Re: Angst vor Klimawandel, Angst vor Verrohung
Verfasst: Do., 06.02.2020, 19:46
Na ja, wer oder was bestimmt darüber was jemand "wirklich braucht"?
Letztlich ist das sein eigenes Bedürfnis und das kommt ja immer irgendwoher.
Was gibt es den Leuten sich jedes Jahr ein neues Handy zu kaufen?
Sie sind "cool", sie haben die "neuste Technik", sie kriegen es sowieso günstig über ihren Handyvertrag, "sparen" also vermeintlich... Die Liste kann man denke ich noch weiter fortführen, das sind jetzt nur so die Sachen die ich in meinem Umfeld beobachten kann. Nicht immer treffen dabei sämtliche Aspekte zusammen, es ist manchmal auch nur einer, aber eines ist allen Aspekten gemeinsam: Sie erleben einen persönlichen Vorteil.
Dass DU das jetzt nicht als Vorteil siehst ist für die ja erst mal egal, sie meinen ja sich etwas Gutes zu tun und erleben das auch so. Sie meinen also das zu brauchen. So wie Du vielleicht andere "Dinge" (nicht im gegenständlichen Sinne gemeint, sondern allgemein, also zB. auch Haustiere, Hobbys etc.) zu brauchen meinst, die Du streng genommen auch gar nicht brauchst. Wirklich brauchen tun Menschen nämlich ziemlich wenige Dinge, die meisten Dinge bildet man sich ein zu brauchen.
Es macht auch wenig Sinn Menschen vorschreiben zu wollen was sie zu brauchen meinen und was nicht, Du kannst es ihnen allenfalls vorenthalten, aber dazu musst Du die Möglichkeiten haben oder schaffen, was in einer Demokratie nur mehrheitlich geht. Oder aber Du appellierst an ihren "gesunden Menschenverstand" aber um den ist es wenn es um Bedürfnisbefriedigung geht meist eben nicht soooo gut bestellt, der setzt dann auch mal gerne aus.
Ich habe vor Kurzem einen Artikel gelesen in dem es darum ging das irgendjemand bereits vor 100 Jahren prognostiziert hat dass die Menschen in damals 20 oder 30 Jahren nur noch 12h/Woche arbeiten müssten um zu leben. Diese These wurde dann beleuchtet und als technologisch korrekt und machbar bewertet und es wurde die Frage gestellt, warum es nicht so gekommen ist. Antwort: Wir - als Gesellschaft - haben uns gegen die Zeit und für den Konsum entschieden. Unser Bedürfnis nach Konsum ist also scheinbar größer als unser Bedürfnis nach Freizeit. Und da kann man denke ich zB. auch "sparen" (also Sparkonto und sowas) drunter fassen, gemeint ist der Drang "anzuhäufen".
Ganz anders sieht das zB. bei einem afrikanischen Volk aus, das hat mal ein Hotel festgestellt, dass das Problem hatte dass die Mitarbeiter sobald sie ihren Monatslohn hatten einfach erst mal nicht mehr gekommen sind und erst wieder auftauchten nachdem das Geld ausgegeben war. Diesen Menschen leuchtete nicht ein warum sie arbeiten sollen, wenn es doch gar keinen Grund dazu gibt, statt dessen verbrachten sie die Zeit bei ihrer Familie. Im Grunde zutiefst logisch. Das Hotel bekam das Problem auch nicht über Gespräche gelöst, es war ihnen einfach nicht beizubringen. Erst als das Hotel den Lohn häufiger (ich weiss nicht mehr ob wöchentlich oder täglich) ausbezahlt hat begannen die Mitarbeiter regelmässig zu erscheinen.
Es scheint also einen kulturellen Hintergrund für diesen Drang "anzuhäufen" zu geben. Ich tippe mal auf erlebte Notzeiten.
In einer anderen Studie hat man sich nämlich damit beschäftigt warum Schimpansen - auch Artgenossen gegenüber - sich aggressiv verhalten wenn es um "Probleme" geht, die Bonobos (beide trennt geografisch nur ein Fluss, der Kongo meine ich und sie stammen von einer Linie ab) Probleme hingegen sozial lösen und keinerlei aggressives Verhalten zeigen. Auch hier war die Vermutung, dass die Schimpansen irgendwann Notzeiten erlebt hatten in ihrer Entwicklungsgeschichte, die Bonobos hingegen nicht.
Wenn wir also der "menschlichen Gier" insgesamt etwas entgegensetzen wollen müssten wir Mangelerfahrungen vermeiden und das wohl über viele viele Generationen hinweg. Wir müssten also alle immer ausreichend sicher sein, genug zu essen und zu trinken haben und das WELTWEIT.
Es ist leicht zu sagen "Ich verzichte darauf" wenn man keinen Mangel verspürt, verspürt man jedoch einen, dann fällt es schwer. Zumal wir uns ja auch noch untereinander vergleichen und mit den "Mitmenschen" mithalten wollen, Stichwort: Relative Armut.
Auf der "Aber das brauchst Du doch gar nicht!" Schiene allein wird das Problem also nicht lösbar sein solange die Menschen GLAUBEN das und das zu brauchen und sie es sich auch leisten können. Das dürfte schon eher über den Wert bzw. die Kosten lösbar sein und da läuft eben ganz viel schief.
Ich persönlich brauche auch nicht jedes Jahr ein neues Handy, meines ist wahrscheinlich sowas wie 5 Jahre alt, aber nur deshalb kann ich ja keinem anderen vorschreiben dass er sich keins kaufen darf. Solange der das darf und kann darf der das, da hab ich dem nix vorzuschreiben. Das wäre übergriffig.
