Wie geht Ihr mit den (Mit)tätern um?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Beitrag Fr., 13.03.2009, 13:31

Ich ersuche die Beteiligten in diesem Thread, wieder zum Thema des Eingangspostings zurückzukehren - weitere persönliche off-topic-Beiträge oder solche, die auf schon gepostete derartige Beiträge noch weiter Bezug nehmen, werden von uns aus dem Thread entfernt.

Bei ausreichendem Interesse können Sie sich ja per PM oder in der Plauderecke weiter mit einzelnen UserInnen auseinandersetzen.

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candle
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Beitrag Sa., 14.03.2009, 11:08

Während ich ja lange den Kontakt zu meinen Eltern gesucht habe und er nie wirklich erwidert wurde, ist es jetzt so ziemlich gewahr. Der Wunsch ist erloschen.
Es ist ja dann doch so, auch in meinen Alter, dass man sich Zuspruch wünscht, Stolz und Hilfe was auch immer.
Das gab es früher nicht und heute nicht und wird es nicht geben.
Dazu eben sehe ich da jetzt Täter, die ich nicht mehr so gerne in meinen Leben haben mag, denn sie werden immer wieder zu meinen emotionalen Killern. Es tut mir nicht gut- so ist es vorbei und ich finde wieder meine Ruhe.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
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Mandy096
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Beitrag Sa., 14.03.2009, 12:23

candle, ich weiß nicht wie du den Kontakt zu deinen Eltern gesucht hast und ich weiß nicht wie der Kontakt nicht erwidert wurde.
Es sind nach wie vor deine Eltern. Doch du bist längst ein erwachsener Mensch. Könnte es sein daß du ein gewisses Verhaltensmuster deiner Eltern dir angeignet hast und es so auch wieder zurück gibst?

Deine Eltern habens nie anders gelernt. Meine Eltern auch.
Es ärgert mich zwar immer wieder daß was schief gelaufen ist in meiner Kindheit, aber ich versuche meine Eltern heute nicht dafür zu verurteilen.
Meine Eltern hatten und haben keine oder kaum Ahnung was genau Psychotherapie ist, was da passiert, was in der Seele alles vor sich gehen kann, was durch verkehrtes Verhalten in einer Kinderseele ausgelöst werden kann.
Sie sehen und sahen vieles anders, auch verkehrt, ich nenns oberflächlich.
Aber wir sind in einen Alter in dem wir selbst unser Verhalten, (welches wir von den Eltern übernommen haben) ändern können. Und das ist das Schwere daran, das ändern...

Du möchtest daß bei diesen Thema auf dich sensibel eingegangen wird, was auch verständlich ist. Aber bear hast du, denke ich, auch auf einen sensiblen Punkt ziemlich hart erwischt, nämlich den Punkt: ihren Vater.
Man lernt nie aus...

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candle
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Beitrag Sa., 14.03.2009, 21:10

Hallo Mandy!

Das ist genau das "Problem". Ich habe mich verändert. Ich bin nicht mehr für sie so da, quasi wie eine Mutter für SIE, wie sie es erwarten und schon bin ich raus.

Das Problem trat letztlich auf mit meiner beruflichen Veränderung. Ich konnte eben für sie nicht mehr so da sein wie sich es erhofften, denn eigentlich wurde mir als Kind schon eingetrichtert, dass ich später die Pflegekraft sein soll als Erstgeborene. Das kann ich nicht leisten.

Aber letztlich ist es jetzt auch egal. Es ist eben vorbei.

candle
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jennyfer
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Beitrag So., 15.03.2009, 15:05

Als ich gestern kränkelnd auf meinem Sofa lag, traf mich ein Gedanke. Ich fragte mich, wie können (als Beispiel) missbrauchte Kinder, deren Mütter (als Beispiel) die nichts gemerkt haben sollen (nicht konnten, wegsahen, oder wie auch immer), dann sich auf einmal um ihre Kinder "kümmern" sie "halten" sie "trösten" sie um "Verzeihung bitten"...dies zulassen? (hat rein gar nichts mit irgendjemandem aus diesem Forum zu tun)

Ich frag mich das, weil ich hätte gekotzt, wenn meine Mutter mich nach meinem Klartext gehalten hätte (obwohl ich es erwartet hätte). Nicht wegen des für mich dasein wollens, sondern wegen dies noch niemals dagewesen seins. Also auch ohne Missbrauch.

Also könnte es durchaus sein, dass ich mir darum so leicht getan habe, sie emotional von mir getrennt sehen zu können. Denn vorher als Kind war auch nicht mehr da außer eine Distanz (kein Gutenacht küsschen, kein umarmen.....usw.)

