Der Therapeutin von IQ-Test erzählen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Dampfnudel
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 22:00

Oh, da bin ich ja mal direkt in die Falle getappt, die ich vorher beschrieben habe. Ich habe gedacht, es nervt bestimmt schon alle, dass der Thread dauernd oben steht, ich muss ihn jetzt mal schließen und Euch davon erlösen, dass Ihr Euch die ganze Zeit um mein Problem kümmert. Jetzt wo ich es schreibe, merke ich selbst, dass das ein bisschen eigenartig klingt (um nicht zu sagen dumm… ). Oje, ich hab noch viel zu lernen…
Quadratur hat geschrieben:
Pitt hat geschrieben:Falls Du hingegen Probleme im Bereich des "Mann-Frau-Problems", spielt Intelligenz nur eine nachgeordnete Rolle, - denke ich.
Ne, sicher nicht!!! Kaum ein Mann möchte eine Frau, die intelligenter ist als er...
Eremit hat geschrieben:Warum geht es schon wieder um Beziehungen und den Mann-Frau-Zwist? Das wäre wieder einen eigenen Thread wert.

Hatte der Thread nicht eigentlich mit Intelligenz, Leistungsanspruch und Selbstwertgefühl zu tun?
Doch, Quadratur und Gothika haben recht, das ist genau der Punkt, von dem ich meinte, dass da die ganze Geschichte doch noch wichtig werden könnte. Mein Freund brüstet sich zwar gern damit, eine intelligente Frau zu haben (er ist auch einer der ganz wenigen, die von diesem Test wissen), aber in Wirklichkeit leidet er sehr darunter, dass er z. B. in Diskussionen fast immer der Unterlegene ist (jedenfalls solange es auf der logisch-sachlichen Ebene bleibt – die er dann auch immer schnell versucht zu verlassen, denn dann gewinnt er schnell die Oberhand). Er kostet es unheimlich aus, wenn er mal einen Fehler in einem Argument von mir oder eine Wissenslücke entdeckt und macht das dann unheimlich wichtig, als ob er damit sowas wie eine "ausgleichende Gerechtigkeit" herstellen könnte. Wahrscheinlich aus demselben Grund versucht er bei zwei möglichen Alternativen, z. B. zwei möglichen Wegen zum selben Ziel, um mal ein ganz banales Beispiel zu geben, sobald ich den einen Weg einschlage, mir weiszumachen, dass er falsch sei oder schlechter und dass der andere, den er selbstverständlich nehmen wollte, viel besser ist. Im Augenblick sucht er wirklich geradezu Gelegenheiten, um mich klein zu machen und selbst als der klügere dazustehen. Sehr anstrengend.
Alles hat seine Zeit.

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Alles_Klaro
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 22:04

Sorry,
jetzt muß ich doch lachen - verzeih, liebe Dampfnudel (bei dem nickname bekomm' ich Hunger *bauchreib* )

Und DAS von dir Gothika, herrlich:
An alle "intelligente Frauen": Einmal bitte kräftig weinen. Alleine das ist an sich schon Grund genug für eine Therapie. ;-(((
*taschentücher reich und auf gelbe seiten zeig*


Interessantes Thema: die sog. "emotionale Intelligenz" ... ähm, neuer Thread?

He, du Nudel (TE) du brauchst deinen Thread nicht schließen, nur weil er "immer oben" steht, ok.
Wir sind hier recht belastbar und einiges gewöhnt - nur Mut, hau in die Tasten *aufschulterdresch*


Eremit
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 22:10

Aha, wir kommen der Sache näher.

Dein Freund trampelt also aufgrund eigener Minderwertigkeitskomplexe auf Deinem Selbstwertgefühl herum, Dampfnudel.

Frage: Warum läßt Du Dir das gefallen?

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Maria
sporadischer Gast
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 22:20

Eremit hat geschrieben:
Dein Freund trampelt also aufgrund eigener Minderwertigkeitskomplexe auf Deinem Selbstwertgefühl herum, Dampfnudel.

Frage: Warum läßt Du Dir das gefallen?

2. Frage: warum hast du diesen Freund ?
Allen Leuten recht getan ist eine Kunst, die niemand kann

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(V)
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Beiträge: 1894

