Selbstmitleid

Hier können Sie Fragen zu Begriffen, Diagnosen und sonstigen Fachworten stellen, die einem gelegentlich im Zusammenhang mit Psychologie und Psychotherapie begegnen oder die Bedeutung von Begriffen diskutieren.
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Ive
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 12:47

Ja, das ist eine wichtige Unterscheidung! Selbstmitleid ist im Übermaß jedenfalls destruktiv und nervt andere bald, weil es eine Jammerkomponente nach außen trägt; für sich allein verpufft es nach kurzer Zeit - es braucht Zuhörer.

Leid ist hingegen etwas, was man durchaus still und tapfer mit sich allein ausmachen kann - auch wein das Ausdrücken von Leid hilfreich sein kann.

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sofa-held
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 13:26

Goldbeere hat geschrieben:ich koennte mich nun aber auch darueber beklagen, wie unfair es ist, dass ich diese Arbeit machen muss, dass mein Chef mich nicht leiden kann, niemandem so etwas zugemutet werden sollte und mich in meinen Gefuehlen uber diese unangenehme Taetigkeit ertraenken.
oja, das ist ein gutes Beispiel. Das würde sogar ich als "Selbstmitleid" labeln. Meine Schwester macht das, und ich denke dann immer über sie "Was für eine Prinzessin ". Eine unerschöpfliche Quelle für Frustration auf hohem Niveau.

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kügeli
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 16:32

Ive hat geschrieben: Leid ist hingegen etwas, was man durchaus still und tapfer mit sich allein ausmachen kann - auch wein das Ausdrücken von Leid hilfreich sein kann.
Nein, ohne Spiegelung/Meinung und evt. Anteilnahme/Mitfühlen von aussen - idealerweise Spiegelung fachlicher Art - ist das Ausdrücken von echtem Leid sinnlos. Das wäre ja ein "reden/schreiben" ins Nichts hinein.
Es heißt nicht umsonst: Geteiltes Leid ist halbes Leid.

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Ive
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 17:35

Ich schrieb ja deshalb: "... auch wenn das Ausdrücken von Leid hilfreich sein kann". Aber Leid ist etwas, das ohne Spiegelung verarbeitet werden kann, Selbstmitleid nicht, man kann es "ablegen" wie eine schlechte Angewohnheit, Leid nicht, Leid existiert. Selbstmitleid ist willentlich beeinflussbar.

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kügeli
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 17:42

Richtig, Leid existiert und kann nicht unbedingt (zb bei Traumata) alleine verarbeitet werden. Im Gegenteil, wenn man dann allein ist, wirds immer schlimmer.
Und wenn man dann öffentlich - zb. in internetforen - Hilfe sucht und Zuspruch, und kriegt dann immer einen reingewürgt, nach dem Motto: "Stell dich nicht so an", ist das äusserst unschön, um es mal vorsichtig zu formulieren.
Menschen, denen das mehrfach passiert, öffnen sich nicht mehr und resignieren, bzw. begehen irgendwann Suizid.

Mich stört hier die Abqualifizierung von Leid.
Leid wird einfach in die Schublade "Selbstmitleid"/Jammern gesteckt und derjenige, der leidet, wird noch verspottet. Weil, er darf das ja nicht, leiden. Er hat cool zu sein und "das Leben zu meistern", egal, was ihm passiert ist.

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Goldbeere
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 18:04

Kuegeli,

keiner hat hier Leid abqualifiziert. Siehe oben

Leid ist nicht dasselbe wie Selbstmitleid.

Und nur um letzteres geht es hier.

Gruss
Goldbeere
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stern
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 18:09

Ich finde es auch schwer zu definieren... finde die Definition von z.B. Debussy recht passend (aber auch einige weitere andere).

