Ich finde nicht das Schreiben Abwehr oder Vermeidung ist. Zumal wenn du es deinen Therapeuten schreibst und ihr vielleicht sogar hinterher darüber redet.
Ich finde eher das es eine enorme Ressource zur Gefühlsregulation ist und außerdem einen sanften Einstieg bietet mit dem Therapeuten bei schwierigen Themen in Beziehung zu gehen.
Wenn du sicherer in der Beziehung bist wirst du das Schreiben immer weniger brauchen.
Manche Therapien arbeiten fast nur über Schreiben
Angst vor der Couch bei Psychoanalyse
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Ausserdem, wenn man sich mal dran gewöhnt hat kann man es auch nach der Therapie weiter zur Verarbeitung von allem was gerade so hochkommt verwenden. Wenn einem das Medium liegt ist Schreiben über Probleme super. Es hilft zB auch Sachen klarer zu sehen indem man etwas niederschreibt, ein paar Tage liegen lässt und dann liest und schaut wie sich die Gefühlslage zu dem Thema in der Zeit verändert hat. Wenn man fiktional schreiben will kann man über die Figuren und das was sie erleben sich an eigene Themen rantasten ohne dass es gleich so nahe geht wie in einem Sachbericht.
Wir haben die ersten Jahre nur im Sitzen gearbeitet. Erst 1 x, dann 2 x die Woche. Er wollte mich erst stabilisieren, nach einer Retraumatisierung durch einen anderen Therapeuten. Also Stabilisierung, Vertrauen aufbauen. Immer und immer wieder. Irgendwann schielte ich dann sehnsüchtig zur Couch. Ich wollte endlich nicht mehr durch den übergriffigen Therapeuten so geschwächt sein, dass ich keine Couch aushalte. Ich wollte auf die Couch.mimikry hat geschrieben: ↑So., 07.11.2021, 00:42 . Darf ich denn fragen inwiefern deiner vorsichtig war? Vielleicht kann ich dann besser schauen, was ich mir konkret Wünsche und mir überlegen, wie ich es formuliere, falls es in absehbarer Zeit dazu kommt.
Und dass Psychoanalytiker IN der Beziehung arbeitet, hört sich sehr gut an
Mein Analytiker hielt sich aber noch bedeckt.
Für ihn war auch wichtig, dass genügend Stunden zur Verfügung stehen.
Nachdem die Krankenkasse noch einmal eine vollständige psychoanalytische Therapie bewilligte, fragte er mich, wie ich es möchte. Wie gehabt? Sitzen oder liegen? Welche Frequenz?
Ich wollte liegen. Therapeut: " 3 oder 4 Wochenstunden?"
Ich habe mich für 3 Stunden entschieden, weil ich auch noch berufstätig bin und 4 Stunden noch schwieriger als 3 Stunden zu organisieren wären.
Ich lege mich das 1. Mal auf die Couch und das war tatsächlich ein sehr feierlicher Moment. Wir waren BEIDE aufgeregt! Beide etwas ängstlich und es war auch erregend.
Tatsächlich, allerdings nur in dieser 1. Stunde, etwas sexuell erregend. Ich liege und er sitzt hinter mir und ist sehr nahe. (Durch Corona sitzt er jetzt allerdings weiter weg).
Dann hat er mich immer wieder gefragt, wie es mir mit dem Liegen geht.
Mir ist das Liegen trotz allem was ich erleben musste, im Kontakt zum Therapeuten am liebsten. Ich bin dann sehr bei mir und spüre uns beide intensiver.
Manchmal sitze ich und brauche Augenkontakt und das ist auch sehr schön, spritziger, lebendiger. Weniger verletzlich.
Mein Analytiker lässt mich NIE auf der Couch absaufen! Ich bin da nicht alleine. Wenn ich schweige, dann fragt er nach. Er ist mir übrigens, wenn ich liege, tatsächlich näher. Zeigt sich anders.
Danke für deine Erfahrung, das macht mir Mut! Ich denke ich habe auch meine Schwierigkeiten mit Nähe und Distanz. Zum Glück habe ich aber nie übergriffige Therapeuten erfahren müssen. Ich will es nächste Stunde mal ansprechen und hoffe er gibt mir die Zeit, die ich brauche um mich auf das Couchsetting einzulassen.Solage hat geschrieben: ↑Mo., 08.11.2021, 22:58Wir haben die ersten Jahre nur im Sitzen gearbeitet. Erst 1 x, dann 2 x die Woche. Er wollte mich erst stabilisieren, nach einer Retraumatisierung durch einen anderen Therapeuten. Also Stabilisierung, Vertrauen aufbauen. Immer und immer wieder. Irgendwann schielte ich dann sehnsüchtig zur Couch. Ich wollte endlich nicht mehr durch den übergriffigen Therapeuten so geschwächt sein, dass ich keine Couch aushalte. Ich wollte auf die Couch.mimikry hat geschrieben: ↑So., 07.11.2021, 00:42 . Darf ich denn fragen inwiefern deiner vorsichtig war? Vielleicht kann ich dann besser schauen, was ich mir konkret Wünsche und mir überlegen, wie ich es formuliere, falls es in absehbarer Zeit dazu kommt.
Und dass Psychoanalytiker IN der Beziehung arbeitet, hört sich sehr gut an
Mein Analytiker hielt sich aber noch bedeckt.
Für ihn war auch wichtig, dass genügend Stunden zur Verfügung stehen.
Nachdem die Krankenkasse noch einmal eine vollständige psychoanalytische Therapie bewilligte, fragte er mich, wie ich es möchte. Wie gehabt? Sitzen oder liegen? Welche Frequenz?
