Verwirrend - Therapeutin ist 'offen für alles'

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Alles_Klaro
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Beitrag Mi., 25.03.2009, 22:51

Guten Abend die Damen,

zunächst einmal: der Termin bzw. das anvisierte Gespräch war nicht heute, sondern findet morgen statt, hatte mich im Tag geirrt. Ich werde hingehen, mit Spickzettel unterm Arm ...

Na, liebe hungryheart,
du warst heute ja recht schreibfreudig: Danke dir.
Den frischen Realtätsbezug in deinen Posts (las z.B. auch im Thread "Freundschaft mit Thera möglich?") finde ich bemerkenswert.

Und klar, da sind wir uns einig, das Verhalten der Therapeutin letztens beim zufälligen Zusammentreffen war soweit ok, bis auf das Fehlen des "Tschüßchens", was ich hier munierte. Es bleibt jedoch meine Erwartungshaltung.

Ich erwarte hier auch nicht, daß ein "Urteil" gefällt wird, denn ich teile prinzipiell die Haltung "beide-Seiten-zu-hören" usw.

Wir sind uns sicher auch einig darüber, daß es nun mal meine subjektive Wahrnehmung bzw. mein Erleben der therapeutischen Gesprächssequenzen ist, die ich beschrieben habe - dabei verwechsele ich nicht "Dichtung" und "Wahrheit".

Tja, und genau das ist der Punkt:
... weil ich den satz "bin für alles offen" an sich nicht so furchtbar verwischend finde.
Mal davon abgesehen, daß ich nicht meinte es sei so "furchtbar" verwischend gewesen *lächel*
Weißt du, es war nicht, wie bei dir, in der Ablösephase der Therapie als dieses Angebot kam, sondern quasi mittendrin. Ich schrieb bereits, daß sogar die Verlängerung im Raum stand und ich dann wegen einer OP unterbrechen mußte.
Meiner Meinung nach, war es die Phase, in der ich bereits sehr intensive Übertragungsgefühle in Richtung "Mutter" entwickelt hatte: beinhaltet auch meine gefühlte Abhängigkeit (hoch angstbesetzt), besonders in der Anfangsphase der therapeutischen Arbeit - wenn noch sehr viele Probleme unbearbeitet sind. Meine Hoffnungen und Erwartungen waren in dieser Zeit auch am größten, weil ich sie da ja noch am stärksten brauchte. Deshalb war ich so vor den Kopf gestoßen und zutiefst verletzt, als sie damals so genervt (nach 2 Monaten Pause!) auf mich reagiert hatte - wollte ich mich ihr doch weiter anvertrauen und meine Probleme mit den Gefühlen für sie besprechen ...
Es war nahezu verstörend, gesagt zu bekommen (nachdem sie mich nicht erst einmal angehört hatte: "Sie immer ..., mit ihrem permanenten Wunsch nach Aufmerksamkeit!"

Frage: wo bitte sonst kann ich, einmal in der Woche, ein respektvolles Maß an Aufmerksamkeit bekommen, wenn nicht in meiner Therpiestunde???

Ich las neulich in einem Artikel folgendes:
"Mit Liebesgefühlen, die ja etwas Zartes und Gutes sind, muss der Therapeut umgehen können. Er muß mit seinem Patienten darüber sprechen, welche Wünsche und Fantasien sich damit verbinden. Er darf nicht davor erschrecken oder sich bedrängt fuehlen. Der Patient äussert diese Gefuehle ja meistens auch eher verschämt und verlegen und ist in dieser Situation besonders verletzlich."

Dazu hätte dann nämlich auch gehört, daß ich ihr Angebot hinterfrage und sie bitten wollte, mir zu sagen, was sie eigentlich für ein Interesse damit hat bzw. was sie damit meint.

Und mein Fehler war, dies nicht gleich getan zu haben: es fühlte sich einfach zu gut an, als sie damals zustimmte, ob wir uns dann auf einen Hundespaziergang treffen - ganz im Nebel der Übertragungsliebe schwebte ich auf Wolke 7 - und wünschte/fantasierte mir daraus dann die Entwicklung einer dicken Freundschaft. Und ich bildete mir ein, daß ich als Mensch etwas Besonderes für sie bin und sie mich auch sehr mag (ich sie ja auch zu dem Zeitpunkt.)

Letztlich alles unausgesprochen von meiner Seite und Ihrerseits.

Verstehst, sie hat das in keinen Kontext getan, so wie bei dir, was ich übrigens ganz prima von deiner damaligen Therapeutin finde, und frau dann ja weiß, woran sie ist.

Ich werde morgen versuchen, das o.g. Versäumte konkret anzusprechen - auch wenn ich mittlerweile davon ausgehe, daß sie mir das dann als therapeutisches "Was-auch-immer"-Angebot verkaufen wird, so in der Mutterrolle o.ä., was sie jetzt bestimmt wieder zurück nimmt ... es jedoch niemals nach der Therapie zu privaten Kontakten gekommen wäre - das sagt mir mein Gefühl. Denn wen frau wirklich mag und achtet, der verhält sich in der professionelen Rolle bitte anders. Vor allem: macht der Patientin nicht falsche Hoffnungen. Das wiederum macht kein weiteres Zusammenarbeiten mehr möglich.

Liebe Grüße zurück,
Klaro.

