Entwicklungen im Gesundheitswesen (Deutschland)

Gibt es demnächst themenbezogene TV- oder Radio-Sendungen? Kinofilme? Fanden Sie interessante Artikel oder Pressemeldungen in Zeitschriften oder im Internet, Bücher oder DVD's? Hier können Sie die anderen davon informieren...
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stern
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Beitrag Mo., 03.02.2020, 11:41

Braucht sicherlich nicht für alles einen Therapeuten vor Ort, wenn es eine kostengünstige Apptherapie auch tut oder der Therapeut als Zubuchoption in ausgewählten Fällen... ;)


"Psychotherapie-App Selfapy bekommt sechs Millionen Euro von Investoren"

https://www.handelsblatt.com/technik/me ... MDuCX7-ap3
Bei Bedarf kann ein Psychotherapeut dazu gebucht und die Sitzungen per Videochat gehalten werden. Anwender zahlen zwischen 150 und 300 Euro im Monat. Bislang kooperiert das Unternehmen mit 16 Krankenkassen über Selektivverträge.
Nun aber will Selfapy in die Regelversorgung.
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stern
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Beitrag Mo., 03.02.2020, 14:18

"Digitale Therapie zur Behandlung von Angststörungen"

https://www.moobilux.com/2020/01/digita ... toerungen/
Die vom Hamburger Startup Sympatient GmbH entwickelte Therapie Namens “Invirto” ermöglicht mit Virtual Reality (VR) und einer App erstmalig eine leitliniengerechte Fernbehandlung von Angststörungen.

Die Expostionstherapie "in virtu" ist auch auf dem Vormarsch. Für was braucht es dann noch "in vivo"... notfalls programmiert man eben noch einen virtuellen Therapeuten ein. :-D :lol:

https://www.aerzteblatt.de/archiv/12839 ... lle-System
Eintauchen ins virtuelle System
Der aktuelle Forschungsstand belegt die Wirksamkeit für einige Störungsbilder. Erste
internationale Behandlungsmanuale zur Therapie von Angststörungen liegen vor.

Manchmal bin ich dann doch der konservative Typ.
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stern
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Beitrag Mo., 03.02.2020, 14:55

Scheint echt schon einiges auf dem Markt zu sein:

https://www.welt.de/regionales/nrw/arti ... ieren.html
Für unser Gehirn macht es keinen Unterschied, ob ich etwas in der echten oder virtuellen Welt mache“, sagt die Gründerin Daniela Schumacher.
Sowohl VTplus als auch Psycurio verhandeln aktuell mit Krankenkassen. Würden sie die Kosten für die Virtual-Reality-Therapie übernehmen, könnten die VR-Brillen schon bald in viele Praxen einziehen, sind Müller und Schumacher überzeugt. Peter Zwanzger ist etwas zurückhaltender mit Prognosen: „Gerade in der Medizin gehen Wunsch und Wirklichkeit oft auseinander.“
Als Gimmick könnte man dann die gewünschte Lokalität selbst wählen (Orte im Ausland aber nur mit einem kleinen Aufpreis) bzw. das gewünschte Angst-Objekt... wahlweise mit oder ohne Bekannten aus dem persönlichen Umfeld. Ein virtueller Therapeut kostet auf jeden Fall extra - gestaffelte Preise je nach Programmierung in verschiedenen Qualitätsstufen.

In den USA bastelt man auch an einer virtuelle Therapie bei PTBS.
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stern
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Beitrag Di., 18.05.2021, 12:52

Neuer Versuch, in die Therapiehoheit einzugreifen:

Psychotherapeuten lehnen geplante Eingriffe in Therapiehoheit ab
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... ehoheit-ab
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saffiatou
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Beitrag Di., 18.05.2021, 13:00

Das ist ganz schlimm für alle, die Traumatisierungen ertragen mussten. Es ist doch unmöglich zu sagen, im Durchschnitt braucht eine Therapie 50 Stunden, also gewähren wir Max….

Komisch bei einem Dialysepatienten werden doch solche Überlegungen nicht angestellt, oder?
never know better than the natives. Kofi Annan

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stern
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Beitrag Di., 18.05.2021, 14:56

Ich frage ach, woran man das dann festmachen will. An z.B. einer Diagnose allein, kann man auch nicht so viel festmachen. Bei Raster-Behandlung (wie es in Artikeln formuliert ist) denke ich automatisch an Schublade. Aber die Zukunft zeigt ja schon seit einiger Zeit in Richtung Ökonomisierung des Gesundheitswesens und Standardisierung. Bei Merz war vor ein paar Wochen in einer Talkshow (in Bezug auf Kliniken) herauszuhören, dass er Privatisierung gutheißt. Neoliberales Prinzip: Der Markt regelt das. Sicherlich wird nicht jeder eine lange Therapie benötigen. Aber trotzdem denke ich manchmal, wie sehr kann man etwas komprimieren, dass es auch noch nachhaltig wirkt. Wenn ich an manche Therapieeinheiiten zurückdenke, würde ich sagen: Das hätte keinen nachhaltigen Effekt gehabt. Wie auch immer: In KH gibt es das ja auch, dass Liegezeiten definiert sind. Wenn ich an meine OP denke, wäre es das eine oder andere mal auch kein Luxus gewesen, noch 1-2 Tage bleiben zu können.
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peponi
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Beitrag Do., 20.05.2021, 10:02

