chrysokoll hat geschrieben: ↑Sa., 20.11.2021, 15:30
"Wo ist der Vorteil für dich bei der Studienteilnahme?"
Ich dachte einfach ich bekomme eine Art maßgeschneiderte Traumatherapie mit den besten Methoden,
ziemlich schnell ohne 1,5 Jahre Wartezeit.
UND ich wollte von der Wissenschaft gehört werden mit all dem großem Leid was Therapie bei mir verursacht hat.
An einer Traumatherapie-Studie teilnehmen
- Werbung
Hallo pustefix
Wenn es sich um eine gute Studie handelt, dann wird sie Aussagen darüber treffen können, wem die Methode hilft und wem nicht.
Eine schlechte Studie würde nur gucken, wieviel Prozent die Methode geholfen hat und nicht wem.
Nein, das bekommst Du in Studien nicht. Das bekommst Du - im besten Fall - nur in einer Psychotherapie. An dir wird in Studien nur eine Methode erprobt. Wenn Du Glück hast, dann entspricht sie dem, was du brauchst. Wenn du Pech hast, dann bekommst du eine Behandlung, die nicht auf dich abgestimmt ist.Ich dachte einfach ich bekomme eine Art maßgeschneiderte Traumatherapie mit den besten Methoden
Wenn es sich um eine gute Studie handelt, dann wird sie Aussagen darüber treffen können, wem die Methode hilft und wem nicht.
Eine schlechte Studie würde nur gucken, wieviel Prozent die Methode geholfen hat und nicht wem.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Ich bin auch ganz automatisch davon ausgegangen, dass die Macher der Studie diese auch finanzieren bzw. Geldquellen dafür haben. Aber dass das die Kasse zahlt, das hätte ich nicht gedacht. Denn diese Therapie richtet sich ja gerade NICHT nach dem Bedarf der Patienten und entspricht daher ganz sicher nicht dem, was der Standard unserer Krankenversorgung sein sollte.
Und dann machen die da noch ein riesen Auswahlverfahren, lassen sich das als probatorische Sitzungen bezahlen und, wenn ich das richtig verstanden habe, es gibt regelmäßig Interviews mit irgendwelchen Mitarbeitern, was natürlich die Schweigepflicht komplett aufhebt. Da ist ja nichts anonymisiert oder so. In einer "Traumatherapie" bei Patienten quasi Zwischenstände abzufragen ist eh schon sehr befremdlich.
Und dann machen die da noch ein riesen Auswahlverfahren, lassen sich das als probatorische Sitzungen bezahlen und, wenn ich das richtig verstanden habe, es gibt regelmäßig Interviews mit irgendwelchen Mitarbeitern, was natürlich die Schweigepflicht komplett aufhebt. Da ist ja nichts anonymisiert oder so. In einer "Traumatherapie" bei Patienten quasi Zwischenstände abzufragen ist eh schon sehr befremdlich.
Das ist falschrum. Eigentlich dient die Probatorik dazu, zu entscheiden, ob ein Antrag gestellt werden soll.
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 2246
Weil die Studienleiter, das so entscheiden, und es IHRE FREIHEIT ist, die Studie so durchzuführen wie sie das für richtig halten. Und entweder machst du das so mit wie Du unterschreibst, und auch aufgeklärt wirst, oder Du lässt es bleiben. Wenn Du eben was anderes willst, dann such halt eine normale Therapie und mach nicht an dieser Studie teil. Ist doch einfach mal kein Problem. Keine Ahnung wieso das nicht in Dein Hirn will.münchnerkindl hat geschrieben: ↑Fr., 19.11.2021, 21:46Pianolullaby hat geschrieben: ↑Fr., 19.11.2021, 18:35 MK, es geht hier aber um eine Studie und nicht um eine kassenfinanzierte selbstgesuchte, gewählte Therapie !!! Wieso begreifst du das nicht
Weil da die Ergebnisse dann halt einfliessen in Entscheidungen zB welche Therapieverfahren überhaupt angeboten werden von den Krankenkassen. Warum hat man zB nicht auch ein gutes Körpertherapieverfahren in der Studie getestet? Die werden ja auch nur von den Krankenkassen nicht finanziert weil es angeblich keine Wirksamkeitsnachweise gibt obwohl die seit Jahrzehnten im Kliniksetting erfolgreich angewendet werden. Es werden keine Studien gemacht also gibt es keinen Wirknachweis also können sich die Krankenkassen erfolgreich weigern das zu bezahlen.
