Erfahrungen mit der Rahmen- und Settinggestaltung
Eine strenge Form würde ja so gern kreiert, um DIE Standardtherapie zu haben, die total effizient und kostengünstig ist. Am besten per Computer durchzuführen, dann gibt es keine Wartezeiten und alles ist noch viel billiger.
Aber so etwas funktioniert eben nicht und das wird es auch nie.
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Schönen guten Morgen liebe lisbeth,
wieder mal ein wunderbarer und warmherziger Beitrag von dir. Danke!
Ich fühle mich mit diesem tatsächlich „bei mir „abgeholt. Ich denke, es gelang nicht die Beziehungsebene zu etablieren, auf der Übertragungsprozesse und Auseinandersetzungen überhaupt erträglich bearbeitbar sind. Mir fehlte der notwendige Halt dafür. Mich irritierte auch, dass sie zwar oft davon sprach, sie wisse nicht, ob der Beziehungsaufbau gelänge, diesen dann aber in meinem Verantwortungsbereich verortete. Da deutete sie schon eine vorzeitige Beendigung an, wenn (mir) dies nicht gelänge. Natürlich war das ein enormer Druck, der da auf mir lastete.
Insofern, und das kommt auch in deinem Beitrag sehr deutlich rüber, kann ich verstehen, welche Bedeutung eine stabile, haltgebende Beziehung hat, insbesondere für Menschen wie mich mit Bindungsstörung. Ich brauche diesen Halt, die Transparenz wo was hingehört (alleine schon für die Orientierung), vor allem aber etwas Warmherziges oder Annehmendes, damit ich das Gefühl habe, sie „bleibt trotz allem da“ und lehnt mich nicht ab. Und ich wünsche mir eine wirkliche Auseinandersetzung – nicht dieses „Ist alles nur Ihres“. Nach meinem Gefühl verweigert mir jemand mit so einer Haltung Beziehung (diesen Punkt finde ich besonders schwierig, da ich diese in Kindheit- und Jugend nie hatte) und Zusammenarbeit.
Davon gab es genau - nichts. Deshalb ist das Ende gesund, für beide Seiten.
Ich benötige auch eine „Anpassung“ des Rahmens oder Settings an mich und meinen Möglichkeiten, da ich viel zu unsicher und verängstigt in einem „normalen Setting“ wäre. Mir fehlen die Voraussetzungen für ein "normales Setting". Ich benötige ebenso die Flexibilität auf Seiten der Therapeutin von der du schreibst. Das weiß ich auch – daher auch der thread-Titel. Das ist sicher nicht leicht für die Therapeutin, würde ich mir aber von einer Analytikerin wünschen. Aus irgendeinem Grund wird mir ja immer zur Analyse mit meiner Bindungsstörung/trauma geraten. Das Wort Trauma ist gerade ein „rotes Tuch“ für mich, weil sie es stets gegen mich verwendete.
In meiner letzten Therapie (in der TfP) gab es sehr viele symbolische und „kindertherapeutische“ Elemente in meiner Therapie (das schreibe ich, weil mir hier immer wieder auffällt, dass in vielen Therapien tatsächlich „nur“ geredet wird). Mir war das gar nicht so bewusst, weil ich keine Vergleichsmöglichkeiten hatte. Ich denke, die Therapeutin hat mich damals freundlich, aber ohne jedes Aufheben einfach „da abgeholt“ wo ich stand – und mich dadurch nicht beschämt.
Deine Therapie hört sich für mich nach einer guten Passung und konstruktiver Zusammenarbeit an, auch wenn sicher vieles „errungen“ werden musste. Das freut mich für dich, ganz besonders nach deiner vorherigen Erfahrung.
wieder mal ein wunderbarer und warmherziger Beitrag von dir. Danke!
