Suizidgedanken in Therapie ansprechen - nur wie?
Ich kenne diese Gedanken nur zu gut. Und mein Therapeut sagt immer:"Sie haben schon öfter festgestellt, dass diese Gedanken auch wieder gehen, oder?"
Dann erinnere ich mich, das auch diese Phase vorbeigehen kann.
Und wenn die Phase der Gedanken schlimmer wird, dann merkt der Therapeut das bei mir sofort. Und es ist für mich richtig, es anzusprechen. Es hilft mir, mich ernst genommen zu fühlen, mit jemandem meine Sorge zu teilen. Und es hilft mir, jemandem mir gegenüber zu haben, der mich nicht zusätzlich runterzieht, sondern mir aktiv Hilfsangebote macht, nur Kleinigkeiten, wie nochmal zu telefonieren oder ähnliches. Das zeigt mir, das ich wenn mich diese Gedanken überrollen noch Möglichkeiten habe.
Das hat bei mir lange gedauert, oft habe ich dann einfach alles abgeschaltet und förmlich darauf gewartet, das ich es tue. Jetzt merke ich immer an einem bestimmten Punkt, das ich Hilfe brauche. Neulich rief ich meinen Therapeuten nachts an... ich bekam keinen Ton raus, nur, das ich seine Hilfe bräuchte. Das hat mich über die Nacht gebracht und der Rückruf von ihm war dann, schon komisch, in einer ganz anderen Situation mitten im Alltagsstreß. Total unpassend. Aber für mich war nur wichtig, jemand hat mich ernst genommen und mich nicht alleine gelassen, auch wenn ich in der Nacht niemanden an meiner Seite hatte.
Erst war mir dieser verzweifelte Anruf total peinlich, aber er hat ganz normal reagiert, so nach dem Motto:"Sie hatten um einen Rückruf gebeten...?"
Ganz schlimm war es, als ich bei uns am Bahnhof eine sehr unschöne Entdeckung machte, einen Tag, nachdem sich dort jemand das Leben nahm. Erst dachte ich, wieder jemand, der mehr Mut hatte, als ich. Aber dann sah ich die Kerzen und Blumen und plötzlich wurde mir sehr stark bewusst, wie betroffen das macht, auch wenn ich nicht wusste, um wen es ging. Ich musste erstmal mit dem Therapeuten darüber sprechen, ich war fassungslos.
Und da wurde mir klar, ich werde meinen Therapeuten oder jeden anderen Menschen, der in meiner Nähe ist, solange von meinen Gedanken erzählen und um Hilfe bitten, bevor andere, unschuldige Menschen meine Überreste aufsammeln müssen und ein Leben lang schwer traumatisiert sind. Gerade, weil ich weiß, wie schwer es ist, mit einem Traume zu leben, hat das niemand meiner engsten Freunde verdient.
Dann erinnere ich mich, das auch diese Phase vorbeigehen kann.
Und wenn die Phase der Gedanken schlimmer wird, dann merkt der Therapeut das bei mir sofort. Und es ist für mich richtig, es anzusprechen. Es hilft mir, mich ernst genommen zu fühlen, mit jemandem meine Sorge zu teilen. Und es hilft mir, jemandem mir gegenüber zu haben, der mich nicht zusätzlich runterzieht, sondern mir aktiv Hilfsangebote macht, nur Kleinigkeiten, wie nochmal zu telefonieren oder ähnliches. Das zeigt mir, das ich wenn mich diese Gedanken überrollen noch Möglichkeiten habe.
Das hat bei mir lange gedauert, oft habe ich dann einfach alles abgeschaltet und förmlich darauf gewartet, das ich es tue. Jetzt merke ich immer an einem bestimmten Punkt, das ich Hilfe brauche. Neulich rief ich meinen Therapeuten nachts an... ich bekam keinen Ton raus, nur, das ich seine Hilfe bräuchte. Das hat mich über die Nacht gebracht und der Rückruf von ihm war dann, schon komisch, in einer ganz anderen Situation mitten im Alltagsstreß. Total unpassend. Aber für mich war nur wichtig, jemand hat mich ernst genommen und mich nicht alleine gelassen, auch wenn ich in der Nacht niemanden an meiner Seite hatte.
Erst war mir dieser verzweifelte Anruf total peinlich, aber er hat ganz normal reagiert, so nach dem Motto:"Sie hatten um einen Rückruf gebeten...?"
Ganz schlimm war es, als ich bei uns am Bahnhof eine sehr unschöne Entdeckung machte, einen Tag, nachdem sich dort jemand das Leben nahm. Erst dachte ich, wieder jemand, der mehr Mut hatte, als ich. Aber dann sah ich die Kerzen und Blumen und plötzlich wurde mir sehr stark bewusst, wie betroffen das macht, auch wenn ich nicht wusste, um wen es ging. Ich musste erstmal mit dem Therapeuten darüber sprechen, ich war fassungslos.
Und da wurde mir klar, ich werde meinen Therapeuten oder jeden anderen Menschen, der in meiner Nähe ist, solange von meinen Gedanken erzählen und um Hilfe bitten, bevor andere, unschuldige Menschen meine Überreste aufsammeln müssen und ein Leben lang schwer traumatisiert sind. Gerade, weil ich weiß, wie schwer es ist, mit einem Traume zu leben, hat das niemand meiner engsten Freunde verdient.
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*
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Hallo ,
gehört es schon zur "Ansprache von Suizidgedanken", wenn man dem Therapeuten im Gespräch mitteilt, dass man es nicht schlimm finden würde, wenn einem ein Arzt eine unheilbare Krankheit mitteilte und man nur noch ein paar Monate hätte, bevor man dann von dieser Welt ginge?
lg Sandy
gehört es schon zur "Ansprache von Suizidgedanken", wenn man dem Therapeuten im Gespräch mitteilt, dass man es nicht schlimm finden würde, wenn einem ein Arzt eine unheilbare Krankheit mitteilte und man nur noch ein paar Monate hätte, bevor man dann von dieser Welt ginge?
lg Sandy
Oh Sandy, betrifft es dich?
Eine unheilbare Erkrankung führt nicht automatisch dazu, sich suizidieren zu wollen.
Rosenrot
Eine unheilbare Erkrankung führt nicht automatisch dazu, sich suizidieren zu wollen.
