Beruf Arzt ausüben trotz Schizophrenie?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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HansMeier1
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Beitrag Di., 20.11.2012, 16:30

candle. hat geschrieben:
HansMeier1 hat geschrieben: Wahrscheinlich ist das LRS einer der Hauptursachen für die Psychose.
Wie groß ist denn die Warscheinlichkeit? Ich finde es ganz interessant, aber nicht sclüssig. Eher kann ich mir allerdings vorstellen, dass du den stressigen Anforderungen nicht gewachsen bist.

Wie soll es für dich weitergehen nach der Reha?

VG candle
Naja es ist einer der Hauptursachen. Es passt in das gesammt bild. Natürlich gibt es etliche andere faktoren die auch eine Rolle spielen. Oh ich bin noch am anfang der Reha und wir sind immer noch am auskunschaften wie es weiter gehen soll. Ich lots gerade meine möglichkeiten aus und tausche Erfahrungen aus. 1 Jahr sind schnell vorbei und ich möchte es voll ausnutzten.

In der Schule bin ich gut klar gekommen, weil es ein Frontalkurs war. Der Lehrer hat was erklärt und ich konnte es wieder geben. Während des Studium waren die Vorlesungen wenig hilfreich bis erbärmlich. Wenig motivierte Dozenten die deligiert wurden zu unterrichten und sich kaum vorbereitet haben. Die Prüfungsthemen haben nie mit den Vorlesungen übereingestimmt. Man muste sich aus Büchern alles selber erarbeiten. Ich denk darin liegt der Hauptunterschied zwischen Schule und Medizinstudium. Anspruchsvoll ist ein Medizinstudium nur in einer hinsicht. Man muss wenig denken aber viel auswendig lernen. Bis man genug wissen angesammelt hat um überhaupt mitdenken zu können.

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candle.
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Beitrag Di., 20.11.2012, 16:43

Das ist die einjährige Prüfung nach neuen bzw. Möglichkeiten bzw. Alternativen, nicht wahr?

Viel Erfolg für die Reha!
candle
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Tigerkind
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 21:00

Ja, wünsche Dir auch alles Gute und viel Erfolg, lieber HansMeier1!

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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HansMeier1
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Beitrag Mi., 17.04.2013, 11:59

Hallo allerseits, wie gehts euch. Wollte mal berichten wie es so weiter geht mit mir.

Die berufliche Reha wurde abgebrochen, weil ich zu oft Krankgeschrieben wurde. Ärgern tut mich das schon, weil die berufliche Reha mir gut getan hat. Ich war wieder unter leuten und meinesgleichen. Von der beruflichen Reha selbst hab ich nicht viel erwartet. Aber der informationsaustausch mit den Leuten in der Reha die selber krank waren war schon schön. Ich hab mich auch von den Leuten verstanden gefühlt.

Von meiner Psychiaterin hab ich mich getrennt. weil ich mich von ihr nicht mehr verstanden gefühlt habe.

Ich Leide zur Zeit an einer Depression. Der postschizophrenen Depression. Man findet nicht viel Information darüber. Habs schon seit über 1 1/2 Jahren. Langsam gehts mir wieder besser. Aber verärgern tut mich nur das mich niemand über meinen jetztigen Zustand aufgeklärt hat. 3Klinik aufenthalte und das einzige was sie gesatgt haben ja ist ne schwere Depression. Das es einen direkten zusammenhang mit der Schiziphrenie hat hab ich dann aus einem Lehrbuch gelesen.

Viel info bekommt man ja nicht. Aber so wie ich das mitbekommen habe ist es der absturz vor der genesung. Kann mir jemand infos zur postschizophrenen Depression geben?

