Wurde ich möglicherweise missbraucht?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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UrsulaMeyer
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 10:39

Hallo! Ich sehe hier wirklich kein Problem. Es hängt alles von Ihrer Einstellung zu dieser Situation ab. Wenn Sie anfangen, sich selbst zu betrügen, denken Sie, dass Sie ein Opfer sind, dann sei es so. Wenn Sie sich nicht darauf konzentrieren, wird Sie diese Frage nicht mehr stören. Viel Glück!

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 13:08

Ich muss mich jetzt noch mal zu Wort melden.

Es könnte sein, dass ich den TE missverstanden habe (dann korrigier mich gerne, Hs77), aber er scheint kein erfülltes Beziehungs- oder Sexleben zu haben - und das ist meines Wissens für viele Menschen substanziell wichtig.

Und dass man dann Ursachenforschung betreiben will, kann ich verstehen.

Ich würde - sofern der Bedarf da ist, aber (wie schon andere vor mir) zu einer Psychotherapie raten, in der zumindest gemäß meiner Erfahrung das Augenmerk darauf gerichtet ist, unter Berücksichtigung der Ursachen im Hier und Jetzt ein besseres Leben zu führen.
Vielleicht ist das Thema "sexueller Missbrauch" auch einfach ein Minenfeld, da emotional so stark besetzt.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Thread-EröffnerIn
Hs77
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 14:55

hier bin ich durch. trotzdem vielen dank an alle beteiligten

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Montana
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 18:11

Jenny Doe hat geschrieben: Do., 27.12.2018, 18:29 Wenn du so weiter machst, dann werden bald Bilder auftauchen, bis du nicht mehr in der Lage bist Fantasie von realen Erinnerungen zu unterscheiden. Mit den aufkommenden Bildern wird es Dir sehr schlecht gehen, so dass Du weitere Symptome entwickelst, die du jetzt noch nicht hast.
Ohne weiter als zu diesem Post gelesen zu haben: für mich wirft das Fragen auf. Bei mir ist es so, dass ich mich an wesentliche Ereignisse nicht erinnern kann. Die finale Flucht allerdings erinnere ich sehr gut. Das war immer mein Anker, der Beweis, dass ich nicht "spinne". Von bestimmten Dingen weiß ich von meiner Schwester, die Zeugin war, aber im Gegensatz zu mir nicht ihr Heil in der Dissoziation gesucht hat. Aber: bei mir sind nie Bilder aufgetaucht. Keine Erinnerungen, die ich nicht immer schon hatte. Die Berichte meiner Schwester haben da auch nichts wachgerufen. Ebensowenig wie das Lesen einer Zeugenaussage von mir (deren Inhalt mich allerdings erschreckt hat). Wie kann das denn sein? Wo sich doch angeblich so leicht falsche Erinnerungen "bilden". Ich müsste ja überlaufen davon.

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Jenny Doe
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Beiträge: 5037

Beitrag Sa., 29.12.2018, 18:50

Hallo Montana
Die finale Flucht allerdings erinnere ich sehr gut.(...) Von bestimmten Dingen weiß ich von meiner Schwester, die Zeugin war (...)bei mir sind nie Bilder aufgetaucht. Keine Erinnerungen, die ich nicht immer schon hatte.
Die Frage "Kann was passiert sein?" entsteht meist nur, wenn man sich unsicher ist, ob überhaupt was passiert ist. Du jedoch hast Erinnerungen, erinnerst die Flucht, hast deine Schwester als Zeugin, ... Bei dir besteht Klarheit. Du erinnerst dich bzw. kannst dich auf Zeugen verlassen und musst nicht "suchen" und musst dir auch nicht vorstellen wie es abgelaufen sein könnte. Somit treten bei dir auch keine Bilder, Vorstellungen und Fanatsien auf.