Ich bin gerade auf diese geplanten Gesetzesänderungen gestoßen und ehrlich gesagt entsetzt. Das ist menschenverachtend, eiskalt, zynisch und völlig realitätsfern. Ich unterstelle den Verantwortlichen lieber Dummheit und Ignoranz als Boshaftigkeit, aber ganz ehrlich. Als hätte Corona nicht schon sehr deutlich gezeigt, dass die Ökonomisierung des Gesundheitssystems der falsche Weg ist.
Wenn man die Logik hinter dieser Raster-Psychotherapie auf körperliche Krankheiten überträgt, zeigt sich der Irrsinn des Ganzen. Für eine Blinddarm-OP gibts ein Raster von zwei Stunden, oh, der Blinddarm ist noch nicht entfernt? Tja, Pech gehabt.
Es geht um Menschen und nicht um Maschinen, verdammt noch mal.

Und es ist sooo unendlich kurzsichtig gedacht. Ambulante Psychotherapie ist deutlich günstiger als eine stationäre Versorgung, aber wenn man das immer und immer weiter begrenzt, werden immer mehr Menschen aus dem Raster fallen, evtl. arbeitsunfähig, müssen auf stationäre Angebote zurückgreifen oder frühzeitig Renten beziehen. Wenn sie es überhaupt soweit schaffen und sich nicht vorher das Leben nehmen...

Krokodilstränen weinen um all die armen Kinder und Jugendlichen, die Gewalt und Missbrauch ausgesetzt sind, aber ihnen später, wenn sie (große Überraschung) schwere psychische Erkrankungen entwickeln, eine angemessene medizinische Versorgung vorzuenthalten.

Das ist so menschenverachtend.

Entschuldigt die Polemik, aber mich macht das gerade fassungslos.
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Anti Lope
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Beitrag Do., 20.05.2021, 10:19

Peponi ich bin da ganz deiner Meinung. Es ist echt unglaublich was da wieder beschlossen werden soll. Wer denkt sich denn sowas aus, bzw werden dazu auch die berfragt, die sich damit wirklich auskennen? Dieser Spahn geht mir gewaltig auf den Sender!!!
Mein Therapeut meinte neulich mal zu mir, dass diese Pandemie längerfristige Folgen auf die psychischen Gesundheit vieler Menschen nach sich ziehen wird. Aber fein, da haben wir ja schon ein Raster: Pandemiedepression.

Schlimm.
"Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trage, wird sich der Singvogel darauf niederlassen."
chinesisches Sprichwort

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peponi
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Beitrag Do., 20.05.2021, 10:47

Anti Lope hat geschrieben: Do., 20.05.2021, 10:19 Aber fein, da haben wir ja schon ein Raster: Pandemiedepression.
Macht dann einmal zehn Stunden. Dann muss auch wieder gut sein.

Zu Spahn in seiner 4-Millionen-Villa verkneife ich mir jeden Kommentar, das würde ausufern und ich könnte nicht auf Beleidigungen verzichten. Ich kann nur hoffen, dass er nach der Wahl politisch keinen Schaden mehr anrichten kann.

Sehr aufschlussreich ist auch, wie der Gesetzesentwurf in letzter Minute eingebracht wurde. Da bleibt natürlich viel Zeit für eine intensive und differenzierte Betrachtung und Anhörung von ExpertInnen...

Ich finde nur leider gerade nicht zum aktuellen Stand. Gestern wurde das wohl im Gesundheitsausschuss beraten. Die SPD scheint sich eher dagegen zu positionieren, aber denen trau ich leider nicht zu, dass sie nicht doch wieder umfallen.
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lisbeth
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Beitrag So., 01.05.2022, 09:30

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung versucht, die Zahnpasta zurück in die Tube zu quetschen und will die Videosprechstunden wieder beschränken. Dazu bzw. dagegen läuft auf change.org eine Petition.

https://www.change.org/p/an-die-kbv-erl ... rechstunde
Aufgrund der Pandemie hat die Kassenärztliche Bundevereinigung (KBV) im März 2020 "Sonderregelungen in der Corona-Pandemie" in Bezug auf die Durchführung psychotherapeutischer Videosprechstunden erlassen. In diesem Rahmen wurde die Begrenzungsregelung aufgehoben und es wurde möglich, psychotherapeutische Videosprechstunden unbegrenzt durchzuführen.