Rosenrot
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Ich buddele mal diesen alten Thread aus, im Sinne der Übersichtlichkeit.
Gestern hatte ich ein Gespräch in einer Klinik und da war die Madame Therapeutin erstaunlich schockiert darüber, dass ich mit meinem Therapeuten nicht über meine Suizidgedanken spreche.
Es ist nicht so, dass ich 24 Stunden am Tag darüber nachdenke mir etwas anzutun, das ganz bestimmt nicht.
Aber im Moment merke ich, dass es mir schon sehr schlecht geht und ich immer wieder darüber nachdenke, ob ich nun will oder nicht.
Das belastet mich auch sehr.
Leider neige ich dazu, wichtige Sachen nicht in der Therapie ansprechen zu können.
Ich war einmal akut stationär für ein paar Nächte in einer Klinik weil es mir da sehr schlecht ging und ich Angst hatte mir was zu tun. Die Kontrolle über mich zu verlieren.
Da haben wir das Thema kurz angesprochen, aber danach nie wieder und bis jetzt habe ich auch jede Erwähnung abgeblockt, unterbunden oder schlichtweg umgangen.
Jetzt weiß ich einfach nicht, wie ich den Einstieg finden soll.
Es ist halt schon ziemlich stark für mein Empfinden. Und ich bin auch so niedergedrückt wie selten vorher.
Ich hab aber meine Handlungen zu jeder Zeit unter Kontrolle und sollte ich das Gefühl habe die zu verlieren würde ich auch wieder akut in eine Klinik gehen (... nicht das ich momentan den Antrieb hätte mir etwas anzutun, es ist mehr so, dass ich einfach nicht mehr will und dass es mir im Prinzip auch total egal wäre wenn mich morgen ein Auto überrollen würde, dann wäre das halt so).
Am Donnerstag habe ich einen Termin.
Und das wäre ja irgendwie meine Gelegenheit.
Aber ich kann ja schlecht während wir nebeneinander her gehen anfangen mit: "Achso Herr Therapeut, was ich Ihnen außerdem noch sagen wollte..."
Es tut mir leid
Mein Beitrag liest sich wahrscheinlich total doof und kindisch.
Hingehen, reden und fertig, denken jetzt die meisten.
Aber ich weiß einfach nie wie.
Ich krieg dann bestimmt wieder kein Wort raus und tu so als wäre alles gar nicht so schlimm...
Gestern hatte ich ein Gespräch in einer Klinik und da war die Madame Therapeutin erstaunlich schockiert darüber, dass ich mit meinem Therapeuten nicht über meine Suizidgedanken spreche.
Es ist nicht so, dass ich 24 Stunden am Tag darüber nachdenke mir etwas anzutun, das ganz bestimmt nicht.
Aber im Moment merke ich, dass es mir schon sehr schlecht geht und ich immer wieder darüber nachdenke, ob ich nun will oder nicht.
Das belastet mich auch sehr.
Leider neige ich dazu, wichtige Sachen nicht in der Therapie ansprechen zu können.
Ich war einmal akut stationär für ein paar Nächte in einer Klinik weil es mir da sehr schlecht ging und ich Angst hatte mir was zu tun. Die Kontrolle über mich zu verlieren.
Da haben wir das Thema kurz angesprochen, aber danach nie wieder und bis jetzt habe ich auch jede Erwähnung abgeblockt, unterbunden oder schlichtweg umgangen.
Jetzt weiß ich einfach nicht, wie ich den Einstieg finden soll.
Es ist halt schon ziemlich stark für mein Empfinden. Und ich bin auch so niedergedrückt wie selten vorher.
Ich hab aber meine Handlungen zu jeder Zeit unter Kontrolle und sollte ich das Gefühl habe die zu verlieren würde ich auch wieder akut in eine Klinik gehen (... nicht das ich momentan den Antrieb hätte mir etwas anzutun, es ist mehr so, dass ich einfach nicht mehr will und dass es mir im Prinzip auch total egal wäre wenn mich morgen ein Auto überrollen würde, dann wäre das halt so).
Am Donnerstag habe ich einen Termin.
Und das wäre ja irgendwie meine Gelegenheit.
Aber ich kann ja schlecht während wir nebeneinander her gehen anfangen mit: "Achso Herr Therapeut, was ich Ihnen außerdem noch sagen wollte..."
Es tut mir leid
Mein Beitrag liest sich wahrscheinlich total doof und kindisch.
Hingehen, reden und fertig, denken jetzt die meisten.
Aber ich weiß einfach nie wie.
Ich krieg dann bestimmt wieder kein Wort raus und tu so als wäre alles gar nicht so schlimm...
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
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Hallo Marzipanschnute,
kannst Du nicht das Gespräch in der Klinik als Aufhänger nehmen und Deinem Therapeuten erst mal sachlich darlegen, was Du mit der Therapeutin besprochen hast? Dann kommst Du ja automatisch auf das Thema.
Ich selber habe damit gute Erfahrungen gemacht, ich habe meine Gespräche mit meiner Psychiaterin als Einstieg genutzt, der Rest kam dann meist von alleine, meine Therapeutin hat aber auch manchmal von sich aus nachgefragt. Wundert mich ein bisschen, dass Deiner das nicht macht, wissen tut er es doch wohl, wie Du schreibst.
Ich finde es gut, dass Du Dir darüber Gedanken machst und für Dich sorgen kannst, indem Du selbständig die Klinik aufsuchst. Magst Du nicht am Montag Deinen Therapeuten anrufen, vielleicht kann Dein Termin ja vorgezogen werden oder Du kannst einen Nottermin bekommen?
Ich drück Dir die Daumen, dass Du die Situation gut für Dich meistern kannst.
Halt die Ohren steif
Pingu
PS: Und doof und kindisch ist das überhaupt nicht, ist ja schließlich ein Thema, über das man nicht mal eben so locker, flockig reden kann.
kannst Du nicht das Gespräch in der Klinik als Aufhänger nehmen und Deinem Therapeuten erst mal sachlich darlegen, was Du mit der Therapeutin besprochen hast? Dann kommst Du ja automatisch auf das Thema.
