wie ein Krieg nicht nur auf dem direkten Weg zur Traumatisierung führen kann und diese Traumatisierung über Keimzellen an die nächste Generation weitergegeben wird,
sondern auch (zusätzlich) durch Erziehungsideologien die nächste Generation traumatisieren kann.
Wenn solche Erziehungswegweiser dann auch noch von einer Ärztin kommen, dann werden diesen eher gelaubt, als Laien.
https://kindergartenpaedagogik.de/facha ... rtens/1268(...)
Ihre Publikationen beeinflussten seinerzeit in hohem Maße die Familienerziehung, die auch teilweise Pflichtlektüre für alle die in Kindergärten tätigen sowie sich noch in Ausbildung befindenden Kindergärtnerinnen waren
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Die in genannter Publikation skizzierten Erziehungsvorstellungen sind eng an Adolf Hitlers "Mein Kampf" angelehnt, wonach der Deutsche hart zu sich selbst und anderen zu sein hat. Demzufolge sollte schon die Erziehung des Säuglings eine harte sein. So forderte Johanna Haarer klar und bündig, wenn das Kind schreit und selbst der Schnuller das Schreien nicht sofort stoppt: "Dann, liebe Mutter, werde hart! Fange nur ja nicht an, das Kind aus dem Bett herauszunehmen, es zu tragen, zu wiegen, zu fahren oder es auf dem Schoß zu halten, es gar zu stillen" (Haarer 1934, S. 158). Zudem warnte die Medizinerin vor einem Zuviel an zärtlichen mütterlichen Gefühlen, da "solche Affenliebe" das Kind wohl "verziehen" aber nicht "erziehen" würde. Ebenso forderte sie "keine Nachgiebigkeit" dem Säugling gegenüber:
"Auch wenn das Kind auf die Maßnahmen der Mutter mit eigensinnigem Geschrei antwortet, ja gerade dann lässt sie sich nicht irre machen. Mit ruhiger Bestimmtheit setzt sie ihren Willen weiter durch, vermeidet aber alle Heftigkeit und erlaubt sich unter keinen Umständen einen Zornesausbruch. Auch das schreiende Kind muss tun, was die Mutter für nötig hält und wird, falls es sich weiterhin ungezogen aufführt, gewissermaßen 'kaltgestellt', in einen Raum verbracht, wo es allein sein kann und so lange nicht beachtet, bis es sein Verhalten ändert. Man glaubt gar nicht, wie früh und wie rasch ein Kind solches Vorgehen begreift" (Haarer 1934, S. 249).
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Krass. Aber so manch einer von uns wird nach dieser Ideologie erzogen worden sein.