Dann ist da aber eine Entwicklung, dann können wir sagen ok, es passt so einfach nicht mehr, wir haben es versucht. Damit kann ich leben.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 21.02.2022, 15:29
Ich bin da übrigens ganz bei Philosophia : Egal, ob er sich jetzt behandeln lässt, Fortschritte macht oder nicht, du wirst nie mehr ihm, wie du ihn kennst, begegnen.
Ich bin einfach hängen geblieben bei einem Zustand ohne der ausgereiften Krankheit. Dachte einfach immer, das wird schon, das schaffen wir schon, wird schon besser. Erst jetzt komm ich an den Punkt das ich die Situation anders sehen muss.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 21.02.2022, 15:29 Du setzt da so "blind" jede Menge Hoffnung rein - So lese ich dich wenigstens hier - dass dann allerhand machbar wäre, wenn er sich nur behandeln lassen und die Depri angehen würde.
Aber genau deshalb hab ich all das "Unbequeme" dazu geschrieben, weil das nicht unbedingt so sein muss.
Eine Grundstruktur dessen was wir heute haben war da, klar. Das hatte ich auch irgendwo geschrieben, dass wenn für ihn Schwierigkeiten aufkamen, er mit Panik reagierte und oft drauf wartete das ich ihn einen Schubs gebe. Ich konnte damit umgehen. Das Ausmaß war einfach nicht das selbe und es war nicht so Ausgereift. Hin und wieder war es ok für mich, sein Leben aber an seiner Stelle zu leben kann ich nicht. An dem Punkt sind wir ja heute.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 21.02.2022, 15:29 Du kennst ihn jetzt lange genug, kennst seine Strukturen und seine bevorzugten Reaktionsmuster, die bestimmt schon auch "vor" der Erkrankung da waren. (Woran machst du eigentlich fest, dass er mal "anders" war? Vielleicht hatte er sich auch nur besser rausnehmen können oder, was ich eher annehme, du hast ihn wiederum "genug" stabilisiert, weil er sich gut über dich kompensieren konnte).
Ich glaub nicht, dass sich da grundsätzlich was ändern wird bei ihm.
Ich weiss gar nicht ob das ganz ohne gehen kann. Rede ich von meinem Empfinden kann er damit im Moment nicht umgehen. Er macht sich dann halt einfach schlecht, ändert aber nichts. Er ist das Opfer hier, in seinen Augen und das Übel des Ganzen. Noch dazu meint er, das ich damit nur Druck mache und er dadurch noch gelähmter wird.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 21.02.2022, 15:29 Dadurch seh ich eigentlich nur einen Weg, wenn du tatsächlich immer noch versuchen willst, eure Beziehung zu retten:
Ganz bei dir bleiben, immer nur und nur von dir und deinem Empfinden reden , was DU kannst, was DU nicht mehr kannst, wie am Ende DU bist etc.
Keine Erwartungen mehr an ihn stellen - was ich persönlich nicht könnte, nicht jemanden gegenüber, der mein Lebenspartner sein soll - , weil du damit sein destruktives System "fütterst".
Die alten Muster will ich aber dennoch nicht bedienen. Daran arbeite ich.
Aus heutiger Sicht, denke ich nicht das er es schafft die Zeit für sich zu nutzen. Wir haben in den langsam 4 Wochen, seit dem er sich zurück gezogen hat 1x telefoniert. Bei ihm ist alles beim alten. Hoffen würde ich es natürlich dennoch. Es wird drauf hinauslaufen, denn ich kann langsam einfach nicht mehr. Das Ende wird wohl eher das, was ich nicht wollte.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 21.02.2022, 15:29 Und so ne Trennung auf Zeit, um selber Abstand zu bekommen, den Anderen aber nicht gleich gänzlich "hängen zu lassen" , fände ich auch ne gute "Probezeit". Für ihn jetzt.
Da er sich ja so schlecht macht, wird eine Trennung dann dafür verwendet das schlechte Selbstbild zu bestätigen. Eine klare Sicht wird er so nicht bekommen. Ob er die Kurve kriegt, würde ich hoffen..aber sieht nicht gut aus gerade.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 21.02.2022, 15:29 Wenn er tatsächlich so dermaßen gelähmt in der Depression festsitzt, dann muss auch ER mal Konsequenzen ziehen und dazu stehen, dass er nicht kann und von seiner Seite aus mal Nägel mit Köpfen machen.
Und wenn er tatsächlich nur bis aufs Letzte ausreizen will, dass er von "irgendjemand" mal gerettet wird, ohne sich selber mit sich auseinandersetzen zu müssen, muss er ebenfalls die Konsequenzen tragen lernen, dass da nicht immer nur Mitleid und Erbarmen zieht und mit Krankheit Druck zu machen ist, sondern sich da durchaus auch das Gegenüber aus der Beziehung verabschiedet und "im Stich lässt".
Ja das muss ich mir auch immer wieder sagen, eine Beziehung kann ich nicht alleine führen.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 21.02.2022, 15:29
Ich hab mich da immer dafür entschieden, dann eben mit den Schuldgefühlen zu rechnen, einen Umgang damit zu finden und mir konsequent vor Augen zu halten, dass immer zwei dazu gehören, wenn ne Beziehung auseinander geht. Nicht nur ich alleine.