Nicht über den Missbrauch reden können - was hilft?

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münchnerkindl
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Beitrag So., 03.10.2021, 19:40

NeverEndingStory hat geschrieben: So., 03.10.2021, 19:26
Wieso ernsthaft in Anführungszeichen? Und wieso überhaupt diese Frage?


Weil sich die Frage stellt, wann hat man etwas ausreichend probiert und festgestellt es geht nicht, dass man sich erlaubt, das Projekt als nicht erfolgreich aufzugeben.

Es gibt ja zB Leute die versuchen Jahrzehnte lang schädliche Beziehungen "zu reparieren" und haben ganz offenbar den Punkt verpasst wo man sinnvollerweise feststellen konnte, ne, das wird nix, um dann den Absprung zu machen.
Es gibt auch Leute die rennen beim ersten komplett lösbaren Miniproblem weg.

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NeverEndingStory
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Beitrag So., 03.10.2021, 19:43

Ich weiß, dass das für euch so aussieht, also würde ich diese Therapie blind verteidigen, weil ich zu sehr an meinem Wunsch, dass diese Therapie funktioniert, festhalte.
Aber ich verstehe echt auch nicht, wieso ich eine Therapie, die mir sehr geholfen hat abbrechen sollte, nur weil ich mir an einer Stelle wünschen würde, dass es schneller voran geht.
Und ich habe schon auch das Gefühl, dass ihr die Hinweise von mir, dass meine Therapeutin durchaus stabilisierend arbeitet, dass sie sich mit Traumata auskennt, dass sie für das was ich brauche und wünsche offen ist und dass ich mit mir Fortschritte machen konnte, die ich in anderen Therapie nicht ansatzweise machen konnte, dass ihr diese Hinweise überlest.

Ja, ich kann mit ihr bisher nicht richtig über Traumata sprechen. Konnte ich noch nie mit irgendwem.
Aber deshalb jetzt sofort was neues suchen?

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NeverEndingStory
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Beitrag So., 03.10.2021, 19:47

münchnerkindl hat geschrieben: So., 03.10.2021, 19:40
NeverEndingStory hat geschrieben: So., 03.10.2021, 19:26
Wieso ernsthaft in Anführungszeichen? Und wieso überhaupt diese Frage?


Weil sich die Frage stellt, wann hat man etwas ausreichend probiert und festgestellt es geht nicht, dass man sich erlaubt, das Projekt als nicht erfolgreich aufzugeben.
Stimmt, aber ich gehöre nicht zu den Leuten, die Jahrzehnte da bleiben. Deshalb ist es für mich, glaube ich, ein ganz wichtiger Schritt mal nicht sofort zu gehen (und gehen kann man ja äußerlich und innerlich) und das auszuhalten, dass ich eben nicht weiß, wann es wie weitergeht.

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Montana
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Beitrag So., 03.10.2021, 19:54

Ich hätte noch eine Idee zu dem Problem, dass du nach einer Mail oder einem Brief vermutlich nicht mehr hingehen könntest. Bei mir was das ähnlich und ich habe zwei Dinge gemacht bzw. mache das immer noch. Es ist noch aktuell. Der Therapeut spricht Inhalte der Mails von sich aus nicht an und ich kann, wenn eine Mail allzu schlimm war, fragen ob ich wirklich immer noch kommen darf und bekomme darauf auch Antwort. Inhaltlich nicht. Aber er liest sie. Das mag komisch sein, aber es hat einen wichtigen Grund, dass das genau so sein muss. Zumindest empfinde ich das so. Ich bin auf diese Weise sicher, nicht mit den Mails "konfrontiert" zu werden, oder mit seiner Meinung dazu. Aber ich beobachte natürlich sehr genau, wie er sich mir gegenüber verhält. Was es macht, was ich schreibe. Das ist (noch) aufregend genug. Und bislang ist nichts schlimmes passiert. Ich würde das mit folgendem Bild beschreiben: da ist ein See und da könnte ein Monster drin sein. Niemals stecke ich da einfach so meine Hand rein. Ich werfe Steine und schaue, ob ich das Monster wecke. Die Steine sind mit der Zeit erheblich größer geworden und ich bin etwas näher an den See rangegangen. Ein Monster ist noch immer nicht aufgetaucht.