Ich fühle mich mit diesem tatsächlich „bei mir „abgeholt. Ich denke, es gelang nicht die Beziehungsebene zu etablieren, auf der Übertragungsprozesse und Auseinandersetzungen überhaupt erträglich bearbeitbar sind. Mir fehlte der notwendige Halt dafür. Mich irritierte auch, dass sie zwar oft davon sprach, sie wisse nicht, ob der Beziehungsaufbau gelänge, diesen dann aber in meinem Verantwortungsbereich verortete. Da deutete sie schon eine vorzeitige Beendigung an, wenn (mir) dies nicht gelänge. Natürlich war das ein enormer Druck, der da auf mir lastete.
Insofern, und das kommt auch in deinem Beitrag sehr deutlich rüber, kann ich verstehen, welche Bedeutung eine stabile, haltgebende Beziehung hat, insbesondere für Menschen wie mich mit Bindungsstörung. Ich brauche diesen Halt, die Transparenz wo was hingehört (alleine schon für die Orientierung), vor allem aber etwas Warmherziges oder Annehmendes, damit ich das Gefühl habe, sie „bleibt trotz allem da“ und lehnt mich nicht ab. Und ich wünsche mir eine wirkliche Auseinandersetzung – nicht dieses „Ist alles nur Ihres“. Nach meinem Gefühl verweigert mir jemand mit so einer Haltung Beziehung (diesen Punkt finde ich besonders schwierig, da ich diese in Kindheit- und Jugend nie hatte) und Zusammenarbeit.
Davon gab es genau - nichts. Deshalb ist das Ende gesund, für beide Seiten.
Ich benötige auch eine „Anpassung“ des Rahmens oder Settings an mich und meinen Möglichkeiten, da ich viel zu unsicher und verängstigt in einem „normalen Setting“ wäre. Mir fehlen die Voraussetzungen für ein "normales Setting". Ich benötige ebenso die Flexibilität auf Seiten der Therapeutin von der du schreibst. Das weiß ich auch – daher auch der thread-Titel. Das ist sicher nicht leicht für die Therapeutin, würde ich mir aber von einer Analytikerin wünschen. Aus irgendeinem Grund wird mir ja immer zur Analyse mit meiner Bindungsstörung/trauma geraten. Das Wort Trauma ist gerade ein „rotes Tuch“ für mich, weil sie es stets gegen mich verwendete.
In meiner letzten Therapie (in der TfP) gab es sehr viele symbolische und „kindertherapeutische“ Elemente in meiner Therapie (das schreibe ich, weil mir hier immer wieder auffällt, dass in vielen Therapien tatsächlich „nur“ geredet wird). Mir war das gar nicht so bewusst, weil ich keine Vergleichsmöglichkeiten hatte. Ich denke, die Therapeutin hat mich damals freundlich, aber ohne jedes Aufheben einfach „da abgeholt“ wo ich stand – und mich dadurch nicht beschämt.
Deine Therapie hört sich für mich nach einer guten Passung und konstruktiver Zusammenarbeit an, auch wenn sicher vieles „errungen“ werden musste. Das freut mich für dich, ganz besonders nach deiner vorherigen Erfahrung.
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Stimmt! Weil wir Menschen sind. Menschen, mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Bedürfnissen, Erlebnissen, Störungsbildern, Bewältigungsmechanismen,...Montana hat geschrieben: ↑So., 02.02.2020, 09:59 Eine strenge Form würde ja so gern kreiert, um DIE Standardtherapie zu haben, die total effizient und kostengünstig ist. Am besten per Computer durchzuführen, dann gibt es keine Wartezeiten und alles ist noch viel billiger.
Aber so etwas funktioniert eben nicht und das wird es auch nie.
Aber es wird immer mehr in dieser Richtung geforscht und auch tatsächlich schon therapiert...
Ich kann mir aber nicht vorstellen, WIE stumpf man sein muss um auf eine solche Therapie "anzusprechen".
Es wurde auch schon gezeigt, dass das wichtigste in einer Therapie tatsächlich die Beziehung ist. Ich persönlich glaube nicht, dass das Verfahren wirklich egal ist. Denn für mich hat es nicht funktioniert, das Vorhandensein verschiedener Anteile einfach zu ignorieren. Aber ohne Beziehung wird KEIN Verfahren funktionieren. Schon gar nicht bei Bindungstraumatisierten. Genauso könnte man auf die Idee kommen, Kinder nicht mehr von Menschen, sondern von Computern betreuen zu lassen.
