Warum werden Psychotiker nicht zwangseingewiesen?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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stern
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Beitrag So., 18.08.2019, 15:05

mio hat geschrieben: So., 18.08.2019, 14:26
Wenn man jemanden aufgrund eines Verdachts einsperren lassen könnte, dann müsste dieses Recht in unserem Land JEDEM zustehen, also auch dem Psychotiker der sich das alles nur einbildet.
? Die Barriere hat man doch schon durchbrochen... also nach den Maßgaben für die Präventivhaft kann in best. Fällen auch schon bei Verdacht eingeschritten werden. Und wer sagt, dass das dann auf jeden ausgeweitet werden muss (bisher gilt das mW für Gefährder)... das kann man aber sicher noch auf weitere Gruppen ausdehnen. Stichworte auch: Unterbindungsgewahrsam oder "drohende Gefahr". Gesetzliches Spielraum gibt es meist... notfalls muss das Verfassungsgericht ran, was noch im rechtstaatlichen Rahmen ist.

Einsperren lassen kann man selbst natürlich niemanden, sondern das entscheidet immer ein Richter, ob die Kriterien dafür gegeben sind. Nicht dass der Eindruck entsteht, man könnte einfach unliebsame Mitmenschen wegsperren.
Zuletzt geändert von stern am So., 18.08.2019, 15:14, insgesamt 2-mal geändert.
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mio
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Beitrag So., 18.08.2019, 15:11

stern hat geschrieben: So., 18.08.2019, 14:37 Aber Gesetze sind nicht in Stein gemeiselt.
Stimmt, ich starte eine Petition dass alle Menschen mit NPS eingesperrt werden. Dürfte im Trend des Zeitgeistes sein den krankhaften Narzissmus auszumerzen aus unserer Gesellschaft.

Dann werden alle Menschen auf das Störungsbild professionell gescreent (geht ja mittlerweile sogar per MRT: https://www.welt.de/gesundheit/psycholo ... ndert.html) und weggesperrt.

Dufte Vorstellung! :)

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stern
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Beitrag So., 18.08.2019, 15:13

Zynismus ist auch eine Möglichkeiten damit umzugehen...
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Beitrag So., 18.08.2019, 15:17

Das war nicht zynisch gemeint. Das war mein Ernst.

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stern
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Beitrag So., 18.08.2019, 15:27

Dass du eine Petition zum Einsperren pauschal für alle Menschen mit NPS startest? Na denn. :prost: Viel Erfolg!

Menschen mit erhöhtem Sicherheitsbedürfnis könnten auch alternativ nach Bayern ziehen. Dort langen mitunter bereits drohende Gefahren, die Befristung der sog. Vorbeugehaft würde aufgehoben, Psychiatrieaufenthalte sollten in einer Zentraldatei gespeichert werden (mit Zugriff für die Polizei, usw.) Wie toll Alexa für die innere Sicherheit sein könnte, hat Seehofer auch überlegt, usw. Da brauche ich keinen Zynismus, sondern das ist schon bayerische Realität. :ja:
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Beitrag So., 18.08.2019, 15:33

Kannst Du bitte noch zehn weitere Belege dafür posten?

Danke.

(Das war jetzt zynisch gemeint.)

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stern
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Beitrag So., 18.08.2019, 15:35

Für welche Sachverhalte genau? Für die unbefristete Präventivhaft in Bayern? Die geplante Zentraldatei für Psychiatrieaufenthalte, die dann auf den letzten Metern doch abgewendet werden konnte? Die Neuerungen zum PsychkG in Bayern, das kürzlich Refomiert wurde?
Zuletzt geändert von stern am So., 18.08.2019, 15:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag So., 18.08.2019, 15:39

Als sinnvolle Antwort auf die Frage: "WARUM werden Psychotiker NICHT AUTOMATISCH ZWANGSEINGEWIESEN?" :)

Wenn Du in der Schule auf diese Frage mit: "Sie werden aber doch unter bestimmten Umständen zwangseingewiesen, siehe ABC..." geantwortet hättest, dann hätte Dein Lehrer darunter geschrieben: Sehr schön. Aber dennoch 6. Thema verfehlt.