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Kirchenmaus
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Beitrag Mo., 04.10.2021, 12:22

Hallo NeverEndingStory,

ich kenne das auch, so zu dissoziieren, dass niemand etwas merkt. Das habe ich offensichtlich mein ganzes Leben so gemacht. Und ich kenne auch die Erstarrung, von der du schreibst.

Ich habe jetzt für mich herausgefunden, dass sich meine Dissoziation quasi immer vor mir versteckt hat. Meine Aufgabe ist es nun, sie zu erwischen, bevor sie eintreten kann. Wenn ich den Kipppunkt bemerke, dann kann ich die Emotionen noch regulieren. (Das gelingt mir aber noch sehr selten.)

Sei gnädig mit dir und dem Teil, der nicht sprechen kann oder will. Vielleicht reicht es erst einmal, der Thera zu sagen, dass es schlimm war oder so? Ich selbst könnte nie "einfach so" darüber reden, denn das würde mich überfordern – und ich würde dissoziieren.

Alles Liebe
Kirchenmaus
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 04.10.2021, 20:14

NeverEndingStory hat geschrieben: Do., 30.09.2021, 19:11
Ich habe immer schon viele Abbruchgedanken und habe auch schon Therapien abgebrochen. Jetzt habe ich mir aber versprochen es ernsthaft zu probieren,. Deshalb verunsichert es mich, glaube ich, wenn hier zu einem Abbruch geraten wird.
Aber ich werde das mit der Therapeutin auf jeden Fall jetzt erstmal weiter versuchen.
Es macht keinen Unterschied, wenn du da jetzt abbrichst und dir einen neuen Therapeuten suchst und da dann auch wieder mit der Erwartung und dem Leistungsdruck, du "musst" jetzt über den MB reden können da hingehst.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 04.10.2021, 20:20

NeverEndingStory hat geschrieben: Mo., 20.09.2021, 20:06
Ich lese hier immer mal wieder, was für eine Erleichterung es für manche war darüber zu reden… und ich wünsche mir das so sehr auch.

Ich denke dass du zu viele Heilserwartungen an das "über den MB reden können" hast. Ich kann da problemlos drüber reden. Hab ich auch schon. Die grosse Wunderheilung dadurch hat sich nicht eingestellt und ich habe auch nicht das Gefühl dass sich was substanziell bessern würde, wenn ich jemanden hätte der sich das in der Länge und Breite die Sachen anhört die ich noch nie jemandem erzählt habe.

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NeverEndingStory
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Beitrag Mi., 06.10.2021, 13:51

Hallo,
ich wollte nur kurz zurückmelden, dass ich es tatsächlich geschafft habe einen kleinen Ausschnitt zu erzählen. :)

Dass es geklappt hat lag dann letztlich an sehr vielen Dingen gleichzeitig.
Unter anderem daran, dass mir durch das Schreiben hier nochmal klarer geworden ist, dass ich nicht einfach in eine Stunde gehen und ohne Vorbereitungen erwarten kann, dass ich die schwierigsten Sachen erzähle.
Ich habe dann nochmal detaillierter mit meiner Therapeutin besprochen, was ich brauche. Ich hatte mir vorher schon genau überlegt, welche Gedankenschleifen und Gefühle dann am schlimmsten für mich sind und überlegt, was mir helfen könnte, da nicht mehr so tief reinzurutschen. Z.B. viele Nachfragen, viel Reden von Seiten meiner Therapeutin und auch, dass sie beschreibt, was in ihr dabei vorgeht, wenn ich danach frage.
Ich habe die Sitzsituation nochmal geändert und wie wir jetzt sitzen fühlt sich viel besser an.
Ich habe noch einen Trigger im Raum gefunden, den sie dann in der Stunde weggestellt hat.
Und vor allem habe ich die kleinste, harmloseste Sache ausgewählt. Ich glaube, das war der wichtigste Punkt.
Eine Szene, die ich schon so oft in Gedanken rumgewälzt habe und die ich auch schon öfter aufgeschrieben habe, da war der Sprung das auszusprechen nicht mehr so groß.
Außerdem habe ich im Vorfeld ganz viel mit den inneren Anteilen, die nicht wollen, dass ich darüber rede, kommuniziert und bin da auch Kompromisse eingegangen.