Es wurde auch schon gezeigt, dass das wichtigste in einer Therapie tatsächlich die Beziehung ist. Ich persönlich glaube nicht, dass das Verfahren wirklich egal ist. Denn für mich hat es nicht funktioniert, das Vorhandensein verschiedener Anteile einfach zu ignorieren. Aber ohne Beziehung wird KEIN Verfahren funktionieren. Schon gar nicht bei Bindungstraumatisierten. Genauso könnte man auf die Idee kommen, Kinder nicht mehr von Menschen, sondern von Computern betreuen zu lassen.
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liebe PPpeppermint patty hat geschrieben: ↑So., 02.02.2020, 11:10 In meiner letzten Therapie (in der TfP) gab es sehr viele symbolische und „kindertherapeutische“ Elemente in meiner Therapie (das schreibe ich, weil mir hier immer wieder auffällt, dass in vielen Therapien tatsächlich „nur“ geredet wird). Mir war das gar nicht so bewusst, weil ich keine Vergleichsmöglichkeiten hatte. Ich denke, die Therapeutin hat mich damals freundlich, aber ohne jedes Aufheben einfach „da abgeholt“ wo ich stand – und mich dadurch nicht beschämt.
Das kann ich wirklich nur unterschreiben.
Denn genau das hier ist, was mir am allermeisten hilft.
Ich möchte das jetzt nicht spezifizieren, aber vieles auf "vorschulniveau" hilft mir am allermeisten.
Es sind oft Erklärungen über Gefühle, die wahrscheinlich ein Kind im Vorschulalter so auch verstehen würde, oft aber auch nonverbales, was am allerbesten ankommt.
Ich wäre verloren mit einer Therapeutin, wie es deine gewesen ist.
Und was ich dir sagen wollte, weil du doch irgendwann geschrieben hast, dass sie dir zum vorwurf gemacht hat, dass du was nicht mehr wusstest.
in der allerersten Stunde hat er mir gesagt, dass es sein kann, dass es auch zu Unstimmigkeiten kommt. Und dass wir dann darüber sprechen, wie es dazu gekommen ist und es klären, und zwar zusammen.
Das hat er mir gesagt, als es vor 1 Jahr zum ersten Konflikt gekommen ist. Ich wusste das nicht mehr, nicht mal ansatzweise.
Ich vergesse wirklich viel. Es gab schon Stunden in denen ich so dissoziiert bin, dass alle Abmachungen, die wir da getroffen haben, bei mir nichtmal verbal angekommen sind.
Und wenn das passiert, dann glaubt er mir das.
Ich hatte schon so angst, dass er mir nicht glaubt, dass ich mal wieder mal was verdisst hab. Er glaubt es immer.
Wenn Abmachungen oder Interventionen so bedrohlich für mich sind, dass ich es nicht mitbekomme, dann ist das eben so. Und dann versucht er es eben anders.
Mir gibt das große Sicherheit.
Ich frage mich, wie das gehen soll.peppermint patty hat geschrieben: ↑So., 02.02.2020, 11:10 Mich irritierte auch, dass sie zwar oft davon sprach, sie wisse nicht, ob der Beziehungsaufbau gelänge, diesen dann aber in meinem Verantwortungsbereich verortete.
Wenn jemand, der eine Bindungsproblematik hat, allein für den Beziehungsaufbau verantwortlich gemacht wird, das kann doch nur scheitern.
für mich ist das eigentlich das allerwichtigste. Das Gefühl, er bleibt da, egal, was passiert. In einer der letzten Stunden hat er mir gesagt, dass er auch dann da bleibt, wenn ich Dinge mache, um ihn auf Abstand zu kriegen, oder ihn wegzustoßen. Oft passiert das gar nicht bewusst, aber es passiert oft. Ich stoße ihn weg, und dann krueg ich Panik, dass er mich verlassen könnte.peppermint patty hat geschrieben: ↑So., 02.02.2020, 11:10 ... welche Bedeutung eine stabile, haltgebende Beziehung hat, insbesondere für Menschen wie mich mit Bindungsstörung. Ich brauche diesen Halt, die Transparenz wo was hingehört (alleine schon für die Orientierung), vor allem aber etwas Warmherziges oder Annehmendes, damit ich das Gefühl habe, sie „bleibt trotz allem da“ und lehnt mich nicht ab.