In einer Studie ist nun mal klar wie es abläuft, kannst du damit mache es, ansonsten lasse es, aber höre doch auch hier ständig etwas anderes zu erwarten was es von einer Studie nicht gibt. Man, echt !!!
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 45
- Beiträge: 3983
eben, es ist auch absolut nichts unersiös oder unethisch an einer Studie die zwei anerkannte und von den Kassen bezahlte Therapieformen vergleicht - nach Aufklärung der Patienten.
@ pustefix: Hast du denn bisher das Gefühl du konntest etwas für dich positives aus der Therapie ziehen, etwas erreichen?
@ pustefix: Hast du denn bisher das Gefühl du konntest etwas für dich positives aus der Therapie ziehen, etwas erreichen?
-
- Forums-Insider
- , 45
- Beiträge: 428
Ich glaube Dir, aber, auch weil es mich persönlich sehr interessiert, hast Du eine Quelle und richtige Zahlen? Unter der Annahme, es ist so und die sicher gebundenen sind in beiden Stichproben in der Minderheit und auf beide gleich verteilt und es gewinnt die psychodynamische Variante, dann fällt diese Minderheit m.E. in Zukunft hinten runter. Es sei denn, sie wurde von vornherein ausgeschlossen, was aus der Studienausschreibung m.E. nicht hervorgeht. Kann ja sein, das wird dann im Auswahlverfahren geklärt.
Ich glaube, pustefix und ich repräsentieren hier gerade 2 Extreme eines Spektrums. Mich piept an, dass mir von den Theras,denen ich bisher begegnet bin, automatisch Bindungstrauma unterstellt wird und die dann eben am Thema vorbeibehandeln. Und wenn es nicht hilft, sehen die das als Bestätigung, dass ich so schwer bindungsgestört bin, anstatt einfach mal das Richtige zu machen.
Pustefix geht es offenbar zu sehr in die andere Richtung?
@mk: ich sollte ja noch von meiner Erfahrung berichten. In der Diagnostik wurde ich permanent gefragt, ob meine Mutter auch genug zu Essen gemacht hat früher und ob ich verheiratet (Trauschein = Indiz für sicheres Bindungsverhalten und das im 21. Jh!!!) bin und son Zeug. Dabei war ich wegen schwerer Gewalttat (in Kindheit) + aktueller Gefährdung da, was mir aber nicht geglaubt wurde, weil ich wegen meiner Mutter zu empfindlich sei. Mir ging es wie Robert Sedlatzek in "Soldatenglück". Der wurde im KH auch so was gefragt und dabei kam er gerade aus dem Krieg.
@pustefix: ich wünsche Dir alles Gute. Nein sagen, wenn es zu hart wird und sich, entweder bei dem Studienpersonal oder einer Beratungsstelle, stabilisierende Termine holen, müsste doch gehen, oder?
Wie die das mit dem Vertrauensaufbau gemacht haben, würde mich trotzdem brennend interessieren. Worüber redet man da, wenn es nicht ums eigentliche Problem geht? Und wie steigert sich durch Nicht-am-Thema-Arbeiten das Vertrauen?
