Umgang von Therapeutin mit Anti-Suizid-Vertrag

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Montana
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Beitrag So., 12.06.2022, 19:13

Die haben Heilpraktiker nicht nur bei Zusatzsachen eingesetzt, sondern auch als Einzeltherapeuten? Da wäre ich, ganz ehrlich, sofort wieder gegangen. Denn wenn ich eine Psychotherapie möchte, dann will ich einen Psychotherapeuten. Ganz besonders in einer Klinik, wo man sich die Person ja nicht aussuchen kann, ist das absolut inakzeptabel.

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Montana
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Beitrag So., 12.06.2022, 19:19

Dass Kliniken für Psychotherapeuten oft nur eine Durchgangsstation am Anfang des Berufslebens sind, ist in der Tat ein Problem. Das liegt aber daran, dass das extrem unattraktive Arbeitsplätze sind.


Bluemoon123
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Beitrag So., 12.06.2022, 19:46

Montana hat geschrieben: So., 12.06.2022, 19:13 Die haben Heilpraktiker nicht nur bei Zusatzsachen eingesetzt, sondern auch als Einzeltherapeuten?
Einzeltherapeuten, waren die Psychologischen Psychotherapeuten. Aber die Einzeltherapie, war das wenigste was da in der Klinik passiert ist - 20 Minuten pro Woche. Alles andere war das was Du "nur" nennst.

Und, wie gesagt, die fähigsten unter den Therapeuten, die da waren, waren eben keine Psychologischen Psychotherapeuten, sondern eben alles andere. Ich habe Gruppensitzungen erlebt in denen einige Patienten kritische Zustände hatten, und die "nur Heilpraktikerin" professioneller das Ganze im Griff hatte, als die Psychologische Psychotherapeutin, die hilflos und überfordert neben dran saß.
Montana hat geschrieben: So., 12.06.2022, 19:13 Denn wenn ich eine Psychotherapie möchte, dann will ich einen Psychotherapeuten. Ganz besonders in einer Klinik, wo man sich die Person ja nicht aussuchen kann, ist das absolut inakzeptabel.
Und ich hätte mir liebend gern einen von den Kreativtherapeuten (also die "nur Heilpraktiker") als Einzeltherapeuten ausgesucht, wenn ich es mir hätte aussuchen können. Das was die mir am Anfang vorgesetzt hatten, da hatte ich meine Zweifel, ob die überhaupt ihre Ausbildung absolviert hat. Der hätte ich liebend gerne eine Nachhilfestunde in den Grundregeln der Gesprächsführung nach Rogers gegeben.

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chrysokoll
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Beitrag So., 12.06.2022, 20:59

Montana hat geschrieben: So., 12.06.2022, 19:19 Dass Kliniken für Psychotherapeuten oft nur eine Durchgangsstation am Anfang des Berufslebens sind, ist in der Tat ein Problem. Das liegt aber daran, dass das extrem unattraktive Arbeitsplätze sind.
soweit ich weiss mussten zumindest bisher angehende Psychotherapeuten ein Jahr ihrer Ausbildung in so einer Klinik arbeiten.
Das ist ja zum einen ganz gut, damit sie die Realität des Berufs und der Patienten kennenlernen und schauen können ob sie das überhaupt aushalten.

Ich kann mir aber gut vorstellen dass es wenig attraktiv ist wenn man nie wirkliche, längerfristige Therapie machen kann, sondern alle Patienten immer nur für ein paar Wochen in der Klinik sieht.

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Montana
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Beitrag So., 12.06.2022, 21:44

20 Minuten...krass. Ich fand 50 schon sehr wenig, denn dafür braucht man nicht in eine Klinik, die gibt es ambulant auch.

Ja, für Klinik-Therapeuten gibt es noch weitere Probleme, die die Arbeit extrem unbefriedigend machen. Vorgaben von oben, Zusammenarbeit mit einem "Team", das sein Ding durchziehen will, jeder Erkenntnis des Bezugstherapeuten zum Trotz.
Ich kannte eine (ärztliche Psychotherapeutin), die hat konsequent ihrem Gewissen folgend gute Therapie gemacht, gegen die Widerstände der Klinikleitung. Sie war meine Bezugstherapeutin und sie war großartig. Und sie war so schnell wieder weg, dass sie noch nichtmal meinen Bericht fertigstellen konnte. Eine Klinik mit chronischem Personalmangel. Eigentlich können die sich das gar nicht leisten, gute Leute zu vergraulen. Aber ein Hauptkritikpunkt war die knappe Zeit für Therapie. 50 Minuten pro Woche, bei einem Aufenthalt von sechs bis maximal zehn Wochen, ja was soll man denn da schaffen? Das ist noch nichtmal eine Kurzzeittherapie. Kann man auch lassen.


pücho123
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Beitrag So., 12.06.2022, 22:42

kaja hat geschrieben: Sa., 11.06.2022, 08:05 Alles was im ICD mit SK+ bewertet wird, gehört nicht in die Hände von Laien, also Heilpraktikern.

Ihnen ist per BGB verboten Erkrankungen zu behandeln, für die Sie nicht über die erforderlichen Sach- und Fachkenntnisse verfügen.

25 Jahre, ein Hauptschulabschluss und eine einzige Prüfung beim Gesundheitsamt...das sind keine ausreichenden Sach- und Fachkenntnisse. Das ist grob fahrlässig.

Das Ergebnis sieht man ja am Beispiel der TE mal wieder sehr gut.
Ob du das gut findest oder nicht: Mit Ausnahme von meldepflichtigen Infektionskrankheiten dürfen Heilpraktiker alle Krankheitsbilder behandeln -leider! Richtig finde ich das auch nicht, aber es ist so!
Und: ja, die Überprüfung beim GA ist ein Witz.

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