Meine Geschichte über meine Therapie

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stern
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Beitrag Do., 23.07.2009, 21:03

Herbstflocke hat geschrieben:mehr später, mit klarerem Kopf. Ich bin noch zu aufgewühlt.
Sie hat nun drei Wochen Ferien. Gelegenheit für mich, etwas Distanz zu gewinnen.
danke dass ihr da seid.
eine schniefende Herbstflocke
ja, sortiere dich erstmal... denn ich glaub' dir aufs Wort, dass das Gespräch nicht leicht für dich war.

Und ich finde auch, es hört sich für mich nach einem guten Gespräch an (was auch immer "gut" heißen mag )... und auch nach einem professionell geführten.

Das mit der "Gratwanderung" sehe ich ähnlich. Denn was wären die Alternativen gewesen, wenn ein Patient=du sich nicht beruhigen lässt ... soooviel bleibt da eben nicht. Dass sie einen Fehler gemacht hat, räumt sie ein... aber es hört sich für mich nicht danach an als hätte sie sich diese Entscheidung leicht gemacht... und auch nicht danach als hätte sie dir bewusst schaden wollen, im Gegenteil. Aber gut, sie hat Fehler gemacht. Wichtig iss, dass das möglichst nicht mehr passiert... und du darauf so halbwegs vertrauen kannst.

Und sie räumt dir eine freie Entscheidung ein, ob du gehen magst oder nicht... finde ich auch in Ordnung.

So... und das war nun meine erwachsene Seite, die gesprochen hat .

Und vielleicht gelingt es dir ja sogar (natürlich später) zu ordnen, welche deiner Seiten sich in dem obigen Gespräch zu Wort gemeldet haben (ich krieg' sowas erfahrungsgem. auch eher nachträglich hin... aber auch nicht in jedem Fall).

Und wirklich... wie du das neulich sortieren konntest, finde ich immer noch ganz klasse! Das finde ich eine reife, erwachsene Leistung. Respekt nochmals! Und noch eine Bemerkung:
Flugente hat geschrieben:Aber anmerken möchte ich an dieser Stelle auf jeden Fall, dass ich es absolut nicht gut finde, wenn Thera und Patient per Du sind. Das alleine verwischt schon Grenzen und es fühlt sich für mich, wenn ich diesen Dialog so lese irgendwie ungesund an. Das geht irgendwie vorbei an meinem Verständnis für Therapie und ihre Rahmenbedinungen. Aber ich weiß, dass das viele anders sehen.
Hätte ich vor einiger Zeit vielleicht noch ähnlich gesehen... mittlerweile habe ich so einen latenten Verdacht (mehr ist es noch nicht), dass es gute Gründe geben kann, sich zu duzen, die nicht per se auf Unprofessionalität schließen lassen müssen. Ich hatte es darüber jedenfalls auch kürzlich mit meiner "neuen" Therapeutin (wenn die Kasse ebenfalls ihren Segen gibt), die ebenfalls einen äußerst professionellen Eindruck macht (was anderes ginge für mich auch gar nicht). Kommt aber wohl drauf an..., ob's passend ist... und wohl auch auf den Patienten.

Und auch was Körperkontakt angeht, so äußerste sich auch mal meine sehr professionell arbeitende Kliniktherapeutin, dass sie auch mal Patienten in den Arm nimmt. Sie meinte aber auch, dass das auch für sie passen muss... und sie nichts machen würde, was sie nicht will. Na ja, mir als "Distanzfreak" bereits bei der Vorstellung eher ein "oh Gott" durch den Kopf schoss, muss ich wohl nicht eigens erwähnen .

Nichtsdestotrotz iss das wichtigste, dass dabei die persönlichen Grenzen be- und geachtet werden! Und das iss das entscheidende: Siehst du das zukünftig als gegeben an, Herbstflocke. Wenn ja, wäre das immerhin mal eine Chance nicht wieder aus einer Beziehung zu gehen, sondern das, was dich bewegt innerhalb einer professionellen therapeutischen Beziehung aufzulösen.

So... soweit zu meinem natürlich subjektiven Eindruck, der keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt .
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Elena
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Beitrag Do., 23.07.2009, 21:41

Hallo Herbstflocke,

ich sehe in dieser ganzen Geschichte zwei Seiten. Eine positive und eine negative.
Am besten fang ich mit der positiven an:

Bei Dir ist im Laufe der Therapie ganz klar herausgekommen, was Du in Deiner Beziehung zu Deiner Mutter vermisst hast. Noch heute bist Du sehr traurig darüber, wenn Du über die von Dir beobachtete Szene berichtest, mit der Mutter, die ihr Kind in einen Schal gewickelt hat.
Deine Therapeutin konnte scheinbar nicht anders, als mütterlich auf Deine Bedürftigkeit zu reagieren, indem sie auf emotionaler und körperlicher Ebene agiert hat. Dies hat Dir sicher sehr gut getan, war eine schöne Erfahrung für Dich.
Das Negative daran: Du bist in eine Abhängigkeit geraten.