Da wird es bei missbrauchten Menschen, die scheinbar doch eine Mutter hatten (die halten konnte, umarmen konnte, küsschengeben konnte...) viel verstrickter sein. Für mich war "Liebe" sexuell missbraucht zu werden, und somit für andere vllt eine Mama zu haben, die in den eigenen Armen nichts bemerkt hat...


Also für mich ist meine Mutter nicht mehr und nicht weniger als vorher (obwohl da schon verschiedene Prozesse in meiner Verarbeitung ihr und mir galten). Für mich hätte ein jetzt nachträgliches Halten von ihr Spott mir gegenüber bedeutet. Da ist mir lieber, sie bleibt, wer sie ist. Ich erwarte nichts von ihr, und sie nichts von mir.

Vielleicht war genau DAS
Für mich hätte ein jetzt nachträgliches Halten von ihr Spott mir gegenüber bedeutet.
was mich aus meinen (aus heutiger Erwachsenensicht) Zweifeln einer Daseinsberechtigung herausriss. Denn "Sie" ist nicht entscheidend für mein heutiges Leben. Sie würde mich nur unnötig aufhalten... Drum habe ich sie gehen lassen.


Wie gesagt liege ich gerade krank auf meinem Sofa herum. Mich würde Ekel derpacken, wenn meine Mutter "wegen" meines sexuellen Missbrauches mich halten "wollen würde", weil, sie hätte mich nicht wegen meines Leides "halten" sollen, sondern, weil ich von Anbeginn ihre Tochter war. Daher, keine Ahnung, ob meine kränkelnden Gedanken richtig interpretiert werden. Hauptsache, ich fühls wie ichs gemeint hab...

In diesem Sinne *Teeeingieß*

jennyfer_
...

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candle
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Beitrag So., 15.03.2009, 21:18

jennyfer hat geschrieben:Als ich gestern kränkelnd auf meinem Sofa lag, traf mich ein Gedanke. Ich fragte mich, wie können (als Beispiel) missbrauchte Kinder, deren Mütter (als Beispiel) die nichts gemerkt haben sollen (nicht konnten, wegsahen, oder wie auch immer), dann sich auf einmal um ihre Kinder "kümmern" sie "halten" sie "trösten" sie um "Verzeihung bitten"...dies zulassen?
Sie können es nicht! Es sei denn, sie hätten IHRE Probleme versucht zu lösen so wie ich dies tue, aber statt dessen haben sie ihre Störungen kultiviert, gehegt, gepflegt um das dann noch als einzige Lebenswelt zu verkaufen. Bis man (ich) über den Tellerrand schaute und in die andere Welt nicht mehr zurückwollte.
Was passiert: Man wird ausgestoßen, wenn man diese Welt nicht ebenso liebt, denn es sind " ja auch die eigenen Wurzel"- wie kann man die als undankbares Kind verlassen?

Wenn man so schaut, erlebt man dies heute noch in anderen Kulturen. Da wird man ganz simpel von Familienmitgliedern umgebracht. Eigentlich nicht unähnlich.... darf ich das vergleichen?

So Dein Einwand war gut jennyfer. Ich bin davon hier mal ausgegangen, dass es keiner versteht, wenn ich das hier so eingebracht hätte.

Schönen Abend noch!
candle
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Sommer-Stumpenhorst

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jennyfer
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Beitrag So., 15.03.2009, 21:53

candle hat geschrieben: Sie können es nicht! Es sei denn, sie hätten IHRE Probleme versucht zu lösen so wie ich dies tue, aber statt dessen haben sie ihre Störungen kultiviert, gehegt, gepflegt um das dann noch als einzige Lebenswelt zu verkaufen.
Meinst du mit IHRE die ihrer Mütter?