Ich selber habe damit gute Erfahrungen gemacht, ich habe meine Gespräche mit meiner Psychiaterin als Einstieg genutzt, der Rest kam dann meist von alleine, meine Therapeutin hat aber auch manchmal von sich aus nachgefragt. Wundert mich ein bisschen, dass Deiner das nicht macht, wissen tut er es doch wohl, wie Du schreibst.
Ich finde es gut, dass Du Dir darüber Gedanken machst und für Dich sorgen kannst, indem Du selbständig die Klinik aufsuchst. Magst Du nicht am Montag Deinen Therapeuten anrufen, vielleicht kann Dein Termin ja vorgezogen werden oder Du kannst einen Nottermin bekommen?
Ich drück Dir die Daumen, dass Du die Situation gut für Dich meistern kannst.
Halt die Ohren steif
Pingu
PS: Und doof und kindisch ist das überhaupt nicht, ist ja schließlich ein Thema, über das man nicht mal eben so locker, flockig reden kann.
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Ja, vielleicht wäre das eine Möglichkeit, wahrscheinlich sogar eine sehr gute.Pinguin Pit hat geschrieben: kannst Du nicht das Gespräch in der Klinik als Aufhänger nehmen und Deinem Therapeuten erst mal sachlich darlegen, was Du mit der Therapeutin besprochen hast? Dann kommst Du ja automatisch auf das Thema.
Mich wundert es gar nicht, dass er da nicht mehr von sich aus drauf kommt.Pinguin Pit hat geschrieben: Wundert mich ein bisschen, dass Deiner das nicht macht, wissen tut er es doch wohl, wie Du schreibst.
Die letzten paar Male, die er das Thema auch nur angeschnitten hat, bin ich ziemlich schroff und abweisend gewesen und habe danach meistens geschwiegen (ich hasse mich selbst für mein bockiges Verhalten, aber ich kann meistens nicht anders, alleine das dahin gehen ist immer noch unerträglich für mich, von aufgehoben und sicher fühlen bin ich jetzt nach über einem Jahr immer noch meilenweit entfernt...) . Außerdem hab ich ihm wohl auch sehr glaubhaft verkauft, dass das kein Thema für mich ist. War es zu dem Zeitpunkt auch nicht, auf jeden Fall nicht in der Intensität.
Es ist mir auch einfach unangenehm jetzt damit zu kommen.
Einen Nottermin würde ich wohl vereinbaren wenn ich wirklich das Gefühl hätte ich tu mir was an. Aber das habe ich nicht und deswegen glaube ich, das kann noch bis Donnerstag warten. Ist jetzt schon ungefähr drei Wochen so und der Hochpunkt ist auch schon vorbei. Ich hab ihm Freitag schon eine kurze Mail, auf Wunsch, geschickt um ihm mitzuteilen, dass ich bei dem Termin war und den auch wirklich wahrgenommen habe.Pinguin Pit hat geschrieben: Magst Du nicht am Montag Deinen Therapeuten anrufen, vielleicht kann Dein Termin ja vorgezogen werden oder Du kannst einen Nottermin bekommen?
(Die Klinikpsychologin steht aber auch meinem Therapeuten gegenüber unter Schweigepflicht, oder? Die hat mich am Freitag ganz irre gemacht mit ihrem "Frau Schnute, ich mache mir jetzt aber ernsthafte Sorgen. Kann ich mich darauf verlassen dass Sie das bei Ihrem Therapeuten ansprechen?" Ich meine, ich will es ja ansprechen, aber wenn ich es am Donnerstag nicht schaffe und noch damit warte und sie mir dann aber zuvor kommt... äh, ekelhafter Gedanke.)
Na ja, danke auf jeden Fall für deine Antwort, Pingu.
Ich sehe schon, dass ich glaube ich einfach alles viel zu kompliziert mache mit meiner Denkerei. Hingehen, reden. Mal mehr als zwei Sätze am Stück und die dann auch noch mit Inhalt füllen.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
Liebes Schnütchen,
ich würde Dir dazu gern was Hilfreiches sagen können. Kann ich aber nicht.
Über suizidales Denken habe ich selber bislang immer nur äußerst selten und dann extremst abstrahiert mit Mr. G. gesprochen (nunja, der hat da mit mir ja auch die Vorgeschichte und dann noch mal eine genauso konkretistische Zwischenepisode; beides treibt mir bis heute die Scham bis ins Knochenmark).
Eins aber scheint mir der Fall zu sein: Ich glaube, dass Du, was Suizidgedanken anbelangt, ganz anders tickst als ich (wundert mich nicht: Das ist vielleicht das Individuellste überhaupt; weiß ich aber nicht). Immer, wenn Du sie hier mal hast durchblicken lassen, habe ich voller Respekt davon gelesen, dass Du sogar inmitten ihrer wusstest, dass Du etwas anderes WILLST.
Dass Du Dich dann sogar selbst entsprechend um Dich kümmern konntest, hat mich sehr berührt (und hat mich für Dich total gefreut). Da bist Du viel reifer als ich.
Insofern habe ich gerade versucht, mir vorzustellen, wie Frau Schnute ihrem Thera davon erzählen kann.
1. Ich bin fest davon überzeugt, dass eine Frau Schnute das kann (besser, viel besser als ein witwesker Eisbär).
2. Den Gedanken von Pingu, das aktuelle Gespräch mit jener Klinik-Psychiaterin/Therpeutin zum Anlass zu nehmen, finde ich genial.
3. Dir geht es doch - wenn ich das richtig sehen sollte (?) - darum, diesen Suizidgedanken auf den Grund zu gehen und ihnen den Garaus zu machen (schreibt man das so?), sie loszuwerden. Ich bin mir ziemlichsicher, dass sich genau dieses Bestreben von Dir Deinem Therapeuten auch vermitteln wird, wenn Du anfängst, über diese Gedanken zu reden. - Die Gedanken sind frei. Planspiele darf der Mensch anstellen, der ohnehin nur da ganz Mensch ist, wo er spielt (Schiller: Ästhetische Erziehung des Menschengeschlechts). Das hieße vielleicht:
von den Gedanken auf die Gefühle kommen, die die Gedanken begleiten und dann irgendwann: die ihnen vorausgehen.
Gedanken und Gefühle sind keine Taten. Den Unterschied kennt Dein Therapeut mit Sicherheit. Und Du kennst ihn auch.