Dass er mich dann trotzdem nicht verlässt, war eine der wichtigsten Aussagen, die er jemals gemacht hat.
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry
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Und wieso gehst du nicht zu dieser Therapeutin? Eine psychoanalytische Therapie arbeitet (konzeptionell gesehen) mit dem jetzt erwachsenen Menschen (besonders bei Modifizierung, würde ich sagen, wo auch Regression nicht unbedingt so erwünscht ist). Wenn zu viel nicht passt, das erst passend gemacht werden muss, stellt sich die Frage, ob das Angebot wirklich so passend ist. Meine Therapie ist eine verbale... das erfordert bereits gewisse Kompetenzen. Hätte ich ich nicht mitgehen können, wäre hätte es etwas anderes gebraucht (andere Therapie), die besser passt hätte (ich komme damit sehr gut zurecht). Mehr oder weniger eigenständige traumatherapeutische Methoden oder Elemente, die in alle mögliche Verfahren integriert werden, haben nicht direkt etwas mit PA (oder auch anderen Richtlinienverfahren) zu tun... durch Mixe (was zum Glück auch nicht beliebig statthaft ist, sondern höchstens begrenzt) weiß man evtl. umso weniger, was einen erwartet. Daher ist es durchaus angemessen, wenn ein Therapeut seine Haltung erläutert. Wenn das nicht passt, passt es eben nicht.In meiner letzten Therapie (in der TfP) gab es sehr viele symbolische und „kindertherapeutische“ Elemente in meiner Therapie (das schreibe ich, weil mir hier immer wieder auffällt, dass in vielen Therapien tatsächlich „nur“ geredet wird). Mir war das gar nicht so bewusst, weil ich keine Vergleichsmöglichkeiten hatte. Ich denke, die Therapeutin hat mich damals freundlich, aber ohne jedes Aufheben einfach „da abgeholt“ wo ich stand – und mich dadurch nicht beschämt.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Ich halte diese Aussage für ziemlich gewagt. Nicht unbedingt in Deinem persönlichen Fall, aber hier im Forum gab es schon genug Geschichten in denen gerade solche Aussagen dazu geführt haben dass der Patient sich nicht weiterentwickelt hat und der Therapeut am Ende dann doch irgendwann überfordert war mit dem Verlauf und die Therapie beendet hat. Das ist dann wohl ein "doppelter Schlag".
Für meine Begriffe sollten Therapeuten in der Hinsicht nichts versprechen, das einzige was sie versprechen können ohne unglaubwürdig zu werden ist, dass sie sich stets um eine Klärung der Situation bemühen werden und darum mit dem Patienten eine Lösung zu finden (die aber zB. auch darin liegen kann zu sagen: Ich denke es wäre besser wenn Sie zu einem Kollegen gehen oder ähnliches).
Die Aussage: Sie können meine Grenzen gar nicht überschreiten (und letztlich ist es das, was Dein Therapeut damit aussagt) ist für meine Begriffe im besten Falle unüberlegt, im schlechtesten sich selbst masslos überschätzend.
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Ich kann mio nur zustimmen, wenn ich sie richtig verstanden habe.
Wenn es gut läuft, mag man solche Versprechungen glauben, ist ja auch sehr schön, wenn er sinngemäß sagt,
sie können meine Grenzen nicht überschreiten. Es mag auch Fälle geben, wo das so ist, wo über Konflikte gesprochen
wird.
Es gibt aber auch Fälle, wo dann abrupt die Therapie beendet wird. Auch wenn irgendwann mal gesagt wurde "ihr Platz
ist sicher." Als Patient fällt man dann ins Bodenlose und den Therapeuten interessiert dann nur noch, einen möglichst
schnell loszuwerden. Das ist meine Erfahrung.