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bunnymammi
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Beitrag Fr., 19.04.2013, 13:24

Hey,

schön dass du wieder da bist ) Ich bin irgentwie an dem Thread hängengeblieben. Ich bin selber aus dem medizinischen Bereich und da macht es mich hellhörig, wenn jemand aus meiner Branche so stark in die Erkrankung involviert ist. Ich kenne persönlich keine Schizophrenie, befasse mich manchmal damit, weil es auch in die Krankheitsgruppe gehört. Ich glaube du wärst gut aufgehoben bei einem Therapeuten, der darauf spezialisiert ist. Nur den zu finden glaube ich , wird nciht so leicht.
Ich persönlich würde gern wissen, wie es zu einer posttraumatischen Schizophrenie kommen konnte. Hört sich jedenfalls nciht gut an...

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Herzeleid
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Beitrag Fr., 19.04.2013, 14:24

Hallo HansMeier1, vielleicht solltest du die allgemeinen Umweltfaktoren mit in die Gesamtabaluf der Erkrankung eingeziehen. Also häusliches Umfeld, näheres Umfeld, weiteres Umfeld. Da ich selbst an MCS - Multiple Chemikallien Unverträglichkeit erkrankt bin weiß ich was chemische Stoffe die z.B. durch die Atmung oder Medikamente aufgenommen werden im Gehirn auslösen können. Besonders wenn die Bluthirnschranke nicht mehr richtig funktioniert.
Vielleicht wäre das noch ein Ansatzpunkt der Psychose entgegenzutreten. Stress kann z.B. auch durch chemische Stoffe, sowie Schimmelpilze oder andere Stoffe ausgelöst werden und nicht nur durch Arbeitsstress. Siehe hier z.B. die Auswirkungen von Drogen, lesen sollte man die Entwicklung von LSD, dort hat schon ein bloßer Hautkontakt mit einer kleinsten Menge zu einer Pseudopsychose geführt. Da ich selber lange Jahre in Psychatrien und Psychosomatischenklinken verbracht habe, habe ich dort auch Leute getroffen die eine Permanentvergiftung durch Medikamente hatten. Vielleicht ist dies mal ein neuer Denkansatz für dich. Wünsche dir alles Gute - Herzeleid
Hinweis: Ich bin kein Mediziner und habe auch keine medizinische
Ausbildung. Alles was ich hier schreibe sind meine eigenen Erfahrungen
oder angelesenes Wissen. Also alles Ohne Gewähr.

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HansMeier1
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Beitrag Do., 03.10.2013, 01:03

Hallo allerseits,

hmm. Ich weis nicht was ich hier reinschreiben soll. Bin einwenig verwundert über meine aktuelle Situation.

Mir gehts gut. Und ich finde das schön.

Aus meinen vorherigen Texten könnt ihr sicherlich entnehmen das es mit mir immer mehr bergab ging. Ich hatte mehrer Krankenhausaufenthalte mehrfach wurde versucht das Medi zu ändern, körperlich gings mir schlecht und ich war am verzweifeln.

Ich hab ne Tagesklinik ausprobiert und fand es einfach schrecklich. hab aber einen Arzt gefunden in der Tagesklinik der bereit war mich ambulant zu betreuen. Also stellten wir die Medis um. Von Risperdal auf Amisulprid. Von heute au Morgen. Ich hab 2 Monate lang an Hypomanie gelitten. Ich wuste nicht was los war. Mir gings sowas von gut. :D Ich wuste nur das das auch nicht normal ist. An Manie hab ich vorher noch nie gelitten. Also gegoogelt bis ich auf die antwort kam. Nach zwei Monaten hat sich dann alles gelegt und zur Zeit bin ich auf einem normalen pegel.

Was die Psychose betrifft bin ich stabil. Keine wahnvorstellungen keine halluzinationen nix.

Wichtiger noch ist allerdings mein Körperliches befinden. Ich hab in den letzten 5 Monaten 15 kilo abgenommen. Un das ist schön. Ich kann mich wieder bewegen. Hah bin kein pummelchen mehr und das gibt selbstvertrauen.

Ich hab keine Luftnot mehr. Ich hatte unter Ruhe Atemnot. Das war schrecklich.

Ich hab keine Panik atacken mehr.

Meine Glieder tun mir nicht mehr weh.

