Therapeutin Kontakt

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Miki1512
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Beitrag Di., 14.03.2023, 10:44

Ach so, ich hab auch nicht das Gefühl, das meine Therapeutin Macht über mich hat. Hatte ich nie. Deswegen meine Frage.

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candle.
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Beitrag Di., 14.03.2023, 10:49

Hallo diesoderdas!

Teilweise sehe ich das auch so wie du, nur hier in den beiden Fällen sehe ich es eben nicht so, dass es gehen könnte. Es geht hier ja nicht um Schwächen, die jeder hat, sondern um psychische Störungen, die der Klient bzw. Ex- Klient hat und inwieweit die dann "geheilt" sind um ein "normales" Leben zu führen.
diesoderdas hat geschrieben: Di., 14.03.2023, 10:38 Und dann wird es eben evtl auch knallen. Es wird vielleicht bemerkt, dass der Thera privat nicht so viel Verständnis für alles und jeden hat usw. Sofern damit klargekommen wird, steht der Entwicklung von etwas echtem doch nichts im Wege?
Aber genau hier entscheidet sich ja, ob der Therapeut ggf. angezeigt wird oder ob der Klient wirklich so vernünftig ist und ebenso sieht, dass die Beziehung nicht paßt. Und dem beugt ein Therapeut im besten Falle vor und geht eben keine Beziehung ein.

Übrigens, wenn ich da an sunny denke, war das für mich eigentlich formuliert, dass es eher nichts wird. Das ist dann schon ein Fehler des Therapeuten überhaupt so einen Vergleich in den Raum zu werfen, weil das Empfängerohr die Hälfte ausblendet.

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candle.
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Beitrag Di., 14.03.2023, 10:53

Miki1512 hat geschrieben: Di., 14.03.2023, 10:42 Ich habe eher an losen Kontakt gedacht.
Und wäre der therapeutisch oder real?
Abgesehen davon neigen lose Kontakte schnell zum Einschlafen. :->

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Miki1512
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Beitrag Di., 14.03.2023, 10:56

Real. Ich möchte dann keinen therapeutischen Rat von ihr. Ja, das es einschläft, damit muss ich dann rechnen. Falls es überhaupt dazu kommt.

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candle.
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Beitrag Di., 14.03.2023, 10:57

Miki1512 hat geschrieben: Di., 14.03.2023, 10:56 Real. Ich möchte dann keinen therapeutischen Rat von ihr. Ja, das es einschläft, damit muss ich dann rechnen. Falls es überhaupt dazu kommt.
Und wo liegt jetzt gerade das Problem bei dir?

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diesoderdas
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Beitrag Di., 14.03.2023, 11:02

candle. hat geschrieben: Di., 14.03.2023, 10:49 Es geht hier ja nicht um Schwächen, die jeder hat, sondern um psychische Störungen, die der Klient bzw. Ex- Klient hat und inwieweit die dann "geheilt" sind um ein "normales" Leben zu führen.
Hm, sehe ich anders. Es rennen verdammt viele Menschen mit mehr oder weniger fetten psychischen Störungen durch die Gegend. Ein Therapeut kann auch jemanden mit psychischer Störung sympathisch finden. Oder der Therapeut hat selbst seine eigenen Probleme. Da sehe ich nun nicht, was das mit der Frage des Kennenlernens nach Therapie zu tun hat.

Ich finde auch nicht dass Miki unklar ist oder nicht weiß, ob ein Kontakt gewünscht ist.
Miki schreibt doch klar: Kennernlernen - um durch das kennenlernen überhaupt rausbekommen zu können, ob dann weiterhin ein Kontakt gewünscht ist (egal ob nur lose oder nähere Freundschaft).
Ohne jemanden wirklich kennenzulernen, kann man doch gar nicht wissen, ob ein weitere Kontakt wirklich gewünscht/möglich ist.

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candle.
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Beitrag Di., 14.03.2023, 11:10

diesoderdas hat geschrieben: Di., 14.03.2023, 11:02 Ein Therapeut kann auch jemanden mit psychischer Störung sympathisch finden. Oder der Therapeut hat selbst seine eigenen Probleme. Da sehe ich nun nicht, was das mit der Frage des Kennenlernens nach Therapie zu tun hat.
Weil dann doch die Abstinenz greifen sollte oder der Therapeut ist einfach unseriös.

Ich glaube wir verlaufen uns in Haarspaltereien.
Miki schreibt doch klar: Kennernlernen - um durch das kennenlernen überhaupt rausbekommen zu können, ob dann weiterhin ein Kontakt gewünscht ist (egal ob nur lose oder nähere Freundschaft).
Ohne jemanden wirklich kennenzulernen, kann man doch gar nicht wissen, ob ein weitere Kontakt wirklich gewünscht/möglich ist.
In ihrem Fall wissen wir doch gar nichts. :!!:
Mit dem Kennenlernen ist es so eine Sache... jedenfalls bin ICH so nie eine Beziehung eingegangen. Entweder es kommt von beiden Seiten was oder eben nicht.

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reddie
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Beitrag Di., 14.03.2023, 12:58

Na o.k, vielleicht bin ich zu sehr in meine drama-Sicht gegangen. Bei mir waren immer auch Verliebtheitsgefühle dabei, sehr starke.

Natürlich sind alle Menschen gleich viel wert. Genauso habe ich auch argumentiert, als ich damals nach dem Abi meine Klassenlehrerin angerufen habe und ganz "locker" gefragt habe, ob wir mal einen Kaffee trinken gehen. Die Lockerheit war allerdings gespielt. Mir war das höllisch wichtig. Ich wusste aber, dass ich das nicht zeigen darf. Ich hab ihr sogar ein Lied geschrieben und geschickt. Nun, wir gingen Kaffee trinken, aber sie nahm einen Kollegen mit. Diese Abfuhr hätte ich mir gut und gern erspart.