Ich wollte liegen. Therapeut: " 3 oder 4 Wochenstunden?"
Ich habe mich für 3 Stunden entschieden, weil ich auch noch berufstätig bin und 4 Stunden noch schwieriger als 3 Stunden zu organisieren wären.
Ich lege mich das 1. Mal auf die Couch und das war tatsächlich ein sehr feierlicher Moment. Wir waren BEIDE aufgeregt! Beide etwas ängstlich und es war auch erregend.
Tatsächlich, allerdings nur in dieser 1. Stunde, etwas sexuell erregend. Ich liege und er sitzt hinter mir und ist sehr nahe. (Durch Corona sitzt er jetzt allerdings weiter weg).
Dann hat er mich immer wieder gefragt, wie es mir mit dem Liegen geht.
Mir ist das Liegen trotz allem was ich erleben musste, im Kontakt zum Therapeuten am liebsten. Ich bin dann sehr bei mir und spüre uns beide intensiver.
Manchmal sitze ich und brauche Augenkontakt und das ist auch sehr schön, spritziger, lebendiger. Weniger verletzlich.
Mein Analytiker lässt mich NIE auf der Couch absaufen! Ich bin da nicht alleine. Wenn ich schweige, dann fragt er nach. Er ist mir übrigens, wenn ich liege, tatsächlich näher. Zeigt sich anders.
Es war meine Hoffnung, dass das Liegen (weil räumlich näher) dann auch wenn erstmal Vertrauen da ist, eine Art von Sicherheit vermittelt, wenn man sich darauf einlassen kann. Es klingt aus deiner Erfahrung ganz so, als sei das möglich. Dann lohnt es sich auf jedenfall auch darauf hinzuarbeiten.
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Fiktional schreiben ist irgendwie gar nicht so meins. Ich denke ich werde mich auf die analytische mal einlassen und schauen, was es mit sich bringt. Aus dem Austausch habe ich aber mitgenommen, dass ich Schreiben weiterhin als "Übergangsmedium" benutzen möchtemünchnerkindl hat geschrieben: ↑Mo., 08.11.2021, 18:13
Ausserdem, wenn man sich mal dran gewöhnt hat kann man es auch nach der Therapie weiter zur Verarbeitung von allem was gerade so hochkommt verwenden. Wenn einem das Medium liegt ist Schreiben über Probleme super. Es hilft zB auch Sachen klarer zu sehen indem man etwas niederschreibt, ein paar Tage liegen lässt und dann liest und schaut wie sich die Gefühlslage zu dem Thema in der Zeit verändert hat. Wenn man fiktional schreiben will kann man über die Figuren und das was sie erleben sich an eigene Themen rantasten ohne dass es gleich so nahe geht wie in einem Sachbericht.
Liebe mimikry, was meinst du mit fiktional schreiben?
Für mich ist schreiben etwas sehr tiefes und eher analytisches.
Ich fange dort an wo ich unsicher bin, mich nicht verstehe und stelle mir eine gute Person vor der ich das erzähle/aufschreibe und je ehrlicher ich dann mit mir bin desto eher entsteht ein Prozess der Dinge aufs Papier bringt die mir selber noch gar nicht bewusst waren.
Es hilft selber diffuse Gefühle zu klären und Zusammenhänge zu verstehen. Es beruhigt.
Wenn es für den Therapieprozess wichtig ist schicke ich es per Mail an die Therapeutin. Früher, in meiner ersten Therapie habe ich es als Brief weggeschickt.
Es war immer gut und eine Entlastung. Fiktional war daran nie etwas sondern eher eine ehrliche unzensierte "Innenschau".
Je öfter ich dann (um) schreibe und einkürze oder neu schreibe ein paar Tage später, erkenne ich was der zentrale Punkt um den es geht, wo ich feststecke/blockiere oder was so beschäftigt und oft ist in einer Umformulierung auch eine mögliche Lösung enthalten, wenn ich sie vor mir selbst zulassen kann.
Für mich ist schreiben etwas sehr tiefes und eher analytisches.
Ich fange dort an wo ich unsicher bin, mich nicht verstehe und stelle mir eine gute Person vor der ich das erzähle/aufschreibe und je ehrlicher ich dann mit mir bin desto eher entsteht ein Prozess der Dinge aufs Papier bringt die mir selber noch gar nicht bewusst waren.
Es hilft selber diffuse Gefühle zu klären und Zusammenhänge zu verstehen. Es beruhigt.
Wenn es für den Therapieprozess wichtig ist schicke ich es per Mail an die Therapeutin. Früher, in meiner ersten Therapie habe ich es als Brief weggeschickt.
Es war immer gut und eine Entlastung. Fiktional war daran nie etwas sondern eher eine ehrliche unzensierte "Innenschau".
Je öfter ich dann (um) schreibe und einkürze oder neu schreibe ein paar Tage später, erkenne ich was der zentrale Punkt um den es geht, wo ich feststecke/blockiere oder was so beschäftigt und oft ist in einer Umformulierung auch eine mögliche Lösung enthalten, wenn ich sie vor mir selbst zulassen kann.
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Roman, Kurzgeschichte, alles was eine sich ausgedachte Geschichte mit fiktiven oder teilfiktiven Charakteren ist.
Ach so, ich hab den Faden nicht ganz mitbekommen gehabt dann wäre fiktionales schreiben auch nichts für mich, kann mir aber vorstellen das es grundsätzlich gut ist wenn noch mehr emotionale Distanz zum Inhalt zu nötig ist.
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