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stern
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Beitrag So., 18.08.2019, 15:45

Exakt: Unter (genau) bestimmten Umständen ist das möglich. Es gibt rechtliche Hürden, weswegen nicht jeder beliebige Umstand eine Zwangsbehandlung legitimiert. Sondern es ist vielmehr nur unter bestimmten Umständen möglich, die ich erläuterte. Daher werden Psychotiker nicht pauschal eingewiesen oder zwangsbehandelt... vielmehr sind die vorgesehenen Verfahrenswege zu beachten (und es wird eine Einzelfallentscheidung getroffen). Das entscheidet also auch NIE der Angehöriger selbst. Viel Spaß bei deinem Spiel... ich ziehe weiterhin die inhaltliche Diskussion vor. :)
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Beitrag So., 18.08.2019, 15:55

@ Stern, wenn Du willst, u/o an alle anderen,


Ja, anderen war die Zeit zu schade, das liegt aber an Dingen, die Du scheinbar nicht verstehst, oder nicht verstehen möchtest, Deine Entscheidung.

Ich bin nach wie vor der Meinung, das das Thema des Threads sehr unglücklich formuliert wurde.

Sonst wäre diese Auseinandersetzung gar nicht erst entstanden. Für mich kann ich sagen, dass ich die Fakten die Du gebracht hast gar nicht bezweifelt habe, aber ich hatte das Thema anders verstanden.

Dann hatte ich das Gefühl, Du Marschierst hier durch, mähst alle, die das Thema anders verstanden haben um und hast null Toleranz dieser anderen Gedanken wieder. Eine Art Ignoranz, die mir persönlich eben ganz böse aufstößt.

Das ist nun mal ein schwieriges Thema, das für Betroffene Menschen mit Psychose sehr schlimm sein kann. Für diese mache ich mich Stark. Das sagt aber nicht aus, dass ich die Straftäter mit Psychose gleich behandeln und gleich sehen würde.

Mich persönlich hat in 10 Jahren niemals ein Psychotiker angegriffen, noch nicht mal die aus der Forensik und wir haben hier in der Klinik eine sehr große Forensik. Gott sei Lob und Dank, dass ich dort nie arbeiten musste ! Mir war es unheimlich, als ich die eine Station, die meiner gegenüber war, gehen musste, um etwas zu holen oder zu bringen.
Ich hatte natürlich schon manch brenzlige Situation und nicht jede konnte allein gelöst werden. Und ich war auch z.B. in der Heidelberger Forensik, ist von außen von einem Gefängnis kaum zu unterscheiden. Man kommt wirklich nur rein, wenn durch die Schleuse kommt. Und als ich drin war, dachte ich, oh Gott, hoffentlich komme ich hier wieder raus.
Mittlerweile bin ich der Meinung, dass alle Menschen, die solch schreckliche Taten machen, psychisch krank sind. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man solche Dinge einfach so tun kann.


Was alles sein kann, welch krasse Gewalt angewendet werden kann, was alles passieren kann, darf natürlich nicht außer Acht gelassen werden, das wäre Fatal. Nur trifft das ganze eben tatsächlich nur einen Teil von Psychotikern und über den Rest der Betroffenen wird von und in der Öffentlichkeit dann aber auch so geurteilt. Schon allein die Verknüpfung von psychisch krank, und/oder psychotisch = gewalttätig und brutal ist trägt schon gewisse Gefahren und vor allem auch eine gewisse Verantwortung in sich.

Gerade auch, wenn es Fälle in der Öffentlichkeit gibt, braucht es eine gewisse Sensibilität, damit man solche falschen Annahmen zumindest eingedämmt werden könnten. Dafür braucht es eben nicht nur das Wissen um Fakten, sondern auch fachlich guten und einfühlsamen Umgang und wenn ich diese Dinge in der Presse lese, komme ich immer wieder zum gleichen Ergebnis. Nämlich, dass genau DAS nicht, oder zumindest viel zu wenig da ist. Und das ist es, was ich bemängle, es kommt sofort zu einer Stigmatisierung, die eben ganz undifferenziert alle Psychotiker in einen Topf wirft.
Es kommt dann so rüber, dass alle Psychotiker so sind und weg gesperrt werden müssen.

Und wenn sich hier Menschen, die eine Psychose haben, zu Wort melden, dann finde ich, ist es angebracht, achtsam miteinander umzugehen. Und deren Bedenken, Ängste, Befürchtungen, … genau so ernst zu nehmen, wie das was zu recht über die andere Zielgruppe gesagt wird.

