Hat jemand Gott gefunden?

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag Fr., 30.01.2009, 15:27

ich glaube meine Mutter hat Gott gefunden. Sie betet ja ständig.
Aber ich glaube sie hat auch den Teufel gefunden zumindest denke ich manchmal, sie sei ne Hexe.
Allerdings nur wenn ich wütend auf sie bin weil sie so verdammt stur sein kann .
Ich gehe ab und zu in die Kirche, wenn ich sorgen habe, weil ich nicht anders kann, ich bin so aufgewachsen und kann mir bei anderen Götter oder Religionen die ich "ausprobiert" habe nicht so gut hilfe holen weil ich diese religion mit ihren Werten und Ritualen bereits als kleinkind gelernt habe . Das kann man einfach nicht so verdrängen.
Ich treffe manchmal in der kirche meinen Leidensgenossen und Landsmann. Er ist ein erfolgreicher intelligenter und moderner Mann, dem es materiell an gar nichts fehlt, und sagte sehr kluge Worte , wo ich mich wieder ein mal nicht alleine damit vorkommen musste. Er sagte er geht in die Kirche weil ihm das so eingeprägt wurde, wenn er mal Sonntags nicht in der Kirche war hat er das Gefühl oder Angst es läuft die Woche was schief . Das ist bei mir genau so! Fragte mich ob dieser Aberglaube was psychotisches ist. neurotisches auf jeden Fall.
Er erzählte mir, daß er absichtlich seine Tochter evangelisch taufen lies, nach seiner Exfrau, damit sie mit diesen Zwängen nicht aufwachsen muss.

Ich denke religiöse Rituale können sehr hilfreich und beruhigend sein.

Aber momentan habe ich so manche Zweifel. Früher glaubten die Menschen, Naturphänomene seien etwas Göttliches, seit wir die wissenschaftliche erklärungen kennen ist die Göttlichkeit plötzlich verflogen.
Ich denke auch das Phänomen Gott wirklich existiert doch daß die Gesetze anders sind als in Religionen.
Warum lässt Gott seinen Sohn dann in Stich, warum müssen so viele Menschen , die alles richtig gemacht haben immer leiden? Vermutlich ist das der Grund warum ich gerne etwas falsch mache und dazu stehe.
Ein guter Mensch zu sein hat mir nicht so viel gebracht. Aber auch wenig ein schlechter zu sein.
Practice what you preach

