa., 22.02.2020, 17:20
alatan hat geschrieben: Sa., 22.02.2020, 16:29 Offensichtlich psychotisch Kranke und damit potentiell gefährliche Menschen dürfen kaum noch behandelt werden,
Boah, diese Gleichsetzung ist zum Kot.zen.
Jeder Mensch ist "potentiell gefährlich".
Selbstverständlich ist jeder Mensch potentiell gefährlich, aber nicht aufgrund psychotischen Erlebens, und ausschließlich darauf bezog sich meine Aussage. Kannst wieder runterkommen und das Gekotze in dir lassen :lol:
Zuletzt geändert von alatan am Sa., 22.02.2020, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.

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