Und noch ein drittes Mal, die Fakten stell ich nicht in Frage und ich verharmlose die Fakten auch nicht .... aber ich kann auch nicht zusehen, wenn diesbezüglich nicht differenziert, sondern verallgemeinert wird. Das erscheint mir als sehr ungerecht. Das sehe ich auch nicht nur, wenn es um Psychotiker geht, sondern generell.

Natürlich kann man auch, mehr oder weniger Thread mit Fakten überrennen und alle die davor nicht mit einander geschrieben haben wegdrängen, aber so verstehe ich ein Forum nicht. So ein Alleingang kann man machen, klar, aber dann regen sich andere eben unter Umständen auf, zu recht, wie ich meine. Und damit wird man so einem Thema einfach nicht gerecht.
Liebe Grüße, Maskerade

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Maskerade
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Beitrag So., 18.08.2019, 15:56

FORTSETZUNG


Was macht es so schwer, beide Sichtweisen zu sehen ? Beide sind mehr als legitim, finde ich. Und spätestens, wenn es in so eine seltsame Richtung geht, müsste man sich doch fragen, was da schief läuft, das ist doch erstmal gar nicht schlimm. ! Was daraus gemacht wird, das finde ich schon eher schlimm. Und das hier ist das Selbsthilfeforum, in dem Menschen schreiben, die mehr oder weniger Probleme haben und krank sind. Da ist doch ein konstruktiver Umgang not-wendig, bei so heiklen Themen besonders. Aber wie gesagt, ich finde, das Thema war unglücklich formuliert. Und ich finde es von der Threaderstellerin sehr schade, dass sie das nicht klar gestellt hat, als es begann, in so eine ungute Richtung zu gehen. Sie hätte manches sofort aus der Welt schaffen können, aber durch " Nichtkommunikation " ist das eben nicht möglich.

@ Stern,

wenn Du mich wegen ignore jetzt wieder nicht gelesen hast, dann soll es wohl so sein ... Schade, aber nicht zu ändern.
Für mich besteht jedes Thema immer aus mehr, als nur aus Fakten, denn Fakten können schnell Unrecht schaffen, das geschieht natürlich im Hintergrund. Und Fakten verhelfen zu keinem umfassenden Wissen und blenden persönliche Erfahrungen aus, die es aber eben auch gibt und die auch dazu gehören.
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag So., 18.08.2019, 16:07

Das ist nun mal ein schwieriges Thema, das für Betroffene Menschen mit Psychose sehr schlimm sein kann. Für diese mache ich mich Stark. Das sagt aber nicht aus, dass ich die Straftäter mit Psychose gleich behandeln und gleich sehen würde.
Wie gesagt, eine Psychose einer Person macht u.U. auch Angehörige zu Betroffenen. Auch Personen, die Opfer wurden (oder Angehörige von Opfern) sind dann von einer solchen Erkrankung mehr oder weniger direkt betroffen, usw. Es versteht sich von selbst, dass nicht jeder aus die gleiche Perspektive einnimmt oder einnehmen muss. Dass Psychose nicht gleich Psychose ist, schrieb ich in gefühlt jedem Beitrag.
Mittlerweile bin ich der Meinung, dass alle Menschen, die solch schreckliche Taten machen, psychisch krank sind. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man solche Dinge einfach so tun kann.
Es ist in der Tat schwer nachvollziehbar, wenn überhaupt. Aber mind. der Richter sieht nicht jeden Täter als psychisch krank bzw. schuldunfähig an. Dafür gibt es spezielle Gutachter, die das entscheiden.
Nur trifft das ganze eben tatsächlich nur einen Teil von Psychotikern
Selbst Zahlen zitierte ich und schrieb nie alle. All das ist Differenzierung. Ein Teil wird gewalttätig, ein Teil nicht. Ich kann da von mir absehen, wenn mich etwas nicht betrifft. Benennung von Fakten sehe ich nicht als diskriminierende Verknüpfung. Oder soll man beschönigen... nee, nicht mein Ding...auch nicht gefühlte Wahrheiten. Also die Bennennung der Tatsache, dass es auch suizidale Depressive gibt, hieß noch nie, dass alle suizidal sind. Und doch gibt es diese zu einem best. Anteil. Um nicht zu pauschalieren, dröselte ich sogar zahlenmäßig auf.
Und wenn sich hier Menschen, die eine Psychose haben, zu Wort melden, dann finde ich, ist es angebracht, achtsam miteinander umzugehen.
Wie gesagt, es gibt auch andere betroffene Gruppen. Ich weiß jetzt nicht, ob du Achtsamkeit nur für Kranke angebracht siehst... auch das Umfeld kann massiv belastet sein (bis hin zu erlebten Gewaltätigkeiten aufgrund einer Erkrankung). Das gibt es eben auch...
Zuletzt geändert von stern am So., 18.08.2019, 16:30, insgesamt 4-mal geändert.
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Beitrag So., 18.08.2019, 16:17