Und es war wirklich erleichternd das endlich „erzählen zu dürfen“ und damit gesehen zu werden.
Auch wenn ich mich fruchtbar geschämt habe. Aber die Gefühle waren dieses mal aushaltbar.

Jetzt, nach der Stunde geht es mir allerdings schon ziemlich schlecht und das Misstrauen gegenüber meiner Therapeutin ist wieder ganz stark. Ich denke, dass sie mich jetzt wahrscheinlich los werden will, dass sie mir sowieso nicht glaubt, dass sie mich hasst…

Montana hat geschrieben: So., 03.10.2021, 19:54 Das mag komisch sein, aber es hat einen wichtigen Grund, dass das genau so sein muss. Zumindest empfinde ich das so. Ich bin auf diese Weise sicher, nicht mit den Mails "konfrontiert" zu werden, oder mit seiner Meinung dazu. Aber ich beobachte natürlich sehr genau, wie er sich mir gegenüber verhält. Was es macht, was ich schreibe. Das ist (noch) aufregend genug. Und bislang ist nichts schlimmes passiert. Ich würde das mit folgendem Bild beschreiben: da ist ein See und da könnte ein Monster drin sein. Niemals stecke ich da einfach so meine Hand rein. Ich werfe Steine und schaue, ob ich das Monster wecke. Die Steine sind mit der Zeit erheblich größer geworden und ich bin etwas näher an den See rangegangen. Ein Monster ist noch immer nicht aufgetaucht.
Danke Montana,
die Idee fand ich total gut und ich merke sie mir, wenn ich mal ein Thema habe, das sie einfach wissen soll und das ich nicht ansprechen kann.
Und ja, das Monster im See… Ich bin mir einfach so sicher, dass es da lauert, auch wenn es jetzt nicht rauskommt. Ich denke dann, es will mich nur in Sicherheit wiegen. Aber wie oben geschrieben, es wird!

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NeverEndingStory
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Beitrag Mi., 06.10.2021, 13:54

Kirchenmaus hat geschrieben: Mo., 04.10.2021, 12:22 Hallo NeverEndingStory,

ich kenne das auch, so zu dissoziieren, dass niemand etwas merkt. Das habe ich offensichtlich mein ganzes Leben so gemacht. Und ich kenne auch die Erstarrung, von der du schreibst.

Ich habe jetzt für mich herausgefunden, dass sich meine Dissoziation quasi immer vor mir versteckt hat. Meine Aufgabe ist es nun, sie zu erwischen, bevor sie eintreten kann. Wenn ich den Kipppunkt bemerke, dann kann ich die Emotionen noch regulieren. (Das gelingt mir aber noch sehr selten.)
Oh, das tut gut zu lesen, dass ich nicht die einzige bin, deren Dissoziationen unbemerkt verlaufen.
Und ja, ich bin auch gerade dabei zu versuchen dem auf die Spur zu kommen. Dafür musste ich erstmal glauben, dass ich tatsächlich dissoziiere. Vorher bemerken schaffe ich leider noch gar nicht, aber ich habe jetzt schon ein paar Trigger identifizieren können, die ziemlich sicher zu den Erinnerungslücken geführt haben.
Merkst du dann im Vorfeld schon kleinere dissoziative Symptome oder wie bemerkst du das?