Nur Mut! (Man muss sehr dumm oder wirklich am Ende sein und jenen Unterschied nicht mehr wissen, um von einem Therapeuten zwangseingewiesen zu werden, wenn man mit ihm über Suizid spricht - glaub mir.)
w
ich würde Dir dazu gern was Hilfreiches sagen können. Kann ich aber nicht.
Über suizidales Denken habe ich selber bislang immer nur äußerst selten und dann extremst abstrahiert mit Mr. G. gesprochen (nunja, der hat da mit mir ja auch die Vorgeschichte und dann noch mal eine genauso konkretistische Zwischenepisode; beides treibt mir bis heute die Scham bis ins Knochenmark).
Eins aber scheint mir der Fall zu sein: Ich glaube, dass Du, was Suizidgedanken anbelangt, ganz anders tickst als ich (wundert mich nicht: Das ist vielleicht das Individuellste überhaupt; weiß ich aber nicht). Immer, wenn Du sie hier mal hast durchblicken lassen, habe ich voller Respekt davon gelesen, dass Du sogar inmitten ihrer wusstest, dass Du etwas anderes WILLST.
Dass Du Dich dann sogar selbst entsprechend um Dich kümmern konntest, hat mich sehr berührt (und hat mich für Dich total gefreut). Da bist Du viel reifer als ich.
Insofern habe ich gerade versucht, mir vorzustellen, wie Frau Schnute ihrem Thera davon erzählen kann.
1. Ich bin fest davon überzeugt, dass eine Frau Schnute das kann (besser, viel besser als ein witwesker Eisbär).
2. Den Gedanken von Pingu, das aktuelle Gespräch mit jener Klinik-Psychiaterin/Therpeutin zum Anlass zu nehmen, finde ich genial.
3. Dir geht es doch - wenn ich das richtig sehen sollte (?) - darum, diesen Suizidgedanken auf den Grund zu gehen und ihnen den Garaus zu machen (schreibt man das so?), sie loszuwerden. Ich bin mir ziemlichsicher, dass sich genau dieses Bestreben von Dir Deinem Therapeuten auch vermitteln wird, wenn Du anfängst, über diese Gedanken zu reden. - Die Gedanken sind frei. Planspiele darf der Mensch anstellen, der ohnehin nur da ganz Mensch ist, wo er spielt (Schiller: Ästhetische Erziehung des Menschengeschlechts). Das hieße vielleicht:
von den Gedanken auf die Gefühle kommen, die die Gedanken begleiten und dann irgendwann: die ihnen vorausgehen.
Gedanken und Gefühle sind keine Taten. Den Unterschied kennt Dein Therapeut mit Sicherheit. Und Du kennst ihn auch.
Nur Mut! (Man muss sehr dumm oder wirklich am Ende sein und jenen Unterschied nicht mehr wissen, um von einem Therapeuten zwangseingewiesen zu werden, wenn man mit ihm über Suizid spricht - glaub mir.)
w
Hallo Marzi,
mich hat dein Post betroffen gemacht. Weisst du warum? Weil du dich
in den Hintergrund stellst, hinten anstellst. Als würden deine Gedanken, Empfindungen verkehrt, nicht wichtig, nicht angebracht und nicht erwähnenswert.
Du hast einen hohen Anspruch an dich, du entschuldigst dich für diese Gedanken und Gefühle.
Ich bin auch nur zufällig hier gelandet, weil ich Suizid mit dir nicht verbunden hätte, sonst hätte ich das längst gelesen.
Das ist nicht negativ gemeint, aber zeigt auch, wie sehr du dich als Marzi im Hintergrund hälst, wie wichtig du dich nimmst.
Weisst du marzi, es kommt mir schon beim Lesen so vor, als wenn du das als eine Schwäche von dir siehst.
Die Gedanken an den Tod sind für mich keine Schwäche.
Auch nicht banal oder sonst etwas in die Richtung.
Du solltest das unbedingt in der Therapie ansprechen. Kannst du dir das vorstellen?
Ich meine Klinik...mmmh, würde ich nie raten, aber ich habe da auch vielleicht andere Erfahrungen, als du.
Aber klar, wenn du jetzt akut nicht mehr kannst, dann auch das.
Aber vielleicht erstmal annehmen ohne zu bewerten, das könne dir auch bei dem Schritt helfen, dich in der Therapie zu öffnen.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du dich öffnen kannst.
Ich bin keine Hellseherin und weiss nicht, was dein Thera dir dazu sagt, aber solche Gedanken / ich kenne sie selbst, die können doch sehr belastend werden und es ist sehr wichtig, dass du nicht alleine bist, vorallem bewerte doch bitte diese Gedanken nicht als Schwäche von dir, sondern vielmehr als dein Gefühl, dafür kannst du doch gar nichts.
Obwohl sich meine Lebensituation eígentlich nicht verändert, erlebe ich doch mein Gefühl in einem ständigen Wandel.
Ich will dir damit sagen, dass du dafür nichts kannst, auch wenn du vieles/ alles zu steuern und zu kontrollieren versuchst.
Ich habe keine Erleichterung meiner Symptome, aber doch die Gedanken an Suizid verändern sich, obwohl sich nichts verändert hat. Ich möchte dir deswegen sagen, nicht alles liebe Marzi, das lässt sich steuern.
Es ist gegenwärtig einfach dein Gefühl und daran ist nichts falsch.
Beim Lesen kommt hier das Gefühl auf, dass du denkst, du darfst diese Gedanken nicht haben.
Ich sehe das nicht so. Wenn es dir nicht gut geht, dann sind das deine Gefühle und genauso richtig, wie
andere auch.
Hab nur Mut und bitte rede darüber und stecke das nicht nur als Phase weg.
Das wäre wichtig. HG an dich!
mich hat dein Post betroffen gemacht. Weisst du warum? Weil du dich
in den Hintergrund stellst, hinten anstellst. Als würden deine Gedanken, Empfindungen verkehrt, nicht wichtig, nicht angebracht und nicht erwähnenswert.
Du hast einen hohen Anspruch an dich, du entschuldigst dich für diese Gedanken und Gefühle.
Ich bin auch nur zufällig hier gelandet, weil ich Suizid mit dir nicht verbunden hätte, sonst hätte ich das längst gelesen.
Das ist nicht negativ gemeint, aber zeigt auch, wie sehr du dich als Marzi im Hintergrund hälst, wie wichtig du dich nimmst.