In Deinem heutigen Bericht über Euren Monolog ist aber gut festzustellen, dass sie weiss, dass sie die Grenzen überschritten hat, Ich finde es erstmal gut, dass sie dazu steht. Das zeigt schon eine Professionalität, Eure Angelegenheit aus der Vogelperspektive zu beobachten.
Meine persönliche Meinung ist es, an der Sache dranzubleiben, sie kennt genau Deine Strukturen, sie weiss mittelerweile auch, wie sie auf Dich reagiert (Gegenübertragung). Vielleicht birgt dies eine ganz grosse Chance, Deine Tendenz zur Abhängigkeit zu bearbeiten und nach einer Möglichkeit zu suchen, wie Du am besten mit Deiner eigenen Bedürftigkeit umgehen kannst.

Liebe Grüsse von
Elena

P.S. Sei froh über die dreiwöchige Pause, da kannst Du Dir in aller Ruhe Klarheit verschaffen, was du möchtest.

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stern
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Beitrag Do., 23.07.2009, 21:53

Ich möchte nun keine Verwürrung stiften ... aber eine mögliche (natürlich nicht ausschließliche) Sichtweise bzgl. der Abhängigkeit iss vielleicht auch die: Es hat eine Seite in dir aktiviert (die kindliche, abhängige Seite nenne ich sie mal), die vielleicht eh da iss... und die sich vielleicht auch in anderen Beziehung mehr oder weniger häufig zu Wort meldet... so vielleicht auch bei einem möglichen anderen Therapeuten.

Entscheidend ist vermutlich, ob es gelingt das aufzulösen... aber mein Bauchgefühl sagt mir eigentlich, dass du auf einem guten Weg bist.
Liebe Grüße
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*AufdemWeg*
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 08:03

Liebe Herbsflocke, guten Morgen

nun möchte ich auch versuchen etwas zu deiner Stunde gestern zu schreiben - hoffentlich kommt rüber was ich ausdrücken möchte.

Du
Für mich ist das DU zwischen Klientin und Therapeutin auch etwas befremdliches, weil es doch sehr viel Nähe schafft.
Da ich in meinem Leben viele Grenzüberschreitungen erlebt habe,
hält sich meine Therapeutin u.a. auch bei solchen äusseren Bedingungen an Grenzen.
Für jemanden, der vielleicht keine derartigen Grenzüberschreitungen erlebt hat, ist die Du Form evtl. angemessen, eben weil es doch Nähe herstellt.
Wie empfindest du das?

Liebe
was bedeutet diese Liebe?
Wer liebt?
Du, deine Therapeutin, ihr beide?
Was kommt NACH der Liebe?
Wie ist diese Liebe einzuordnen?
Ist Liebe das Ziel?

Abweisung
Was versteht deine Therapeutin unter Abweisung?
Th: Ja, aber andererseits, was wäre passiert, wenn ich dich abgewiesen hätte? Vielleicht wärst du gerade DANN auch gegangen?
Dieser Satz würde mir grosse Angst machen, weil ich das Gefühl bekommen würde, verantwortlich zu sein für das Wohlergehen meiner Therapeutin.
Dann wärst du gegangen und ich hätte dich verloren.
Und aus diesem Grund bekomme ich auch ein mulmiges Gefühl bei diesem Satz:
Th: du darfst, aber du musst es nicht.
Er suggeriert Freiheit und ist doch gleichzeitig so subtil bindend.
Es liest sich für mich so als ginge es hier vielmehr um deine Therapeutin als um dich.

Ich hätte grosse, grosse Angst gehabt nach diesem Gespräch.
Es sind wirklich nur meine Gefühle, die ich beim lesen deiner Worte hatte.


Gut finde ich, dass du nun eine Pause hast.

GLG ADW
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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montagne
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 08:57

Hallo Flocke, da steckt meines Erachtens etwas irre Wichtiges drin. Du DARFST gehen, musst aber nicht. Für mich sehe ich das als Schlüssel zum Wachsen und ich würde mich so weit vor wagen, zu sagen, es ist für viele der Schlüssel.

Denn das ungesunde, was man kennt ist ja meist so, das man nicht unabhängig sein darf, nicht gehen darf. Oder aber, das man nicht ankommen darf, sich nicht anlehnen darf, nicht abhängig sein darf. In der Therapie darf man beides. Nacheinander, nebeneinander, abwechselnd.