Beitrag Fr., 07.08.2009, 22:22

Hallo Dampfnudel,
was du beschreibst, deckt sich 200% mit meiner Erfahrung. Am Ende wurden ich und Kind mit so Worten wie "du bist mir zu intelligent" nach 12 Jahren weggeworfen. Super! Spätestens seit dem will ich nicht mehr intelligent sein, sondern schäme mich dafür in Grund und Boden!
Das ist ein Konkurrenz/-und Machtkampf mit deinem Partner. Das ist nicht nur anstrengend, sondern führt zu nichts und frisst die Liebe/Beziehung von innen heraus auf!
Dabei bin ich sicher, dass dies gar nichts mit Intelligenz zu tun hat, sondern mit Minderwertigkeitskomplexen! Bildung ist nicht alles, und Intelligenz auch nicht. Intelligenz besagt gar nichts. Man sucht sich seinen Partner ja aus, und irgendwas werden wir an ihm schon finden, nicht wahr?
Ich meine, ich wäre NIE... ich meine wirklich NIE auf die Idee gekommen, Minderwertigkeitskomplexe ihm gegenüber zu entwickeln, weil er sich viel besser mit PC's und Politik auskennt! Wie kam er umgekehrt darauf sich mit mir in Konkurrenz zu sehen und in meinem Spezialgebiet schlagen zu wollen?
Am Ende bzw. NACH dem Ende kam ich darauf, dass es ihm nur um eines ging: Anerkennung. Nur das Problem bei Minderwertigkeitskomplexen ist das, dass man keine Komplimente, Anerkennung annehmen kann. Ein Teufelskreislauf.

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Affenzahn
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 22:33

Dampfnudel hat geschrieben:leidet er sehr darunter, dass er z. B. in Diskussionen fast immer der Unterlegene ist (jedenfalls solange es auf der logisch-sachlichen Ebene bleibt – die er dann auch immer schnell versucht zu verlassen, denn dann gewinnt er schnell die Oberhand).
Warum versuchst du denn, ihn auf der logisch-sachlichen Ebene zu halten? Gönnst du es ihm nicht, wenn er die Oberhand gewinnt?

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Dampfnudel
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 22:35

Eremit hat geschrieben:
Dein Freund trampelt also aufgrund eigener Minderwertigkeitskomplexe auf Deinem Selbstwertgefühl herum, Dampfnudel.

Frage: Warum läßt Du Dir das gefallen?
Ähm.... weil ich selbst so wenig Selbstwertgefühl habe?

Nein im Ernst, vor allem weil ich dafür bislang noch keine erfolgreiche Strategie gefunden habe.

Mensch, Eremit, wenn Du so weitermachst, brauch ich am Ende gar keine Therapie mehr
Maria hat geschrieben:2. Frage: warum hast du diesen Freund ?
Er hält es immerhin mit mir aus...
Alles hat seine Zeit.

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Pitt
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 22:37

Hi Dampfnudel,
die in Deinem letzten Posting anklingende "Paarproblematik" lässt sich m.E. nicht in einer Einzeltherapie lösen. Dieses "Hilfe, mein Freund versucht mich kleinzumachen, (dabei habe ich einen IQ von 140)" lässt sich m.E. am ehesten in einer gemeinsamen Therapie lösen.
In jeder Beziehung gibt es auch einen "Machkampf". Wenn das Dein Problem ist, solltet ihr gemeinsam Hilfe suchen.
Lg
Pitt

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Dampfnudel
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 22:45

Affenzahn hat geschrieben:
Dampfnudel hat geschrieben:leidet er sehr darunter, dass er z. B. in Diskussionen fast immer der Unterlegene ist (jedenfalls solange es auf der logisch-sachlichen Ebene bleibt – die er dann auch immer schnell versucht zu verlassen, denn dann gewinnt er schnell die Oberhand).
Warum versuchst du denn, ihn auf der logisch-sachlichen Ebene zu halten? Gönnst du es ihm nicht, wenn er die Oberhand gewinnt?
Ich versuche ihn nicht da zu halten, ich kann nichts anderes.

Im Übrigen finde ich es sehr mühsam, wenn selbst reine Sachfragen wie der Zeitpunkt, an dem abends die Heizung runtergestellt und das Wasser zum Duschen nicht mehr so warm wird auf die persönliche Ebene abgleiten.
Gothika hat geschrieben: Ich meine, ich wäre NIE... ich meine wirklich NIE auf die Idee gekommen, Minderwertigkeitskomplexe ihm gegenüber zu entwickeln, weil er sich viel besser mit PC's und Politik auskennt!
Kann ich nur unterschreiben.
Alles hat seine Zeit.

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Dampfnudel
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 22:55

Pitt hat geschrieben:Hi Dampfnudel,
die in Deinem letzten Posting anklingende "Paarproblematik" lässt sich m.E. nicht in einer Einzeltherapie lösen. Dieses "Hilfe, mein Freund versucht mich kleinzumachen, (dabei habe ich einen IQ von 140)" lässt sich m.E. am ehesten in einer gemeinsamen Therapie lösen.
In jeder Beziehung gibt es auch einen "Machkampf". Wenn das Dein Problem ist, solltet ihr gemeinsam Hilfe suchen.
Lg
Pitt
Schon probiert. Der Machtkampf tobte dort so heftig, dass der Therapeut nicht wirklich zum Zuge kam
Alles hat seine Zeit.