Hallo Hs77
hier bin ich durch. trotzdem vielen dank an alle beteiligten
Kann ich verstehen. Ich wünsche dir gutes Weiterkommen und einen Ort an dem Du dich besser verstanden und aufgehoben fühlst als hier.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Montana
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weiblich/female, 44
Beiträge: 3360

Beitrag Sa., 29.12.2018, 20:26

Danke, Jenny. Für mich war es immer belastend, nicht alles zu erinnern. Nach intensiven Gesprächen mit meiner Schwester vermute ich aber, dass das Erinnern mindestens genauso belastend ist.

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Wirbel-Uschi
Forums-Insider
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Beiträge: 204

Beitrag So., 30.12.2018, 00:09

Man sagt aber doch auch, etwas, was man nicht erinnert, was man komplett verdrängt, das war dann so belastend, dass die Seele es zum weiterleben nicht aushalten konnte.
Da hab ich mir auch schon gedacht: eigentlich ja ganz gut. Also ich habe die Erfahrung mit einem Erlebnis aus der (frühen) Kindheit (sex übergriff) gemacht. Jahrelang verdrängt. Erinnert. Wieder jahrelang verdrängt. Und ja da dachte ich: hey, war schöner, als es nicht da war. Kann es bitte wieder weg gehen? Aber es geht nicht mehr weg.
Andererseits habe ich schon oft gelesen dass solch verdrängte prägende, stark belastende Ereignisse eben trotzdem Auswirkungen haben. Man leidet dann nicht unter den Erinnerungen sondern unter Verhaltensweisen, Mustern, sonstigen Problemen (ich hab z.B. bis ca 12 manchmal nachts ins Bett genässt und hatte als Kind häufig richtige Einschlafprobleme, ich bin sicher das hängt damit zusammen).
Ob das „besser“ ist? Wenn man dann nicht mal eine Ursache dafür hat?
Es ist beides schlimm. Auch wenn ich mir sehr wünschte die Erinnerung wäre nicht wieder zurück gekehrt. Sie belastet mich sehr. Weil es mein Vater war.
Andererseits habe ich so evtl den ursprünglichen Auslöser für alles. In irgendeiner Weise auch hilfreich.
Lass immer ein wenig Platz im Herzen für das Unvorstellbare


mio
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Beitrag So., 30.12.2018, 00:48

Sich "falsch" zu erinnern wäre aber ja eben nicht hilfreich, weil es eben nicht die Antwort wäre nach der gesucht wird.

Ich glaube auch dass es wenn da WIRKLICH was ist die Erinnerung eher immer wieder "verschwindet" und eben nicht so einfach wieder "herstellbar" ist. Hat ja auch einen guten Grund.

Meine "verschwundenen" Erinnerungen waren auch keine Erinnerungen wie ich die sonst so kenne, das war anders. Bruchstückhafter. Überwältigender. Eher wie so "Handkamerafilme". Hektisch, zusammenhangslos, losgelöst. Unwirklich halt.

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Scars
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Beitrag So., 30.12.2018, 11:07

Bei mir in der Therapie kam auch Gewalt und Missbrauch in der Familie auf und meine Therapeutin hat mir zunächst fast wütend vorgeworfen, dass ich das immer so lockerflockig verkaufen würde, dass es das in meiner Familie nicht gab - ich kann mich aber auch an nichts erinnern und bin wirklich der Meinung, dass es das nicht gab. Wenngleich ich Verhaltensweisen und Gefühle habe, die vor etwaigem Hintergrund Sinn ergeben würden. Gerade, was Körperkontakt angeht. Ich denke mir aber immer, dass man sowas doch im Zweifel nicht einfach vollkommen vergessen kann...? Mich hat das stark verunsichert, ihre Konfrontation da.