Und ich denke das ist das essentielle. Anfangs, als ich deinen Thread las, dachte ich auch, au weia, die Therapeutin bringt dich da in eine Situation, die ungesund ist, sie erlaubt dir (unbewusst) nicht unabhängig (und gesund) zu werden.
Nun gut, sicher hat sie einen Fehler gemacht. Nur du allein kannst wissen, ob du damit weiter mit ihr arbeiten kannst oder ob du es unverzeilich findest.
Aber wenn das eine stimmt, das du ebenso gehen darfst wie du kommen darfst, wnen du ebenso unabhängig sein darfst, wie du abhängig sein darfst, dann ist zumindest noch nicht Hopfen und Malz verloren.

Ich denke auch eine Abhängigkeit wird wohl irgendwo normal sein in eienr Therapie. Ich zumindest erlebe mich auch als abhängig von der Therapeutin. Eine Trennung erscheint mir noch unerträglich. Aber ich weiß ich darf jeder Zeit gehen, eine Pause einlegen, mich mehr verschließen. Ich habe das muss ich sagen auch alles sehr getestet. Es gab mal eine lange Zeit, da habe ich nur sehr wenig privates erzählt, bin aber doch regelmäßig hin gegangen. Ich hatten die Therapie auch mal für beendet erklärt, habe dnan ein paar Wochen gewartet, sie rief mich nicht an um zu sagen ich solle zurück kommen. (Irgend ein Anteil hat sich das shcon gewünscht, aber hätte sie es getan, hätte ich es wohl als sehr bedrängend empfunden.) Und als ich dann wieder anrife, da erst sagte sie: Wenn Sie wollen, kommen Sie doch her und wir reen darüber. und da machte es bei mir klick und ich spüre seit dem, ich kann gehen und kommen wie ich es will, wie ich es brauche.
Und so ist die Abhängigkeit recht gut zu ertragen. Weil ich weiß, es ist meine Abhängigkeit, die liegt nur an mir. Die Therapeutin hält mich nicht fest, "verlangt" nicht von mir abhängig zu sein. Jetzt kann ich mich besser einlassen, weil meine Angst reduziert (wenn auch nicht völlig weg) ist, das ich ausgenutzt werde in meiner Abhängigkeit.

Ich wünsche dir Flocke und auch dir adw, das es positiv für euch weiter geht. Möglich ist es jedenfalls!
amor fati

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stern
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 09:57

Hm... doch nochmals zum duzen, wie es mir damit ergehen könnte... zumal es eh auch ein Punkt ist, der mich dzt. etwas beschäftigt. Grenzüberschreitungen außerhalb von Therapien sind mir natürlich auch nicht etwas völlig unbekanntes.

Ganz allgemein, d.h. nicht auf den therapeutischen Kontext bezogen (aus dem mir auch das "Sie" bisher vertraut iss). Aber wie ich etwas erlebe, lege ich im Zweifel natürlich nicht vor der Therapietüre ab :

Hm... so iss für mich ein formales "Sie" für mich kein Garant, dass jemand versucht, beidseitig bestehende Grenzen/angemessene Distanz zu wahren.

Und auch umgekehrt vermag (für meinen Teil) reines duzen keine Nähe herstellen, die ich gerade gar nicht erlebe/spüre/nicht zulassen kann oder will o.ä. Im Gegenteil: Es hätte dann für mich eher etwas befremdliches bzw. nicht etwas stimmig wirkendes. Weil das "du" dann nicht unbedingt zu dem passen würde, wie ich die Sit. erlebe (=weniger nah). Und auf eine gewisse Stimmigkeit versuche ich schon zu achten.

Grenzschätzender Umgang iss für mich insofern auch etwas, das nicht rein die Anrede ausmacht. Und ich erlebe auch nicht unbedingt mehr Nähe, nur weil mich jetzt jemand duzt oder ihn denjenigen duze. Um nicht zu sagen: Bei wahrgenommen Umstimmigkeiten würde ich im Zweifel eher noch einen Schritt nach hinten abzischen .

Dass es mir gelungen ist, mich reif bzw. "erwachsen" verhalte habe, würde ich dann bejahen, wenn ich bei Bedarf meine Grenze schütze(n kann). Bzw. dass ich die Nähe zulasse(n kann), die ich als angenehm erlebe. Und im Optimalfall kann ich auch auf den anderen schauen/achten, wie es dem dabei ergeht (ohne meine Grenzen zu überlatschen oder zu überlatschen zu lassen). *g*, in der Klinik gab es in da auch ganz interessante Körperübungen dazu, woran ich gerade auch etwas denken muss.

