Sie an den Feiertagen stören, unverschämt?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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KleineKämpferin
sporadischer Gast
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Beitrag Mo., 07.01.2019, 10:30

Also jetzt muss ich mich auch mit einklinken zum Thema Psychiatrie.

Ich war zwei mal in der Psychiatrie. Einmal völlig unfreiwillig und einmal...Naja... "freiwillig", aber eben durch meine Thera.

Und ich kann dir, liebe Schafi, sagen, dass ich nie fixiert wurde.
In der kritischsten Phase hatte ich eine 1:1 Betreuung. Also eine Person, die 24 Stunden auf mich aufgepasst hat.
Ich habe die Erfahrung in der Psychiatrie gemacht, dass die Mitarbeiter teilweise sehr viel Einfühlungsvermögen hatten, manche auch nicht so. Denke das ist personenabhängig. Und auch wenn man eine Gefahr für sich selbst darstellt, gibt es auch auf der geschlossenen noch Abstufungen und man wird nicht sofort fixiert - so ist meine Erfahrung.

Im Nachhinein kann ich ganz rational sagen, dass es gut so war, wie es war.
Hab keine Angst, es geht darum, dass du das alles übersteht und überlebst!
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Liebe und Gute!

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KleineKämpferin
sporadischer Gast
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Beiträge: 26

Beitrag Mi., 09.01.2019, 17:31

Hallo Schafi,

Magst du mal erzählen, wie sich das alles weiter entwickelt hat?


Thread-EröffnerIn
schafi2323
Helferlein
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Beitrag Mi., 09.01.2019, 19:39

Hallo nochmal ihr Lieben und Danke für eure Antwort. Jede Einzelne. Ich war bei meiner Therapeutin und hab erstmal geredet mit ihr in der Sitzung. Sie sagte sie ist mit ihrem Latein am Ende, sie könne mir nicht mehr helfen, so sehr sie auch wolle. Dann hab ich erstmal bzw endlich geweint. Und ich hab alles rausgeheult für das ich keine Worte finde. Wenn ich sie auch noch verliere dann weiß ich auch nicht. Ich sollte in die Psychiatrie oder zumindest zur psychiatrischen Ambulanz und mich dort mit einem Psychiater unterhalten. Ich habe an der Ambulanz jetzt am Freitag einen Termin.
Wir haben lange geredet und sie hat dann echt alles gegeben meine Therapeutin um mir zu helfen. Wahnsinn diese Frau. Danach war ich etwas aus meinem Loch herausgekommen und ich konnte meine sogar eine Prüfung schreiben( wobei ich so gut wie nichts dafür gelernt habe, da ich nicht schaffe momentan). Leider nur von kurzer Dauer, aber immerhin konnte ich ihre Worte an mich ranlassen.“Freunde“ im Studium reden , aber ich finde keine Worte momentan , bin total in mich gelehrt. Verkrampft und isoliert . Ich will gar nicht reden. Mir gehts immer noch sehr schlecht. Es nimmt echt ein wahnsinniges Ausmaß an. Ich schaff gar nichts mehr. Ich will nur unbedingt diese Prüfungen schaffen sonst ist mein Studium zerstört. Mir wurde es finanziert und auch die Wohnung. Aber es sind noch soviel Prüfungen und ich hab soviel Stress und müsste eigentlich lernen Tag und Nacht . Ich denke aber nur darüber nach wie ich dem Leben ein Ende setzen könnte. Und will nur schlafen. Ein Teufelskreis. Ich fühle mich so verrückt momentan, ich hasse mich dafür und erkenne mich kaum wieder. Vielleicht wäre Psychiatrie das Beste , doch ich bin irgendwie nicht fähig mich *selbst* einweisen zu lassen.

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Philosophia
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Beitrag Mi., 09.01.2019, 20:31

Liebe schafi, vielleicht versuchst du es ja doch...weil, es ist tatsächlich besser, wenn du selbst hingehst zur Psychiatrie und somit Hilfe suchst, als wenn du irgendwann in der Uni zusammenbrichst und sich alle Sorgen machen müssen und du dann vom Notarzt dorthin gebracht wirst. Ich weiß, wovon ich spreche. Es ist ein Zeichen von Stärke, rechtzeitig für sich zu sorgen. Du kannst benennen, wie mies es dir geht - das ist gut! Du darfst dir Hilfe holen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Wirbel-Uschi
Forums-Insider
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Beiträge: 204