So subtile Sachen und Familienklima würde ich rational sagen, ja, "psychische Gewalt" vielleicht auch noch, aber das dann eher in Richtung "emotionaler Missbrauch". Gibt auch so ein paar kurze Stummfilme in meinem Kopf, die ich z.T. zwischendurch länger vergessen hatte (da kann's aber genauso sein, dass mich einfach jemand blöde über's Knie gelegt hat) oder wo's dann sozusagen nicht weiter geht ich aber den Knackpunkt noch nicht habe, warum mich die Situation damals belastet hat.

Ich weis ehrlich gesagt auch gar nicht, wie ich bei dem Thema (insb. verknüpft mit Sexualität, was ich so sehr abwehre, dass es für mich gar nicht mehr existiert) da in der Therapie weiterarbeiten soll, weil ich insgesamt ein sehr schlechtes und auf meine Kindheit bezogen durcheinanderes Gedächtnis habe...? Irgendwie macht es mir auch Angst, dass da vielleicht nochmal was durchkommt, wenn ich meinen vermeidenden Lebensstil aufgebe.
LG scars
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Montana
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Beiträge: 3360

Beitrag So., 30.12.2018, 15:26

Es gibt so Dinge; ich weiß zum Beispiel aus eigener Erinnerung, dass ich mit einem Gegenstand geschlagen wurde und das regelmäßig, bis er kaputtging. Aber die Schläge selbst, die erinnere ich nicht. Da war ich nicht dabei. Das ist nämlich nicht verdrängt, sondern dissoziiert. Eine Ohrfeige, die ist sehr präsent. Da war die Situation anders. Auch präsent ist eine Situation, in der mein Vater die Schläge verhindert und damit einen riesen Streit vom Zaun gebrochen hat. Sogar der Mann, der später (na ja), hat sich mal dazwischen gestellt. Wir wohnten bei dem. Freund meiner Mutter, aber fast zehn Jahre jünger. Als keine kleinen Mädchen mehr da waren hat er sie sofort verlassen. Das muss wahre Liebe gewesen sein. Na ja, auf die Idee, dass da etwas dissoziiert sein könnte, wäre ich nie gekommen. Auch nicht darauf, meine Schwester zu fragen. Nach was denn? Mein erster Klinik-Aufenthalt, der für die Rest-Familie der erste Hinweis darauf war, dass ich in Therapie war, brachte die Gespräche ins Rollen. Und eine für mich höchst erstaunliche allgemeine Reaktion: "Na endlich!" Mein Therapeut hielt von der in einer Klinik gestellten DIS-Diagnose genau gar nichts und ich habe das Thema in der Therapie nicht weiter verfolgt. So genau wollte ich da nicht hingucken, hätte auch nicht gewusst wie und er sagte ja, na ja, das hat er irgendwann angeblich nie so gesagt. Hm. Es war nie mehr Thema jedenfalls. Bis zur letzten Stunde. Das Gespräch war mal wieder etwas verwirrend. Er sagte so Sachen wie: "Aber das wissen Sie doch, darüber haben wir gesprochen." "Aber Sie waren doch schon weiter." Und so einiges mehr. Ich hatte das Toastbrot-Gefühl. Dann kam: "Moment, ich spreche hier gerade mit ZWEI Personen." Da ich gedanklich noch mit dem Inhalt des Gesprächs beschäftigt war und die Stunde dann auch zu Ende ging, wurde mir die Bedeutung dieses Satzes erst später bewusst. Da muss ich noch drüber nachdenken. Er sagte, die andere war ein Kind. Was die wohl alles weiß, was ich nicht weiß?