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Kirchenmaus
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Beitrag Mi., 06.10.2021, 15:20

Hallo!

Erst mal freut es mich sehr zu lesen, dass du einen Umgang damit gefunden hast, etwas erzählen zu können. Prima!
Dass die Ängste jetzt kommen, ist völlig normal. Mir geht es noch ganz oft so. Mir hilft dann, nach innen zu trösten und nach Möglichkeit kurz Kontakt mit der Thera aufzunehmen – ihre Stimme auf ihrem AB reicht auch meistens. :-)
NeverEndingStory hat geschrieben: Mi., 06.10.2021, 13:54 Merkst du dann im Vorfeld schon kleinere dissoziative Symptome oder wie bemerkst du das?
Unter gewissen Umständen bemerke ich Symptome, ja. Das gelingt mir im Augenblick nur im therapeutischen Setting. Ich merke es v. a. an physischer Anspannung in gewissen Regionen. So eine Art Druck, das (die Situation, die Erzählung) jetzt ohne Emotionen abzuliefern bzw. durchzustehen.
Tatsächlich ist es aber derzeit eine meiner Hauptaufgaben, den Beginn einer Disso zu erwischen.

Mir ist im Laufe des letzten Jahres bewusst geworden, wie viel ich nicht weiß bzw. wie viele Menschen ich nicht kenne – die mich relativ gut zu kennen scheinen. Aus dem Zusammenhang ergibt sich, dass wir viel zusammen erlebt haben, aber ich kann mich null erinnern. In dem Ausmaß war mir das früher nicht bewusst.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 06.10.2021, 16:46

NeverEndingStory hat geschrieben: Mi., 06.10.2021, 13:51 Jetzt, nach der Stunde geht es mir allerdings schon ziemlich schlecht und das Misstrauen gegenüber meiner Therapeutin ist wieder ganz stark. Ich denke, dass sie mich jetzt wahrscheinlich los werden will, dass sie mir sowieso nicht glaubt, dass sie mich hasst…
und wieso in Herrgotts Namen sollte sie dich jetzt loswerden wollen, bzw. Dir nicht glauben oder Dich hassen?
Überprüfe die Realität
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Beitrag Mi., 06.10.2021, 19:56

Kirchenmaus hat geschrieben: Mi., 06.10.2021, 15:20 Hallo!

Erst mal freut es mich sehr zu lesen, dass du einen Umgang damit gefunden hast, etwas erzählen zu können. Prima!
Dass die Ängste jetzt kommen, ist völlig normal. Mir geht es noch ganz oft so. Mir hilft dann, nach innen zu trösten und nach Möglichkeit kurz Kontakt mit der Thera aufzunehmen – ihre Stimme auf ihrem AB reicht auch meistens. :-)
(...)
Ich merke es v. a. an physischer Anspannung in gewissen Regionen. So eine Art Druck, das (die Situation, die Erzählung) jetzt ohne Emotionen abzuliefern bzw. durchzustehen.
(...)
Mir ist im Laufe des letzten Jahres bewusst geworden, wie viel ich nicht weiß bzw. wie viele Menschen ich nicht kenne – die mich relativ gut zu kennen scheinen. Aus dem Zusammenhang ergibt sich, dass wir viel zusammen erlebt haben, aber ich kann mich null erinnern. In dem Ausmaß war mir das früher nicht bewusst.
Danke. :) Ich bin auch immer noch überwiegend froh das geschafft zu haben. Trotz der ganzen Gefühle die jetzt hinterher kommen.
Und die Idee mit dem Anrufbeantworter ist super. Nur, dann sieht sie ja hinterher meine Nummer. Das ist mir irgendwie unangenehm.

Das was du zu den Anfangssymptomen von deinen Diskussionen schreibst ist total interessant. Ich kenne dieses "da musst du jetzt einfach Mal kurz durch, fühl nicht hin" Gefühl und auch bei mir ist das vor allem körperlich. Und ich finde, es macht total Sinn, wenn man daraufhin dann dissoziiert.