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hungryheart
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Beitrag Do., 26.03.2009, 10:02

Hallo liebe Alles Klaro,

vorneweg: mein Gefühl ist, dass diese Therapeutin Dich auf jeden Fall ganz besonders mag und vieleicht auch selbst emotional verstrickt ist bei dieser Art Situationen und die Situation vielleicht aus diesem Grund, also weil ihr beide verstrickt wart, so verquer lief.

ich verstehe natürlich Deine Verunsicherung. Du warst ja tatsächlich damals in einer supersensiblen Phase. War das denn Deiner Thera damals so klar? Möglich ist ja, dass Deine Therapeutin sich verschätzt bzw. Dich bzw. Deine Entwicklung falsch eingeschätzt hat.
Vielleicht -ich phantasiere jetzt mal- bist Du ja auch eine Frau, die sehr kompetent, taff und stark rüberkommt (obwohl Du Dich nicht so fühlen magst) und die Thera ist Dir an dieser Stelle auf den Leim gegangen.....?

Und diese Sache mit Deiner OP.....
Da ist, so wie ich, von außen, die Situation verstehe einfach die Kommunikation schiefgelaufen, und sie hatte ja auch durch Dein Rauslaufen wenig Möglichkeit, die Situation zu retten.
Außerdem war sie vielleicht zusätzlich emotional auch selbst zu aufgewühlt in dem Moment.

Da muss ich jetzt noch was aus meiner Erfahrung erzählen.
Ich bin zwar keine Psychotherapeutin, habe aber auch mit Patienten zu tun und habe mal etwas sehr ähnliches erlebt.
Ich habe immer wieder mit einer Patientin zu tun gehabt, die ich wirklich ganz besonders mochte. Ich dachte auch öfters "wenn ich die nicht als Patientin sondern woanders kennengelernt hätte, hätte ich mich mit der angefreundet, wie schade"

Sie suchte sehr den Kontakt zu mir, auch viele "zufällige" Treffen immer dort, wo ich mich gerade aufhielt und entsprechend immer einen netten small talk auf dem Gang oder in der Cafeteria etc.

Dann rotierte ich, kurz vor einer größeren OP dieser Patientin, turnusmäßig auf eine andere Station.
Sie war sehr traurig, wollte private Treffen, was ich -durch die Blume, also: nicht klar genug - mein Fehler- ablehnte).
Ich versprach aber nach ihrer OP mal bei ihr vorbeizuschauen und mich zu erkundigen.

Dann rotierte ich und alles wurde unerwartet stressig. Ich hatte auf einmal Schichtdienst und daher erstmal einen Haufen organisatorischer Probleme mit der Kinderbetreuung. Die Kinder waren in der Umgewöhnung quengelig und schwierig. Der Kollege, der mich eigentlich einweisen sollte, erkrankte und ich war allein auf einer anspruchsvollen Intensivstation.
Hinzu kamen eine Erkrankung meiner besten Freundin, Schwierigkeiten bei unserem Hausbau. Ach ja, und ein Kindergeburtstag war auch noch zu organisieren. Ziemliches Chaos also, in dem ich schlicht nicht dazu kam, auf meiner alten Station bei dieser (sehr gemochten) Patientin vorbeizuschauen......

Später bat sie um ein Gespräch, dass dann leider ähnlich, wie das mit Deiner Therapeutin nach Deiner OP verlief....
Einfach, weil wir aneinander vorbeigeredet haben und die Patientin rausrannte, bevor ich meinen Anteil daran erkannte und gegensteuern konnte.....

Ich fühlte mich in die Defensive gedrängt , weil ich ja wirklich versprochen hatte, vorbeizuschauen und empfand (eine der Situation unangemessene) Wut (dazu gleich) und reagierte deshalb im ersten Augenblick (die Wut kontrollierend) kühl und distanziert. Die Patientin hatte sich natürlich eine liebevollere Reaktion erhofft und brach auch - wie Du- das Gespräch daraufhin tief verletzt ab.

Nun ist das aber gerade MEIN "Thema": Ich neige aufgrund meiner Geschichte dazu, mich für alle und alles verantwortlich zu fühlen und bin aber gleichzeitig mit dieser vielen Verantwortung, die ich mir da an Land ziehe, total überfordert. Die Geschichte passierte gerade in einer Zeit, in der ich noch keinerlei Abstand zu "meinem" Verantwortungsthema hatte.
In solchen Situationen kamen einfach die ganze alten Gefühle von früher hoch, wenn mal wieder ich für das Befinden sehr gemochter oder geliebter Personen verantwortlich gemacht wurde und sie "wegen mir" traurig waren.

Und so war ich wütend und wegen der Wut (die natürlich nichts mit der Patientin zu tun hatte) auch nicht im Stande die Sache aufzuklären.

Da konnte die Patientin nichts dafür, aber damals war ich noch so verstrickt in diese Gefühle, dass ich da schlecht gegensteuern konnte.
Vielleicht meint Deine Thera ja auch sowas ähnliches, wenn sie von "es ist emotional einiges passiert" redet...?