Wenn man wirklich trauert, traurig ist (wegen etwas oder jemanden), also ein "echtes" Gefühl beteiligt ist, dann halte ich Selbstmitleid auch für konstruktiv. "Echte" Gefühle halten für gewöhnlich auch nicht ewig an (na gut, Trauerphasen können schon etwas andauern, aber es wandelt sich nach überwundener Trauer auch wieder). Die Zeitdauer halte ich also als Unterscheidungsmerkmal nur bedingt aussagekräftig (spielt aber auch eine Rolle). Und für mich macht wird das ganze auch noch nicht destruktiv (im Gegenteil), wenn jemand dieses Gefühl mit jemanden teilt (das kann vielmehr auch erleichtern). Und ich behaupte das empfindet auch das Gegenüber "normal" nicht als belastend.

Destruktiv wird's IMO eher, wenn's von den eigentlichen Umständen abgekoppelt ist und vermutlich auch vom Gefühl abgekoppelt ist... so in Richtung "ich-arme-Sau-Mentalität", "immer ich", "alles ist ungerecht", "ich werde immer benachteiligt", usw. geht, aus der man nicht mehr heraus kommt (sich ungerecht oder benachteiligt "fühlen" sind für mich auch keine "echten" Gefühle, sondern eher Gedankenkonstrukte). Sprich: Vermutlich macht's auch die Pauschalisierung, besser gesagt: Generalisierung/Verallgemeinerung/Entkoppelung von den eigentlichen Umständen destruktiv... und was (insbes. wenn man zu Verallgemeinerungen neigt) auch etwas wahrnehmungsverzerrt sein dürfte. Belastend für andere wird das, wenn man dann jemanden anderen braucht, um das, womit man selbst nicht umgehen kann, bei jemanden anderen im wahren Sinne des Wortes abzuladen, um sich selbst Erleichterung zu verschaffen. Sprich: In dem Maße in dem es dem "Opfer" besser geht, geht es dem Zuhörer schlechter. Insofern gehe ich auch recht gut mit Ive mit:
auch wenn das Ausdrücken von Leid hilfreich sein kann". Aber Leid ist etwas, das ohne Spiegelung verarbeitet werden kann, Selbstmitleid nicht, man kann es "ablegen" wie eine schlechte Angewohnheit, Leid nicht, Leid existiert.
Traurigkeit/Trauer kann auch entlasten, wenn man sie für sich wahrnimmt... dazu braucht man in Tat nicht unbedingt jemanden (hält wie gesagt auch nicht ewig an). Um sich bei destruktivem Selbstmitleid Erleichterung zu verschaffen, braucht es schon fast eines anderen (der dann sowas wie eine Mülleimer-Funktion hat... netter ausgedrückt: Containment-Funktion übernimmt). Destruktive Selbstmitleidspiralen müssen schon aktiv unterbrochen werden... ein Gefühl hingegen ist einfach (da) und vergeht wieder, man spürt es. Destruktives Selbstmitleid ist eher sowas wie Kopfkino, das sich (im Gegensatz zu einem Gefühl) eher aufbauscht, je man man sich hineinbegibt. Ein echtes Gefühl flaut mit der Zeit "normal" automatisch auch wieder ab... wie gesagt sicher mal schneller und mal langsamer... aber selbst Trauer (ich denke da an das typische Trauerjahr) ist ja nix, was UNUNTERBROCHEN 1 Jahr andauert, sondern einen eher wellenartig immer mal wieder einholt. "Einfach" da ist, aber auch "einfach" wieder vergeht... *lol* und für manche wie mich noch relativ schwer auszuhalten ist *g*
Zuletzt geändert von stern am Mi., 15.06.2011, 18:36, insgesamt 2-mal geändert.
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neko
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 18:20

kügeli, hat dir hier einer mal gesagt, du sollst dich nicht so anstellen?