Die KBV will, wie sie erst vor Kurzem mitteilte, die Videosprechstunde ab dem 01. April 2022 erneut auf 20% begrenzen (eventuell auf 30%, hierzu laufen nach Angabe der KBV Verhandlungen mit den Krankenkassen).
[...]
Es soll mit dieser Petition keineswegs ein Ersatz persönlicher durch videogestützte Therapiesitzungen erreicht werden, sondern die gewonnene Flexibilität in der Versorgung aufrechterhalten werden.
Viellleicht findet der eine oder die andere hier dieses Anliegen auch unterstützenswert?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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stern
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Beitrag So., 08.05.2022, 06:49

Ich packe es mal in den Faden. Mir fehlen die Worte. Einigung von Lauterbach mit Buschmann. Kritik von den Grünen:
Abbruch der Beatmung
Triage-Gesetzesvorschlag beinhaltet medizinischen Tabubruch
....
Bei knappen Ressourcen während der Pandemie soll es künftig möglich sein, eine Behandlung abzubrechen. Strafrechtler werten ein solches Vorgehen als Totschlag.
Nach Informationen von Tagesspiegel Background wurde die umstrittene Regelung nun auf Druck des FDP-Justizministers Marco Buschmann aufgenommen, der andernfalls eine Regelungslücke befürchtet haben soll.
...
Weshalb sich der Gesundheitsminister, ein Professor der Medizin, einen juristisch umstrittenen Passus, der zudem mit dem ärztlichen Berufsethos bricht, in den eigenen Gesetzentwurf diktieren ließ, blieb gestern offen.
https://www.tagesspiegel.de/politik/abb ... 13630.html

Alternativ: https://www.rnd.de/politik/tabubruch-gr ... 42VUM.html

Freiheit!
Das Verfassungsgericht hat vor einigen Monaten eine Regelung verlangt.
Für den Schutz von Menschen mit Behinderungen in einer sogenannten Triage-Situation.

Auch mit Blick auf den Herbst hätte man nun überlegen können, ob die Versorgungslage zufriedenstellend war und ist.
Dass in einer akuten Notlage dafür nicht die Zeit ist, hatte ich bisher Verständnis.
Wenn die Hygienemaßnahmen aufgehoben werden, kann es auch wieder stärkere Grippenwellen geben. Und andere Patienten gibt es auch noch. Wird dann, nehme ich an, jeden treffen können, wenn ein Patient mit besserer Prognose reinkommt.
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diesoderdas
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Beitrag So., 11.09.2022, 22:27

Erschreckendes Video über die Zustände in der Pflege. Erschreckend aber wie erwartet.



Was mich persönlich angeht, habe ich eine scheizz Angst jemals in ein Krankenhaus zu müssen (musste es bisher zum Glück noch nie). Ich habe aber mehrere Aufenthalte von Angehörigen mitbekommen und davon waren (fast) alle Aufenthalte wirklich katastrophal.
Mein riesengroßer Horror: alter Mensch im Krankenhaus. Glückspiel, ob das gut gut, so meine Meinung.
Ich saß beispielsweise jeden Tag im Zimmer des alten Menschen und innerhalb von drei Tagen ging drei Mal die Medikamentengabe schief (1x zu wenig, 1 x zu viel, 1 x für einen komplett anderen Patienten) .... Hätte der alte Mensch selbst nicht gemerkt, sondern einfach geschluckt ... dank meiner Kontrolle ging es nicht schief... Aber das kann es nicht sein. Danach bist selbst so gestresst, dass erstmal Erholung benötigt wird...

Ansonsten: Stress, Stress, Stress, keine Zeit, Patienten mit fettig klebenden Haare, da niemand hilft und Haare waschen allein nicht geht, keine Hilfe bei der Zahnpflege, tagelang keine Arzt zu Gesicht bekommen, einige sehr nette Pflegekräfte, die gern mehr machen würden, aber keine Zeit haben, leider auch nicht zu wenige richtig kratzbürstige.

Ich will da nicht hin müssen.
Ich kann es mir absolut vorstellen, dass es viele richtig tolle Menschen in der Pflege gibt, die an dem Job zerbrechen.
Besser gesagt an den Bedingungen.

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Beitrag Mo., 12.09.2022, 03:49

Ich weiß nicht, in das Video das auch thematisiert: Der Finanzminister 🤢 entscheidet zukünftig mit:

https://www.rnd.de/politik/klinik-pfleg ... BZGHI.html
Bisher wurde in der Politik darauf geachtet, dass der Finanzminister in der Krankenversicherung nicht viel mitbestimmen kann. Denn es soll eine Gesundheitsversorgung nach Kassenlage verhindert werden. Doch nun wird von dieser Praxis abgewichen.
Das betreffe unter anderem die Bestimmung des Pflegebedarfs eines Patienten, die Anzahl der in einer Station einzusetzenden Pflegekräfte und die Zusammensetzung des Pflegepersonals je nach beruflicher Qualifikation.
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Sydney-b
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Beitrag Di., 20.09.2022, 18:59

https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... r-101.html

Psychotherapie bei Heilpraktikern, ein sehr interessanter Artikel dazu.

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Beitrag Di., 20.09.2022, 19:26

Sydney-b hat geschrieben: Di., 20.09.2022, 18:59 https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... r-101.html

Psychotherapie bei Heilpraktikern, ein sehr interessanter Artikel dazu.
Glaube ich sofort, dass es da viele schwarze Schafe gibt .
Allerdings würde es mich auch sehr interessieren, was bei undercover Filmereien bei Kassentherapeuten so alles zum Vorschein kommen würde ...

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