Lieben Gruß
Hungryheart
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Alles_Klaro
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Beitrag Do., 26.03.2009, 17:56

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank liebe hungryheart für die Mühe und dein Verständnis hier auf die Problematik einzugehen. Sehr nachvollziehbar, was du beschrieben hast und gut, daß du deine Reaktionen und die Ursachen auf die Patientin so gut reflektieren kannst - sehr ehrlich, RESPEKT

Sag, hast du, nachdem sie weggelaufen ist, das Ganze noch klären/bereinigen können?

Es ist rühred, daß du so ein gutes Gefühl hattest: daß sie mich vermutlich "ganz besonders mag" - wie gesagt, meine Zweifel daran durchziehen ja den ganzen Fred hier.

Ich wünschte meine Therapeutin wäre so transparent und solide, sich selbstkritisch zu hinterfragen und in der Lage: auf konkrete Fragen auch beizeiten klare Auskünfte zu geben.

Mir ist es zwar heute gelungen *schulterklopf* - dank des Notizettels in der Hand - ein paar emotionale Aspekte ehrlich anzusprechen bzw. Rückmeldungen zu geben, die sie auch annehmen konnte und ihrer Auskunft nach "verstehen kann" - ich mir jedoch da nicht sicher bin.

Doch mehr als "nur" überwiegend Zuhören war heute wieder nicht drin.

So erhielt ich auf meine Ansage, daß ich sie auch schwankend/ambivalent, persönlich genervt erlebte, mich das irritiert usw. und was ihr Angebot "bin für alles offen" in der Kenphase ausgelöst und welch' ungünstigen Einfluß das letztlich auf meine Erwartungen nahm, keinen konstruktiven Beitrag, der irgend etwas hätte regulieren können. So ähnlich wie bei dir @hh - lief es leider nicht
Auf Fragen, was sie mit emotional hätte sich bei ihr viel getan nun mir eigentlich sagen wollte oder besser: das auch dies mir zu globalkonkret wäre, ich nichts damit anfangen kann, eben wie vieles andere auch, bekam ich keine Antwort.

Sie wollte wissen, wie ich nun entschieden hätte bzgl. weiterer Zusammenarbeit, woraufhin ich ehrlich sagte, daß ich Vorbehalte (die ich vernünftig begründen konnte) hege und immer noch hoch ambivalent bin, ihr gegenüber.
Ob sie das für mich nun entscheiden solle, fragte sie mich. Ich bat darum, gespannt auf darauf, was nun kommen mag. Doch letztlich dann erneut Unklares, von wegen es sei jetzt nicht gut und sie sei da auch unsicher ... Ratlos saß ich vor ihr.

Ich habe mir dann ein Herz gefasst und endlich ganz klipp und klar eine Auskunft erbeten, was ihr 'Angebot' damals nun konkret bedeutet hätte, daß sie das nie untersetzt habe etc. und ich mit so "Geschichten" net klar komme. Käme denn eine Freundschaft mit einer ehemaligen Patientin für sie infrage?

Sie schaute mich verduzt an: "Was, das haben sie sich erhofft?" Schon allein dies brachte mich latent "auf die Palme" (oh menno, geht's noch!!!, schrie es in mir) und ich ahnte bereits, was dann kam: Nein, eine Freundschaft könne nicht werden, das ginge ihr zu weit. Klar, mal mit den Hunden spazieren gehen, kein Problem, das mache sie regelmäßig mit anderen ehemaligen Patienten auch ...
Ich fragte, schon die Tränen unterdrückend (ich hatte es geahnt), ja aber auf was für einer Beziehungsebene dann Spaziergang? Keine Antwort. Ach, es täte ihr ja so leid ...

Ziemlich erschüttert sagte ich noch, wie leicht sie sich das gerade hier macht, wie 'billig' das gerade ankommt, und daß ich erwartet habe, daß eine Therapeutin bitte auf dem professionellen Schirm hat, WAS sie bei ihrer Pat. auslöst ... usw. Dann war auch noch die Stunde rum, ich riß mich am Riemen, um sie nicht noch anzutexten - ich ging wortlos, mit den Tränen kämpfend.

So, jetzt ist es bittere Gewißheit, was ich die ganze Zeit an Befürchtungen mit mir rumtrug.
Ich nehme es ihr sehr übel.

Es ist einfach nicht zu fassen ...

Bis später,
Klaro.


/EDIT: war hier.
Zuletzt geändert von Alles_Klaro am Fr., 27.03.2009, 15:23, insgesamt 1-mal geändert.

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candle
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Beitrag Do., 26.03.2009, 21:10

Nun ja, vielleicht hast Du einfach zu viel reininterpretiert?

Aber wie geht es für Dich denn nun weiter? Ich würde ja sagen genau da und dort weitermachen. Es passiert da schon etwas wichtiges in Dir.

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montagne
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Beitrag Do., 26.03.2009, 21:39

Ja aber ehrlich Klaro.
Als ich las, Therapeutin sagt, sie sei offen für alles, da war mir klar, wenn sie nicfht total unprofessionell oder dämlich ist, wird sie mit alles den therapeutischen Rahmen meinen, der eben nicht Freundschaft oder Sex mit einschießt.