Waldschratin
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 18:23

stern hat geschrieben:Destruktiv wird's IMO eher, wenn's von den eigentlichen Umständen abgekoppelt ist und vermutlich auch vom Gefühl abgekoppelt ist... so in Richtung "ich-arme-Sau-Mentalität", "immer ich", "alles ist ungerecht", "ich werde immer benachteiligt", usw. geht, aus der man nicht mehr heraus kommt (sich ungerecht oder benachteiligt fühlen sind für mich auch keine wirklichen Gefühle)
Seh ich auch so!

Selbstmitleid wird ja mMn erst dann destruktiv,wenn es "zweckentfremdet" wird,also z.B. weniger ein "Mitleiden mit sich selbst" ist,sondern mehr zum Vorwurf an andere wird,zur Schuldzuweisung an andere.Dann wirds für den anderen auch am meisten belastend - und dann wehrt man sich ja logischerweise auch am ehesten dagegen.

Dann ist es kein eigentliches Gefühl mehr,sondern wird zum Instrument.

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stern
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 19:11

Bei anderen abladen (klingt negativ) geht ja auch nur, wenn die anderen das so empfinden (also als abladen). Also die anderen empfinden das dann als negativ. Nicht der, der leidet. Der will sich nur mitteilen. Wird aber von anderen abqualifiziert.
Ich schrieb auch, dass das teilen von Leid "normal" nicht als belastend empfunden wird, siehe oben (ich habe hier klare Unterscheidungen getroffen). Aber dann, wenn es destruktive Züge annimmt. Und wenn es destruktive Züge annimmt: Mag schon sein, dass der andere sich so erleichtern kann (darum geht es demjenigen vermutlich auch). Aber es gehören zwei dazu... wenn es den Zuhörer belastet, kann man nicht erwarten, dass derjenige die Last des anderen trägt... insbes. dann nicht, wenn derjeniger trotz x hilfreicher Ideen weiter die destruktivsten Wege einschlägt, um mit SEINEN EIGENEN Schwierigkeiten umzugehen. Mit Abqualifzieren hat das nix zu tun, sondern wenn man so will bestenfalls mit Selbstfürsorge - auch wenn durchaus spürbar sein kann, dass es dem anderen damit nicht gut geht. Aber wenn es zwei runterzieht, bringts ja nix. Langt (hart gesagt), wenn einer sich permanent runterzieht, was sicher auch sein Gründe hat. Aber andere Menschen haben eben auch ihre Grenzen.
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kügeli
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 19:23

also wann es nach meinem btw. subjektiven Meinung destruktiv wird.
Ja, das ist deine Meinung. Die ich dir auch belasse, aber nicht teile.
Denn Aussenstehende können niemals beurteilen, wann etwas destruktiv wird. "Selbstmitleidsschlaufe", das Wort lass ich jetzt mal weg... das impliziert ja wieder, dass es ein Endlos-Gejammer geben würde.

Aussenstehende können sich "nur" abgrenzen, wenn sie denn meinen, es würde ihnen selbst zuviel.

Oder das machen: Konstruktiver Umgang wäre, die Pauschalisierung/Verallgemeinerung als solches aufzuzeigen und zur Individualisierung aufzufordern.
Destruktiv ist es, zu sagen: "Lass mich mit deinem Kram in Ruhe" oder schlimmeres.
Leider habe ich in diesem thread bis auf wenige Ausnahmen nur von Leuten gelesen, die destruktiv mit dem Leid anderer umgehen. Speziell dann, wenn sie sich davon "belästigt" fühlen - dabei ist ihr eigenes "Belästigungsgefühl" nur eine Aufforderung an sich selbst, sich abzugrenzen.

neko, ich hab niemanden was vorgeworfen. Ich habe mein Unverständnis geäussert, dass manche Leute solche Hamsterräder-Threads einfach so führen dürfen, auch noch reichlich Zuspruch bekommen, für ihre ständigen Wiederholungen, und ich nicht.