Werbung

Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag Fr., 30.01.2009, 15:38

Es gibst so viele Missionierungen im Internet, und ich hasse Jesus Christus, der ist für mich ne Schwuchtel. Kann man nicht auch Christ sein ohne an so ein Heini zu glauben? Ich glaube ich würde gerne Moslem sein: Gottglauben ohne so eine Schwuchel als Gott. Warum sagen alle Jesus sei Gott??? Das ist falsch, Jesus ist ein einfacher Mensch der uns beigebracht hat zu beten. Er war der Meister des Gebets und ich bin mir sicher, er wäre entsetzt über seine Veherrlichung im Christentum. Ich will keinen Jesus, ich will Gott!
Ich habe Jesus nie gehasst, auch wenn ich Ausflüge in alle möglichen Bereiche gemacht habe, selbst satan bzw satanistische Musik, sie hat so etwas mystisches und fast romantisches , siehe die schweizerische Band Samael.
Ich denke die meisten hassen nicht Jesus sondern was Menschen draus gemacht haben : Im Endeffekt das Gegenteil der Philosophie - fanatismus mord und totschlag.
Ich brauchte wohl diesen Abstand, um die sache wohl neutraler zu sehen.
Ich denke mir, ich kann mich Douglas Adams, im Per Anhalter durch die Galaxis 1 anschliessen. Jesus war ein guter Mann. In Zeiten in denen Mord und Totschag an Tagesordnung waren sagte er den Leuten sie sollen einfach netter zueinander sein! Was war es falsch daran?
Ich glaube es gehörte viel mut dazu , für damalige Zeit dermassen innovative ideale zu verbreiten.
Leider ziemlich realitätsfremd. Wenn man bedenkt, die Juden wurden damals unterdrückt, und litten unter Hunger und allen anderen Nöten, war das letzte was sie gebrauchen konnten, einen der sagt, ihr müsst nett zu euren unterdrückern sein. Aber das ist doch die lösung, wenn alle nett zueinander sind , ist das Leben für alle viel einfacher Ich denke auch, Jesus war auch nicht ohne Absicht sehr radikal "Ihr sollt eure Feinde lieben" etc... die radikale Ansichten verschafften ihm nicht zuletzt die Publicity und Charisma.
Aber hinzu kommen natürlich interpretationen übersetzungen etc.. wer weiss was er wirklich sagte.
Achja @Buddha Prinz Sidhartha war auch eine Schwuchtel weil er nichts anderes anstrebte als Jesus? Die Welt erträglicher und friedlicher zu machen. editiert:
Das wirklich schlimme ist: Ich bin in einem buddhistischen Verein. Ich traue mich nicht das anzusprechen, dass ich Gott suche, die anderen vor allem mein Freund und Vorstand könnten mich dann verachten für meine Schwäche. Ich liebe den Buddha, er ist für mich der Größte; aber es gibt in meinem Buddhismus kein Gott.
Du weisst sicherlich, daß laut legende, Prinz Sidhartha auch seine Zweifel höhen und tiefen hatte.
Wenn dein Meister ein echter ist, dann wird er das verstehen, wenn nicht dann ist er nichts anderes als ein Fanatiker für mich. Ist Zen Buddhismus nicht eine Form von Buddhismus ohne Gottespersonifizierung?
Und was willst du mit Islam? Ist doch das selbe nur in grün. Außerdem was mich schockiert hat, hat jemand die Doku über Barino gesehen?
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 58,00.html
Barino hat Koran komplett auf arabisch gelesen. Was mich schockierte, es wird wohl wirklich wörtlich angedeutet, daß ein Moslem ungläubige hassen und töten sollte, da sie keine Menschen seien, wortwörtlich: schlimmer als Vieh.
Zuletzt geändert von Nurse_with_wound am Fr., 30.01.2009, 16:11, insgesamt 3-mal geändert.
Practice what you preach

Benutzeravatar

luftikus
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 50
Beiträge: 1923

Beitrag Fr., 30.01.2009, 15:41

Antonia hat geschrieben: Ein guter Mensch zu sein hat mir nicht so viel gebracht. Aber auch wenig ein schlechter zu sein.
Tendenziell versuche ich schon, ein guter Mensch zu sein (wobei mir das nicht immer gelingt, aber wer kann schon von sich behaupten, dass es ihm stets gelänge?). Meine Motivation zum Gutsein ziehe ich allerdings weniger daraus, dass es mir was bringen könnte, sondern, weil ich es als einen positiven Wert an sich ansehe.

Zu den religiösen Ritualen: mir persönlich haben Rituale nie viel gebracht. Das mag an meiner Persönlichkeitsstruktur liegen, ich mag ritualisierte Abläufe generell nicht besonders gern. Ich gehe zwar gern in Kirchen, aber im wesentlichen, um die besondere Atmosphäre zu erspüren, das Gebäude und die Kunstwerke zu bewundern. Gerne höre ich auch die Orgel erklingen. Aber ich bete nicht, ich besuche keine Gottesdienste, ich bete keine Rosenkränze.

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Fr., 30.01.2009, 15:55

Kleiner, "ketzerischer" Einwurf:

Es klingt, als sei jeder von Euch SOOO stolz darauf, nicht dieser rückständigen, unzeitgemäßen, naiven, unmündigen, langweiligen, Leute verdummenden RELIGION anzuhängen ... oder noch besser: auf den Leim gegangen zu sein.

Gott erhalte Euch Euren Frieden.
Zuletzt geändert von Eve... am Fr., 30.01.2009, 15:58, insgesamt 1-mal geändert.

