Panik vor den letzten Stunden
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@ chrysokoll: Ok, da stimme ich dir zu. Sorry, ich bin extrem überempfindlich auf dem Gebiet, aber das ist auch eher so meins, merk ich gerade. Gut, dass ihr hier auch wieder entspanntere Töne reinbringt.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Ich wäre im Leben nicht darauf gekommen. Obwohl mir die Stunden und er extrem wichtig waren. Es wäre für mich eine Grenzüberschreitung in seine Richtung gewesen.
Die Email von dir ist aus meiner Sicht auch nicht so neutral und unbedarft wie du es hier versuchst darzustellen. Ich deute es viel mehr als einen - vielleicht unbewussten - Versuch von dir die therapeutische Beziehung zum Ende der Therapie auf eine persönliche Ebene zu ziehen, wo sie aber einfach nicht hingehört.
Insofern finde ich es gut wie dein Therapeut reagiert. Je abgegrenzter er ist, desto leichter wird für dich der Abschied, auch wenn du es im Moment vermutlich noch nicht sehen kannst.
caduta.
Da kann ich gut mit dir mitfühlen. Der Abschied betrifft beide und wenn ein Therapeut so sehr distanziert ist, dann wehrt er den Abschied auch ab, so meine Meinung. Da bist du dann tatsächlich ganz alleine damit.ArcticFox hat geschrieben: ↑So., 07.08.2022, 13:49
Klar ist das meine Therapie und es geht darum, wie ich mit dem Abschied umgehe, aber ich würde mir echt wünschen, auch etwas von ihm zu sehen. Eine therapeutische Beziehung ist ja keine Einbahnstraße. Er hat sich darauf ja genauso eingelassen, wie ich und ich glaube nicht, dass es ihm völlig egal ist, einen Patienten nach 5 Jahren intensiver gemeinsamer Arbeit zu verabschieden. So fühle ich mich gerade irgendwie etwas alleine in dem ganzen Abschiedsszenario
Mir hilft das gerade selbst, weil mein Therapeut mir gerade mitteilt, wie er auch daran zu knabbern hat.
Einerseits finde ich das schön und auf der anderen Seite macht mir das auch Sorge...
Ich sehe das komplett anders. Ich finde so eine Äußerung völlig normal, ich schreibe das meiner Analytikerin auch manchmal (sinngemäß), und es darf einfach so stehen bleiben als das was es ist: Ein Ausdruck meiner (Vor)Freude, sie zu sehen. Und ich finde es für mich schön, dass ich das inzwischen sagen und aussprechen kann, auch ihr gegenüber, das wäre für mich ganz lange Zeit undenkbar gewesen. Weder trete ich ihr damit zu nahe, noch fängt sie dann an, das auseinander zu nehmen und auf jede unbewusste Regung, die darin stecken könnte, abzuklopfen.caduta hat geschrieben: ↑So., 07.08.2022, 21:04Ich wäre im Leben nicht darauf gekommen. Obwohl mir die Stunden und er extrem wichtig waren. Es wäre für mich eine Grenzüberschreitung in seine Richtung gewesen.ArcticFox hat geschrieben: ↑07.08.2022, 18:12
(An dieser Stelle mal die Frage an Forum: bin ich damit wirklich so ein seltener Fall?)
Ich glaube das ist so ein Analytiker-Ding, das manche kultivieren und dann meinen, alles bis zum Umfallen auseinander nehmen zu müssen, auch "ganz normale" Äußerungen. Das beschränkt dann aber auch den Raum der zum "freien Ausdruck" da sein sollte, und irgendwann hemmt es nur noch, und das finde ich schade, weil das die Begegnung dann auch kleinschrumpfen lässt....Man könnte auch sagen, er versteckt sich dahinter, dass er das nun auseinander nimmt. Damit schafft er künstliche Distanz. Er muss ja deine Vorfreude nicht teilen @arcticfox, aber er könnte sie dir gönnen und einfach stehen lassen. Aber das scheint nicht möglich zu sein.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Du hast ihm geschrieben, dass du dich freust ihn nach einer langen Pause wiederzusehen. Was soll denn daran so seltsam, falsch oder komisch sein? Das ist doch völlig normal, dass du dich freust!ArcticFox hat geschrieben: ↑So., 07.08.2022, 17:12 ne 6-wöchige Pause und ich hatte ihm in der letzten Woche dieser Pause geschrieben, dass ich mich drauf freue, ihn in der nächsten Woche wiederzusehen. Weil: warum nicht? Ich habe mir (im Unterschied zu mancher früheren Mail) nicht viel dabei gedacht und hatte es in der nächsten Sitzung auch schon wieder vergessen. Umso überraschter war ich, als er es als eine der ersten Sachen angesprochen hat. Offenbar bin ich ein seltsamer Exot, denn noch nie hätte ein Patient ihm eine Mail dieser Art geschrieben, (An dieser Stelle mal die Frage an Forum: bin ich damit wirklich so ein seltener Fall?) und er wollte näher anschauen, was ich damit bezweckt habe und wurde nicht müde zu betonen, dass er ja als Therapeut darauf reagieren muss und mir natürlich nicht darauf antworten kann und dass er mir schuldig ist, Grenzen einzuhalten etc.