Warum ich das dachte? Weil nur sehr wenige Menschen so dämlich sind sich eine sehr gute berufliche Zukunft mit sowas zu zerstören.
Und auch weil ich genau die gleiche aussage von meiner Therapeutin auch kenne. Zum Glück für mich habe ich da nie mehr reininterpretiert. Alles hieß für mich, das was es auch ausdrücken sollte. Alles innerhalb des vorgegebenen Rahmens. Da sind gemeint Themen die zu besprechen sind. Damit war gemeint die Sitzanordnung, die Zeit (vllt. auch mal halbe Stunden oder Doppelstunden), damit war gemeint auch mal ne Stunde zu schweigen oder auch mal über ein nicht-therapierelevantes Thema zu sprechen (weil bei mir das sprechen ans ich lange im Vordergrund stand).

Schade ist natürlich, das deine Therapeutin das nicht so klar ausgedrückt hat, wo sie wahrscheinlich wissen müsste, das du mit der Grenzziehung Probleme hast.
Wie geht man nun damit um, wenn die Therapeutin unklar ist oder einfach zu Deutsch nicht perfekt, einen Fehler gemacht hat? Das ist deine Frage.
amor fati

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candle
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Beitrag Do., 26.03.2009, 21:41

Huiii vallée!

Das war jetzt schräg, übertrifft mich ja sogar! Aber vermutlich hast Du Recht! Ich habe das auch so gedacht, aber dann wohl falsche weniger direkte Worte gewählt.
Nun ja, sie kann ja jetzt was machen aus der Situation, wenn sie nicht zu verbockt ist!

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Alles_Klaro
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Beitrag Fr., 27.03.2009, 01:13

Tja, ihr Lieben,

kann sein, daß ich die letzten Posts nun in den 'verkehrten' Hals bekomme oder damit im Moment überfordert bin - bitte, ich bin nicht "verbockt", sondern sehr traurig und inzwischen völlig verzweifelt. So endet eine Therapie, die ich gerne freundlicher beendet hätte.

Ja, und sicher habe ich zuviel hinein interpretiert (ist das was Schlimmes?) - wie nun bitter Gewißheit wurde. Jetzt bin ich noch die "Dumme" im therapeutischen Kontext. 'Vielen Dank' auch.

@vallee,
Um Mißverständnissen vorzubeugen, möchte ich noch einmal anmerken, daß ihr "Angebot" damals sehr wohl im Zusammenhang bzgl. privater Kontakte nach der Therapie gemacht wurde, weil es eine Frage/Wunsch (damals in einer Stunde) von mir war. Sorry, wenn ich damit hier 'nerven' sollte.

Wo bleibt die Verantwortung bzw. Übersicht der Therapeutin, für das, was sie so von sich gibt?

Insgesamt bleibt der massive Schaden, den das bei/in mir angerichtet hat und mich in Tendenzen weit zurück wirft.

es grüßt;
Klaro.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 27.03.2009, 08:31

Alles_Klaro hat geschrieben:Tja, ihr Lieben,

kann sein, daß ich die letzten Posts nun in den 'verkehrten' Hals bekomme oder damit im Moment überfordert bin - bitte, ich bin nicht "verbockt", sondern sehr traurig und inzwischen völlig verzweifelt. So endet eine Therapie, die ich gerne freundlicher beendet hätte.

Ja, und sicher habe ich zuviel hinein interpretiert (ist das was Schlimmes?) - wie nun bitter Gewißheit wurde. Jetzt bin ich noch die "Dumme" im therapeutischen Kontext. 'Vielen Dank' auch.
Und Zack.. Da schreiben ein paar Leute irgendwas und schon lässt du dich davon komplett runterziehen und interpretierst da Dinge rein die so nicht gesagt wurden..

Erstens war ist nur in den Raum gestellt worden daß da ein Misverständnis vorgelegen haben könnte. Daß sie mit "für alles offen" etwas anderes gemeint haben könnte wie du. Das hätte nix mit "der Dumme" zu tun weil sie immer noch die Verantwortung dafür trägt, weil es ihr Job wäre sich klar auszudrücken.

Und du reitest schon wieder darauf rum daß du es aber lieber gerne freundschaftlicher Beendet hättest. Immer noch. Leider gibt es Wunschfantasien die einem von der Welt da draussen einfacht nicht erfüllt werden. Das ist in einigen Fällen sehr schmerzhaft, aber es ist ein normaler Teil des Lebens, weil unterschiedliche Menschen einfach nicht ständig in perfekter Harmonie zusammenleben können, da hier einfach die veschiedensten Wünsche, Marotten etc aufeinanderprallen. Also HAK ES AB. Und wenn du damit ein wirklich grosses Problem hast dann such dir einen anderen Therpeuten wo du diese Problematik aufarbeiten kannst.

Du hast dieses Bedüfnis, sie kann es weder erfüllen noch dir helfen es für dich selbst zu stillen. Von daher ist sie für deine Zwecke unbrauchbar.
Also ist abhaken und was brauchbareres suchen die einzige Lösung für dein Problem.

Eins kannst du mir wirklich glauben, eine Kränkung langwierig mental breitzutreten und sich selbst damit rumterzuziehen hat nur einen einzigen Effekt: mehr Leiden.
Mein Vorschlag wäre, jedes Mal wenn du dabei bist dich wieder damit zu beschäftigen wie schlimm das war, wie ungerecht, wie du jetzt darunter leiden musst, du wieder ein Feuerwerk von Projektionen anstellst etc usw ................ und wenn Gefahr droht in so eine nutzlose Gedankenspirale abzustürzen, lenk dich ab. Denk bewusst an schöne Dinge, mach was schönes oder nützliches, hör deine Lieblingsmusik. Mach irgendwas das dich auf bessere Gedanken bringt.