Weisst du marzi, es kommt mir schon beim Lesen so vor, als wenn du das als eine Schwäche von dir siehst.
Die Gedanken an den Tod sind für mich keine Schwäche.
Auch nicht banal oder sonst etwas in die Richtung.
Du solltest das unbedingt in der Therapie ansprechen. Kannst du dir das vorstellen?
Ich meine Klinik...mmmh, würde ich nie raten, aber ich habe da auch vielleicht andere Erfahrungen, als du.
Aber klar, wenn du jetzt akut nicht mehr kannst, dann auch das.
Aber vielleicht erstmal annehmen ohne zu bewerten, das könne dir auch bei dem Schritt helfen, dich in der Therapie zu öffnen.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du dich öffnen kannst.
Ich bin keine Hellseherin und weiss nicht, was dein Thera dir dazu sagt, aber solche Gedanken / ich kenne sie selbst, die können doch sehr belastend werden und es ist sehr wichtig, dass du nicht alleine bist, vorallem bewerte doch bitte diese Gedanken nicht als Schwäche von dir, sondern vielmehr als dein Gefühl, dafür kannst du doch gar nichts.
Obwohl sich meine Lebensituation eígentlich nicht verändert, erlebe ich doch mein Gefühl in einem ständigen Wandel.
Ich will dir damit sagen, dass du dafür nichts kannst, auch wenn du vieles/ alles zu steuern und zu kontrollieren versuchst.
Ich habe keine Erleichterung meiner Symptome, aber doch die Gedanken an Suizid verändern sich, obwohl sich nichts verändert hat. Ich möchte dir deswegen sagen, nicht alles liebe Marzi, das lässt sich steuern.
Es ist gegenwärtig einfach dein Gefühl und daran ist nichts falsch.
Beim Lesen kommt hier das Gefühl auf, dass du denkst, du darfst diese Gedanken nicht haben.
Ich sehe das nicht so. Wenn es dir nicht gut geht, dann sind das deine Gefühle und genauso richtig, wie
andere auch.
Hab nur Mut und bitte rede darüber und stecke das nicht nur als Phase weg.
Das wäre wichtig. HG an dich!
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!
wäre es damals nichts gewesen wie es war!
Ich sehe das ähnlich wie "hopelife"
Marzi,alles was du denkst,was du fühlst im aussen oder im inneren,es gehört zu dir,und alles will gehört und gesehen werden.
Es ist nicht richtig dieses Gefühl von Suizidgedanken weg zu machen in dem Sinne,ach ist ja eh nicht wichtig und richtig seid ihr schon mal garnicht.
Wenn du diesen Hauch von Suizidgedanken in dir spürst so hat das seinen Grund,sie kommen nicht einfach zu einem,es zeigt vieleicht das du einfach von etwas oder grundsätzlich von allem die Faxen dicke hast.
Macht dir das Leben an sich Freude?
Bist du gern auf dieser Welt bzw.am leben?
Und mein Rat ist es,besprech das wirklich mit deinem Thera,wozu ist er da,wozu gehst du da hin wenn du solch wichtige Themen nicht ansprechen mags.Warum kannst du noch immer nach einem Jahr nicht das Gefühl von Sicherheit bei deinem Thera entwickeln,was benötigst du dafür und mags du das deinem Thera nicht auch mal sagen,Herr Thera,ich habe einfach noch nicht das Gefühl von Sicherheit bei Ihnen,ich fühle mich hier nicht wohl bei Ihnen ich komme noch immer recht ungern zu Ihnen,dann könnte er dich ja fragen was du bräuchtes um dieses Gefühl von Sicherheit zu bekommen.
Und dann ist klar,das einem es viel schwerer fällt solch heftige Gedankengänge anzusprechen wenn man zum Thera kein wirkliches Vertrauen hat.
Aber wenn du es nicht ansprechen kannst,vieleicht helfen da auch ein paar schriftliche Zeilen die du ihm vorlesen könntes oder er sich durchlesen könnte.Dann wäre es einfacher in das ganze einzusteigen.
In der Therapie gehen wir,weil wir Hilfe suchen,weil wir etwas an uns und unserem Verhalten verändern wollen,es ist nicht der Thera der Hilfe von uns will,das heißt also,wir sind diejenigen die die Themen einbringen,wir sind diejenigen die in der THerapie gefordert sind an uns zu arbeiten.
Ich kann dir nur Mut machen dich bei deinem Thera so einzubringen das Hilfe und Vertrauen von Ihm möglich ist und du das Gefühl von Sicherheit erfahren kannst.
Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schön sich Sicherheit und Vertrauen durch und mit einem THera anfühlen.
Marzi,alles was du denkst,was du fühlst im aussen oder im inneren,es gehört zu dir,und alles will gehört und gesehen werden.
Es ist nicht richtig dieses Gefühl von Suizidgedanken weg zu machen in dem Sinne,ach ist ja eh nicht wichtig und richtig seid ihr schon mal garnicht.
Wenn du diesen Hauch von Suizidgedanken in dir spürst so hat das seinen Grund,sie kommen nicht einfach zu einem,es zeigt vieleicht das du einfach von etwas oder grundsätzlich von allem die Faxen dicke hast.
Macht dir das Leben an sich Freude?
Bist du gern auf dieser Welt bzw.am leben?
Und mein Rat ist es,besprech das wirklich mit deinem Thera,wozu ist er da,wozu gehst du da hin wenn du solch wichtige Themen nicht ansprechen mags.Warum kannst du noch immer nach einem Jahr nicht das Gefühl von Sicherheit bei deinem Thera entwickeln,was benötigst du dafür und mags du das deinem Thera nicht auch mal sagen,Herr Thera,ich habe einfach noch nicht das Gefühl von Sicherheit bei Ihnen,ich fühle mich hier nicht wohl bei Ihnen ich komme noch immer recht ungern zu Ihnen,dann könnte er dich ja fragen was du bräuchtes um dieses Gefühl von Sicherheit zu bekommen.
Und dann ist klar,das einem es viel schwerer fällt solch heftige Gedankengänge anzusprechen wenn man zum Thera kein wirkliches Vertrauen hat.
Aber wenn du es nicht ansprechen kannst,vieleicht helfen da auch ein paar schriftliche Zeilen die du ihm vorlesen könntes oder er sich durchlesen könnte.Dann wäre es einfacher in das ganze einzusteigen.