Letztlich ist das sein eigenes Bedürfnis und das kommt ja immer irgendwoher.
Was gibt es den Leuten sich jedes Jahr ein neues Handy zu kaufen?
Sie sind "cool", sie haben die "neuste Technik", sie kriegen es sowieso günstig über ihren Handyvertrag, "sparen" also vermeintlich... Die Liste kann man denke ich noch weiter fortführen, das sind jetzt nur so die Sachen die ich in meinem Umfeld beobachten kann. Nicht immer treffen dabei sämtliche Aspekte zusammen, es ist manchmal auch nur einer, aber eines ist allen Aspekten gemeinsam: Sie erleben einen persönlichen Vorteil.
Dass DU das jetzt nicht als Vorteil siehst ist für die ja erst mal egal, sie meinen ja sich etwas Gutes zu tun und erleben das auch so. Sie meinen also das zu brauchen. So wie Du vielleicht andere "Dinge" (nicht im gegenständlichen Sinne gemeint, sondern allgemein, also zB. auch Haustiere, Hobbys etc.) zu brauchen meinst, die Du streng genommen auch gar nicht brauchst. Wirklich brauchen tun Menschen nämlich ziemlich wenige Dinge, die meisten Dinge bildet man sich ein zu brauchen.
Es macht auch wenig Sinn Menschen vorschreiben zu wollen was sie zu brauchen meinen und was nicht, Du kannst es ihnen allenfalls vorenthalten, aber dazu musst Du die Möglichkeiten haben oder schaffen, was in einer Demokratie nur mehrheitlich geht. Oder aber Du appellierst an ihren "gesunden Menschenverstand" aber um den ist es wenn es um Bedürfnisbefriedigung geht meist eben nicht soooo gut bestellt, der setzt dann auch mal gerne aus.
Ich habe vor Kurzem einen Artikel gelesen in dem es darum ging das irgendjemand bereits vor 100 Jahren prognostiziert hat dass die Menschen in damals 20 oder 30 Jahren nur noch 12h/Woche arbeiten müssten um zu leben. Diese These wurde dann beleuchtet und als technologisch korrekt und machbar bewertet und es wurde die Frage gestellt, warum es nicht so gekommen ist. Antwort: Wir - als Gesellschaft - haben uns gegen die Zeit und für den Konsum entschieden. Unser Bedürfnis nach Konsum ist also scheinbar größer als unser Bedürfnis nach Freizeit. Und da kann man denke ich zB. auch "sparen" (also Sparkonto und sowas) drunter fassen, gemeint ist der Drang "anzuhäufen".
Ganz anders sieht das zB. bei einem afrikanischen Volk aus, das hat mal ein Hotel festgestellt, dass das Problem hatte dass die Mitarbeiter sobald sie ihren Monatslohn hatten einfach erst mal nicht mehr gekommen sind und erst wieder auftauchten nachdem das Geld ausgegeben war. Diesen Menschen leuchtete nicht ein warum sie arbeiten sollen, wenn es doch gar keinen Grund dazu gibt, statt dessen verbrachten sie die Zeit bei ihrer Familie. Im Grunde zutiefst logisch. Das Hotel bekam das Problem auch nicht über Gespräche gelöst, es war ihnen einfach nicht beizubringen. Erst als das Hotel den Lohn häufiger (ich weiss nicht mehr ob wöchentlich oder täglich) ausbezahlt hat begannen die Mitarbeiter regelmässig zu erscheinen.
Es scheint also einen kulturellen Hintergrund für diesen Drang "anzuhäufen" zu geben. Ich tippe mal auf erlebte Notzeiten.
In einer anderen Studie hat man sich nämlich damit beschäftigt warum Schimpansen - auch Artgenossen gegenüber - sich aggressiv verhalten wenn es um "Probleme" geht, die Bonobos (beide trennt geografisch nur ein Fluss, der Kongo meine ich und sie stammen von einer Linie ab) Probleme hingegen sozial lösen und keinerlei aggressives Verhalten zeigen. Auch hier war die Vermutung, dass die Schimpansen irgendwann Notzeiten erlebt hatten in ihrer Entwicklungsgeschichte, die Bonobos hingegen nicht.
Wenn wir also der "menschlichen Gier" insgesamt etwas entgegensetzen wollen müssten wir Mangelerfahrungen vermeiden und das wohl über viele viele Generationen hinweg. Wir müssten also alle immer ausreichend sicher sein, genug zu essen und zu trinken haben und das WELTWEIT.
Es ist leicht zu sagen "Ich verzichte darauf" wenn man keinen Mangel verspürt, verspürt man jedoch einen, dann fällt es schwer. Zumal wir uns ja auch noch untereinander vergleichen und mit den "Mitmenschen" mithalten wollen, Stichwort: Relative Armut.
Auf der "Aber das brauchst Du doch gar nicht!" Schiene allein wird das Problem also nicht lösbar sein solange die Menschen GLAUBEN das und das zu brauchen und sie es sich auch leisten können. Das dürfte schon eher über den Wert bzw. die Kosten lösbar sein und da läuft eben ganz viel schief.
Ich persönlich brauche auch nicht jedes Jahr ein neues Handy, meines ist wahrscheinlich sowas wie 5 Jahre alt, aber nur deshalb kann ich ja keinem anderen vorschreiben dass er sich keins kaufen darf. Solange der das darf und kann darf der das, da hab ich dem nix vorzuschreiben. Das wäre übergriffig.