Fazit: Für mich sind vermutlich "innere" Grenzen wichtiger und beachtlicher... worauf mein Augenmerk liegt, ob DAS passt. Und wie gesagt, an deiner Stelle, würde ich darauf schauen, ob du darauf vertrauen kannst, dass das zukünftig besser gelingt. Und auch du hast dazu ja schon einiges (in meinen Augen sehr erwachsen) dazu beigetragen, indem du sie um die Einhaltung bestimmter Rahmenbedingungen gebeten hast.

Und auffällig finde ich gerade auch, dass manche Aussagen in mir anscheinend ganz anderes auslösen würden als bei z.B. adW, z.B. die hier:
Th: Ja, aber andererseits, was wäre passiert, wenn ich dich abgewiesen hätte? Vielleicht wärst du gerade DANN auch gegangen?
Weiß nicht, ob die Situationen vergleichbar sind... aber dennoch:

Hatte ich mal als mein Thera (nicht nur einmal btw.) mir eine stationäre nahe legte (nicht jedoch als "notfallmäßige Unterkunft"... da würde ich so manches sogar noch potenziert wahrnehmen, was -so meine ich- auch schon mindestens einmal passiert ist ). Mittlerweile meine ich das etwas klarer zu haben, warum da bestimmte Filme angesprungen sind.

Und ja... meine kindliche Seite fühlte sich bei Klinikempfehlungen auch furchtbar alleine gelassen (oder was auch immer... da ging jedenfalls einiges ab). Mein "kopfgesteuerte" Seite sprach eher: Ey, der will dich nicht alleine lassen... sondern dir Hilfe vorschlagen, die er gerade nicht (mehr) zu leisten vermag. Welche Seite das iss, habe ich gerade nicht klar... aber ich meine, da gibt es dann schon eine, die (aufgrund dieses Erlebens) dann echt gehen könnte anstelle festzuhalten. Insofern kann ich das "Vielleicht wärst du gerade DANN auch gegangen?" schon nachvollziehen... aus meiner Sicht zumindest.

Und wie soll ich sagen: Zu dem Zeitpunkt passierte auch echt einiges, was den Fortgang meiner amb. Therapie wirklich auf die Kippe stellte . Aber DASS das so kam, wie es kam, brachte mich auch weiter... was ich aber erst später so sehen konnte.
Liebe Grüße
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*AufdemWeg*
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 10:58

Hallo Stern,
für mich sind vermutlich "innere" Grenzen wichtiger und beachtlicher... worauf mein Augenmerk liegt, ob DAS passt
Ich fühle meine inneren Grenzen an äussere Grenzen gekoppelt.
Ein "du" löst bei mir ein anderes Gefühl aus, als ein "Sie"
wobei ein "Sie" durchaus auch nahe und warm sein kann
aber doch für mich gefühlt auf einer anderen Ebene.
so iss für mich ein formales "Sie" für mich kein Garant, dass jemand versucht, beidseitig bestehende Grenzen/angemessene Distanz zu wahren.
Weder beim "du" noch beim "Sie" hat man das wohl.
Beim "Sie" spüre ich meine Grenzen deutlicher, also kann sie deutlicher auch zeigen, fühle mehr Distanz und mich nicht so überrollt und vereinnahmt.

Sind ja auch nur persönliche Eindrücke,
aber ich staune auch immer wieder
wie unterschiedlich gleiche Aussagen
auf verschiedene Menschen wirken.

LG ADW
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hungryheart
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 18:45

Flugente hat geschrieben: Aber anmerken möchte ich an dieser Stelle auf jeden Fall, dass ich es absolut nicht gut finde, wenn Thera und Patient per Du sind.

ich glaub, was herbstflocke da beschreibt war "innere kind arbeit"
da ist es üblich, dass der thera das kind duzt, wenn er mit ihm redet.

war bei mir auch so, obwohl ich sonst natürlich per sie mit der thera war.
Nimm was du willst und zahl dafür.

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hungryheart
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 18:47

Herbstflocke hat geschrieben:
"gut"? vielleicht. aber was bedeutet es nun, gut?

die anderen, v.a. vallee, haben schon alles geschrieben, was ich dazu sagen könnte.
spontan meinte ich mit gut, dass deine thera liebevoll und herzlich klingt und dennoch (jetzt) professionell und auch selbstkritisch und ihre fehler sehend.


ebenfalls
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Herbstflocke
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 22:17

Hallo an alle,


Ich möchte zum letzten Beitrag noch anmerken, dass die Ausschnitte vermutlich nicht dem genauen Wortlaut des Gesagten entsprechen. Denn nicht alles konnte ich behalten. Insofern habe ich versucht, möglichst sinngemäss wiederzugeben. Und so sind diese Dialogstücke bereits - wenn auch ungewollt - durch meine persönliche Wahrnehmung "verfälscht" worden.