Wenn es gut läuft, mag man solche Versprechungen glauben, ist ja auch sehr schön, wenn er sinngemäß sagt,
sie können meine Grenzen nicht überschreiten. Es mag auch Fälle geben, wo das so ist, wo über Konflikte gesprochen
wird.
Es gibt aber auch Fälle, wo dann abrupt die Therapie beendet wird. Auch wenn irgendwann mal gesagt wurde "ihr Platz
ist sicher." Als Patient fällt man dann ins Bodenlose und den Therapeuten interessiert dann nur noch, einen möglichst
schnell loszuwerden. Das ist meine Erfahrung.
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Liebe Vivi,
Und auch das.
Mir hat auch vieles im Bereich "Kindergarten". sehr geholfen, insbesondere auch Bilderbücher, wie zB die von Mies vanHout. Meine Thera hatte aber auch sehr viel entsprechendes Equipment in ihrem Behandlungszimmer - was ein Zeichen dafür ist, dass es auch anderen so geht. Ich finde es ebenso schwierig, dass hier zu äußern. Einerseits ist die ewig umprofessionell-Besserwisserei sehr anstrengend und andererseits ist es auch sehr persönlich. Umso schöner finde ich es, dass du mich an deinen Erfahrungen teilhaben lässt.Vivy hat geschrieben: ↑So., 02.02.2020, 12:24
Denn genau das hier ist, was mir am allermeisten hilft.
Ich möchte das jetzt nicht spezifizieren, aber vieles auf "vorschulniveau" hilft mir am allermeisten.
Es sind oft Erklärungen über Gefühle, die wahrscheinlich ein Kind im Vorschulalter so auch verstehen würde, oft aber auch nonverbales, was am allerbesten ankommt.
War ich ja auch. Ich weiß dadurch aber jetzt besser, worauf ich bei der Therapeutensuche achten muss.
Dieses "gemeinsam" klingt so gut für mich.
Und auch das.
Vivy hat geschrieben: ↑So., 02.02.2020, 12:24Letztendlich ist es sogar mehr Aufgabe einer Therapeutin als der einer Patientin. Nur Mal so.peppermint patty hat geschrieben: ↑So., 02.02.2020, 11:10 Mich irritierte auch, dass sie zwar oft davon sprach, sie wisse nicht, ob der Beziehungsaufbau gelänge, diesen dann aber in meinem Verantwortungsbereich verortete.
Ich glaube das wäre es für mich auch eine der wichtigsten Aussagen, dass die Therapeutin "trotz allem", also dem was ich mitbringe, "da bleibt".Vivy hat geschrieben: ↑So., 02.02.2020, 12:24 für mich ist das eigentlich das allerwichtigste. Das Gefühl, er bleibt da, egal, was passiert. In einer der letzten Stunden hat er mir gesagt, dass er auch dann da bleibt, wenn ich Dinge mache, um ihn auf Abstand zu kriegen, oder ihn wegzustoßen. Oft passiert das gar nicht bewusst, aber es passiert oft. Ich stoße ihn weg, und dann krueg ich Panik, dass er mich verlassen könnte.
Dass er mich dann trotzdem nicht verlässt, war eine der wichtigsten Aussagen, die er jemals gemacht hat.
Ich denke, da hat du jemand gefunden, der wirklich gut zu dir passt und sich deinen Bedürfnisse entsprechend anpassen kann. Hätte jetzt nicht gedacht, dass männliche Therapeuten auch so mütterlich sein können. Schön!
Was für eine Art von Therapie machst du eigentlich?
Ja, ich denke Du hast mich richtig verstanden.
Ein Therapeut der sozusagen mit "seinem Latein am Ende" ist hilft einem Patienten ja auch nicht weiter, schon gar nicht wenn er diesen "hält" weil dieser das zu brauchen meint.