Und mir ist nicht kalt. Ich hab die heizung bis zum geht nicht mehr augedreht und trotzdem hab ich gefroren.

Und ich kann endlich wieder schlafen. Ausgeruht aufzuwachen ist so schön.

Die Akne inversa legt sich langsam.

Mein Zahne faulen mir nicht mehr weg.

Was soll ich euch denn noch erzahlen. :D

Rundum ich fuhl mich wohl in meiner haut.

Und das alles nur weil ich endlich von risperdal runtergekommen bin. 2002 bin ich zum ersten mal psychotisch geworden. Und seitdem geht es zum erstenmal subjektiv bergauf. Mein Psychater ist einwenig uberfordert mit der Situation. Oh er ist genau wie ich froh über die veranderunegen. Aber solche gravierenden änderungen und so relativ schnell. :D

Oh ich hab immer noch nebenwirkungen. Kieferspannungen z.b. Aber die nehm ich in kauf.

Ich seh mich sogar zum ersten mal seit Jahren im stande wieder zu arbeiten. Nicht weil mir das jemand sagt ich soll arbeiten gehen sondern weil ich das möchte. Aber ich schau mir zuerst die entwicklung noch ein wenig an. Es sind jetzt 5 Monate her seitdem ich auf amisulprid gewechselt habe. So paar Monate will ich mich noch ausruhen. Und dieses angenehme erlebnis geniessen. Es ist wie Urlaub. Aus dem man nicht aufwachen will. Ich weis nicht wie ich euch das anders beschreiben soll.

Naja nächster schritt ware dann doch einen gescheiten therapeuten zu finden. Verhaltenstheraput meinte mein Psychiater. Weil ich auch ein wenig uberfordert bin mit meiner jetzigen Situation. Ich bin wie Dronröschen der aus dem Schlaf erwacht und keine Ahnung hat was nun. Über 10 Jahre habe ich gekämpft und jetzt hab ich irgendwie keine Ahnung wie ich mit anderen Menschen und der Situation umgehen soll. Die Krankheit stand immer im vordergrund. Jetzt steht endlich mal das leben im vordergrund.

Mitlerweile funktioniert auch mein Kopf wieder, der ist nicht so vernebelt. Ich kann gedanken fassen informationen sammeln mir was merken. Logische schlüsse ziehen. Oh wie schön ist es wieder wissen anzuheufen und anzuwende. :D

Naja zumindestens ist mir die Ursache für meine Schizophrenie klar geworden. Es ist eine Belastungspsychose. Aber die Hauptursache ist das ich unter Belastung gerate, weil ich unter einem ausgeprägten Helfer- syndrom leide. Ich muss allem und jemdem alles recht machen. Auch in der beruflichen Reha. Die Vorgesetzten haben ihre eigene vorstellung wie es mit mir weiter gehen sollte. Und das hat mir überhaupt gar nicht gepasst. Sie wollten mich einfach nur in ne arbeit stecken. Welche arbeit war denen egal. Das ich denen dann unbewust auch noch ihren willen zurecht machen wollte. Und sie mir ihren willen aufdrangen wollten ist nur nebensache. Es kam immer die argumentation " wir müssen der ARge ja was vorlegen" mir helfen war nur beilage wenn überhaupt.

Bin total unzufrieden mit denen. Oh die teilnehmer waren sehr angenehm. Denen must ich ja nichts zurecht machen die waren eher mit ihren eigegen problemen beschäftigt und haben eher mir geholfen auf den richtigen weg zu kommen.

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Ulrich
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Beitrag Mi., 06.11.2013, 09:50

Ich denke, dein Fall zeigt, dass Schizophrenie nichts angeborenes ist. Es ist die Reaktion auf eine Überlastung, von welcher Art auch immer.

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HansMeier1
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Beitrag Sa., 30.11.2013, 00:22

Hallo allerseits,

bin wieder mal leicht depressive. Liegt aber an diesem miesen wetter und daran das ich nix zu tun hab. Ich döse den ganzen tag vor dem rechner oder fernseher, weil ich eh nicht rausgehen kann und kein job und nix.