Spannend finde ich diesbezüglich, wie diese Sätze auf jede von euch gewirkt haben. Auch da wiederum gehen ja die Wahrnehmungen, bedingt durch die unterschiedlichen Erfahrungsschätze, weit auseinander.


Zum Duzen.
Ich bin einverstanden, das "Sie" impliziert eine gewisse Distanz.
Zu Beginn waren wir auch per Sie.
Mit 18 war es für mich aber generell noch ungewohnt, gesiezt zu werden. Auch fand ich es komisch, jemandem so viel Vertrauliches zu erzählen, und ihn dann doch zu siezen. Das stimmte für mich nicht, und so hat sie mir das Du angeboten. Auch der Aspekt "jugendlich" spielte da mit, dass man da eher noch duzen kann.

Anlässlich unserer Klärung hab ich ihr auch vorgeschlagen, ob wir nicht wieder zum Sie zurückgehen mögen. Aber ich glaube, alleine die Anrede bestimmt nicht die Distanz. Ich würde mich ihr trotz dem Sie näher fühlen als manchen Menschen, die ich duze.
Falls ich es also wünschen sollte, könnten wir wieder zum Sie zurückgehen. Aber allein die Vorstellung, sie wieder mit Frau XY anzusprechen, ist schon ziemlich...eigenartig? komisch? Auf alle Fälle muss ich alleine bei dem Gedanken schon lächeln
stern hat geschrieben:Na ja, mir als "Distanzfreak" bereits bei der Vorstellung eher ein "oh Gott" durch den Kopf schoss, muss ich wohl nicht eigens erwähnen .
Das war bei mir auch lange so. Und die Tendenz, mich zu distanzieren, hatte ich lange Zeit auch. Allerdings bevor sich die Übertragung miteingeklinkt hat.
Ein Versuch, sich zu schützen?
stern hat geschrieben:Ich möchte nun keine Verwürrung stiften ... aber eine mögliche (natürlich nicht ausschließliche) Sichtweise bzgl. der Abhängigkeit iss vielleicht auch die: Es hat eine Seite in dir aktiviert (die kindliche, abhängige Seite nenne ich sie mal), die vielleicht eh da iss... und die sich vielleicht auch in anderen Beziehung mehr oder weniger häufig zu Wort meldet... so vielleicht auch bei einem möglichen anderen Therapeuten.
Das ist auch mein Gefühl. Ich wäre vermutlich so lange von Therapeut zu Therapeut gegangen, bis einer endlich diese "Grenzüberschreitungen" gemacht hätte. Denn, wie du sagst, diese meine Seite ist eh da gewesen.
AdW: Abweisung in dem Sinne, dass sie mich nicht so nah herangelassen hätte, wie es das Kind in mir wollte. Abweisung in dem Sinne, dass sie die Grenzen eingehalten hätte.
Aber Durch diese Grenzüberschreitungen habe ich erst erkannt, dass es dieses Kind, diese Seite überhaupt in mir gibt.
So betrachtet waren die Überschreitungen "nötig", oder hatten zumindest auch ihr Gutes.

Ja, vermutlich sind die drei Wochen Pause ganz gut. sagt die Erwachsene.
und das Kind leidet und kann nicht verstehen, wieso es so lange alleine gelassen wird.

Vorerst lieben Dank an alle, die diesen Thread füllen
Ich möchte noch soooo viel schreiben und allen antworten und alles mögliche noch fragen, muss jetzt aber erst mal wieder Pause machen.
Auf alle Fälle, tut ihr mir hier sehr gut.
Danke.
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Elena
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 23:10