Weil diese Art von Gedankenspiralen bringen einem absolut NIX. Siehst du ja selbst . Also steig daraus aus anstatt das immer weiter zu spinnen.

Weil gegen Kränkungen gibt es nur ein Mittel: Sie hinter sich zu lassen.

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hungryheart
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Beitrag Fr., 27.03.2009, 09:17

hi ihr lieben,
münchnerkindl hat geschrieben: Also HAK ES AB. Und wenn du damit ein wirklich grosses Problem hast dann such dir einen anderen Therpeuten wo du diese Problematik aufarbeiten kannst.

Du hast dieses Bedüfnis, sie kann es weder erfüllen noch dir helfen es für dich selbst zu stillen. Von daher ist sie für deine Zwecke unbrauchbar.
Also ist abhaken und was brauchbareres suchen die einzige Lösung für dein Problem.

(......)

Weil diese Art von Gedankenspiralen bringen einem absolut NIX. Siehst du ja selbst . Also steig daraus aus anstatt das immer weiter zu spinnen.

münchnerkindl, da muss ich dir ausnahmsweise mal widersprechen

auch bei mir gab es "Unstimmigkeiten" mit meinen Theras, die, das kann ich jetzt, im Rückblick erkennen, damals GENAU mit meinen "Themen" zu tun hatten .


KLar, vielleicht auch damit, dass vielleicht die Theras einen Fehler gemacht haben (sie sind ja auch nur Menschen und machen natürlich Fehler, dürfen sie ja auch!!) , aber dass ich so drauf angesprungen bin, das war halt meins.
Damals war ich jeweils auch kurz davor, abzubrechen und hab es eigentlich nur deshalb nicht getan, weil mir von befreundeten/ verwandten Theras, mit denen ich das besprochen habe und von denen ich eigentlich nur Adressen neuer Theras wollte, geraten wurde, eben GERADE nun weiterzuarbeiten
Mit der Thera, auf die ich doch so wütend war, und die mich so ettäuscht hatte, an genau DEM Thema, dessenwegen es zu dem Konflikt gekommen war..
Ich habe wirklich sehr einhellig zu hören bekommen, dass es GERADE dann sehr weiterbringend und wertvoll und auch wichtig sein kann, mit genau DEM Thera genau an DER Stelle weiterzuarbeiten.


Ich bin also damals zähneknirschend geblieben und weiß heute: das war genau richtig und das beste, was ich tun konnte. Das Aushalten des Konfliktes, das Hinschauen, was da eigentlich los war, darauf zu kommen, dass da genau mein altes Beziehungsmuster zum Tragen gekommen war.......
das war eigentlch retrospektiv genau das, was mich am weitesten gebracht hat.
Eben nicht, wie sonst immer, die Beziehung abzubrechen, sondern den KOnflikt zusammen auszutragen und durchzustehen.

Und , Alles KLaro, Du schreibst ja, dass sie dir auch viel geholfen hat, dass es ein gutes Arbeitsbündnis gab, bis eben zu diesem Konflikt.

Natürlich hätte sie sich weniger schwammig ausdrücken können. Aber im "richtigen Leben" ist man ja auch gefragt, mit Grenzen, mit seinen Erwartungen , enttäuschten Erwatrtungen und mit UNklarheiten umzugehen. Dein Thema doch anscheinend eigentlich.

Sag, hast du, nachdem sie weggelaufen ist, das Ganze noch klären/bereinigen können?

(....)
Auf Fragen, was sie mit emotional hätte sich bei ihr viel getan nun mir eigentlich sagen wollte oder besser: das auch dies mir zu globalkonkret wäre, ich nichts damit anfangen kann, eben wie vieles andere auch, bekam ich keine Antwort
Ja, es gab noch Gespräche, aber ich fürchte, dass die nicht zur Zufriedenheit der Pat waren
Ich bin ja keine Thera, besuche aber eine Balintgruppe in der auch viele Psychotherapeuten sitzen.
Ich habe damals diese Patientin als "Thema" gestellt, weil ich ziemlich ratlos war, was ich tun sollte.
Mein Impuls wäre schon gewesen, das ganze möglichst gut aus der Welt zu räumen, andererseits hatte ich ehrlichgesagt keine Lust, dieser Patientin etwas Privates von mir zu erzählen, was sie aber vielleicht gebraucht hätte, um meine Distanziertheit zu verstehen. Da hätte ich ja gerade wieder die Grenzen verwischt und das wäre mir auch für mich selbst too much gewesen.
Ich habe also in der B-Gruppe die Frage gestellt, wie viel ich denn nun sagen soll/muss um die Sache aufzuklären, wa süberhaupt eine Aufklärung sei etc. und habe sehr einhellig von den anderen zu hören bekommen, dass ich nichts von mir privat erzählen soll, um mich gehe es hier nicht.

So habe ich es dann auch gemacht.
Die Patientin hat dann aber sehr insistiert, etwas über "meine Gefühle für sie" zu erfahren, und was genau da "bei mir los gewesen sei" und war dann glaub ich sehr unzufrieden zum Schluss, weil ich mich dazu wegen zu grenzüberschreitend und zu privat nicht geäußert habe.