Komisch finde ich seine Reaktion. Da scheint dein Therapeut wohl feige abzutauchen und tut so als wenn er dich durch Grenzen schützen müsste.
Du hast doch einfach sehr schön gezeigt, dass du dich freust und sonst nichts. Schützen tut er meiner Meinung nach SICH!
@Lisbeth: ich denke es hängt auch davon ab, wegen welcher Probleme man in Therapie ist. Wenn Abhängigkeit generell schon ein Problem ist, braucht es vielleicht eine stärkere und klarere Abgrenzung des Therapeuten als bei anderen Problemen.
Ein Problem mit Abhängigkeit ist - so wie ich das inzwischen verstehe - ein Bindungsthema. Eine nicht gelungene bzw. unklare Abgrenzung des Therapeuten führt da sehr viel schneller zu Verwirrungen und Trennungsschmerzen als bei anderen (reiferen) Problemen.
caduta
Ein Problem mit Abhängigkeit ist - so wie ich das inzwischen verstehe - ein Bindungsthema. Eine nicht gelungene bzw. unklare Abgrenzung des Therapeuten führt da sehr viel schneller zu Verwirrungen und Trennungsschmerzen als bei anderen (reiferen) Problemen.
caduta
Jeder Patient ist doch in irgendeiner Weise abhängig in der Therapie und das ist sogar gewollt, um als Therapeut etwas bewirken zu können.
Also die Abhängigkeit ist nicht pathologisch, sondern gehört in jede Therapie.
Werden die Abhängigkeitswünsche zurückgewiesen und der Therapeut geht überhaupt nicht in Resonanz, dann wiederholt sich meiner Meinung nach das, was krank gemacht hat. Die Abhängigkeit vergrößert sich dann noch mehr, weil Zurückweisung, negative Antwort zu Bemühungen führen kann, es dem Therapeuten recht zu machen. Der Klient fühlt sich mangelhaft usw.
Mein Therapeut sagt auch manchmal, dass er sich auf mich freut.
Puhh, sollte ich ihn da lieber in die Schranken weisen? Sollte ich mich da distanzieren?
Oder, darf ich mich darüber freuen?
Ich lerne hier in diesem Thread gerade selbst für mich daraus, dass ich mich darüber freuen darf und dass sich Therapeuten auch darüber freuen dürfen, wenn sich Patienten auf die Sitzung freuen.
Also die Abhängigkeit ist nicht pathologisch, sondern gehört in jede Therapie.
Werden die Abhängigkeitswünsche zurückgewiesen und der Therapeut geht überhaupt nicht in Resonanz, dann wiederholt sich meiner Meinung nach das, was krank gemacht hat. Die Abhängigkeit vergrößert sich dann noch mehr, weil Zurückweisung, negative Antwort zu Bemühungen führen kann, es dem Therapeuten recht zu machen. Der Klient fühlt sich mangelhaft usw.
Mein Therapeut sagt auch manchmal, dass er sich auf mich freut.
Puhh, sollte ich ihn da lieber in die Schranken weisen? Sollte ich mich da distanzieren?
Oder, darf ich mich darüber freuen?
Ich lerne hier in diesem Thread gerade selbst für mich daraus, dass ich mich darüber freuen darf und dass sich Therapeuten auch darüber freuen dürfen, wenn sich Patienten auf die Sitzung freuen.