Hallo Herbstflocke,
Herbstflocke hat geschrieben:Mit 18 war es für mich aber generell noch ungewohnt, gesiezt zu werden. Auch fand ich es komisch, jemandem so viel Vertrauliches zu erzählen, und ihn dann doch zu siezen. Das stimmte für mich nicht, und so hat sie mir das Du angeboten. Auch der Aspekt "jugendlich" spielte da mit, dass man da eher noch duzen kann.
Na, aus diesem Blickwinkel finde ich es absolut stimmig, dass ihr euch duzt!
Herbstflocke hat geschrieben:Falls ich es also wünschen sollte, könnten wir wieder zum Sie zurückgehen. Aber allein die Vorstellung, sie wieder mit Frau XY anzusprechen, ist schon ziemlich...eigenartig? komisch?
Ich finde, dass geht garnicht, wenn man sich schon geduzt hat, zum Sie überzugehen. Wirkt ziemlich unnatürlich, als würde man die Distanz durch die Anrede künstlich hervorheben.
Dies sollte auf anderer Ebene stattfinden, nämlich auf der, dass Du anfängst Autonomie zu entwickeln.
Ich weiss nur zu gut, wie schwierig und unüberwindbar dies erscheinen mag. Das, was Du gerade durchmachst, hatte ich so oft, da ich, seit ich denken kann, auch immer auf der Suche nach einem Mutterersatz war.
Herbstflocke hat geschrieben:Das ist auch mein Gefühl. Ich wäre vermutlich so lange von Therapeut zu Therapeut gegangen, bis einer endlich diese "Grenzüberschreitungen" gemacht hätte. Denn, wie du sagst, diese meine Seite ist eh da gewesen.
Ja, irgendwann entwickelt man so eine Taktik, dass man genau weiss, welche Saite man beim Gegenüber zum Klingen bringt, damit diese Muttergefühle entwickelt und nicht mehr anders kann, als zu Agieren.
Sei wirklich froh, dass es bei Deiner Therapeutin war und nicht wie bei mir, mal Lehrerin, mal Ernährungsberaterin, mal Pfarrerin, irgendwie die ganze Palette durch.....Eigentlich immer dann, wenn mir eine Frau sehr mütterlich vorkam, bzw. so war, wie ich mir eine Mutter gewünscht hätte.
Aber Aufarbeiten konnte ich dadurch wenig, da eine extreme Übertragung stattfand, und es immer im Streit endete. Das war jedes Mal die Hölle für mich. Du hast jetzt die super Chance, dass alles im professionellen Rahmen aufzuarbeiten. Bleib dran, sonst geht es Dir wie mir, dass ich bis heute noch an dieser Übertragungsthematik arbeite. Allerdings zum ersten Mal im Leben in einer Therapie. Ich dachte die ganzen Jahre, dass Thema wäre gegessen, kam eigentlich auch wegen einer anderen Ursache in die Therapie (Hautkrebs) und da kam raus, wie ich auf meine Therapeutin übertrage.
Bleib dran!!!!
Herbstflocke hat geschrieben:a, vermutlich sind die drei Wochen Pause ganz gut. sagt die Erwachsene.
und das Kind leidet und kann nicht verstehen, wieso es so lange alleine gelassen wird.


Kenne ich auch zu gut dieses Gefühl, zwar nicht bei meiner Therapeutin, aber bei meinen damaligen von mir auserkorenen Ersatzmüttern.
Ich würde Tagebuch schreiben, mit allem, was Dich daran besonders bewegt, in der Zeit, in der sie weg ist.
Dies würde ich dann mit ihr in der Sitzung besprechen.

Oh man, ich würde Dir so gerne diesen Frust abnehmen, weil ich mir gut vorstellen kann, wie Du in den Seilen hängst. Ich weiss, wie es ist, wen man unbedingt eine Mama braucht, die einen stützt und für einen da ist, wenn man es am nötigsten hat. Ein Trost, irgendwann kann man mit dieser Entbehrung umgehen. Vielleicht kann ich Dir ja hiermit ein bisschen Trost rüberwachsen lassen, indem Du Dich gedrückt fühlst .

Liebe Grüsse von
Elena

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Herbstflocke
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Beitrag Sa., 25.07.2009, 08:21

Liebe vallée,

In deinem Beitrag hast du vieles mitten im Kern getroffen.
vallée hat geschrieben: Es gab mal eine lange Zeit, da habe ich nur sehr wenig privates erzählt, bin aber doch regelmäßig hin gegangen. Ich hatten die Therapie auch mal für beendet erklärt, habe dnan ein paar Wochen gewartet, sie rief mich nicht an um zu sagen ich solle zurück kommen. (Irgend ein Anteil hat sich das shcon gewünscht, aber hätte sie es getan, hätte ich es wohl als sehr bedrängend empfunden.) Und als ich dann wieder anrife, da erst sagte sie: Wenn Sie wollen, kommen Sie doch her und wir reen darüber. und da machte es bei mir klick und ich spüre seit dem, ich kann gehen und kommen wie ich es will, wie ich es brauche.
Ich habe meinen Thread hier begonnen mit "Während einer selbstgewollten Therapiepause hatte ich einen Einbruch (...)"
Diese Pause war eben auch so ein Austesten. Ich habe da auch sehr viel ausprobiert, bin gegangen, mal für länger, mal für kürzer, und durfte auch jedesmal wieder zurück kommen. Nie hat sie sich von sich aus wieder gemeldet, obwohl ich mir das, wie du, auch sehr gewünscht hätte.