Beitrag Mi., 09.01.2019, 21:04

Da stimme ich Philosophia voll zu.
Wenn du selbst hin gehst und um stationäre Aufnahme bittest, bist du auch eh „in der besseren position“, als wenn es eines Tages zwangsläufig dazu kommt, weil du nicht mehr kannst und andere dich dort hin bringen.
Sei so autonom... das schaffst du!!!
Lass immer ein wenig Platz im Herzen für das Unvorstellbare

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stern
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weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag Do., 10.01.2019, 06:07

Wenn es irgendwie geht, würde ich erst versuchen die Prüfungen zu schreiben (wenn das Studium daran hängt). Und dann Psychiatrie. Wenn das Leben akut auf dem Spiel steht, andere Reihenfolge. Ich verstehe auch nicht, warum man dich nicht gleich medikamentös unterstützte.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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alatan
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Beiträge: 1007

Beitrag Do., 10.01.2019, 06:18

schafi, dein Zustand schreit geradezu nach medikamentöser Unterstützung.


shesmovedon
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Beiträge: 2203

Beitrag Do., 10.01.2019, 14:02

Psychiatrie ist nicht so schlimm, wie du denkst. Ich war schon häufiger dort, sowohl offene Station als auch geschlossene Station. Letztere ist nicht so cool, zumindest nicht wenn man zwangsbehandelt wird.
Aber das alles droht dir ja überhaupt nicht, du hast ja "nur" Depressionen, da passiert das alles nicht. Also wage den Schritt und weise dich ein und gib dir ne Pause von draußen.


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schafi2323
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Beitrag Fr., 11.01.2019, 20:23

Habe heute ein sehr starkes Bedarfsmedikament und ein Antidepressivum bekommen. Probiere es jetzt damit. Montag wieder Therapeutin.
Ich hoffe es so , es wird besser damit. Mit Medikamente und vermehrter Therapie. Das ich wenigstens die Prüfungszeit ohne Psychiatrie durchstehe. Irgendwie ! Und lernen kann ....das ich zumindest durch gekommen bin.
Im akut Fall muss ich eh gehen, vielleicht müsste ich schon längst gehen. Vl helfen die Medikamenten ja schnell. Drück mir die Daumen. Danke für eure Antworten. Ihr habt mir echt geholfen die Zeit zu durchstehen bis zu meiner Therapie und auch jetzt .


shesmovedon
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Beiträge: 2203

Beitrag Fr., 11.01.2019, 20:25

Was hast du denn bekommen?


Thread-EröffnerIn
schafi2323
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Beiträge: 58

Beitrag Fr., 11.01.2019, 20:28

Wellbutrin und als Bedarfsmedikament Xanor. Ehrlich gesagt habe ich ein bisschen Angst davor. Hoffe die Nebenwirkungen machen das Ganze nicht noch schlimmer. Falls jemand Erfahrung damit hat bzw es selbst nimmt oder was dazu weiß, gerne. Bin dankbar über jede Info oder Rat oder Kritik :-)


shesmovedon
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männlich/male, 25
Beiträge: 2203

Beitrag Fr., 11.01.2019, 21:01

Ja, Xanor bekam ich auch ne Weile während einer Psychose und als Bedarfsmedi. Es beruhigt und macht nicht müde.
Das andere ist einfach ein Antidepressivim, was zumindest die erste Zeit im besten Fall abends sehr müde macht.
Xanor sollte es ermöglichen, dass du lernen kannst.


Hola
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 35
Beiträge: 2

Beitrag Fr., 11.01.2019, 21:05

Hi,

ich habe genau die gleiche Kombi und bin damit sehr zufrieden. War anfangs vorallem ggü. Wellbutrin sehr kritisch aber es hat mir gut geholfen und ich hatte zb keinerlei Nebenwirkungen.

Alles Gute für dich.

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Philosophia
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anderes/other, 39
Beiträge: 4650

Beitrag Sa., 12.01.2019, 08:46

Die Daumen sind gedrückt, liebe schafi! Probieren geht über studieren. Und in dem Fall sogar vielleicht beides!
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


Thread-EröffnerIn
schafi2323
Helferlein
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weiblich/female, 18
Beiträge: 58

Beitrag Di., 15.01.2019, 19:28

Hallo bin in der geschlossenen gelandet. Na super. Prüfungen kann ich vergessen. Hab Angst . Danke euch fürs helfen

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