Ich denke, Deine Thera hat Dir vielleicht Deine Fragen aus ähnlichen Gründen nicht beatwortet.
Und vielleicht ist es ja auch nicht schhlecht, wenn Du, statt mehr über SIE zu erfahren , auf Dich und Deine Gefühle zurückgeworfen bist.
Sie nimmt Dir auch Deine Entscheidung, ob Du weiter kommen willst, oder nicht, nicht ab. Vielleicht ja auch nicht schlecht....


Lieben Gruß
HH
Zuletzt geändert von hungryheart am Fr., 27.03.2009, 09:45, insgesamt 5-mal geändert.
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montagne
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Beitrag Fr., 27.03.2009, 09:20

Hallo Klaro,
ich glaube DIE Wahrheit gibt es nicht. Man nimmt etwas wahr und das ist subjektiv. Da ist ganz ganz sicher viel von dem drin, was der Sender rüberbringt, aber auch viel eigenes. Eigene Ängste, Wünsche, Hoffnungen. Und ebenso kann es sein, das der Sender nicht merkt, das es eine größere Differenz gibt zwischen dem was er sagt und dem was er meint.

Natürlich erwarte ich im Rahmen einer Therapie, das die Therapeutin zum einen so kongruent wie möglich ist, d.h. die Differenz zwischen gesagtem und gemeintem gering oder nicht vorhanden ist. Und ich erwarte, das sie sich im Laufe der Zeit auf mich einstellt, in dem Sinne das sie mich so ansprechen kann, das ich in der Lage bin, so gut wie möglich das zu verstehen, was sie meint.
Es liegt allerdings in der Natur der Sache, das ich als Klientin meine Ängste und Wünsche in das hineininterpretiere, was ich von ihr höre. Darum geht es doch, das abzubauen.

Unterm Strich kann man nicht wissen ob sie ambivalent erschien und Freundschaft mitmeinte oder ob du das so wahrgenommen hast. (Weil es ein wichtiges, unerledigtes Thema von dir ist.) Die Tatsache, dass sie sehr erstaunt war, das du der Meinung warst, sie könne eine Freundschaft vorschlagen zeigt doch, das sie es nicht so gemeint hat.

Ich denke auch, das es gut wäre eine wirkliche Entscheidung zu treffen. Du willst sie noch immer dazu bringen etwas zu tun zu sagen. Sie soll Stellung beziehen, möglichst noch in der Art, wie du es möchtest. Dabei geht es doch nicht darum, dass du sie zu etwas bringst, ihre Gefühle kennen lernst, sondern darum das du dich kennen lernst.
Und wenn sie dir damit nicht helfen kann, sei es weil sie wirklich ambivalent ist oder weil sie sich einfach nur andauernd ungeschickt ausdrückt oder weil sie sich einfach nicht so ausdrücken kann, wie du es brauchst um zu verstehen, dann... nun ja....

Nur weiter versuchen sie zu etwas zu bringen (was von vorne herein zum scheitern verurteilt ist), dir die damit verbundene Kränkung reinziehen und sie dann gedanklich immer wieder zu wiederholen, wird wenig heilsam sein.
amor fati

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hungryheart
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Beitrag Fr., 27.03.2009, 09:38

alle klaro, nochwas:
Alles_Klaro hat geschrieben: Doch mehr als "nur" überwiegend Zuhören war heute wieder nicht drin.

So erhielt ich (....) keinen konstruktiven Beitrag, der irgend etwas hätte regulieren können.

da schiebst Du ihr ja den schwarzen Peter zu. SIE soll regulieren. Vielleicht liegt ja da der Hund (oder einer der Hunde ) begraben.
Du willst sie dazu bringen etwas zu tun. Sie soll am besten auch entscheiden, ob du weiter kommst. Sie soll Dich von Deiner Unsicherheit bezüglich Grenzen und Erwartungen befreien. Dir Sicherheit geben.
Aber vielleicht geht es ja genau darum, dass Du diese Sicherheit aus Dir selbst heraus entwickelst.
So, jetzt ist es bittere Gewißheit, was ich die ganze Zeit an Befürchtungen mit mir rumtrug.
WAS für Befürchtungen habe sich denn bewahrheitet?
Dass sie nicht "Freundschaft, Beziehung, Sex whatever" gemeint hat? Dass sie zwischendurch auch mal genervt war?


und ...ich bleibe dabei: sie mag Dich ziemlich sicher sehr, sonst gäbe es diese Gesprächsangebote und im Prinzip ja auch das Angebot, ei ihr weiterzumachen nicht
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 27.03.2009, 10:08

vallée hat geschrieben: Unterm Strich kann man nicht wissen ob sie ambivalent erschien und Freundschaft mitmeinte oder ob du das so wahrgenommen hast. (Weil es ein wichtiges, unerledigtes Thema von dir ist.) Die Tatsache, dass sie sehr erstaunt war, das du der Meinung warst, sie könne eine Freundschaft vorschlagen zeigt doch, das sie es nicht so gemeint hat..
Hi nochmal,

ich glaube aber daß wenn man so ein grosses Bedürfnis nach Zuwendung hat und so leicht in Projektionen verfällt man zur eigenen Stabilisierung erstmal jemanden braucht der die nötige menschliche Wärme hat UND gleichzeitig glasklar ist woran der Patent ist.