Ja, ich verstehe auch erst langsam, dass dieses Gefühl, das ich oft habe, dass ich nie all die Informationen habe, die andere um mich herum haben (auch über mich), wahrscheinlich was mit Dissoziation zu tun hat. Mit begegnen aber zum Glück viel seltener Menschen die mich kennen und ich sie nicht. Das finde ich immer besonders unangenehm, bzw. geht fast mit sowas wie Panik einher.
Was immer noch manchmal passiert ist, dass ich ganze Gespräche mit mir nahe stehenden Personen nicht mitschneide. Und das führt in Auftrag zu Problemen und hat mich auch schon Freundschaften gekostet.

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Beitrag Mi., 06.10.2021, 20:04

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 04.10.2021, 20:20 Ich denke dass du zu viele Heilserwartungen an das "über den MB reden können" hast. Ich kann da problemlos drüber reden. Hab ich auch schon. Die grosse Wunderheilung dadurch hat sich nicht eingestellt (...)
Am große Wunderheilung glaube ich da auch nicht. Nur an einen kleinen Schritt von sehr vielen. Für mich (!) ein wichtiger Schritt der sich absolut richtig anfühlt.

Das nicht darüber reden können geht ja mit so vielem einher. Und es sind so viele Schritte von einer schemenhaften, wortlosen Erinnerung zum Teilen einer Erinnerung.
Und für mich sind das Schritte, die mir helfen das Erlebte zu integrieren.

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Beitrag Mi., 06.10.2021, 20:08

Pianolullaby hat geschrieben: Mi., 06.10.2021, 16:46 und wieso in Herrgotts Namen sollte sie dich jetzt loswerden wollen, bzw. Dir nicht glauben oder Dich hassen?
Überprüfe die Realität
Ja, wenn das so einfach wäre.
Natürlich habe ich - neben vielen anderen Stimmen im Kopf - eine, die mir ganz klar sagt, dass das vermutlich nicht stimmt.
Aber es gibt auch sehr viele Stimmen, die das zumindest in Erwägung ziehen, dass das Realität sein könnte. Manche sind auch absolut sicher.
Und mein Gefühl ist da halt auch ganz klar auf der Misstrauensseite.

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Sinarellas
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Beitrag Do., 07.10.2021, 07:20

"wortlosen Erinnerung zum Teilen einer Erinnerung."
darüber reden können, über etwas was unaussprechlich war oder ist, kann auch auf anderen Kommunikationsebenen gelingen. Man muß keine Worte dafür bilden können, sondern kann es anders ausdrücken - ohne worte.
es klingt für mich so (ohne jetzt alle seiten durchgelesen zu haben), dass du begründet erwartest, dass dein Gegenüber dir Misstrauen entgegenbringt, das heißt das ist ein erlernter Prozess im Kopf und bevor man einen Schritt in die Kommunikation geht, muss man erstmal bearbeiten, was der Teil von dir braucht um Sicherheit zu erfahren. Die gab es wohl häufig nicht, sonst würdest du nicht so darauf reagieren.

Du brauchst die Erfahrung von der Therapeutin, immer und immer wieder, dass es okay ist was du sagst, wie du bist, was du empfindest und die andauernde bestätigung, kann helfen, sich sicherer zu fühlen. Sowas geht ganz gut in der Therapie.
Da bringt die Realitätsprüfung nix, weil du auf emotionaler Ebene andocken musst und das ist sau schwierig für traumatisierte Menschen, da bringt kognitive Rationalität einfach wenig, das ist die Basis ja, das emotionale Erfahrung ist jedoch viel wichtiger und auch das körperliche.

Vielleicht wäre ja ein ergotherapie oder kunsttherapieansatz auch was, das dich weiterbringen könnte. Denn das lese ich raus, der unbedingte wunsch endlich mal weiter zu kommen (wobei das weiterkommen meist anders aussieht als man denkt)
..:..

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