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Affenzahn
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 22:59

Dampfnudel hat geschrieben:
Affenzahn hat geschrieben: Warum versuchst du denn, ihn auf der logisch-sachlichen Ebene zu halten? Gönnst du es ihm nicht, wenn er die Oberhand gewinnt?
Ich versuche ihn nicht da zu halten, ich kann nichts anderes.
Willst du damit sagen, dass du nur auf der logisch-sachlichen Ebene diskutieren kannst? Oder was läuft da ab?

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Pitt
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 23:06

Dampfnudel hat geschrieben:
Pitt hat geschrieben:
In jeder Beziehung gibt es auch einen "Machkampf". Wenn das Dein Problem ist, solltet ihr gemeinsam Hilfe suchen.
Schon probiert. Der Machtkampf tobte dort so heftig, dass der Therapeut nicht wirklich zum Zuge kam
Hi Dampfnudel,
mir ist nun wirklich nicht mehr klar, weswegen Du Therapie suchst.
Was versprichtst Du Dir davon?
Lg
Pitt


Eremit
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 23:33

Ich sehe da sowieso Probleme in der Kindheit. Ein gewisser Drang zum "sich beweisen müssen". Fehlendes Vertrauen darin, so angenommen zu werden, wie man ist - ob "dumm", "intelligent" oder kariert-gestreift.

Mich würde Dein Elternhaus interessieren, Dampfnudel.

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Gauloises
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Beitrag So., 09.08.2009, 15:31

Ich glaube, ein IQ-Test hat auf die Psychotherapie ca. soviel Einfluss wie ein Taifun in Asien. Ich sage damit nicht, dass die Intelligenz keinen Einfluss hat, sondern nur, dass das Testergebnis irrelevant ist. Dass Du intelligent bist, wird die Therapeutin in der ersten Sitzung feststellen. Ob Dein IQ bei 120, 140 oder bei 200 liegt wird ihr ziemlich egal sein. Es gibt ja kein Schema wie zb: bei einem IQ von 120 - 140 macht man diese Therapie, bei 141 - 160 jene usw... Abgesehen davon, dass die Bewertung des Testergebnisses vom jeweiligen IQ-Test abhängt - je nach dem wo der Durchschnitt bei dem jeweiligen Test liegt (er muss nicht 100 sein, er kann auch bei manchen Tests bei 120 liegen, was ein Ergebnis von zB 140 wieder relativieren würde). Jeder in Deiner Umgebung hat vermutlich erkannt, dass Du nicht dumm bzw. überdurchschnittlich intelligent bist - die Therapeutin wird dies auch sehen (dafür muss ich nicht jemanden erst gründlich kennen lernen).

Zum Problem mit Deinem Freund: Ich will ja nicht in Stereotypen herumkramen, aber es ist nun einmal tatsächlich so, dass sich (manche, einige, viele) Männer über andere Dinge definieren als (manche, einige, viele) Frauen. Für einen Mann (das "starke" Geschlecht, der Jäger, der Ernährer, der Herrscher usw.) kann es sich schon sehr negativ auf das Selbstbewusstsein auswirken, wenn die Frau (das "schwache" Geschlecht, die Sammlerin, die Gebärerin und Hüterin der Kinder, usw.) intelligenter, erfolgreicher, reicher usw. ist. Daher kannst Du es nicht ganz vergleichen, wenn Du sagst, dass es Dir umgekehrt egal wäre. Abgesehen davon, dass Du in Deiner Position leicht reden hast, da Du ja diejenige bist, die die Oberhand behält. Was theoretisch wäre, wenn dies nicht der Fall wäre, ist nicht Maßstab dafür, wie sich Dein Freund zu verhalten hat (ich nehme dennoch an, es wäre viel mehr Harmonie in der Beziehung...)

Ich glaube, Du brauchst einen Mann, der genug Selbstbewusstsein hat, dass er es nicht nur verträgt, dass Du ihm etwas voraus hast, sondern der Dich auch genug liebt, sodass dies für ihn kein Problem darstellt. Derer gibt es leider nicht besonders viele, sodass ich Dir keinen Mut machen kann, dass Du bald an einen solchen gerätst. Aber mit dem "Stereotyp" des Mannes wirst Du nie und nimmer glücklich werden (und auch er nicht). Du solltest jedoch bald anfangen, Dich zu fragen: "Will ich glücklich sein oder will ich bloß nicht allein sein?" und somit einen Schlussstrich unter dieser Art Männer zu ziehen.

Ich will hier jetzt nicht den Eindruck erwecken, dass ich ach so emanzipiert und ein Frauenversteher bin. Ich halte mich selbst für einen Vertreter der Gattung Mann, der auch Dein Freund angehört, daher weiß ich, wovon ich rede.


Eremit
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Beitrag So., 09.08.2009, 16:44

Gauloises hat geschrieben:"Will ich glücklich sein oder will ich bloß nicht allein sein?"
Eine SEHR GUTE FRAGE! Für uns alle hier!

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