Jetzt im Nachhinein sehe ich, dass genau ihre berufliche Stellung ein große Bedeutung für mich hatte. Ich war in einer Übertragung. Ich wollte was Besonderes sein (ja, jeder Mensch ist was Besonderes). Ich hatte ja auch soviel zu geben, also viel Zuneigung, Emotionen. Im Gegenzug wollte ich ... zusammenfassend ... gerettet werden. War das zuviel verlangt??? Rückblickend ja!

Und vor allem - und um das zu ergründen habe ich Jahrzehnte gebraucht - ich hatte Angst vor echter Nähe, vor einer Beziehung auf Augenhöhe. Ich drehte mehrere Runden. Es setzte sich von der Lehrerin fort, über die Therapeutin, über den Professor (da hat es immerhin für eine Affäre gereicht, ich hatte ein schlechtes Gefühl von Anfang an, habe aber mein Selbstwertgefühl zumeist gespielt und mir sogar manchmal selbst geglaubt. Fake it till you make it, ist übrigens kein guter Rat).

Es gibt 8 Milliarden Menschen auf der Welt. Versteht ihr?

Nüchtern (und das bin ich gerade) betrachtet, möchte ich die junge Frau, die ich war, in den Arm nehmen und beschützen. Und ihr soviel ersparen.

Aber jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen. Das ist keine Drohung, sondern die Wahrheit.

Ein fähiger Therapeut, der sich abgrenzen kann, ist sooooo viel wert. Diese schwammige Aussage: mal sehen, was in einem Jahr ist, halte ich für äußerst unprofessionell (wahrscheinlich dachte sie, da hast du sie schon halbwegs vergessen). Vielleicht ist es bei dir auch nicht so extrem. Aber vielleicht beim nächsten Patienten.

reddie

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SinnIch
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Beitrag Di., 14.03.2023, 13:06

Mir fällt da gerade so auf im Vergleich bei meiner Therapie früher, wo ich unbedingt den Kontakt behalten wollte: Jetzt ist das Machtgefälle aus meiner Sicht in meiner jetzigen Therapie nicht so stark, aber GENAU deswegen kommt mir gerade auch gar nicht der Gedanke, dass man hinterher irgendwie befreundet ist bzw. irgendwie weiter Kontakt haben muss. OBWOHL ich da sogar mehr Ähnlichkeiten sehe zu mir.
In normalen halbwegs ausgelichenen Beziehungen ist man ja auch nicht so stark dahinter her, sondern es ergibt sich eher. Gerade wenn es so sehr gewollt ist, sollte man genauer hinschauen, denke ich...

Miki: Wie lange hattest du Therapie, wenn man fragen darf? Irgendwie verwundert mich schon, dass du da gar nicht das Problem siehst...

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Miki1512
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Beitrag Di., 14.03.2023, 13:30

Ich bin noch in der Therapie, bis nächstes Jahr.
Mir ist während der Behandlung bewusst geworden, das ich sie gerne privat kennenlernen würde.
Wenn Sie das nicht will, ist es okay für mich. Es gibt doch auch privat Menschen, die man gerne kennenlernen möchte, aber diejenigen möchten das nicht. Was ich vollkommen verstehe. Wenn ich denke, der Mensch ist mit mir nicht auf einer Wellenlänge oder es passt nicht, dann mag ich den auch nicht weiter kennenlernen.
Das sie privat nicht so ist, wie in der Therapie, ist mir klar.

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SinnIch
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Beitrag Di., 14.03.2023, 13:38

Letztlich denke ich, muss man seine eigenen Erfahrungen machen. Kannst ja fragen, wie sie das sieht... Ist ja nicht verboten, seine Wünsche zu äußern. Wenn dich das gar nicht ängstigt, dass sie es ablehnen könnte, nur zu ;-)

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SinnIch
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Beitrag Di., 14.03.2023, 13:42

reddie hat geschrieben: Di., 14.03.2023, 12:58 Ein fähiger Therapeut, der sich abgrenzen kann, ist sooooo viel wert. Diese schwammige Aussage: mal sehen, was in einem Jahr ist, halte ich für äußerst unprofessionell (wahrscheinlich dachte sie, da hast du sie schon halbwegs vergessen).
Dem stimme ich aus meinem Erfahrungshorizont absolut zu. Letztlich finde ich dieses nicht klare Positionieren noch am schlimmsten und feigsten. Viele trauen sich wohl einfach nicht klar "Nein" zu sagen und gerade das würde viel Leid verhindern.

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Miki1512
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Beitrag Di., 14.03.2023, 13:43

Angst ist das falsche Wort. Klar wäre ich traurig, aber es ist dann ihre Entscheidung und die respektiere ich.

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candle.
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Beitrag Di., 14.03.2023, 13:48

Miki1512 hat geschrieben: Di., 14.03.2023, 13:30 Ich bin noch in der Therapie, bis nächstes Jahr.
Mir ist während der Behandlung bewusst geworden, das ich sie gerne privat kennenlernen würde.
Wenn Sie das nicht will, ist es okay für mich. Es gibt doch auch privat Menschen, die man gerne kennenlernen möchte, aber diejenigen möchten das nicht.
Ja, aber da wartet man doch nicht so lange drauf?

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Miki1512
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Beitrag Di., 14.03.2023, 13:54

Du verwirrst mich. Wenn Sie das auch möchte, muss man doch warten, berufsbedingt.
Oder soll ich jetzt einfach sagen, nur weil ich warten muss, will ich sie nicht mehr kennenlernen?

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