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Pianolullaby
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Beiträge: 2246

Beitrag So., 30.12.2018, 18:14

Doch genau das ist das fatale an Missbrauch, man kann es komplett "vergessen" nämlich dissoziieren.
Das ist nicht weiter ungewöhnlich.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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feimorgan
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Beiträge: 1

Beitrag So., 30.12.2018, 20:26

Ich muss mal was loswerden. Von einigen wirklich freundlichen Antworten hier in diesem Thread mal abgesehen bin ich geschockt über den hiesigen Umgang untereinander. Gerade wenn es um sensible Dinge geht, welche andere Menschen belasten, finde ich gehört ein Mindestmaß an Empathie dazu, in einem solchen Forum zu antworten und sich nicht auf den Standpunkt der Meinungsäußerungen oder einem lapidaren "Das ist Internet" zurückzuziehen.
Auf meine Anfrage hin kam auch nur ein hingeworfenes That's life und abhaken, dabei wäre ich nicht hier, wenn ich nicht ernsthaft unter der Situation leiden würde.
Wie auch immer, alleine dieser Thread hier bestätigt mich in meinem Gefühl, in diesem Forum nicht gut aufgehoben zu sein.
Traurig!

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Scars
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anderes/other, 27
Beiträge: 1555

Beitrag So., 30.12.2018, 20:51

Hm, okay. Diese Dissoziationstheorien habe ich immernoch nicht verstanden, aber dann belasse ich es einfach mal dabei. Kann sein, muss nicht - ich weis es (noch) nicht. Hoffe nur meine Therapeutin ist sensibel genug für sowas.
Remember to leave pawprints on hearts.

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elfi07
Helferlein
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Beiträge: 146

Beitrag Mo., 31.12.2018, 17:24

@feimorgan

Ja das was hier geschrieben wird ist schon arg.
Aber es ist nunmal so dass man hier in diesem Thread nichts hilfreiches schreiben kann.
Es gibt weder Anzeichen noch Erinnerungen noch Tatsachen was für einen missbrauch spricht.
Da weiß ich ehrlich gesagt nicht was da zu bereden gibt und warum er Hilfe braucht.
Klar diese Fantasien aber das haben so viele Menschen und echt es gibt schlimmeres als Fantasien.
Und angeblich geht es dieser Person auch nicht schlecht. Er kann damit leben. Da fragt man sich warum so einen Aufwand betreiben wenn er doch damit leben kann.

Anders sieht es aus wenn es Tatsachen sind.
Heisst wenn er erinnert oder es anhand verschiedener symtomatiken und Anzeichen klar ist. Und es gibt ja genaue Anzeichen und Symptome.

Aber wenn er da jetzt weiter rumdoktort dann bekommt genau das obwohm eigentlich ja nie was war und er gut ldamit leben konnte was er dann nicht mehr kann.Und das muss nicht sein.

Manchmal muss man gewisse Sachen ruhen lassen.
Ich verabschiede mich jetzt auch hier aus diesem Thread


Lili22
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weiblich/female, 21
Beiträge: 1

Beitrag Do., 28.03.2019, 09:36

Hallo ich weiß nicht ganz mit wem ich darüber reden soll deswegen frage ich mal ganz anonym in dieses Forum in der Hoffnung jemand kann mir eventuell weiterhelfen oder erzählen, wenn es es bei ihm genau so ist, wie ich damit umgehen sollte.

Also ich kann mich nicht erinnern dass ich missbraucht wurde oder so.
Ich weiß dass ich als Kind sehr traurig, still und oft allein war und mich niemand zum Lachen bringen konnte.
Außerdem fühle mich mich zum Beispiel beim Duschen immer Unwohl wenn ich mich ausziehe und habe ein beklemmendes Gefühl.

Viel häufiger bekomme ich das Gefühl in letzter Zeit wenn ich mit meinem Freund schlafe. Wenn er mich an bestimmten Stellen berührt. Bekomme ich von einer auf die nächste Sekunde dieses beklemmende Gefühl. Dann fühle ich mich sofort ganz komisch, es ist schwer zu beschreiben, und wir hören auf. Mit meinen Freund darüber zu reden fällt mir auch schwer und er fühlt sich da eher gekränkt wenn ich nicht mehr weiter machen will.

Vielleicht bilde ich mir das alles auch ein und es ist nichts passiert. Würde mich auf Antworten freuen.
Liebe Grüße Lili

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