Später gab es mal eine Situation, da war ich nach der Stunde so sehr verwirrt, dass sie unsicher war, ob sie mich so gehen lassen konnte.
Ich bin dann von mir aus gegangen.
Am nächsten Tag kam von ihr eine Nachricht, sie würde sich Sorgen machen um mich, mit dem Angebot, sie jederzeit anrufen zu können.
Dass war ja nun das, was ich mir insgeheim gewünscht hatte. Sie kümmert sich um mich ! Für das Kind war das Balsam.
Und doch, habe ich mich davon auch bedrängt gefühlt - und fühlte mich zusätzlich dazu verpflichtet, ihr die Angst um mich nehmen müssen.
Obwohl mir also absolut elendig zu Mute war, schrieb ich ihr zurück, dass sie sich keine Sorgen zu machen bräuchte, alles wäre gut.
Ich habe mich für ihre Gefühle verantwortlich gefühlt: Ich bin Schuld daran, dass es ihr schlecht geht. Nur wegen mir muss sie sich nun Sorgen machen. (...)

Ich bin mir heute nicht mehr sicher, ob dieser Satz
vallée hat geschrieben:Du DARFST gehen, musst aber nicht
wirklich genauso ausgesprochen wurde.
So hatte ich es zumindest verstanden: Es ist mir offen, zu bleiben oder zu gehen. Unterschwellig habe ich aber doch eher das Gefühl bekommen, dass sie mich - unausgesprochen - dazu anhalten möchte, meinen (kindlichen) Gefühlen zu folgen.

ganz liebe Grüsse,
Herbstflocke
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Herbstflocke
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Beitrag Sa., 25.07.2009, 08:49

Manchmal, wenn dieses kleine Mädchen da ist, dann kommt so viel Schmerz mit hervor, dass sich die Grosse (Erwachsene) damit regelrecht überfordert fühlt.
Wieso hört es nicht auf zu schreien? Wieso lässt es sich nicht trösten?
Und irgendwann verliert die Mutter die Nerven, sie will nur noch, dass es aufhört, egal wie.
Essen, erbrechen, essen, erbrechen, bis das kleine Kind endlich Ruhe gibt. Die Mutter bringt ihr kleines Kind zum verstummen, weil es den Schmerz der Kleinen nicht mehr mitanhören (-fühlen) kann.
Und dann, die Verzweiflung der Mutter. Ich bin eine schlechte Mutter! Was tue ich meinem Kind nur an?
Und es tut so weh....das kleine Mädchen, nun auch noch von der Mutter misshandelt, versinkt immer mehr in ihrem Schmerz. Und verstummt irgendwann ganz.
---

Das kleine Mädchen muss gehört werden, braucht Trost, braucht nun unbedingt die gute Mutter, die ihr seit je her verweigert wurde.
Dieses Kind hat einen schier unendlichen Nachholbedarf.
Kann ich mir das alles selber geben? kann ich mir selbst diese gute Mutter sein?

Was bedeutet es denn, sich selbst eine gute Mutter zu sein?
Bedeutet es auch, die Verantwortung zu übernehmen und die gute Mutter ausserhalb zu suchen, wenn ich merke, ich selbst kann es nicht?.
Aber Wo soll ich suchen? Darf ich das noch bei meiner Therapeutin holen? Oder aus ganz anderen Beziehungen?
Längerfristig wäre wohl das Ziel, die Therapeutin nicht mehr zu brauchen. Doch wie sieht es jetzt aus? Wer sonst könnte diese Mädchen nähren, dass so viel mehr braucht, als es in "normalen" Beziehungen zu holen gibt?
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Herbstflocke
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Beitrag Sa., 25.07.2009, 09:18

Liebe auf dem Weg Seiende,
*AufdemWeg* hat geschrieben: Liebe
was bedeutet diese Liebe?
Wer liebt?
Du, deine Therapeutin, ihr beide?
Was kommt NACH der Liebe?
Wie ist diese Liebe einzuordnen?
Ist Liebe das Ziel?
Hmm....
Meine Liebe ist dreigeteilt. Ich liebe sie, wie das Kind seine Mutter liebt (so stelle ich es mir zumindest vor), auf freundschaftlicher Basis, und dann gibt es noch eine dritte Liebe, dich mir aber noch nicht ganz erklären kann.

Die Liebe zwischen Mutter und Kind resultiert aus der Übertragung und ist wohl die stärkste.