Ich würde diesen Aspekt allerdings noch ausweiten, denn selbst wenn über Konflikte offen gesprochen werden kann bleibt der Therapeut ja in sich "begrenzt". Es geht also nicht nur um Grenzverletzungen durch den Patienten die belastend werden können sondern es kann auch sein, dass der Therapeut an seine eigenen fachlichen/menschlichen Grenzen stösst.Südländerin hat geschrieben: ↑So., 02.02.2020, 17:56 Es mag auch Fälle geben, wo das so ist, wo über Konflikte gesprochen
wird.
Ein Therapeut der sozusagen mit "seinem Latein am Ende" ist hilft einem Patienten ja auch nicht weiter, schon gar nicht wenn er diesen "hält" weil dieser das zu brauchen meint.
also, ich spreche ja hier nicht vom Forum, sondern von mir. Und weil du weder mich noch meinen Therapeuten kennst, kannst du sicher nicht beurteilen, wie das konkret ist.mio hat geschrieben: ↑So., 02.02.2020, 17:36
Ich halte diese Aussage für ziemlich gewagt. Nicht unbedingt in Deinem persönlichen Fall, aber hier im Forum gab es schon genug Geschichten in denen gerade solche Aussagen dazu geführt haben dass der Patient sich nicht weiterentwickelt hat und der Therapeut am Ende dann doch irgendwann überfordert war mit dem Verlauf und die Therapie beendet hat. Das ist dann wohl ein "doppelter Schlag".
Und das ist reine Interpretation, das hat diese Aussage nicht bedeutet. Er hat klare Grenzen und er sagt dann schon klipp und klar, wenn da was gewesen ist, was ihn stört.
Aber trotzdem geht er nicht aus dem Kontakt.
Und das ist für mich eine völlig neue Lernerfahrung. Dass ich mich nicht anpassen muss und brav sein, damit ich nicht mit Kontaktabbruch bestraft werde.
Mehr werd ich dazu jetzt auch nicht sagen.
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry
Ich bezweifle nicht, dass er Grenzen hat. Ich bezweifle nur dass Du diese uneingeschränkt überschreiten darfst ohne dass das Konsequenzen hätte.
Dieses Versprechen halte ich für irreführend.
Bei Dir mag das unproblematisch sein, weil Du vielleicht eh nicht dazu neigst Grenzen massiv zu überschreiten, aber auch sowas kann sich im Verlauf einer Therapie zB. verändern und nicht immer lässt sich alles voraussehen. Und weil sich der Verlauf eben nicht voraussehen lässt halte ich solche Aussagen für problematisch.
Gesetzt dem Fall ihr würdet irgendwann doch "unlösbar" aneinandergeraten und er sähe keine andere Möglichkeit mehr als die Therapie zu beenden ständest Du nämlich mit einer doppelten Enttäuschung da. Nicht nur, dass die Therapie vielleicht nicht den gewünschten Erfolg gebracht hätte, nein, er hätte auch noch sein Versprechen Dir gegenüber gebrochen.
Diese "Erlaubnis" ist nun mal problematisch, immerhin beinhaltet sie ein Versprechen in die Richtung: Egal was Sie tun (oder nicht tun, sich zB. nicht weiterentwickeln), ich werde Sie nicht verlassen. Und dieses Versprechen ist nun mal entweder nicht ausreichend durchdacht oder aber es basiert eben auf einer "grandiosen" Selbstüberschätzung.
Dass Du das nicht hören magst ist klar, Dir tut das ja im Moment auch gut. Nur könnte das eben bei dem oben geschilderten Szenario ins absolute Gegenteil umschlagen, weil Dich dann der vielleicht erste Mensch dem Du so sehr vertraut hast beschissen hätte.
Natürlich muss das nicht so kommen, das will ich ja auch gar nicht behaupten, aber es kann nunmal passieren und dann tut dieses gebrochene Versprechen eben das seinige und das sollte einem Therapeuten auch bewusst sein.
Dieses "nicht aus dem Kontakt gehen" ist an sich eine therapeutische Grundregel, also nichts was besonderer Erwähnung bedarf oder problematisch wäre, was problematisch ist ist das Versprechen dass er Dich "nicht verlassen wird".
Falls er das überhaupt so gesagt hat und das nicht nur Deine Auslegung war.
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