Werbung

Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag Fr., 30.01.2009, 15:58

Ich glaube es geht gar nicht um Gut oder Böse Schwarz oder Weiss, jemand der die gesetze der jeweiligen Gesellschaft in der er lebt für sich akzeptiert und verwirklicht dann hat er gute Chancen da glücklich zu werden.
Eben mit den Wölfen heulen, oder gar ein Wolf sein. Bei mir waren das immer Extrema.. , jemand der nur "hell" aufgewachsen ist sehnt sich irgendwann nach "dunkel" und will ausreissen.
Practice what you preach

Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag Fr., 30.01.2009, 16:01

Eve... hat geschrieben:Kleiner, "ketzerischer" Einwurf:

Es klingt, als sei jeder von Euch SOOO stolz darauf, nicht dieser rückständigen, unzeitgemäßen, naiven, unmündigen, langweiligen, Leute verdummenden RELIGION anzuhängen ... oder noch besser: auf den Leim gegangen zu sein.

Gott erhalte Euch Euren Frieden.
tja das nennt man auch Generationenkonflikt...
ich habe nichts derartiges geschrieben...
Practice what you preach

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
littlebuddha
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 25
Beiträge: 683

Beitrag Fr., 30.01.2009, 22:53

Nun,
wenn man sagt, "Gott ist die Liebe", finde ich das ja sehr romantisch etc. und auch gar nicht so schlecht.

Aber ich finde einfach, "Gott" wie ihn die Monotheismen definieren (also hauptsächlich als Schöpfer "von Himmel und der Erde sowie des Menschen") ist eine unhaltbare Hypothese, weil die Evolutions"theorie" viel einfacher und überzeugender erklärt, warum und wie das alles entstanden ist. Einzig zum Urknall ließe sich Gott noch einbringen - und ich tue das auch ab und zu, jedenfalls schließe ich nicht aus dass möglicherweise ein göttliches Wesen mit einem Fingerschnips eine triligantische Explosion von unermesslicher und unvorstellbarer Brutalität verursacht hat, die milliarden Jahre später (etwa 10) das Leben auf Erden ermöglichte.

Noch mal zum Thema Buddhismus (das könnte jetzt Münchlerkindl interessieren): Ich finde, dass fast alle wissenschaftlichen Erkenntnisse mit dem Buddhismus kompatibel sind, und deswegen ist es für mich eine so schöne, bewundernswerte Religion. Ich würde ja meinen simplen Bibelglauben verlieren, würde ich von der Evol.theorie hören!

Na ja, aber ganz schön viel los in diesem Thread, hätte nicht gedacht dass so viel Reaktion dazu kommt.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

Benutzeravatar

Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male
Beiträge: 2049

Beitrag Fr., 30.01.2009, 23:15

littlebuddha hat geschrieben:die Evolutions"theorie" viel einfacher und überzeugender erklärt, warum und wie das alles entstanden ist.
Die Evolutionstheorie erklärt überhaupt nicht, warum und wie alles entstanden ist. Könnte sie das, müsste sie auch erklären können, warum überhaupt etwas ist und nicht vielmehr nichts. *grins*

Gruß
Anastasius

Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag Sa., 31.01.2009, 01:52

Aber die Gottidee ist auch vielleicht sehr vereinfacht.
Da war ein alter Mann in den Wolken und der dachte er schafft die Erde. Entschuldige , wer nimmt schon das alte Testament ernst. Es sind Sinnbilder märchen, genau wie Yggdrasil baum, die Weltenesche der Germanen auch als ein Sinnbild zu nehmen ist.
Ich dachte das weisst du .
Evolutionstheorie ist Wissenschaft. Gott ist eine Idee.
Die frage ist, ob Gott tatsächlich überhaupt zu personifizieren ist, eine Art höhere Intelligenz .

Wo ich Gott gefunden habe... jetzt spricht die Christin in mir waren Situationen wie diese, die eine Userin geschildert hat , da war Gott
Ich war an einem Punkt der so innerlich einsam war, das ich dachte, es das Ende wäre.
Aber an diesem Punkt kam mir plötzlich die Erkenntnis, das ich es doch bloss noch einmal probieren sollte
Es ist nicht nur so ein blödes christliches dahergelaber.
Wenn es mir so dreckig ging, irgendwas Leuchtete in mir, (aus der Zeitperspektive sehe ich das so)
und beruhigte mich und überzeugte mich weiter zu machen. Ob das nur körpereigene Drogen waren, die die situation erträglicher machten
Weiss nicht Forscher haben bei buddhistischen Mönchen auch im Gehirn diese "Gott Areale " entdeckt.
also daß bei regelmässig meditierenden bestimmte hirnregionen aktiver sind.
Practice what you preach