In der Therapie gehen wir,weil wir Hilfe suchen,weil wir etwas an uns und unserem Verhalten verändern wollen,es ist nicht der Thera der Hilfe von uns will,das heißt also,wir sind diejenigen die die Themen einbringen,wir sind diejenigen die in der THerapie gefordert sind an uns zu arbeiten.
Ich kann dir nur Mut machen dich bei deinem Thera so einzubringen das Hilfe und Vertrauen von Ihm möglich ist und du das Gefühl von Sicherheit erfahren kannst.
Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schön sich Sicherheit und Vertrauen durch und mit einem THera anfühlen.
GUT DING WILL WEILE HABEN
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- Forums-Gruftie
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- Beiträge: 729
Danke, ihr Lieben für eure Antworten!
Nach diesem Gespräch hatte ich einfach mal wieder das Gefühl etwas grundlegend falsch gemacht zu haben... Und momentan belastet es mich sehr. Es ist verdammt schwierig und auch kraftraubend keine scharfen Gegenstände oder Tablettenschachteln oder den Kirchturm anschauen zu können ohne dass dann die Gedankenspirale wieder los geht.
Aber auf der anderen Seite fürchte ich auch mich dann damit auseinander setzen zu müssen.
Am liebsten wäre mir da wohl das "Wasch mich, aber mach mich nicht nass"-Prinzip. Aber das hat der Therapeut nicht drauf, darüber haben wir auch schon ausführlich diskutiert.
Genau so ist es.
Ich habe das Gefühl solche Gedanken nicht haben zu dürfen.
Und wenn ich sie schon habe, was ja schlimm genug ist, dann kann ich die doch bitte wenigstens für mich behalten.
Meine Mutter hatte immer wieder suizidale Phasen.
Sie hat auch mehrmals versucht sich das Leben zu nehmen.
Ich habe sie auch schon nach so einem missglückten Versuch aufgefunden. Da war ich noch sehr jung.
Vielleicht ist es deswegen eine Art "Tabu-Thema" für mich.
Ich wollte nie werden wie sie.
Niemals. Nicht so wie sie. Nicht so hilflos und abhängig und so egozentrisch.
Und jetzt scheint es doch genau so drauf hinaus zu laufen. Obwohl ich mich immer so sehr dagegen gewehrt habe.
Generell bin ich anderen Menschen eher misstrauisch gegenüber.
Aber bei meinem Therapeuten ist es wirklich extrem. Die Stunden kann ich nur extrem angespannt dort verbringen, meistens gehen wir an die frische Luft weil sonst überhaupt kein Arbeiten mit mir möglich wäre.
Ich schweige, bin kurz angebunden, abweisend, kühl, obwohl er mir ständig den roten Teppich ausrollt. Wenn ich dort weine oder wütend werde (oder irgendein anderes Gefühl zeige), ist mir das hinterher unglaublich peinlich und ich kann ihm in der nächsten Stunde noch weniger in die Augen schauen oder überhaupt mein da sein ertragen.
Die Zeit die ich in der Klinik verbracht habe, hat er sich regelmäßig bei mir gemeldet, nichts großes, sondern mehr ein einfaches "Ich denke an Sie und glaube, dass Sie das schaffen."
Und auch für die Weihnachts- und Silvesterzeit hat er mir das Angebot gemacht mich nicht zu lange mit mir selbst herum zu quälen und mich bei ihm zu melden, wenn es allzu schlimm wird.
Ich verstehe mich da selbst nicht.
Es gab nie ein schlimmes Erlebnis oder so. Und er war auch der Therapeut bei dem ich mich von Anfang an wohl gefühlt habe, mit dem ich das Gefühl hatte ungefähr auf einer Welle zu funken. Und das Gefühl habe ich auch nach wie vor. Aber sobald da auch nur ein Hauch von Nähe entsteht, mache ich drei Schritte zurück. Bloß nicht zu nah an mich heran lassen.
Ich weiß doch auch nicht was das alles soll.
Ich bin noch nicht sicher, was genau ich damit bezwecke.Widow hat geschrieben: 3. Dir geht es doch - wenn ich das richtig sehen sollte (?) - darum, diesen Suizidgedanken auf den Grund zu gehen und ihnen den Garaus zu machen (schreibt man das so?), sie loszuwerden. Ich bin mir ziemlichsicher, dass sich genau dieses Bestreben von Dir Deinem Therapeuten auch vermitteln wird, wenn Du anfängst, über diese Gedanken zu reden.
Nach diesem Gespräch hatte ich einfach mal wieder das Gefühl etwas grundlegend falsch gemacht zu haben... Und momentan belastet es mich sehr. Es ist verdammt schwierig und auch kraftraubend keine scharfen Gegenstände oder Tablettenschachteln oder den Kirchturm anschauen zu können ohne dass dann die Gedankenspirale wieder los geht.
Aber auf der anderen Seite fürchte ich auch mich dann damit auseinander setzen zu müssen.
Am liebsten wäre mir da wohl das "Wasch mich, aber mach mich nicht nass"-Prinzip. Aber das hat der Therapeut nicht drauf, darüber haben wir auch schon ausführlich diskutiert.
Genau da ist der Punkt.hopelife hat geschrieben:Weil du dich
in den Hintergrund stellst, hinten anstellst. Als würden deine Gedanken, Empfindungen verkehrt, nicht wichtig, nicht angebracht und nicht erwähnenswert.
(...)
Beim Lesen kommt hier das Gefühl auf, dass du denkst, du darfst diese Gedanken nicht haben.
Genau so ist es.
Ich habe das Gefühl solche Gedanken nicht haben zu dürfen.
Und wenn ich sie schon habe, was ja schlimm genug ist, dann kann ich die doch bitte wenigstens für mich behalten.
Meine Mutter hatte immer wieder suizidale Phasen.
Sie hat auch mehrmals versucht sich das Leben zu nehmen.
Ich habe sie auch schon nach so einem missglückten Versuch aufgefunden. Da war ich noch sehr jung.
Vielleicht ist es deswegen eine Art "Tabu-Thema" für mich.
Ich wollte nie werden wie sie.
Niemals. Nicht so wie sie. Nicht so hilflos und abhängig und so egozentrisch.