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 45
- Beiträge: 3983
Beziehungsaufbau in einer guten, funktionierenden Therapie ist jetzt nicht so technisch wie du dir das offenbar vorstellst.Charlie Foxtrott hat geschrieben: ↑So., 21.11.2021, 11:53 Wie die das mit dem Vertrauensaufbau gemacht haben, würde mich trotzdem brennend interessieren. Worüber redet man da, wenn es nicht ums eigentliche Problem geht? Und wie steigert sich durch Nicht-am-Thema-Arbeiten das Vertrauen?
Trotzdem wird da nicht "smalltalk" gemacht.
Der Therapeut ist dabei verlässlich, warmherzig, empathisch, zugewandt, bekundet Interesse, Sympathie, verstärkt und bestätigt - übrigens: Das wirkt !! Auch wenn man merkt was der da grade macht.
-
- Forums-Insider
- , 45
- Beiträge: 428
Hm, weder smalltalk noch am Thema arbeiten? Was dann?
Mir fällt da nur noch Behandlungsplan erstellen ein. Problem erst mal anhören. Ja, auch ich habe den Therapeuten am Anfang empathisch erlebt. Der Aufprall ist dann um so härter, wenn er doch nicht am Thema arbeitet, weil ich immer ungeduldiger wurde, dass ers nicht gemacht hat und er das als mangelndes Vertrauen intrepretiert.
Es muss ja irgendwas geben, woran er zugewandt ist und Interesse bekundet. Wenn es nicht das Anliegen des Patienten ist und auch kein smalltalk, ja was denn dann?
Mir fällt da nur noch Behandlungsplan erstellen ein. Problem erst mal anhören. Ja, auch ich habe den Therapeuten am Anfang empathisch erlebt. Der Aufprall ist dann um so härter, wenn er doch nicht am Thema arbeitet, weil ich immer ungeduldiger wurde, dass ers nicht gemacht hat und er das als mangelndes Vertrauen intrepretiert.
Es muss ja irgendwas geben, woran er zugewandt ist und Interesse bekundet. Wenn es nicht das Anliegen des Patienten ist und auch kein smalltalk, ja was denn dann?
Hallo pustefix! Ich habe nicht alles durchgelesen, aber deinem Eingangspost zufolge fühlst du dich mit der Studienteilnahme nicht wohl? Dann würde ich in Absprache mit den Studienmachern nach einer Lösung suchen.
Ich habe schon an mehreren Studien auch über längere Zeiträume teilgenommen und muss sagen, die waren von der Betreuung immer top. Mit einer Ausnahme, die war organisatorisch eine Katastrophe und die habe ich dann auch abgebrochen. Ich mache das ja schließlich freiwillig und lass mich dementsprechend nicht ärgern.... Aus den Inhalten habe ich teils einen persönlichen Nutzen ziehen können, teils nicht, interessant war es immer, manchmal war es easy, manchmal aufwendig. Darüber wird man normalerweise im Vorfeld aufgeklärt, genauso wie über die Ziele der Studien, sodass man weis, worauf man sich einlässt. Wenn das nicht der Fall war, ist die Studie vllt auch nicht gut durchgeführt... Gerade die spezifischen Studien bei mir waren so gut, engmaschig kontrolliert und die Psychologinnen fit!!, da freue ich mich extrem, wenn die ihr Wissen unters Volk bringen! Man hätte jederzeit bei Problemen Ansprechpartner gehabt. Wie schon gesagt, würde ich an der Stelle aber auch nichts durchziehen, was mich unverhältnismäßig belastet (Geld ist relativ ). Eine Möglichkeit einfacher an einen Therapieplatz zu kommen sehe ich hier auch nicht, weil die Rahmenbedingungen andere sind als in einer Therapie. Allein die Tatsache, dass du als Patient nicht der Auftraggeber bist sondern Studienobjekt...