Maskerade, das sehe ich anders, ich finde Fakten sind grundsätzlich wichtig und unerlässlich in einer Diskussion. Es müssen nur halt auch wirklich
a) Fakten sein (also nicht nur irgendwelche Zeitungartikel, die Mutmaßungen oder irgendwelche politischen Vorhaben verbreiten oder "Expertenmeinungen" wiedergeben - auch Meinungen von Experten sind Meinungen und keine Fakten)
b) und sie müssen zum Thema passen, d.h. geeignet sein, die vorgebrachten Thesen zu untermauern. Wenn ich auf eine Frage nach der Beschneidung von Persönlichkeitsrechten, die eine rechtlich-moralische Frage ist, mit Statistiken antworte, so sind das Informationen, die keine Relevanz haben.

Wenn man nun jede Menge irrelevante Informationen in eine Diskussion wirft, führt das dazu, dass zu viele Nebenschauplätze entstehen und die Diskussion der eigentlichen Frage in den Hintergrund rutscht. Das ist denke ich das Problem in diesem Thread...
It is better to have tried in vain, than never tried at all...


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Beitrag So., 18.08.2019, 16:26

Stern,

Geht mir zu schnell, habe gepostet und sofort gehst Du drauf los, so bleibt es unmöglich, mit Dir zu kommunizieren. Nachdenken nicht nicht nötig ?

Ich habe die Angehörigen und Menschen, die durch Psychosekranke in große Not kommen können, nicht ausgeschlossen, aber so wie Du schreibst, kommen bei mir hier einige Dinge ganz anders rüber.

Aber ok, wenn man sich nur an Fakten halten will, kann man das machen, das ist man dann auch nicht genötigt eigene Erfahrungen und damit sich selbst einzubringen. Ich kann die Reaktion einzelner auf jeden Fall gut verstehen, wenn ich daran denke, wie Du bei mir selbst rüber kommt. Dann musst Du da wohl alleine durch und kannst nicht erwarten, dass das auch der Weg der anderen ist. Aber bitte tritt uns nicht platt dabei, sonst sind mit Fakten tapeziert und fragen und uns, warum wir uns in unserer Wohnung ( Körper, Geist, Selle ) nicht wohlfühlen. ...
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag So., 18.08.2019, 16:30

stern hat geschrieben: So., 18.08.2019, 15:45 Es gibt rechtliche Hürden, weswegen nicht jeder beliebige Umstand eine Zwangsbehandlung legitimiert. Sondern es ist vielmehr nur unter bestimmten Umständen möglich, die ich erläuterte. Daher werden Psychotiker nicht pauschal eingewiesen oder zwangsbehandelt...
Stern, da drehst du die Kausalität um. Die Tatsache, dass es diese rechtlichen Hürden gibt, ist nicht Ursache, sondern Folge der Tatsache, dass Psychotiker nicht pauschal zwangsbehandelt werden können. Die Ursache liegt in den unveräußerbaren Menschenrechten, die uns in unserer Verfassung garantiert sind und die auch für Psychotiker gelten. Man darf sie nämlich nicht aufgrund ihrer Erkrankung stigmatisieren, sondern muss im Einzelfall beurteilen, ob die Rechte Anderer durch akute Fremdgefährdung so weit eingeschränkt sind, dass man das hohe Gut auf persönliche Freiheit zum Schutze der Rechte Anderer einschränken darf. Und ich bin verdammt froh, dass das so ist. Sonst könnte man ja alle möglichen Risikogruppen identifizieren und internieren. Wie wäre es z.B. mit Kindern von Alkoholikern oder mit Heimkindern? Die haben auch ein höheres Risiko, straffällig zu werden.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

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