Und jetzt scheint es doch genau so drauf hinaus zu laufen. Obwohl ich mich immer so sehr dagegen gewehrt habe.
Ich weiß nicht was da genau mein Problem ist.Gelli hat geschrieben:IWarum kannst du noch immer nach einem Jahr nicht das Gefühl von Sicherheit bei deinem Thera entwickeln,was benötigst du dafür und mags du das deinem Thera nicht auch mal sagen,Herr Thera,ich habe einfach noch nicht das Gefühl von Sicherheit bei Ihnen,ich fühle mich hier nicht wohl bei Ihnen ich komme noch immer recht ungern zu Ihnen,dann könnte er dich ja fragen was du bräuchtes um dieses Gefühl von Sicherheit zu bekommen.
Generell bin ich anderen Menschen eher misstrauisch gegenüber.
Aber bei meinem Therapeuten ist es wirklich extrem. Die Stunden kann ich nur extrem angespannt dort verbringen, meistens gehen wir an die frische Luft weil sonst überhaupt kein Arbeiten mit mir möglich wäre.
Ich schweige, bin kurz angebunden, abweisend, kühl, obwohl er mir ständig den roten Teppich ausrollt. Wenn ich dort weine oder wütend werde (oder irgendein anderes Gefühl zeige), ist mir das hinterher unglaublich peinlich und ich kann ihm in der nächsten Stunde noch weniger in die Augen schauen oder überhaupt mein da sein ertragen.
Die Zeit die ich in der Klinik verbracht habe, hat er sich regelmäßig bei mir gemeldet, nichts großes, sondern mehr ein einfaches "Ich denke an Sie und glaube, dass Sie das schaffen."
Und auch für die Weihnachts- und Silvesterzeit hat er mir das Angebot gemacht mich nicht zu lange mit mir selbst herum zu quälen und mich bei ihm zu melden, wenn es allzu schlimm wird.
Ich verstehe mich da selbst nicht.
Es gab nie ein schlimmes Erlebnis oder so. Und er war auch der Therapeut bei dem ich mich von Anfang an wohl gefühlt habe, mit dem ich das Gefühl hatte ungefähr auf einer Welle zu funken. Und das Gefühl habe ich auch nach wie vor. Aber sobald da auch nur ein Hauch von Nähe entsteht, mache ich drei Schritte zurück. Bloß nicht zu nah an mich heran lassen.
Ich weiß doch auch nicht was das alles soll.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
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Das kann ich gut nachempfinden. Mir geht es so ähnlich. Die ganze Woche warte ich sehnsüchtig auf das Gespräch mit meinem Th. Aber wenn der Tag gekommen ist, scheint es mir schon am morgen, dass es mir gar nicht so schlecht geht, ich bin scheinbar besser gelaunt. Und wenn ich endlich dort bin, bin ich oft so distanziert und erzähle über mich und wie es mir geht so als wären das nicht meine eigenen Gedanken, meine eigenen Gefühle. Nach dem Gespräch bin ich dann oft enttäuscht von mir selber und bin mir sicher beim nächsten Mal werde ich es ganz anders machen. Aber dann schaffe es wieder nicht. Total frustrierend!Marzipanschnute hat geschrieben:Ich verstehe mich da selbst nicht.
Es gab nie ein schlimmes Erlebnis oder so. Und er war auch der Therapeut bei dem ich mich von Anfang an wohl gefühlt habe, mit dem ich das Gefühl hatte ungefähr auf einer Welle zu funken. Und das Gefühl habe ich auch nach wie vor. Aber sobald da auch nur ein Hauch von Nähe entsteht, mache ich drei Schritte zurück. Bloß nicht zu nah an mich heran lassen.
Was das ansprechen von Suizidgedanken angeht:
Mein Th. wollte das offensichtlich nicht von sich aus aussprechen, obwohl ich sehr klare Andeutungen gemacht habe. Später habe ich das offen ausgesprochen, aber es ist nicht so gut gelaufen. Ich habe den Eindruck, dass er nicht direkt darüber reden will, weil er mir da nicht viel raten kann und sich hilflos fühlt. Ich habe den Eindruck, dass Th. an den Problemen arbeiten wollen, die dazu führen, dass man solche Gedanken hat. Und vlt. wollen sie einen auch ein bisschen davon ablenken, vlt. denken sie, dass es nichts bringt sich lange über Suizidgedanken zu unterhalten. Das ist mein Eindruck. Deshalb glaube ich nicht, dass ich dieses Thema in der Therapie wieder ansprechen würde.
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hopelife hat geschrieben: Beim Lesen kommt hier das Gefühl auf, dass du denkst, du darfst diese Gedanken nicht haben.
Liebe Marzipanschnute,Marzipanschnute hat geschrieben: Genau da ist der Punkt.
Genau so ist es.
Ich habe das Gefühl solche Gedanken nicht haben zu dürfen.
Und wenn ich sie schon habe, was ja schlimm genug ist, dann kann ich die doch bitte wenigstens für mich behalten.
das erinnert mich an ein Gespräch mit meiner Psychiaterin in meiner "heißen Phase", in der ich morgens mit Suizidgedanken und -plänen aufwachte und abends mit ihnen wieder einschlief.
Ich habe sie gefragt, ob ich diese Gedanken denn haben dürfte, als Entlastung, denn das waren sie für mich. Und sie sagte, "ja, das dürfen Sie und Sie können jederzeit mit mir oder Ihrer Therapeutin darüber sprechen".
Das hat mir ungemein geholfen, zu wissen: ich darf das denken und kann jederzeit mit ihnen darüber sprechen. Ich habe für mich dann einen Vertrag aufgesetzt, in dem ich das alles aufgeschrieben habe und was ich tue, wenn ich es nicht mehr aushalte (Telefonnummern, Adressen), den habe ich immer bei mir getragen und regelmäßig unterschrieben. Meine Behandlerinnen wissen von dem Vertrag, weil ich ihnen davon erzählt habe, gezeigt habe ich ihn ihnen aber nie. Der Vertrag war für mich auch eine Hilfe, meine Suizidgedanken zu thematisiseren.
Vielleicht würde Dir so etwas auch helfen?