Hallo Articfox,
ich habe den Thread nun nicht verfolgt, von daher frage ich mich dabei, ob der Therapeut vielleicht eher etwas gegen Mails zwischen den Stunden hat? Bzw. das die Aussage schwierig wurde, weil sie per Mail kam?
Ich halte dich da übrigens auch absolut nicht für einen „Exot“. Grade zu Beginn von Therapiepausen denke ich da oft drüber nach, dem Therapeuten das bzw. sowas zu schreiben. Ich traue mich nur nicht und lasse es daher (also weil mir so Aussagen schwer fallen). Ich glaube aber auch nicht, dass es schlimm wäre wenn ich das machen würde. Allerdings würde er das sicherlich auch nicht unkommentiert stehen lassen, aber auch nicht so auseinander pflücken.
Wobei ich aber denke, dass man sowas dann schnell „gemeiner“ oder „kälter“ wahrnimmt, als es eigentlich ist. Denn klar, er ist nur der Therapeut. Das schreibt ja aber eigentlich gar nichts ab, kann sich in dem Moment aber als extreme Abweisung anfühlen oder anhören.
Mein Therapeut sagt auch zu mir, dass er sich auf die nächste Stunde freut (ob das nun stimmt oder nicht sei mal so dahin gestellt). Aber ich finde da ist gar nichts dabei. Eher ist es doch etwas positives. Und ich finde halt auch: man soll doch alles sagen können/dürfen was man denkt, da sollte sowas ja auch total okay sein. Es ist ja bloß Freude. Wenn Patient sich nicht ein wenig freuen würde wäre es doch auch irgendwie komisch..
Was den Abschied betrifft kann ich sehr gut nachvollziehen, dass es erschwert, wenn der Therapeut da so unemotional erscheint. Ich finde auch es macht es gar nicht leichter, umso abgegrenzter der Therapeut ist, sondern ganz im Gegenteil. Und grade bei Abhängigkeit fände ich es als das aller schlimmste, wenn man mich so völlig abgegrenzt behandelt und mit meinen ganzen Emotionen alleine lässt und die nicht sein dürfen. Meiner Erfahrung nach wird die Abhöbgigkeit dadurch nur größer und dazu schmerzhaft. Natürlich ist es wichtig die Grenzen zu wahren, aber diese „abgegrenzter bei Abhängigkeit“ halte ich für eher ungünstig….
Ich glaube aber auch, dass sowas ein ganzes Stück auch am Charakter des Therapeuten liegt, und da auch nicht jeder einen solchen Charakter hat, dass er sowas gut zeigen kann oder da sehr emotional empfindet. Was ja aber nicht heißt, dass er die Zeit mit dir nicht geschätzt hat bzw. schätzt.
ich habe den Thread nun nicht verfolgt, von daher frage ich mich dabei, ob der Therapeut vielleicht eher etwas gegen Mails zwischen den Stunden hat? Bzw. das die Aussage schwierig wurde, weil sie per Mail kam?
Ich halte dich da übrigens auch absolut nicht für einen „Exot“. Grade zu Beginn von Therapiepausen denke ich da oft drüber nach, dem Therapeuten das bzw. sowas zu schreiben. Ich traue mich nur nicht und lasse es daher (also weil mir so Aussagen schwer fallen). Ich glaube aber auch nicht, dass es schlimm wäre wenn ich das machen würde. Allerdings würde er das sicherlich auch nicht unkommentiert stehen lassen, aber auch nicht so auseinander pflücken.
Wobei ich aber denke, dass man sowas dann schnell „gemeiner“ oder „kälter“ wahrnimmt, als es eigentlich ist. Denn klar, er ist nur der Therapeut. Das schreibt ja aber eigentlich gar nichts ab, kann sich in dem Moment aber als extreme Abweisung anfühlen oder anhören.
Mein Therapeut sagt auch zu mir, dass er sich auf die nächste Stunde freut (ob das nun stimmt oder nicht sei mal so dahin gestellt). Aber ich finde da ist gar nichts dabei. Eher ist es doch etwas positives. Und ich finde halt auch: man soll doch alles sagen können/dürfen was man denkt, da sollte sowas ja auch total okay sein. Es ist ja bloß Freude. Wenn Patient sich nicht ein wenig freuen würde wäre es doch auch irgendwie komisch..