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Beitrag Mi., 15.06.2011, 19:36

kügeli hat geschrieben:Aussenstehende können sich "nur" abgrenzen, wenn sie denn meinen, es würde ihnen selbst zuviel.
Ein Aussenstehender kann - und DARF! - sich immer und überall abgrenzen,wie er will- und er muß das nicht mal belegen und begründen!

Es ist die Anspruchshaltung dessen,der mit seinem (Selbstmit)Leid nicht alleine bleiben möchte,daß sich jeder Aussenstehende kümmern muß.
Aber "müssen" heißt "den anderen zwingen (wollen)" und ist damit mit "Gewalt" verbunden - und übergriffig!


kügeli hat geschrieben:Leider habe ich in diesem thread bis auf wenige Ausnahmen nur von Leuten gelesen, die destruktiv mit dem Leid anderer umgehen. Speziell dann, wenn sie sich davon "belästigt" fühlen - dabei ist ihr eigenes "Belästigungsgefühl" nur eine Aufforderung an sich selbst, sich abzugrenzen.
Fragst du dich denn nicht auch mal,warum du das immer und immer wieder so erlebst?
Manchmal muß man von der Wand,an der man sich grade den Kopf einrennt,einmal ein/zwei Schritte zurücktreten,bevor man erkennen kann,daß 20 cm neben einem ne Türe ist...

Mir kommt da auch noch der Vergleich mit dem Autofahrer,der auf der Autobahn unterwegs ist und ne Meldung hört,es wäre grade in seiner Richtung ein Geisterfahrer unterwegs - und dann meint : "Einer???HUNDERTE!!"

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stern
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 19:46

kügeli hat geschrieben:Denn Aussenstehende können niemals beurteilen, wann etwas destruktiv wird.
In Bezug auf mich habe ich mittlerweile ein ganz gutes Unterscheidungskriterium gefunden, was ich für mich als konstruktiv und was als destruktiv empfinde (Und destruktive Prozesse versuche ich so gut es geht abzubrechen, manchmal ist das allerdings in der Tat schwerer): Ein "echtes" Gefühl ist etwas konstruktives... es ist einfach (da) und vergeht wieder (auch wenn es für mich teils noch schwer auszuhalten ist bzw. sich quälend anfühlt... aber es fühlt sich dennoch "besser" an als manch' andere destruktive Prozesse die auch auch kenne... kann den Unterschied in den Empfindungen nur nicht gut in Worte fassen. Aber ich konnte mich auch schon mal allein über die Tatsache freuen, dass ich gerade tierisch traurig wahr, obwohl es natürlich schöneres gibt als zu "leiden"... aber es kann eben auch erleichtern).

Destruktive Prozesse (die in der Tat häufiger gedankliche Konstrukte sind und mithin auch wahrnehmungsverzerrt sein können... aber auch Gefühle, die nicht nicht zugelassen werden können) können sich im Gegensatz dazu ganz schön hoch aufschaukeln, so dass es sich auch destruktiv/ungesund/richtig quälend "anfühlt". Schlaufe deswegen, weil sich sowas in der Tat hochschrauben kann, und in der Regel auch tut (also anders als ein Gefühl zunehmend mehr und belastender werden anstelle irgendwann wieder abzuflauen). Da versuche ich dann, wie gesagt, für gewöhnlich auch auszusteigen. Für mich in Bezug auf meine Person ist das ein relativ gutes Unterscheidungskriterium... was aber voraussetzt, dass man Zugang zu seinen Gefühlen hat (situativ hat man das nicht immer... na gut, manche vielleicht schon).

Und wer nah an seinen Gefühlen ist, wird von anderen für gewöhnlich auch als echt empfunden... was wie gesagt normal nicht als belastend empfunden wird (zumindest geht es mir in der Tat dann so als Zuhörer, dass ich das dann sogar gerne mache, oder einfach da bin... vorausgesetzt ich stecke gerade nicht selbst in einem Tief... dann kann ich das schlichtweg IN DEM MOMENT nicht). Wenn sich etwas hochschraubt (was jemand natürlich auch nicht absichtlich macht), verzerrt anmutet, Gedankenkonstrukte sind, die vielleicht nicht so realitär sind, etc. haben vermutlich auch eine ganz andere Wirkung auf jemand anderen.