Weil wenn jede Zurückweisung, sei sie echt, ein Gefühl aufgrund eines Misverständnisses oder völlig eingebildet, als retraumatisierend empfunden wird dann sollten solche Vorkommnisse meiner Meinung nach auf keine Fall vom Therapeuten absichtlich, unabsichtlich oder unkontrolliert provoziert werden.


montagne
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Beitrag Fr., 27.03.2009, 10:37

Hi münchnerkindl,
noch habe ich dir gar nicht widersprochen. Im Prinzip sehe ich das wie du. Für mich ist Klarheit sehr sehr wichtig. Und ich erwarte, das genug Klarheit und auch Einfühlungsvermögen da ist, das es bei mir auch so gut es geht klar ankommt.

Mit der Zunwendung ist es so eine Sache. Irgendwo kann der Punkt kommen, das der Klient zwangsläufig frustriert und gekränkt wird. Wenn er das Angebot bekommt im Notfall zwischen den Stunden anzurufen oder auch zu Hause (wär mir suspekt). Und er ruft dann jeden Tag in der Praxis an oder er ruft mitten in der Nacht zu Hause beim Therapeuten an, weil er sich einsam fühlt. Dann muss der Therapeut eine Grenze setzen. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, das es Situationen gibt, in denen es der Klient so will. Der Klient übertritt Grenzen, weil er die Grenze nochmal deutlich gesagt bekommen will, spüren will. Sei es, das er früher nie Grenzen gesetzt bekommen hat und dadurch eine große Unsicherheit verspürt, sei es, das er selbst Schwierigkeiten hat Grenzen zu setzen und sehen will, wie es geht.

Man kann sich ja mal Fragen ob man seine Forderung, seinen Wunsch wirklich erfüllt haben will oder ob man vllt. insgeheim will, das er nicht erfüllt wird. Und wenn man will das der Wunsch erfüllt wird, so muss man sich fragen ob es realistisch ist oder ein vollkommen überzogener Wunsch. Ich denke von alle dem hängt ab ob man geht oder bleibt.
amor fati

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hungryheart
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Beitrag Fr., 27.03.2009, 12:35

münchnerkindl hat geschrieben:
ich glaube aber daß wenn man so ein grosses Bedürfnis nach Zuwendung hat und so leicht in Projektionen verfällt man zur eigenen Stabilisierung erstmal jemanden braucht der die nötige menschliche Wärme hat UND gleichzeitig glasklar ist woran der Patent ist.

Weil wenn jede Zurückweisung, sei sie echt, ein Gefühl aufgrund eines Misverständnisses oder völlig eingebildet, als retraumatisierend empfunden wird dann sollten solche Vorkommnisse meiner Meinung nach auf keine Fall vom Therapeuten absichtlich, unabsichtlich oder unkontrolliert provoziert werden.

hi ihr,

so wie ich es verstanden habe, hat alles klaro ja mitten unter der Therapie, als vom Ende noch gar nicht die Rede war, nach Privatkontakt nach dem Ende der Therapie gefragt.

Ich finde "ich bin für alles offen" natürlich etwas unglücklich gewählt, wenn man jemanden vor sich hat, der viel Klarheit braucht.

Aber Klaros Therapeutin scheint ja eine zu sein, für die Kontakt ok und möglich ist, die aber -innerhalb bestimmter Grenzen- nicht festgelegt ist, wie dieser Kontakt aussehen kann (Hundespaziergang ) und dass sie das nach Abschluss der Therapie dann je nach dem, wie es dem Patienten geht, wie sich der Pat weiterentwickelt hat etc. entscheidet.

Da Klaros Therapeutin aber mitten während der Therapie noch nicht wissen konnte, wie sich die Beziehung zu Alles Klaro bzw. sie selbst entwickeln würde, und sie evtl einfach auch spontan geantwortet hat, ist sie vielleicht deshalb einfach schwammig geblieben.
Nicht toll, aber auch kein schlimmer Fehler oder gar Bösartigkeit oder Unprofessionalität.......

Ich kann mir gut vorstellen, dass, wenn Du, Alles Klaro, da vielleicht nicht so eine große Sache draus gemacht hättest (versteh mich nicht falsch, das ist natürlich verständlich und überhaupt nicht "schlimm", "dumm" oder verwerflich, wenn es nun mal gerade Dein Thema ist), sich alles ganz easy in "Deinem Sinne" entwickelt hätte, sprich: die Thera hätte Dich wahrscheinlich viel näher und unkomlizerter "rangelassen".


Meine Klinikthera bot mir damals, wie auch die ambulante, Kontakt nach der eigentlichen Therapie an, und meinte , dass sie weiteren Kontakt nur denjenigen (wenigen) Patienten anbiete, die, zumindest was diesen eine isolierten Aspekt der Bezieungsgestaltung angeht , einigermaßen "gesund" seien und so ein Angebot nicht (wie auch immer) missverstehen.

Ich war aber eben auch einfach nicht so scharf drauf. Mein Abschiedsschmerz war eher so eine diffuse Angst, ohne therapeutische Begleitung wieder in meine Symptomatik zu verfallen und noch nicht so weit zu sein, noch Anleitung und Führung zu brauchen. der Wunsch nach irgendeiner Art Beziehung zur Ther eigentlich, wenn ich es mir recht überlege gar nicht.....