Was den Abschied betrifft kann ich sehr gut nachvollziehen, dass es erschwert, wenn der Therapeut da so unemotional erscheint. Ich finde auch es macht es gar nicht leichter, umso abgegrenzter der Therapeut ist, sondern ganz im Gegenteil. Und grade bei Abhängigkeit fände ich es als das aller schlimmste, wenn man mich so völlig abgegrenzt behandelt und mit meinen ganzen Emotionen alleine lässt und die nicht sein dürfen. Meiner Erfahrung nach wird die Abhöbgigkeit dadurch nur größer und dazu schmerzhaft. Natürlich ist es wichtig die Grenzen zu wahren, aber diese „abgegrenzter bei Abhängigkeit“ halte ich für eher ungünstig….
Ich glaube aber auch, dass sowas ein ganzes Stück auch am Charakter des Therapeuten liegt, und da auch nicht jeder einen solchen Charakter hat, dass er sowas gut zeigen kann oder da sehr emotional empfindet. Was ja aber nicht heißt, dass er die Zeit mit dir nicht geschätzt hat bzw. schätzt.
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Seh ich auch so. Es erfordert jedoch auch eine Menge an Fingerspitzengefühl: Was dem einen nützt, kann für den anderen vielleicht nicht so gut sein. Das gilt es miteinander auszuloten.Solage hat geschrieben: ↑So., 07.08.2022, 21:46 Werden die Abhängigkeitswünsche zurückgewiesen und der Therapeut geht überhaupt nicht in Resonanz, dann wiederholt sich meiner Meinung nach das, was krank gemacht hat. Die Abhängigkeit vergrößert sich dann noch mehr, weil Zurückweisung, negative Antwort zu Bemühungen führen kann, es dem Therapeuten recht zu machen. Der Klient fühlt sich mangelhaft usw.
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Hallo ArcticFox,ArcticFox hat geschrieben: ↑So., 07.08.2022, 17:12 […] und ich hatte ihm in der letzten Woche dieser Pause geschrieben, dass ich mich drauf freue, ihn in der nächsten Woche wiederzusehen. Weil: warum nicht? […]
[…] und hatte es in der nächsten Sitzung auch schon wieder vergessen. Umso überraschter war ich, als er es als eine der ersten Sachen angesprochen hat […] und er wollte näher anschauen, was ich damit bezweckt habe…
dass man in der Stunde nach einer Pause anspricht, dass man sich freut und den Thera vermisst hat, kommt sicher öfter vor (habe ich auch manchmal gemacht ). Aber im Vorfeld dies in einer Mail zu schreiben, finde ich schon bissl ungewöhnlich. Und dass er da nachhakt - das hätte mein Thera auch gemacht. Und zwar ziemlich nachdrücklich.
Ich kann Dir nur raten: schau für Dich ehrlich hin. Warum diese Mail mit diesem Inhalt? Denn Deine Aussage „warum nicht“ … ist keine „reife“ Begründung. Du könntest auch sagen: ich hänge ihm eine Girlande an die Tür - warum nicht? …
Ich sehe hier im Verhalten Deines Therapeuten kein überschießendes Vorgehen, sondern übliches und notwendiges Abgrenzen. Er spürt vielleicht bei Dir eine gewisse Ambivalenz und versucht Dir das zu spiegeln.
Ich wünsche Dir von Herzen einen guten Abschluss.
"An Ärger festhalten ist wie wenn Du an einem Stück
Kohle festhältst mit der Absicht, es nach jemandem zu werfen -
derjenige, der sich dabei verbrennt, bist Du selbst" (Buddha)
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ich habe das meiner Therapeutin auch schon mal geschrieben, die ja bekanntlich Verhaltenstherapeutin ist, mit Traumaschwerpunkt.
Ich schreibe nicht dauernd Mails, darf aber wenn ich möchte und das brauche und schicke ausserdem je nach Lage die "Hausaufgaben"
Und meine Therapeutin antwortete nur sie freut sich auch - ja klar, das ist Strategie, aber es wirkt trotzdem auch echt
Einen Analytiker der alles zerlegt und zerredet hat, hatte ich früher auch.