Meinte zu meinem psychiater wies weiter gehen soll. Er meinte ich soll mir ruhig noch mehr zeit gönnen. Ich werd so langsam ungeduldig und sterb aus langeweile. Wenns zumindestens schneien würde würde ich ja rodeln gehen oder schneemänner basteln. Sigh. Oh ich hab nichts wichtiges zur zeit zu schreiben. Mir ist einfach nur langweilig.

Was ich noch bemerkt habe ist das ich ein ausgeprägtes opfer bin. Jedesmal wenns irgendwo ein problem gab hab ich mich präsentiert und die Sache ausgebadet. Das past ja zum Helfer syndrom.

Die PSychose selbst ist ja ausgelöst worden eben aus so einer Situation. Da hat jemand auf Station mist gebaut und ich durfte mich dann beim chef entschuldigen, weil ich ja der dumme war. Das das allerdings gravierende konsequenzen haben würde, wie z.b. mobbing das dann jeder kam und mir all die misgeschicke aufbrummen würde habe ich nicht erwartet.

Und dann jedesmal vom chef angemotzt zu werden wenn irgendwer einen fehler begeht, war auch nicht schön. Ich konnte mich nicht wehren, weil ich ja ein guter mensch sein wollte.

Ich denke mitlerweile das viele psychose kranke menschen opfer irgend einer art sind. Manche laufen Amok andere wiederum fliehen in eine Phantasiewelt als ausflucht. Oh das schreib ich jetzt nicht aus dem stehgreif. Mitlerweile habe ich mich mit sovielen betroffenen unterhalten das sich ein bild gebildet hat in meinem kopf.

Ich muss jetzt wie ein kind lernen mich nicht mehr als opfer zu präsentieren, da es gerade in meinem Beruf höchstgefährlich ist.
Oh bis ich das begriffen habe hats jahre gedauert, aber so richtig geholfen hat mir ja auch keiner. Man sagt immer psychose patienten sind sehr sensibele Menschen. Stimmt. Wenn man tag täglich als opfer rumrennt wird man sensibilisiert. In der Beruflichen reha hab ich soviele Menschen kennen gelernnt. Wenige waren wirckliche A... Die meisten Opfer irgendeiner Art.

Schlimm fand ich es nur das gerade diese opfernden Menschen in der beruflichen reha mit sehr geschickten Methoden von der beruflichen reha maipuliert wurden. Sie kamen mit Hoffung zu dieser Institution und sind meistens verärgert und verwirrt wieder entlassen worde. Es ist eigentlich nicht ein ort der Hilfe gewesen. Sondern ein Ort der selektion für den arbeitsmarkt. Und das hat sehr viele verärgert. Unter uns konnten wir unseren unmut sehr wohl zu tage bringen. Indem wir informationen ausgetasuscht haben. Aber gegeüber dem institut, waren wir einfach machtlos.weil sie einfach ihr programm durchgezogen haben und uns mit schönen worten beschwichtigt haben.

Naja ich will nicht jede berufliche reha schwärzen. Aber das sind meine erlebnisse aus meiner beruflichen reha. Es gibt auch keine grosse auswahl möglichkeit leider.

Ich hab mitlerweile auch einige konntakte zu ärtzten gefunden die ebenfalls von einer psychose betroffen sind. dabei hat mir dieses forum und diese beiträge sehr geholfen.

Sie ermutigen mich als arzt weiter zu arbeiten. In welchen Berufsfeldern ich nicht soviel stress habe. Wie es mit mir weiter gehen soll. Sie geben tips und sind sehr hilfreich.

Danke an euch alle.Die das gelesen haben und die mich angeschrieben haben. Auf meinem Weg wart ihr eine grosse hilfe. Weil ihr einfach mir alternativen gezeigt habt auf die ich selber nicht gekommen wäre.