Ich geh davon aus, dass es viele Möglichkeiten und viele Wege geben kann. Ich für mich kann mich da nicht reinversetzen, da ich niemals Nähe von meiner Mutter kannte, erfahren durfte. Darum wäre es bei mir so was von abartig angekommen, hätte sie mich "wegen meines sexuellen Missbrauches" gehalten. Das wäre für mich als eine Selbsterhöhung meiner Mutter angekommen. Damit sie auf einmal als Mutter fungieren kann. Sie wäre zur Guten geworden. Doch ich schreibe "nur" von mir. Mein Weg war halt, ohne Nähe. Darum glaube ich konnte ich leichter an "ihr" vorbeifahren, als Menschen, die eine Mutter fühlten. Früher, in meiner Aufarbeitung dachte ich immer das genau "das" es mir so schwer macht. Keine Nähe erfahren zu haben. Mich nicht zu erinnern, wies sein hätte können. Ich musste falsche Liebe verarbeiten. Heute sehe ich, dass gerade dies es mir erleichtert hatte(ohne Mutter)...Der Preis keine Mutter zu haben
Bis man (ich) über den Tellerrand schaute und in die andere Welt nicht mehr zurückwollte.
Was passiert: Man wird ausgestoßen, wenn man diese Welt nicht ebenso liebt, denn es sind " ja auch die eigenen Wurzel"- wie kann man die als undankbares Kind verlassen?
Ich fühlte niemals dazugehört zu haben. Deshalb kann ich da nicht mitschreiben. Das ist sicher ein sehr verwirrtes Umfeld, indem du dich zurecht finden musstest. Ich fühlte mich so ungeliebt, dass ich lange zweifelte, überhaupt ein leibliches Kind meiner Mutter zu sein. Mein Vater zweifelt heute noch, dass er mein Vater sei. Dann denke ich mir "was solls?" ich versuche es besser zu machen. Ich musste mich regelrecht selber verwurzeln, um aufstehen zu können. So was von Nichts hatte ich in meiner Ursprungsfamilie...
So Dein Einwand war gut jennyfer. Ich bin davon hier mal ausgegangen, dass es keiner versteht, wenn ich das hier so eingebracht hätte.
Ich denke entscheidend ist ein "freier" Gedanke. Er darf immer sein, wie auch die Wege, Gefühle und der Umgang der anderen Menschen ihre freie Wahl darstellt. Ich würde niemals jemandem etwas absprechen. Jeder sucht für sich einen Weg, der in seinen Möglichkeiten liegt...

Liebe Grüße

jennyfer_
...

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Mandy096
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Beitrag Mo., 16.03.2009, 07:52

candle hat geschrieben:
Sie können es nicht! Es sei denn, sie hätten IHRE Probleme versucht zu lösen so wie ich dies tue, aber statt dessen haben sie ihre Störungen kultiviert, gehegt, gepflegt um das dann noch als einzige Lebenswelt zu verkaufen.
Sie können es nicht weil es ihnen meiner Meinung nach nicht mal bewußt ist daß es eine Störung ist.



Wieviel Menschen gibt es die eine Therapie nötig hätten denen dies selbst aber gar nicht bewußt ist...Sie suchen oft beim Verhalten des Anderen die Schuld, dabei sinds ihre eigenen Probleme die ihnen Schwierigkeiten bereiten.
Man lernt nie aus...

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candle
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Beitrag Mo., 16.03.2009, 11:13

Hallo jenny!

Nun mit dem Kotzen hast Du es gut ausgedrückt. Ich fand es auch befremdlich, dass meine Mutter mich als Erwachsene in den Arm nehmen wollte- galt es doch zur Füllung ihrer Sehnsucht und zu Demonatrationszwecken "wie lieb wir uns haben". Bei meinen Vater war es anders, aber wenn ich daran denke wird mir nun ebenso schlecht... ob das auch nur Heuchlerei war? Wie auch immer gab es als Kind nicht soooo viel davon.
Ich fühlte mich nicht ungeliebt und fremd da ich ja zu Anfang nicht wußte, dass "brauchen" nicht Liebe ist. So war ich schon meines Platzes sicher, aber eben einer, dem ein Kind nicht zusteht- mit zuviel Verantwortung und Quälerei.
Mir war nicht fremd, aber man hat mich versucht zu entfremden, indem man mir immer sagte ich sei adoptiert- was völliger Unsinn ist. Nur dachte ich dann immer warum ich ausgerechnet in diese Familie kam.

Nun will ich zum "Täter" anmerken, dass ich vor Jahren eine Nachbarin traf, die mich sehr gut kannte. Sie fragte wie es mir ginge und ich erzählte eben schlecht, weil mir die Vergangenheit zu schaffen machte. Sie hat mir dazu eine sehr abfällige Antwort gegeben. Ich war sehr entsetzt da sie an sich eine "vertrauliche" Position in der Familie hatte.
Wochen später traf ich sie wieder. Ich übersah sie einfach, wollte nicht wieder mein Selbst verletzen mit ihren Aussagen.
Es kam anders: Sie hatte viel mitbekommen, auch oft wohl mit meiner Mutter gesprochen, dass sie dieses und jenes unterlassen soll an bei und mit uns Kindern. Es hat nicht gefruchtet! Sie fühlte sich wohl auch schuldig....
Für mich war es letztlich eine erfreuliche Erfahrung, dass da jemand WußTE und nicht meiner Fantasie entspringt.

candle
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jennyfer
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Beitrag Mo., 16.03.2009, 17:08

Hallo candle!

candle hat geschrieben:
Nun mit dem Kotzen hast Du es gut ausgedrückt. Ich fand es auch befremdlich, dass meine Mutter mich als Erwachsene in den Arm nehmen wollte- galt es doch zur Füllung ihrer Sehnsucht und zu Demonatrationszwecken "wie lieb wir uns haben".