Benutzeravatar

MinaM
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 36
Beiträge: 461

Beitrag Sa., 31.01.2009, 07:51

@Anastasius
Die Evolutionstheorie erklärt überhaupt nicht, warum und wie alles entstanden ist
Und die Theologie erklärt es ??

lg
MinaM
Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
- Ludwig Börne

Benutzeravatar

Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male
Beiträge: 2049

Beitrag Sa., 31.01.2009, 08:49

MinaM hat geschrieben:Und die Theologie erklärt es ??
Nicht, das ich wüßte. *g* Die Religion bietet einen Glauben an. Die Theologie versucht, ihn zu stützen.

Gruß

Benutzeravatar

euphoria
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 34
Beiträge: 134

Beitrag Sa., 31.01.2009, 18:44

Cat hat geschrieben:Ich stimme da ->euphoria
vollkommen und ganz zu!
und der Satz:
euphoria hat geschrieben:Gott ist die Liebe, für mich genügt dieser eine Satz, er ist die Essenz und für mich ist die Liebe allgegenwärtig. Ich fühle mich darin gut aufgehoben und geborgen und niemand ist ausgeschlossen.
könnte doch glatt von mir sein.
Du sprichst mir aus der Seele!!
Finde, hast du total schön beschrieben, denn genau so ist es.
-Gott IST die Liebe-
Danke für deine Zeilen, Cat. Ich freue mich sehr über das was du geschrieben hast, da habe ich doch glatt das Gefühl, dass sich unsere Seelen für kurze Zeit begegnet sind und dies völlig unabhängig von Zeit und Raum.
Some hearts are true

Benutzeravatar

euphoria
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 34
Beiträge: 134

Beitrag Sa., 31.01.2009, 18:48

luftikus hat geschrieben:
Cat hat geschrieben: -Gott IST die Liebe-
Ich als in Religionsdingen wenig Bewanderter tue mir immer schwer mit solchen Aussagen. Vielleicht kann mir mal jemand erklären, was damit genau gemeint sein könnte? Heißt das, dass die Liebe als Gefühl gleichzusetzen ist mit dem Begriff Gott? Oder ist Gott der Verursacher von Liebe? Von jeder Liebe? Oder empfindet Ihr ein Geliebtsein von Gott?
Ich finde Gott in der Liebe und zugleich er ist das Licht, die Liebe, ich finde ihn wenn ich liebe und zugleich empfinde ich auch ein Geliebtsein von ihm, aber ich liebe ihn auch. Das kann man schwer beschweren, es sind Momente, sehr innig und aufleuchtend, in denen es keinen Platz für Zweifel oder Ängste gibt, sondern nur Klarheit und ein Gefühl des unendlichen Glücks.
Some hearts are true

Benutzeravatar

euphoria
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 34
Beiträge: 134

Beitrag Sa., 31.01.2009, 18:51

luftikus hat geschrieben:
Aus der Sicht eines Gläubigen mag dabei vielleicht erstaunlich sein, dass ich diese Empfindungen in der beschriebenen Form nicht nur nicht erlebe, sondern nicht einmal vermisse. Stattdessen strebe ich in erster Linie nach Liebe von, zu und unter den Menschen (und auch den anderen Lebewesen). Damit meine ich Liebe in allen Ausprägungen (Zuneigung, Sympathie, Respekt, Toleranz, gegenseitige Unterstützung, emotionale Verbundenheit,...)
Das ist doch wunderschön, dieses Streben. Es braucht meiner Meinung auch gar nicht mehr, das ist schon alles. Bin gerade sehr berührt von deinen Zeilen, weil sie auch sehr genau mein Streben und meine Ideale darstellen.
Some hearts are true

Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag So., 01.02.2009, 15:08

irgendwie muss ich bei den Worten von littlebuddha an Folgende Songtext Zeile denken:
Ashes to ashes, dust to dust
If God won't have me, then the Devil must
Practice what you preach

Werbung

Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag