gompert hat geschrieben:Wär’s nicht was da weiter zu denken als nur dieses Forum?
In gewisser Weise hilft mir dieses Thema schon weiter, aber ich sehe es als eine Art Überbrückung bis zu meiner bald beginnenden Psychotherapie, wo ich hoffentlich Lösungen für die, durch Wenningen wieder ins Bewusstsein gerückten, eigenen Konflikte mit der Thematik, finden werde.
gompert hat geschrieben:Ich könnt mir sehr wohl vorstellen dass du einem Verlag willkommen bist.
Ich kann mir nur vorstellen mit dieser "Geschichte" auch weiterhin anonym zu bleiben.
gompert hat geschrieben:Dich scheint diese Debatte nicht sehr zu begeistern. Ist sie unwichtig?
Nein, sie ist wichtig, aber das Problem ist, dass mir selbst nichts einfällt, was Amokläufe sicher verhindern könnte, auch unter dem Aspekt, dass ich damals sicher nichts von meinem Vorhaben erzählt hätte. Irgendwie habe ich damals alle (relevanten) Menschen als feindselig eingestuft (alle gegen mich bzw. ich gegen den Rest der "Welt", was sich bis heute noch nicht in befriedigendem Ausmaß geändert hat) - ich hätte nicht angenommen, dass mir jemand helfen will, sondern nur gedacht, dass man mich maximal bestrafen wollen würde bzw. mir die Waffe wegnehmen will, und sich danach niemand mehr für mich interessiert (jetzt wo der geistesgestörte Nachahmungstäter seiner "Macht" beraubt wurde). Soetwas ähnliches ist ja auch passiert, aber ich habe mich bewusst dafür entschieden.
gompert hat geschrieben:Hätte irgendjemand, eine Vertrauenperson oder eine Instanz, deine Notsituation damals verhindern können?
Nicht sehr viele (jugendliche) Amokläufer werden etwas planen, um sich dann einer Person anzuvertrauen, die dann praktischerweise gezwungen ist, Gegenmaßnahmen zu setzen. Wozu macht man es sonst? Ich will übrigens gar nicht wissen, was ich in den Augen dieser Leute bin, aber vermutlich ein "Pseudo" oder gar ein "Feigling". Niemand hätte es verhindern können, wenn ich mich nicht dagegen entschieden hätte - das will ich damit ausdrücken. Meine Notsituation war mein bisheriges Leben und meine Vorstellung an eine Zukunft, die keine ist. Was den bevorstehenden Verweis von der Schule anbelangte (auslösendes Ereignis), so hat der damalige Direktor alles versucht, dass ich bleiben kann. Es gab auch sonst keinen, der mir bewusst schaden wollte, was u.a. zur Abwendung der Katastrophe beigetragen hat. Weiters sind mir die Worte einer befreundeten Mitschülerin ständig präsent gewesen, die im Vorfeld zu mir gesagt hat, dass sie Angst vor mir hat. Dem ging ein Ereignis voraus, welches schön wiederspiegelte, dass mir alles langsam zuviel wird (gewalttätige, also übertriebene Reaktion meinerseits auf eine nicht ernst gemeinte Aussage eines Mitschülers). Ich wollte dann nicht mehr einbeziehen, dass SIE traumatisiert wird, wenn ich in die Klasse komme, um die Mädchen zur Strecke zu bringen, von denen ich zurückgewiesen wurde. Im Nachhinein betrachtet wurde (unbewusst) recht viel getan - andererseits könnte es schon sein, dass die Leute, vorallem in Bezug auf das erst kürzlich passierte Columbine Massaker sensibilisiert waren, und ich schon längst als potenzieller Amokläufer eingestuft wurde. Eine hohe Meinung hatte bestimmt niemand von mir, aber das haben sie mich nicht spüren lassen - wenigstens etwas.