Absolut schädlich für mich und das brachte mich gar nicht weiter, ich hatte ständig das Gefühl egal was ich mache oder sage es ist falsch.
Es gibt sicher kein Patentrezept aber ich sehe absolut keine schlimme Grenzüberschreitung bei einem Patienten der mal eine Mail mit "ich freue mich" schreibt.
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nee, ich auch nicht - doch es muss auch drin sein, das reflektieren zu dürfen. Wir haben als Außenstehende alle keine Ahnung, was wirklich zwischen ArcticFox und dem Therapeuten passiert und wieso der Therapeut meinte, darauf in der Art und Weise Bezug nehmen zu müssen. Meistens möchten Therapeuten doch dem Patienten etwas bisher Unverstandenes nutz- und greifbar machen. Vielleicht war das sein Ziel. Aber man kann es mit so was auch übertreiben und stattdessen auch einfach mal menschlich reagieren. Aber all das könntest du ihm wirklich sagen, ArcticFox. Es belastet dich ja wirklich. Und du musst ja jetzt nicht den perfekten Patienten spielen oder so - es ist deine Therapie und wenn dich da was stört, dir was fehlt, dann sollte dein Therapeut das wissen - und ihr schaut dann gemeinsam drauf.
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Oh, hier war ja einiges los...
Zu der Mail vielleicht ganz allgemein, bevor ich noch auf manches noch einzelne eingehe:
Sein Hauptpunkt war, dass es ja zwei verschiedene Dinge sind, so etwas zu fühlen und das dann aber auch auszudrücken - und dass dann auch noch, während er im Urlaub ist. Irgendwie ist es aber doch nicht mein Problem, wenn er in seinem Urlaub Patientenmails liest. Ich dachte, er liests halt montags, wenn er wieder in der Praxis ist. Ich bin mir auch nicht sicher, ob er es wirklich schlimm fand, denn er meinte extra, dass es ihn "nicht negativ berührt" hätte. Wenn ich mir seine Reaktion insgesamt so anschaue, dann wirkt es insgesamt auf mich eher ein bisschen so, als hätte es ihn gefreut, aber aus Angst, dass ihn das unachtsam werden lässt und er jetzt irgendwie schädlich reagiert, reagiert er lieber übertherapeutisch, versteckt sich dahinter, wie Solage meinte.
Zu der Mail vielleicht ganz allgemein, bevor ich noch auf manches noch einzelne eingehe:
Sein Hauptpunkt war, dass es ja zwei verschiedene Dinge sind, so etwas zu fühlen und das dann aber auch auszudrücken - und dass dann auch noch, während er im Urlaub ist. Irgendwie ist es aber doch nicht mein Problem, wenn er in seinem Urlaub Patientenmails liest. Ich dachte, er liests halt montags, wenn er wieder in der Praxis ist. Ich bin mir auch nicht sicher, ob er es wirklich schlimm fand, denn er meinte extra, dass es ihn "nicht negativ berührt" hätte. Wenn ich mir seine Reaktion insgesamt so anschaue, dann wirkt es insgesamt auf mich eher ein bisschen so, als hätte es ihn gefreut, aber aus Angst, dass ihn das unachtsam werden lässt und er jetzt irgendwie schädlich reagiert, reagiert er lieber übertherapeutisch, versteckt sich dahinter, wie Solage meinte.
Ja, ich glaub, da ist was dran. Ich hab das Gefühl, dass er jedesmal, wenn ich meine Zuneigung ihm gegenüber in irgendeiner Form ausdrücke, sich selbst versucht aus dem Bild zu nehmen. Ich habe ihm z.B. irgendwann schonmal in einer Sitzung gesagt, dass ich ihn mag. Seine Reaktion: "Sie mögen wohl eher die Therapie und die Gespräche mit mir." Also ja, ich hätte gerne, dass er anerkennt, dass es mir tatsächlich um ihn geht und dass einfach mal so stehen lassen kann. Das geht auch ein bisschen in die Richtung, was lisbeth schreibt: "Er muss ja deine Vorfreude nicht teilen, aber könnte sie dir gönnen und einfach stehen lassen.Scars hat geschrieben: ↑So., 07.08.2022, 19:11 ...aber ich habe ein wenig das Gefühl bekommen, dass du dich vielleicht gerade nicht ausreichend gesehen fühlst von deinem Therapeuten, dahingehend, wie wichtig die Beziehung für dich war, kann das sein? Vielleicht muss er sich deswegen so klar abgrenzen, weil das natürlich auch was mit ihm macht, wenn du ihm diese Wertschätzung entgegen bringst. Therapeuten sind halt auch nur Menschen und vielleicht kann er Abschiede selbst nicht so gut und macht die daher lieber „ohne Emotionen“.