Es hat also wohl nicht nur was mit Sympathie zu tun, sondern auch viel damit, wie "erwachsen" ein Pat mit Kontakt umgehen kann.
Nimm was du willst und zahl dafür.

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Alles_Klaro
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Beitrag Fr., 27.03.2009, 16:56

Oi, hier waren ja fleißige Schreiberinnen am Werk

- seid versichert, daß ich Euch sehr dankbar bin , auch wenn es kritische Beiträge gibt, schätze ich die Unterstützung hier, die mir gut hilft mit der Situation umzugehen.

He, @kindl,
war eben auch erschrocken, was ich da des nachts noch geschrieben hatte ... meine Vermutung bereits war, was "falsch" zu verstehen. Ich war in keiner guten Verfassung nach dem Gespräch gestern, nach 'zig Tränen. Das sehe ich vom Verstand ganz genauso:
.... weil sie immer noch die Verantwortung dafür trägt, weil es ihr Job wäre sich klar auszudrücken.
Auwei, darauf "rumreiten" meinst du? Bitte nicht mißverstehen, es ging mir um 'freundlicher' (ja, für mich selbst wichtig) beenden, nichts anderes. Doch letztlich hast du mit dem was du insgesamt anrätst recht.
Glaube mir, ich habe nicht vor diese Kränkung "langwierig breitzutreten" - mal etwas platt formuliert: ich möchte daraus etwas lernen und sie gewinnbringend (auch wenn es hochtrabend klingt gerade) verarbeiten.

Und da kommt eben der Punkt in den Vordergrund, den @hh aus ihrer Erfahrung beschrieb:

...dass ich so drauf angesprungen bin, das war halt meins.
(...)
Das Aushalten des Konfliktes, das Hinschauen, was da eigentlich los war, darauf zu kommen, dass da genau mein altes Beziehungsmuster zum Tragen gekommen war.......
Eben nicht, wie sonst immer, die Beziehung abzubrechen, sondern den Konflikt zusammen auszutragen und durchzustehen.
Das sehe ich, trotz aller Enttäuschung, mit dem Verstand genau so - deshalb war ich gestern bei ihr nicht in der Lage (obwohl ich mir vorgenommen hatte: zu kündigen) die Entscheidung zu treffen, ob wir weiter zusammenarbeiten. Da nahm ich zwei "Seelen" in meiner Brust wahr und trug zunächst meine Bedenken vor.

Möchte hier noch richtig stellen, da ich gestern leicht ungerecht aus der Kränkung heraus:
ich wollte nicht, daß sie mir die Entscheidung abnimmt, das war nicht meine Intention bzw. mein Wunsch, das bitte glaubt mir. Während ich meine Vorbehalte äußerte, bewegte sich innerlich viel bei mir. Ich hatte sogar zögend gefragt, ob ich mich zukünftig darauf verlassen kann, daß sie mir - ohne sich persönlich angegriffen zu fühlen, wenn ich mglw. Probleme in der therap. Beziehung anspreche - so professionell zur Seite stehen kann, eben icht zu bewerten o.ä. Nein, das könne sie mir nicht "versprechen" (habe ich auch nicht erwartet), verstehe zwar, was ich meine ... "sie wissen doch inzwischen, wie ich so bin ..."
Daraufhin kam sie mit dem Vorschlag, ob sie das im Moment für mich entscheiden soll - meine Zerissenheit/Traurigkeit sei zu spüren. Als sie dann über ihre Unsicherheiten sprach, die auch sie fühle und es im Moment (weil ich als Pat. ambivalent bin) nicht angebracht fände die dynamische Übertragungsdingens aufzulösen, weil sie auf keinen Fall eine weitere Verletzung zufügen wollte oder gar retraumatisieren, da verstärkte sich eher noch meine Ratlosigkeit in dem Moment. Sie sei jedoch da, wenn ich klar entscheide, daß ich weitere Stunden nehme. Sie erkundigte sich auch danach, ob ich das annehmen kann und was ich da denke. Ja, ich konnte ... und das ich bewegt bin, über die Fürsorge, die ich in dem Augenblick wahrnahm.

Jedoch würde mir immer noch hinderlich im Weg stehen, was mit diesem "für-alles-offen-Angebot" gemeint und ich bitte diese Klarheit brauche ... - den 'Rest' kennt ihr bereits. Das versetzte mir einen ziemlich schmerzhaften 'Dämpfer'.

Jepp, das ist sehr wohl mein Thema:
...im "richtigen Leben" ist man ja auch gefragt, mit Grenzen, mit seinen Erwartungen, enttäuschten Erwartungen und mit UNklarheiten umzugehen. Dein Thema doch anscheinend eigentlich.
und das kann ich heute besser verstehen bzw. annehmen, was gerade entlastend wirkt:
... Ich denke, Deine Thera hat Dir vielleicht Deine Fragen aus ähnlichen Gründen nicht beantwortet.
Und vielleicht ist es ja auch nicht schlecht, wenn Du, statt mehr über SIE zu erfahren, auf Dich und Deine Gefühle zurückgeworfen bist.

Die Buchstaben sind alle ... Fortsetzung folgt.
Zuletzt geändert von Alles_Klaro am Sa., 28.03.2009, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.

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