Wie auch immer: Ich glaube, Menschen im allgemeinen haben ein gutes Gespür dafür, wenn jemand leidet... oder wenn jemand in destruktivem Selbstmitleid verharrt und sich beim jemanden entlasten will, der die Last stellvertretend verdauen soll... auch wenn offensichtlich ist, dass derjenige unter seinen Gedanken- und Wahrnungskonstrukten ebenfalls leidet, aber evtl. auf eine andere Art (und ja, ich behaupte es KANN auch einen Unterschied in dem Empfindungen machen... ob es das für jeden muss, wage ich nicht zu beurteilen).
Konstruktiver Umgang wäre, die Pauschalisierung/Verallgemeinerung als solches aufzuzeigen und zur Individualisierung aufzufordern.
Wenn man den anderen damit erreichen kann... erfahrungsgem. erreicht man damit nicht jeden, der die Pauschalisierung gerade genauso empfindet. Vielmehr kann dann typische Antwort sein: Ich empfinde das aber so [auch Gedanken sind btw. Empfindungen... nur ich unterscheide schon strenger, was Gefühle und was Gedankenprozesse sind, weil es mir hilft... und wo etwas pauschalisiert wird, so sind das gedankliche Prozesse)... stelle meine Empfindungen nicht in Frage. Aber man kann nicht einfordern, wie der andere sich zu verhalten hat. Manche grenzen sich hingegen softer ab, manche deutlicher... Menschen sind eben unterschiedlich.
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kügeli
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 20:30

Ich meinte, dass Aussenstehende nicht beurteilen können, was beim Leidenden destruktiv wird.

Wenn man den anderen damit:
Konstruktiver Umgang wäre, die Pauschalisierung/Verallgemeinerung als solches aufzuzeigen und zur Individualisierung aufzufordern.
nicht erreicht, kann man eben nichts machen.

Ein Aussenstehender muss sich sogar abgrenzen, aus Selbstschutz. Mir geht es hier darum, wie das geschieht. Und da sind hier einige sehr unschöne Beispiele gefallen.
Fragst du dich denn nicht auch mal,warum du das immer und immer wieder so erlebst?
Die Menschen sind halt so. *achselzuck*... wie auch in diesem thread ersichtlich. Ändern kann man Menschen bekanntlich nicht. Sie sind rücksichtslos, brutal, und können sich nicht abgrenzen, deshalb ertragen sie es nicht, wenn jemand anderes leidet und das sogar noch öffentlich kundtut. Das ist für Menschen heutzutage eine Zumutung und Unverschämtheit, da folgt sofort die verbale Klatsche.
Schon alleine deshalb fand ich den thread hier sehr interessant.
Eine verbale Klatsche für all die, die eben auch mal Trost suchen.
Selbstmitleid ist in unserer Gesellschaft nicht erlaubt, es sei denn, jemand leidet still und heimlich und alleine und geht damit keinem auf den Wecker.
Ein schönes Zeugnis für den Egoismus unserer Zeit. Danke dafür.

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neko
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 20:52

kügeli, ich habe dich hier in manchen fällen alles andere als trost spendend, mitunter auch als sehr harsch, abgrenzend und mißgünstig gegenüber anderen erlebt. ich spüre dein leid dahinter und ich wünsche dir, dass du jemanden, einen therapeuten findest, mit dem du all das angehen kannst. aber das du selber gelitten hast, dich unverstanden fühlst, gibt dir nicht das recht, andere aus dem vermeindtlichen mittelpunkt der aufmerksamkeit anderer zu drängeln und zu schubbsen, in dem du selber stehen möchtest.

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