Ich habe schon an mehreren Studien auch über längere Zeiträume teilgenommen und muss sagen, die waren von der Betreuung immer top. Mit einer Ausnahme, die war organisatorisch eine Katastrophe und die habe ich dann auch abgebrochen. Ich mache das ja schließlich freiwillig und lass mich dementsprechend nicht ärgern.... Aus den Inhalten habe ich teils einen persönlichen Nutzen ziehen können, teils nicht, interessant war es immer, manchmal war es easy, manchmal aufwendig. Darüber wird man normalerweise im Vorfeld aufgeklärt, genauso wie über die Ziele der Studien, sodass man weis, worauf man sich einlässt. Wenn das nicht der Fall war, ist die Studie vllt auch nicht gut durchgeführt... Gerade die spezifischen Studien bei mir waren so gut, engmaschig kontrolliert und die Psychologinnen fit!!, da freue ich mich extrem, wenn die ihr Wissen unters Volk bringen! Man hätte jederzeit bei Problemen Ansprechpartner gehabt. Wie schon gesagt, würde ich an der Stelle aber auch nichts durchziehen, was mich unverhältnismäßig belastet (Geld ist relativ ). Eine Möglichkeit einfacher an einen Therapieplatz zu kommen sehe ich hier auch nicht, weil die Rahmenbedingungen andere sind als in einer Therapie. Allein die Tatsache, dass du als Patient nicht der Auftraggeber bist sondern Studienobjekt...
Remember to leave pawprints on hearts.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9791
Montana hat geschrieben: ↑Sa., 20.11.2021, 16:27 Ich bin auch ganz automatisch davon ausgegangen, dass die Macher der Studie diese auch finanzieren bzw. Geldquellen dafür haben. Aber dass das die Kasse zahlt, das hätte ich nicht gedacht. Denn diese Therapie richtet sich ja gerade NICHT nach dem Bedarf der Patienten und entspricht daher ganz sicher nicht dem, was der Standard unserer Krankenversorgung sein sollte.
Ich gehe mal davon aus, dass das beides Therapieverfahren sind die von kassenzugelassenen Therapeuten auch auf dem freien Markt bereits angewendet werden und sie deswegen von der Krankenkasse erstattet werden können. Dann zahlt die Behandlung klarerweise auch die Krankenkasse.
Dann fehlt aber jeglicher Vorteil für den Teilnehmer. Das Verfahren wird zugelost, es wird streng nach Vorgaben "therapiert" und nicht individuell, es wird viel zusätzliche Arbeit verlangt (Gespräche mit wissenschaftlichen Mitarbeitern), es wird die Schweigepflicht aufgehoben gegenüber den Beteiligten der Studie: WARUM sollte man das machen?
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 45
- Beiträge: 3983
also für mich wäre tatsächlich der einzige Grund wenn das dann eben nicht über Kassenfinanzierung liefe, sondern ich diese Studientherapie "so" bekomme.
Aber pustefix sagte ja: Schneller Therapieplatz und die Hoffnung, eine Therapie nach neuesten wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu bekommen.
Nur das bekommt man ja anderswo auch, und wesentlich individueller und freier
Aber pustefix sagte ja: Schneller Therapieplatz und die Hoffnung, eine Therapie nach neuesten wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu bekommen.
Nur das bekommt man ja anderswo auch, und wesentlich individueller und freier
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 2246
V.a. meiner Meinung nach widerspricht das ganz grund prinzipiell den Vorgaben einer Studie
ausser vllt schneller an Therapie zu kommen. Aber das andere ist utopisch
ausser vllt schneller an Therapie zu kommen. Aber das andere ist utopisch
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
-
- Forums-Insider
- , 45
- Beiträge: 428
Die, die 6 Monate auf der Warteliste stehen, dürfen sich das Verfahren dann aussuchen. Aber auch die Warteliste wird zugelost.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 1 Antworten
- 3728 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Klein-Ida
-
- 1 Antworten
- 2729 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Nico
-
- 1 Antworten
- 1872 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Kugel
-
- 1 Antworten
- 612 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Sinarellas