Mittlerweile habe ich meine Therapeutin, gerade durch die Übertretungen, auch als Mensch besser kennengelernt. Ich weiss zwar nicht, was für Musik sie hört oder was ihr Lieblingsfilm ist, dennoch habe ich ein Gefühl für sie und ihre Art bekommen. Diese Person mag ich nun auch sehr gern, wenn auch ein bisschen weniger als die Mutterfigur

Die dritte Liebe kann ich nicht so richtig einordnen.
Auf alle Fälle fühle ich mich sexuell zu ihr hingezogen.
Wo gehört das nun hin?
In die Mutter-Kind Beziehung?
In die freundschaftliche?
Oder ein ganz neue, dritte Seite?

Wenn das jemand kennt, gerade ev. im Rahmen einer Übertragung, und davon erzählen mag... es würde mich sehr interessieren.
Oder hat vielleicht Freud etwas dazu zu sagen?

Ich überlege nun dauernd, was da zwischen mir und meiner leiblichen Mutter war. Ob da was war?
Auffällig dünkt mich, dass sie (meine leibliche Mutter) meiner Sexualität immer sehr "kritisch" gegenüberstand. Aber sonst... fällt mir nichts ein...

hmm.

Was nach der Liebe kommt?
Eine allumfassende, an keine Bedingungen geknüpfte Liebe. So ähnlich hat es meine Therapeutin gesagt. Aber mir fehlen da ehrlichgesagt die Worte, um es sinngemäss wiedergeben zu können.

Wie geht es dir mit dem Thema zurzeit?
Elena hat geschrieben:Sei wirklich froh, dass es bei Deiner Therapeutin war und nicht wie bei mir, mal Lehrerin, mal Ernährungsberaterin, mal Pfarrerin, irgendwie die ganze Palette durch.....Eigentlich immer dann, wenn mir eine Frau sehr mütterlich vorkam, bzw. so war, wie ich mir eine Mutter gewünscht hätte
Elena
Ehrlich gesagt, es war genauso wie bei dir, es war mir einfach nicht so bewusst.
Insofern, habe ich auch schon "die ganze Palette durch", v.a. Lehrpersonen.
Aber immerhin, hat es jetzt mal endlich meine Therapeutin getroffen. Hat aber auch gedauert, denn eigentlich ist sie ja gar nicht "mein Muttertyp"

Hungryheart, Flugente, Stern

Lieben Gruss, Herbstflocke
Ein Wiesel // saß auf einem Kiesel // Inmitten Bachgeriesel. // Wisst ihr // weshalb? // Das Mondkalb // verriet es mir // Im Stillen: // Das raffinier- // te Tier // tat's um des Reimes willen." - Das ästhetische Wiesel

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*AufdemWeg*
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Beitrag So., 26.07.2009, 09:44

Liebe Herbstflocke,
Es ist mir offen, zu bleiben oder zu gehen. Unterschwellig habe ich aber doch eher das Gefühl bekommen, dass sie mich - unausgesprochen - dazu anhalten möchte, meinen (kindlichen) Gefühlen zu folgen.
Genau das war auch mein Gefühl...
nur war es eben auf meinem Hintergrund gewachsen
weil ich doch letztlich eure Situation nur sehr bruchstückhaft kenne.

Zum Thema Liebe:
lieben können ist das Ziel meiner Therapie
und nichts wovon ich jetzt sagen würde
dass es bereits so ist,
weil das Verhältnis zu meiner Therapeutin
ist noch viel zu sehr durchsetzt von Angst, Kontrolle
und Manipulation als dass ich sagen würde,
es ist Liebe.
Es ist eben Abhängigkeit.
Ich behaupte zwar dass das Liebe ist
aber ich weiss und fühle dass es das eben nicht ist.
Und ich fürchte auch, so lange das nicht so ist
und ich nicht in der Lage bin eine Beziehung,
einen Kontakt zu ihr herzustellen
so lange werde ich entfernt sein
von meinem Ziel: "gesund" zu lieben

Wie geht es dir mit dem Thema zurzeit?
Ich habe morgen meine letzte Stunde vor ihrem Urlaub
und versuche mich innerlich darauf vorzubereiten;
mein Wunsch wäre es sie morgen zu fragen,
ob ich am Freitag nicht noch eine Stunde haben könnte.
Das wäre ein grosser Fortschritt.
Bisher war es immer so, dass ich es zur Kenntnis genommen
habe, die ersten Tage furchtbar litt und dann innerlich abgeschalten habe.
Nach einer gewissen Zeit, wenn ich sie nicht sehe, verschwindet sie einfach aus meinen Gedanken und Gefühlen
etwas, das mich auch belastet, weil ich jede Stunde erstmal damit beschäftigt bin
wieder etwas aufzubauen.
Nach Wochen wird es dann entsprechend schwerer.
Ich hätte so gerne einen guten Kontakt zu ihr
eben eine Beziehung
eine Bindung.

LG ADW
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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