metropolis hat geschrieben: ↑So., 30.05.2021, 00:12
schade, dass ich erst jetzt zu dieser Diskussion stoße, denn ich finde mich in vielen deiner Beschreibungen wieder. Ich versuche das Thema mal ein bisschen für mich zu ordnen.
Liebste Metropolis!!! Mir hat vor allem die Passage um die Abstinenzregeln gefallen, weil ja meine Therapeutin genau so darauf bedacht ist, aber dann eben dennoch so "andere" mitunter "schwerwiegende" Fehler begangen hat und dies auch genau der Grund war, warum ich so absolut verwirrt war und die "Fragen" mit jeder Sitzung mehr wurden, während sich alles zunehmend nur mehr um meine Therapeutin gedreht hat.
Ich war sogar im Begriff, mir eingestehen zu müssen, dass ich möglicherweise ab einem Punkt wohl schon in eine Art Obsession geraten bin, wie ich sie noch niemals bei irgend einer anderen Frau erlebt habe.
Nun bin ich alles andere als jemand, der zum Stalker werden würde, dennoch hatte ich, auch wenn ich den Gedanken niemals verwirklicht hätte, immer wieder mal daran gedacht, wie es wohl wäre, einfach zu ihr zu fahren, nur um auf dem Parkplatz zu stehen (wo sie mich hoffentlich nicht "erwischt"), um ihr zumindest etwas näher zu sein, auch wenn ich sie niemals herausläuten würde oder ihr gar sagen würde, dass ich abseits unserer Termine, ihre Parkplätze vor ihrem Haus besucht hätte.
Da war ich mir sozusagen selbst nicht mehr ganz geheuer, aber Gott sei Dank, hat sich bis Heute alles wieder relativiert und setzt sich auch so fort.
Nun muss ich sagen, ich hätte gerne noch mehr von Dir gelesen bzw. würde noch mehr von Dir lesen wollen! Sehr interessant und vor allem meiner Meinung nach sehr gewählt ausgedrückt, wovon sich mir auch zeigt, dass hier jemand spricht, der wirklich auch aus Wissen und Erfahrung spricht!
metropolis hat geschrieben: ↑So., 30.05.2021, 00:14
Narzissten erkennen sich i.d.R. nicht als solche.
Wie du schon selbst angemerkt hast "i.d.R."!
Nebenbei bemerkt, gibt es ja gar keinen 100% Vollnarzissten, denn Narzissmus ist nur eine von vielen "Störungen", die je nachdem, weniger oder mehr von den zutreffenden Störungen ausmachen, zumal wird sich auch jegliche Störung unter gewissen Umständen stärker oder weniger stark zeigen bzw. ein Problem verursachen. Bei mir sind definitiv einige Narzisstische Merkmale vorhanden, die sich je nachdem, Online viel deutlicher zeigen, als im RL, vielleicht bin ich auch nur ein "Online-Narzisst", keine Ahnung, so toll bin ich nun auch wieder nicht, um ständige Google-basierte Selbstanalyse zu betreiben.
Nun, ein Narzisst würde sich ja nur dann als solcher erkennen, wenn er um die Merkmale Bescheid weiß und diese sich auch für ihn bestätigen, dann wird er (einige, viele) eher naheligend keine Geschichten daraus machen und es (mitunter sogar stolz) zugeben, wenn ihn jemand danach fragen würde, ob er denn einer ist.
Man darf auch nie verallgemeinern, egal um welches Thema es geht, auch wenn JEDER irgendwann, irgendwie das dann doch tut, mir passiert dies nämlich auch immer wieder... meist bei Tschetschenen, die alle exakt gleich wären, ohne dass es irgendwo dazwischen auch Unterschiede gäbe.
Es wird von "Gewalttätern" zum Beispiel auch immer davon ausgegangen, dass diese Menschen generell Gewalt anwenden, egal ob es sich bei ihren "Opfern" um Frauen, Kinder oder Tiere handelt, was ebenfalls in vielen Fällen nicht den wahren Tatsachen entspricht. Genau so ist es dann auch gerade zu typisch, dass der verhaltensgestörte Serien-Killer genau jener ist, der ein vorbildliches Familienleben geführt hat, im Kirchenchor anerkannt war und niemals durch aggressives Verhalten aufgefallen wäre.
Nur ist nicht jeder, der niemals durch aggressives Verhalten aufgefallen ist, im Kirchenchor spielt und ein vorzügliches Familienleben führt, ein Serien-Killer.
Im übrigen habe ich mir selbst schon die Frage gestellt, ob meine narzisstischen Züge wohl von mir selbst "heraufbeschwört" wurden, damit diese als "Schutzmechanismus" wirken können, immerhin habe ich eine Vielzahl an "Schutzmechanismen" entwickelt, eine davon wäre auch das Erkennen von diversen Emotionen/Gefühlslagen im Geschichtsausdruck anderer Menschen, bevor die es noch selbst erkennen würden, geschweige denn bevor es jemand anderer bemerkt.
Schlimm wird es nämlich dann, wenn sich meine Annahmen so oft "bestätigen", dass ich irgendwann schon fast davon ausgehen kann, immer richtig zu liegen, denn ohne jeden Zweifel, werde ich mich dennoch auch nach wie vor mal irren, das dann aber nicht mehr zu erkennen, kann dann durchaus Probleme mit sich bringen.