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HansMeier1
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Beitrag Sa., 30.11.2013, 00:27

Ulrich hat geschrieben:Ich denke, dein Fall zeigt, dass Schizophrenie nichts angeborenes ist. Es ist die Reaktion auf eine Überlastung, von welcher Art auch immer.
Denk ich auch nicht, weil ich ein eineiger zwilling bin und wir eigentlich bis ich schizophren geworden bin alles gleich durchlebt haben. Nach meiner Schizophrenie musten sich unsere wege zwangsweise trennen.

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Holunder
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Beitrag Sa., 30.11.2013, 00:59

Lieber HansMeier,

jaaa, Psychose-Patienten sind sehr sensible Menschen, das ist auch meine Erfahrung. Ich kenne zwei mir nahestehende Menschen (und einen weiteren), die unter Psychose/Schizophrenie litten/leiden.
Ich freue mich sehr, dass es dir wieder besser geht. Kennst du das Buch "Aus entrückten Welten"?
Ich kann das empfehlen.

Hast du keine Hobbies, wenn du dich so langweilst? Einen Freund/Freunde?
Was sind deine Interessen und wo liegen deine Fähigkeiten?


Widow
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Beitrag Sa., 30.11.2013, 01:29

Lieber HansMaier1
(warum eigentlich "1"?),

ich bin ein ehrlicher Eisbär: Ich möchte Dich nicht als Arzt haben. Nicht als Hausarzt, nicht als Facharzt. Wer Arzt ist, sollte einigermaßen normal ticken, und das heißt für mich: Außerhalb seiner eigenen psychischen Hölle sein, aber in sich und ganz in seinem Beruf, wenn er arbeitet.
Sei versichert, ich habe etliche Fachärzte kennengelernt, die Fehler gemacht haben, ganz richtig groß beschissene, tödliche. - Dennoch waren diese Ärzte (auch und gerade in all ihrem Zynismus) ganz bei sich und wenig psychisch krank; keiner von denen hatte eine Psychose. Und damit kenne ich mich ein wenig aus:

Meine Schwester ist Psychosepatientin. Die ist gottseidank keine Ärztin. Wenn sie es wäre und auf den Gedanken käme, wieder in dem Beruf arbeiten zu wollen, hätte ich ein Problem, und ihre PatientInnen auch.

Sorry. Aber als Arzt, Krankenpflegemensch oder PsychotherapeutIn hat man eine besondere Verantwortung den Menschen gegenüber, mit denen man es beruflich zu tun bekommt.
Ich, als - weiß ich nicht, vermutlich: Depressionskranke + Sonstwiestörung könnte einer solchen Verantwortung nicht mehr gerecht werden.


Hast Du schon begonnen, über neue berufliche Perspektiven nachzudenken? Soweit ich es mitbekommen habe, hast Du das grundständige Medizinstudium absolviert. Von da aus gibt es doch noch etliche Abzweigungen. (Auch in Wege hinein, in denen Du mit Deiner Psychose-Expertise beratend tätig sein könntest.)

Einen freundlichen Gruß
Widow


Eremit
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Beiträge: 8876

Beitrag Sa., 30.11.2013, 01:57

Mir ist ein Psychotiker immer noch lieber als ein Psychopath.

Es gibt unter Ärzten mehr Psychopathen als Psychotiker...


Widow
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Beitrag Sa., 30.11.2013, 02:03

Hi, Eremit,

ob man durch das medizinische Versagen eines ärztlichen Psychotikers oder eines ärztlichen Psychopathen stirbt, ist schlicht egal. Man stirbt, auch und gerade "in Behandlung bei ihnen".

w (wie wünschend: inbehandlungbei-p)

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Tigerkind
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Beitrag Sa., 30.11.2013, 10:52

Genau aus diesem Grund kann man ja auch nicht sagen, der oder diejenige ist zu diesem Beruf tauglich oder auch nicht, schon gar nicht aus der Ferne.

Das Leben ist lebensgefährlich und nichts ist ohne Risiko.

Wer nicht fähig ist zu trauern wird u. U. auch zu einer Gefahr.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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