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So., 18.08.2019, 15:55
@ Stern, wenn Du willst, u/o an alle anderen,
Ja, anderen war die Zeit zu schade, das liegt aber an Dingen, die Du scheinbar nicht verstehst, oder nicht verstehen möchtest, Deine Entscheidung.
Ich bin nach wie vor der Meinung, das das Thema des Threads sehr unglücklich formuliert wurde.
Sonst wäre diese Auseinandersetzung gar nicht erst entstanden. Für mich kann ich sagen, dass ich die Fakten die Du gebracht hast gar nicht bezweifelt habe, aber ich hatte das Thema anders verstanden.
Dann hatte ich das Gefühl, Du Marschierst hier durch, mähst alle, die das Thema anders verstanden haben um und hast null Toleranz dieser anderen Gedanken wieder. Eine Art Ignoranz, die mir persönlich eben ganz böse aufstößt.
Das ist nun mal ein schwieriges Thema, das für Betroffene Menschen mit Psychose sehr schlimm sein kann. Für diese mache ich mich Stark. Das sagt aber nicht aus, dass ich die Straftäter mit Psychose gleich behandeln und gleich sehen würde.
Mich persönlich hat in 10 Jahren niemals ein Psychotiker angegriffen, noch nicht mal die aus der Forensik und wir haben hier in der Klinik eine sehr große Forensik. Gott sei Lob und Dank, dass ich dort nie arbeiten musste ! Mir war es unheimlich, als ich die eine Station, die meiner gegenüber war, gehen musste, um etwas zu holen oder zu bringen.
Ich hatte natürlich schon manch brenzlige Situation und nicht jede konnte allein gelöst werden. Und ich war auch z.B. in der Heidelberger Forensik, ist von außen von einem Gefängnis kaum zu unterscheiden. Man kommt wirklich nur rein, wenn durch die Schleuse kommt. Und als ich drin war, dachte ich, oh Gott, hoffentlich komme ich hier wieder raus.
Mittlerweile bin ich der Meinung, dass alle Menschen, die solch schreckliche Taten machen, psychisch krank sind. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man solche Dinge einfach so tun kann.
Was alles sein kann, welch krasse Gewalt angewendet werden kann, was alles passieren kann, darf natürlich nicht außer Acht gelassen werden, das wäre Fatal. Nur trifft das ganze eben tatsächlich nur einen Teil von Psychotikern und über den Rest der Betroffenen wird von und in der Öffentlichkeit dann aber auch so geurteilt. Schon allein die Verknüpfung von psychisch krank, und/oder psychotisch = gewalttätig und brutal ist trägt schon gewisse Gefahren und vor allem auch eine gewisse Verantwortung in sich.
Gerade auch, wenn es Fälle in der Öffentlichkeit gibt, braucht es eine gewisse Sensibilität, damit man solche falschen Annahmen zumindest eingedämmt werden könnten. Dafür braucht es eben nicht nur das Wissen um Fakten, sondern auch fachlich guten und einfühlsamen Umgang und wenn ich diese Dinge in der Presse lese, komme ich immer wieder zum gleichen Ergebnis. Nämlich, dass genau DAS nicht, oder zumindest viel zu wenig da ist. Und das ist es, was ich bemängle, es kommt sofort zu einer Stigmatisierung, die eben ganz undifferenziert alle Psychotiker in einen Topf wirft.
Es kommt dann so rüber, dass alle Psychotiker so sind und weg gesperrt werden müssen.
Und wenn sich hier Menschen, die eine Psychose haben, zu Wort melden, dann finde ich, ist es angebracht, achtsam miteinander umzugehen. Und deren Bedenken, Ängste, Befürchtungen, … genau so ernst zu nehmen, wie das was zu recht über die andere Zielgruppe gesagt wird.
Und noch ein drittes Mal, die Fakten stell ich nicht in Frage und ich verharmlose die Fakten auch nicht .... aber ich kann auch nicht zusehen, wenn diesbezüglich nicht differenziert, sondern verallgemeinert wird. Das erscheint mir als sehr ungerecht. Das sehe ich auch nicht nur, wenn es um Psychotiker geht, sondern generell.
Natürlich kann man auch, mehr oder weniger Thread mit Fakten überrennen und alle die davor nicht mit einander geschrieben haben wegdrängen, aber so verstehe ich ein Forum nicht. So ein Alleingang kann man machen, klar, aber dann regen sich andere eben unter Umständen auf, zu recht, wie ich meine. Und damit wird man so einem Thema einfach nicht gerecht.
Liebe Grüße, Maskerade
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