Ich könnte es gar nicht zulassen. Darum war mein Weg sie nicht wach zu rütteln (nicht meine Aufgabe), sondern mich selber jetzt zu achten/schützen.

Mich "würde" auch ein Gefühl, wie schon in meinen letzten zwei Beiträgen geschrieben überkommen. Doch liegt das auch nur in meiner Seele. Was nicht heißen mag, dass meine Mutter das auch so fühlt (aussendet, was ich empfange sich erhöhen um gut dazustehen). Ich denke für mich einfach "sie konnte keine andere Mutter sein" und "ich kein anderes Kind".

Ich könnte meine Mutter jetzt nicht halten (ich würde mich übergeben) da die Basis nicht vorhanden scheint. Ich schon unerwünscht auf die Welt kam. Also wäre ich ohne sexuellen Missbrauch nicht viel anders ihr gegenüber, wie ich es heute bin/für mich sein muss (weil ich nicht anders kann und ich nicht anders möchte).
Ich fühlte mich nicht ungeliebt und fremd da ich ja zu Anfang nicht wußte, dass "brauchen" nicht Liebe ist. So war ich schon meines Platzes sicher, aber eben einer, dem ein Kind nicht zusteht- mit zuviel Verantwortung und Quälerei.
Kam dir dann "als du das dann irgendwann bewusst fühltest" >> brauchen ist nicht Liebe<< nicht eine Leere entgegen? Oder warst du niemals an dem Punkt, wo diese Gefühle sitzen? Wars dein Verstand, der dich zu diesen Tatsachen brachte? Tust du dir schwer, nochmals zu fühlen?

Ich schreib das, weil ich Ersatz brauchte, für DAS, was "nicht echt" war. Also für ihn wars schon echte Liebe, doch als ich fühlte, ich bestand aus "falscher Liebe" (Verbrechen) da musste ich um diese große Leere trauern. Erst nach dieser Trauer (die sehr schmerzerfüllt war) konnte ich viel später erkennen (als ich hinter meinen Mb sehen konnte) das auch ich echte Liebe in mein Leben aufnehmen kann. Aber verdammt schwer. Geht nicht immer reibungslos.

Da aber jeder anders ist, weiss ich nicht, ob meine Beschreibung (wies bei mir war) für dich ein wenig zutreffen könnten.

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Nun will ich zum "Täter" anmerken, dass ich vor Jahren eine Nachbarin traf, die mich sehr gut kannte. Sie fragte wie es mir ginge und ich erzählte eben schlecht, weil mir die Vergangenheit zu schaffen machte. Sie hat mir dazu eine sehr abfällige Antwort gegeben. Ich war sehr entsetzt da sie an sich eine "vertrauliche" Position in der Familie hatte.
Da begann sicher auch bei Ihr etwas zu werkeln. Das kann ich gut verstehen, dass dies "da war doch was" dir behilflich sein kann. "Da sah noch jemand was unrecht war"...

Lg
jennyfer_
...

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Beitrag Mo., 16.03.2009, 17:20

jennyfer hat geschrieben:Kam dir dann "als du das dann irgendwann bewusst fühltest" >> brauchen ist nicht Liebe<< nicht eine Leere entgegen? Oder warst du niemals an dem Punkt, wo diese Gefühle sitzen? Wars dein Verstand, der dich zu diesen Tatsachen brachte? Tust du dir schwer, nochmals zu fühlen?
Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht.
Einige male war ich zu Untersuchungen irgendwie. Da ist Ärzten an mir was aufgefallen. Wenn ich begann, dass ich Zuhause mich unwohl fühlte, das hatte ich wohl schon erwähnt, wurde meine Mutter in Schutz genommen.
Ich weiß, es ging mir immer beschissen in ihrer Nähe. Ich suchte mir einen Wohlfühlraum, der mit vielen Kindern war- draussen den ganzen Tag bis die Lichter erloschen. Da stand ich nicht unter Kontrolle und habe offenbar so ein gute soziale Kompetenz aufgebaut.
Mit Erwachsenen konnte ich nicht, denn hätte ich mich wo anvertraut, dann hätte es wohl Prügel gesetzt, wenn es bei meiner Mutter gelandet wäre.
Als ich viel Älter war da gab es dann schon mal Austausch in der Familie, weil meine Mutter immer irgendwie eine "Sondershow" abgezogen hatte auf Feiern.
Leer? Leer, wie fühlt sich das wirklich an. Vermutlich habe ich meine Leere mit Dingen gefüllt, die mir Spaß machten. Ich kann dazu nichts sagen.