Da scheinst du mit meinem Therapeuten einer Meinung zu sein, denn das ist genau das, was er mir auch unterstellt. Und möglicherweise habt ihr sogar recht damit. Aber ganz ehrlich: Wo wäre das Problem, abgegrenzt zu reagieren, indem er einfach nur nicht darauf eingeht? Mir geht es da ganz ähnlich wie lisbeth: Ich freue mich, dass ich inzwischen solche Dinge 1. fühlen kann und 2. es schaffe, es auszudrücken, und das sogar ohne, dass ich mir tagelang danach den Kopf darüber zerbreche, ob ich mich damit jetzt total lächerlich gemacht habe.caduta hat geschrieben: ↑So., 07.08.2022, 21:04 Die Email von dir ist aus meiner Sicht auch nicht so neutral und unbedarft wie du es hier versuchst darzustellen. Ich deute es viel mehr als einen - vielleicht unbewussten - Versuch von dir die therapeutische Beziehung zum Ende der Therapie auf eine persönliche Ebene zu ziehen, wo sie aber einfach nicht hingehört.
Zuletzt geändert von ArcticFox am Mo., 08.08.2022, 02:02, insgesamt 1-mal geändert.
Das beruhigt mich etwas und ich könnte mir vorstellen, dass das noch mehr Patienten so geht und hätte die Hoffnung, dass das der Grund ist, weshalb er bisher noch nie so eine Mail bekommen hat. Ich mein, ich selbst hab 5 Jahre dafür gebraucht...Lillern hat geschrieben: ↑So., 07.08.2022, 21:53 Ich halte dich da übrigens auch absolut nicht für einen „Exot“. Grade zu Beginn von Therapiepausen denke ich da oft drüber nach, dem Therapeuten das bzw. sowas zu schreiben. Ich traue mich nur nicht und lasse es daher (also weil mir so Aussagen schwer fallen).
Stimmt, "warum nicht" ist genau genommen gar keine Begründung. Was war mein Grund? Ich wollte meine Vorfreude ausdrücken, so wie ich das (mittlerweile) auch bei anderen Menschen, die mir wichtig sind, tun würde, als Zeichen von Verbundenheit. Und hier liegt vielleicht auch der Versuch, die therapeutische Beziehung zu enttherapeutisieren, weil ich ihn an dieser Stelle behandele, wie jeden anderen liebgewonnenen Menschen in meinem Leben. Und ich wiederhole, was ich caduta schon geschrieben habe: Wo wäre das Problem, abgegrenzt zu reagieren, indem er einfach nur nicht drauf eingeht? Mich drauf anzusprechen und darüber zu reflektieren ist ja das eine. Das kann schon nützlich und sinnvoll sein; ich bin ja auch Therapie, um an solchen Stellen etwas über mich zu lernen. Das Wie macht dabei aber einen entscheidenden Unterschied.
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Dein Therapeut könnte ruhig etwas achtsamer mit deinen warmherzigen Gefühlen umgehen. Klar magst du ihn auch für die Gespräche usw., aber warum sollst du nicht auch ihn gern haben. Klar, du begegnest nicht der Privatperson, aber dafür kannst du ja nix. Aber du begegnest der Person, die sich dir in den Stunden zeigt. Da brauch er auch nicht so tun, als würde er da nix von sich zeigen.
Ich schätze, er will immer analytisch bleiben oder so. Von welche Seite der Analytiker ist er denn? Von der ganz klassischen? Klingt er nicht nach interaktionell.
Ich würd ihm mal sagen, was das mit dir macht
Ich schätze, er will immer analytisch bleiben oder so. Von welche Seite der Analytiker ist er denn? Von der ganz klassischen? Klingt er nicht nach interaktionell.
Ich würd ihm mal sagen, was das mit dir macht
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