Liene Grüße
Pingu
Ich habe meine Suizidgedanken in der Therapie auch angesprochen. Ich habe ihr auch gleichzeitig gesagt, dass ich Angst davor habe, dass sie mich jetzt in die Klinik einweist, weil ich das nicht wolle. Sie hat mich dann beruhigt, dass sie das nur mit meiner Einwilligung, bzw im absoluten Notfall tun würde.
Sie hat mich aber auch gefragt, wie ernst die Situation meiner Meinung nach ist und ob sie mich guten Gewissens gehen lassen kann oder ob sie sich Sorgen machen muss, dass ich mir vor der nächsten Stunde etwas antue. Ich habe ihr versprochen, nichts zu tun. Wir haben dann auch gemeinsam eine Liste aufgesetzt, was ich bei Suizidgedanken tun soll / will. Wir haben es in mehrere Schritte eingeteilt, z.B. 1. Schritt: Ablenkung durch ...., 2. Schritt: eine Freundin (Namen) anrufen ... u.s.w. Bei den letzten Schritten stand dann: x. Schritt: meine Therapeutin anrufen und um Hilfe bitten. xx. Schritt: meinen Psychiater anrufen. xxx. Schritt: in die Klinik fahren und mich auf der Notfallstation vorstellen.
Das hat mir viel an Sicherheit gegeben. Wir haben auch gemeinsam einen Vertrag mit mir abgeschlossen, dass ich mein Leben eigentlich mag und das ich mich nicht umbringen will. Ich habe mir selbst versprochen, mir nicht das Leben zu nehmen und das auch "offiziell" unterschrieben. Dieser Vertrag liegt bei mir an einem sicheren Ort, wo ich ihn immer rausholen kann, wenn ich ihn brauche und ihn in regelmäßigen Abständen mit dem aktuellen Datum und meiner Unterschrift versehe.
Sie ist da immer sehr sensibel, aber auch sehr aufmerksam, wenn ich über Suizidgedanken spreche, da ich vor einigen Jahren 2 Selbstmordversuche begangen habe.
Angesprochen habe ich die Suizidgedanken ganz normal. Ich bin in die Stunde und habe ihr gesagt, dass ich Selbstmordgedanken habe und mich am liebsten umbringen würde. Dann haben wir darüber gesprochen.
Liebe Grüße
Sie hat mich aber auch gefragt, wie ernst die Situation meiner Meinung nach ist und ob sie mich guten Gewissens gehen lassen kann oder ob sie sich Sorgen machen muss, dass ich mir vor der nächsten Stunde etwas antue. Ich habe ihr versprochen, nichts zu tun. Wir haben dann auch gemeinsam eine Liste aufgesetzt, was ich bei Suizidgedanken tun soll / will. Wir haben es in mehrere Schritte eingeteilt, z.B. 1. Schritt: Ablenkung durch ...., 2. Schritt: eine Freundin (Namen) anrufen ... u.s.w. Bei den letzten Schritten stand dann: x. Schritt: meine Therapeutin anrufen und um Hilfe bitten. xx. Schritt: meinen Psychiater anrufen. xxx. Schritt: in die Klinik fahren und mich auf der Notfallstation vorstellen.
Das hat mir viel an Sicherheit gegeben. Wir haben auch gemeinsam einen Vertrag mit mir abgeschlossen, dass ich mein Leben eigentlich mag und das ich mich nicht umbringen will. Ich habe mir selbst versprochen, mir nicht das Leben zu nehmen und das auch "offiziell" unterschrieben. Dieser Vertrag liegt bei mir an einem sicheren Ort, wo ich ihn immer rausholen kann, wenn ich ihn brauche und ihn in regelmäßigen Abständen mit dem aktuellen Datum und meiner Unterschrift versehe.
Sie ist da immer sehr sensibel, aber auch sehr aufmerksam, wenn ich über Suizidgedanken spreche, da ich vor einigen Jahren 2 Selbstmordversuche begangen habe.
Angesprochen habe ich die Suizidgedanken ganz normal. Ich bin in die Stunde und habe ihr gesagt, dass ich Selbstmordgedanken habe und mich am liebsten umbringen würde. Dann haben wir darüber gesprochen.
Liebe Grüße
Erste Reaktion meiner Tera auf solche Andeutungen: ich muss jetzt die Polizei rufen!
Nach 1/4 Std. Diskussion und Versprechen meinerseits, das ich wieder komme usw, hat sich alles etwas entspannt.
Begeistert ist sie nicht, wenn ich das Thema anschneide. Also lasse ich es lieber.
Was ich schade finde, komme super mit ihr aus.
Nach 1/4 Std. Diskussion und Versprechen meinerseits, das ich wieder komme usw, hat sich alles etwas entspannt.
Begeistert ist sie nicht, wenn ich das Thema anschneide. Also lasse ich es lieber.
Was ich schade finde, komme super mit ihr aus.
Meine Thera ist da ganz super
Ich hatte es schon oft angesprochen und sie hat mir auch gesagt das sie sich sorgen macht, mich gehen lässt wenn alles OK ist, aber mich auch auf jeden Fall einweisen lässt sollte es akut sein. Sie ist da auch sehr einfühlsam und sanft was mir sehr gut tut. Sie fragt mich dann immer zu Ende ob sie mich so gehen lassen könne und wenn ja das sie sich dann aber darauf verlassen muss das ich alles tue was wir besprochen haben
Ich bin froh es immer ansprechen zu können
Bei meiner letzten Therapeutin war es dramatischer. Sie hat mich einmal nicht mehr gehen gelassen. Ich war sehr uneinsichtig und wollte trotzdem gehen aber sie hinderte mich daran und rief den Krankenwagen
Ich hatte es schon oft angesprochen und sie hat mir auch gesagt das sie sich sorgen macht, mich gehen lässt wenn alles OK ist, aber mich auch auf jeden Fall einweisen lässt sollte es akut sein. Sie ist da auch sehr einfühlsam und sanft was mir sehr gut tut. Sie fragt mich dann immer zu Ende ob sie mich so gehen lassen könne und wenn ja das sie sich dann aber darauf verlassen muss das ich alles tue was wir besprochen haben
Ich bin froh es immer ansprechen zu können
Bei meiner letzten Therapeutin war es dramatischer. Sie hat mich einmal nicht mehr gehen gelassen. Ich war sehr uneinsichtig und wollte trotzdem gehen aber sie hinderte mich daran und rief den Krankenwagen
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge
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