Aber eigentlich führt es vom Thema weg.

jenny hast Du noch Kontakt zu Deinen Eltern? Ich habe es nicht so recht mitbekommen.

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Beitrag Mo., 16.03.2009, 18:08

jennyfer hat geschrieben:Kam dir dann "als du das dann irgendwann bewusst fühltest" >> brauchen ist nicht Liebe<< nicht eine Leere entgegen?
Ich meinte das anders, und forumulierte zu ungenau. Ich meinte "in dem Moment während des verarbeitens" (auseinandersetzens als Erwachsene), ob du da nicht eine (nachträgliche-erst jetzt entstandene) Leere (im Kind sein) fühlen konntest, als dir bewusst wurde (als Erwachsene vllt fühlen konntest) "brauchen ist nicht Liebe" (so ungefähr "wo war denn meine Liebe!?" Wenn sie nicht brauchen war?") Ich hatte nach meinem realisieren und fühlen da eine Leere in meiner Verarbeitung (was genau dieses Thema betraf), die ich nach meinem darum trauern (das da nichts "echtes", im Sinne von Liebe ohne sexuell missbraucht zu werden, war) wieder aufzufüllen begann. Sie ist noch längst nicht ebenerdig...

Nur zum vervollständigen, meinerseits. Du brauchst nicht darauf eingehen. Ich glaube wir sind auch sehr verschieden, was ein verstehen nicht unbedingt erleichtert (und auch nicht zwingend macht)

candle hat geschrieben: jenny hast Du noch Kontakt zu Deinen Eltern? Ich habe es nicht so recht mitbekommen.
Zu meiner Mutter habe ich Kontakt. Zu meinem Vater nicht. Er war aber nicht mein Täter.

lg. jennyfer_
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Beitrag Mo., 16.03.2009, 19:55

Sagen wir mal so: Es war mir in der Therapie nicht bewußt. Möglicherweise war die Depression die Leere.

Aber: Als ich jemanden kennenlernte und mit ihm eine Beziehung wollte, ist mir da aufgefallen, dass er mich auch eher braucht als liebt für seine Leere. Er war also leer und konnte mir nicht geben was ich brauchte. In diesem ganzen durcheinander fand ich auch zu ihm Abstand bzw. Es ist vorbei. Da hat sich irgendwie alles widergespiegelt was so nicht mehr für mich sein soll. Er wollte für sich auch nichts tun- auch so ein starres Exemplar.
Bewegt sich überhaupt noch ein Mensch irgendwohin- emotional?

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jennyfer
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Beitrag Mo., 16.03.2009, 20:39

candle hat geschrieben:Sagen wir mal so: Es war mir in der Therapie nicht bewußt. Möglicherweise war die Depression die Leere.
Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Denn wenn ich es auf mich beziehe, war da diese Leere, die mich fast eingenommen hätte. Ich fühlte mich, als ob es mich fast reinzieht...Ich kann mich jetzt besser verstehen, durch dein Geschriebenes. Danke.

Könnte es dir helfen, so deine Depression als wichtigen Bereich zu sehen? Das da noch was fehlt? Was hingehört?
Aber: Als ich jemanden kennenlernte und mit ihm eine Beziehung wollte, ist mir da aufgefallen, dass er mich auch eher braucht als liebt für seine Leere. Er war also leer und konnte mir nicht geben was ich brauchte.
Wenn er zuviel brauchte, mehr als du geben konntest (und nichts bekamst). Ist es nur gesund, dich zu retten, indem du dich nicht aufgibst.
Er wollte für sich auch nichts tun- auch so ein starres Exemplar.
Bewegt sich überhaupt noch ein Mensch irgendwohin- emotional?
Kannst du das etwas genauer erklären? Wenn du magst.



Lg. jennyfer_
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Beitrag Mi., 18.03.2009, 16:17

Hallo jenny!

Möchte das hier abbrechen. Es wiederholt sich doch einiges aus meinen anderen Thread. Die sollen ja unterschiedlich sein.

Ich frage daher nochmal, warum Du noch Kontakt zu Deiner Mutter hast?

Ich habe kein Verlangen mehr. Es ist ganz komisch. Ich denke bin da auf einem guten Weg neu anzufangen. Das dachte ich schon mal, aber diesmal verinnerlicht es sich wirklich.

candle
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