Hallo,
ich wollte nur kurz zurückmelden, dass ich es tatsächlich geschafft habe einen kleinen Ausschnitt zu erzählen.
Dass es geklappt hat lag dann letztlich an sehr vielen Dingen gleichzeitig.
Unter anderem daran, dass mir durch das Schreiben hier nochmal klarer geworden ist, dass ich nicht einfach in eine Stunde gehen und ohne Vorbereitungen erwarten kann, dass ich die schwierigsten Sachen erzähle.
Ich habe dann nochmal detaillierter mit meiner Therapeutin besprochen, was ich brauche. Ich hatte mir vorher schon genau überlegt, welche Gedankenschleifen und Gefühle dann am schlimmsten für mich sind und überlegt, was mir helfen könnte, da nicht mehr so tief reinzurutschen. Z.B. viele Nachfragen, viel Reden von Seiten meiner Therapeutin und auch, dass sie beschreibt, was in ihr dabei vorgeht, wenn ich danach frage.
Ich habe die Sitzsituation nochmal geändert und wie wir jetzt sitzen fühlt sich viel besser an.
Ich habe noch einen Trigger im Raum gefunden, den sie dann in der Stunde weggestellt hat.
Und vor allem habe ich die kleinste, harmloseste Sache ausgewählt. Ich glaube, das war der wichtigste Punkt.
Eine Szene, die ich schon so oft in Gedanken rumgewälzt habe und die ich auch schon öfter aufgeschrieben habe, da war der Sprung das auszusprechen nicht mehr so groß.
Außerdem habe ich im Vorfeld ganz viel mit den inneren Anteilen, die nicht wollen, dass ich darüber rede, kommuniziert und bin da auch Kompromisse eingegangen.
Und es war wirklich erleichternd das endlich „erzählen zu dürfen“ und damit gesehen zu werden.
Auch wenn ich mich fruchtbar geschämt habe. Aber die Gefühle waren dieses mal aushaltbar.
Jetzt, nach der Stunde geht es mir allerdings schon ziemlich schlecht und das Misstrauen gegenüber meiner Therapeutin ist wieder ganz stark. Ich denke, dass sie mich jetzt wahrscheinlich los werden will, dass sie mir sowieso nicht glaubt, dass sie mich hasst…
Montana hat geschrieben: ↑So., 03.10.2021, 19:54 Das mag komisch sein, aber es hat einen wichtigen Grund, dass das genau so sein muss. Zumindest empfinde ich das so. Ich bin auf diese Weise sicher, nicht mit den Mails "konfrontiert" zu werden, oder mit seiner Meinung dazu. Aber ich beobachte natürlich sehr genau, wie er sich mir gegenüber verhält. Was es macht, was ich schreibe. Das ist (noch) aufregend genug. Und bislang ist nichts schlimmes passiert. Ich würde das mit folgendem Bild beschreiben: da ist ein See und da könnte ein Monster drin sein. Niemals stecke ich da einfach so meine Hand rein. Ich werfe Steine und schaue, ob ich das Monster wecke. Die Steine sind mit der Zeit erheblich größer geworden und ich bin etwas näher an den See rangegangen. Ein Monster ist noch immer nicht aufgetaucht.
Danke Montana,
die Idee fand ich total gut und ich merke sie mir, wenn ich mal ein Thema habe, das sie einfach wissen soll und das ich nicht ansprechen kann.
Und ja, das Monster im See… Ich bin mir einfach so sicher, dass es da lauert, auch wenn es jetzt nicht rauskommt. Ich denke dann, es will mich nur in Sicherheit wiegen. Aber wie oben geschrieben, es wird!